Haftzeit eines 88-Jährigen willkürlich verlängert, bis er freigelassen wurde – dem Tode nah

(Minghui.org) Als ein 88-jähriger Bewohner der Stadt Yushu in der Provinz Jilin am 5. August 2023 schließlich aus dem Gefängnis entlassen wurde, trug ein Wärter ihn auf dem Rücken nach draußen. Die Familie von Xu Jingchao war untröstlich, als sie sah, dass er kurz vor dem Tod stand und nicht in der Lage war, mit ihnen zu sprechen und sie auch nicht erkannte.

Seine Familie fuhr ihn sofort in ein großes Krankenhaus, wurde jedoch abgewiesen, da man für ihn „keine Hoffnung auf Überleben“ sah. Sie versuchten es mit einigen anderen großen Krankenhäusern in der Region, ohne Erfolg. [Hinweis: In China gibt es kein Gesetz, das Krankenhäusern mit Notaufnahmen verbietet, Patienten abzuweisen.]

Schließlich fand Xus Familie ein kleines Krankenhaus, um ihn untersuchen zu lassen. Der dortige Arzt gab dem Sterbenden Spritzen, ohne ihn jedoch aufzunehmen. Er machte die Angehörigen darauf aufmerksam, dass Xu es möglicherweise nicht einmal nach Hause schaffen würde.

Sich wieder erholt

Glücklicherweise überlebte Xu und erholte sich später so gut, dass er wieder für sich selbst sorgen konnte. Er kann sich jedoch immer noch nicht daran erinnern, was er im Gefängnis durchgemacht und was zu seiner Gesundheitskrise geführt hat. Von Zeit zu Zeit ist er auch noch verwirrt.

Inhaftiert wurde er nur deshalb, weil er sich weigerte, auf Falun Dafa zu verzichten. Er wurde erstmals am 8. Oktober 2018 verhaftet und stand am 16. November 2018 vor dem Stadtgericht Yushu. Am 23. Januar 2019 wurde er zu zweieinhalb Jahren Haft auf drei Jahre Bewährung verurteilt. Am 2. Dezember 2019 kam er wieder in Gewahrsam, nachdem die Polizei ihm einen Verstoß gegen die Bewährungsauflagen vorgeworfen hatte.

Xu wurde etwa Mitte Januar 2020 in das Gefängnis Gongzhuling in Changchun (Hauptstadt der Provinz Jilin) überstellt und direkt in das hauseigene Krankenhaus gebracht. Seine Haftzeit sollte im Juni 2021 auslaufen, doch die Behörden verlängerten sie immer wieder ohne triftigen Grund.

Als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, teilte das Gefängnis im Sommer 2022 dem Komitee für Politik und Recht der Stadt Yushu und dem Justizbüro der Stadt Yushu mit, dass sie beabsichtigten, ihn freizulassen, da sie nicht wollten, dass er in der Haft starb. Die beiden Behörden weigerten sich jedoch, das Freigabeformular zu unterzeichnen. Erst im August 2023 genehmigten sie schließlich den Antrag des Gefängnisses und beauftragten die Justizbehörde der Stadt Heilinzi, Xus Familie zu benachrichtigen, ihn am 5. August desselben Jahres abzuholen. Seine Familie wartete mehr als zwei Stunden vor dem Gefängnis, bevor sie erleben musste, wie er vom Tode gezeichnet nach draußen getragen wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und acht Monaten abgeleistet – 14 Monate länger als seine ursprüngliche Haftstrafe von zweieinhalb Jahren.

Xu hatte 1997 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Er schreibt Falun Dafa die Heilung seines hohen Blutdrucks und anderer Krankheiten zu. Später wurde er aber zur Zielscheibe der Behörden, weil er an seinem Glauben festhielt. Am 11. Juli 2010 war er wegen seines Glaubens in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht worden. Die Behörden schikanierten ihn auch kurz vor seiner Verhaftung 2018 zu Hause.

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