In jenen unerträglichen Tagen – Teil II

(Minghui.org) 

Teil I

Im August 2002 beteiligte sich Li Wenming an der Aktion zur Einspeisung von Fernsehsignalen, um in den Provinzen Qinghai und Gansu Programme über Falun Dafa auszustrahlen. Er wurde von den Behörden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) rechtswidrig zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt und 2003 in das Gefängnis Lanzhou gebracht. Im August 2021 kam Li schließlich frei. Dies ist sein persönlicher Bericht über die Verfolgung, die er erlitten hat.

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„Bevor ich verfolgt wurde, konnte ich nicht glauben, dass eine Gruppe von Menschen, die den universellen Werten Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgt, eine Gruppe, die nur gut sein will und dem Land und der Gesellschaft nützt, brutal unterdrückt und verfolgt wird. Aber das passiert in China heute noch. Ich wurde viermal von der KPCh verhaftet und 21 Jahre und sechs Monate lang inhaftiert. Ich ertrug unmenschliche Folter und Demütigungen. Wenn ich mich an die tragischen und traumatischen Erfahrungen erinnere, die ich durchgemacht habe, muss ich jedes Mal weinen. Vor dem Bösen habe ich keine Träne vergossen.“ [Worte des Autors.]

20 Jahre lang gefoltert, weil er Fernsehsignale eingespeist hatte, um über die wahren Umstände über Falun Dafa aufzuklären

Nachdem ich erfolgreich entkommen war, kontaktierte ich andere Praktizierende. Wir stellten CDs und andere Materialien her, die die wahren Umstände erklärten, um dem Meister, dem Begründer von Falun Dafa, bei der Errettung der Menschen zu helfen.

Am 17. und 18. August 2002 half ich, Fernsehsignale zu unterbrechen und Videos einzuspeisen, um die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Dafa zu verbreiten. Wir arbeiteten zu zweit und strahlten die Videos an sieben Orten in den Provinzen Qinghai und Gansu aus. Dazu gehörten Standorte in der Stadt Xining und im Landkreis Minhe in der Provinz Qinghai, im Bezirk Honggu der Stadt Lanzhou, der Bezirk Baiyin der Stadt Baiyin, der Bezirk Qinzhou der Stadt Tianshui, der Bezirk Xifeng der Stadt Qingyang und der Kreis Qingcheng der Stadt Qingyang in der Provinz Gansu.

Im Bezirk Xifeng, Stadt Qingyang, konnte die Polizei aufgrund der relativ versteckten Lage nicht herausfinden, von wo aus wir sendeten, und unser Video wurde in einer Endlosschleife abgespielt. Als Vergeltung schalteten sie für drei Tage die Stromversorgung in der Region ab.

Wir begannen um 19 Uhr mit der Sendung. Es war Hauptsendezeit und der Vorabend des 16. Nationalkongresses der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Das Zentralkomitee der Partei und das Ministerium für öffentliche Sicherheit waren alarmiert, und es wurden „Experten“ geschickt, um uns zu suchen und zu verhaften. Allein in der Region Guangwumen waren mehr als 200 Polizisten im Einsatz. Am 30. August 2002 wurde ich verhaftet. Nachdem der Polizist Wei Dong und andere mich geschlagen und getreten hatten, stießen sie mich in ein Auto und fuhren mich nach Yantan. Sie fesselten meine Handgelenke hinter meinem Rücken und schleppten mich an den Handschellen in den siebten Stock, wo sich die Polizeidienststelle der Stadt Lanzhou befand.

Erpressung von Geständnissen durch Folter

He Bo, Wei Dong und andere Polizisten setzten mich auf eine sogenannte Tigerbank, steckten meine Hände und Füße in die Klammern der Tigerbank, schnallten mir einen Helm auf den Kopf und banden meinen Oberkörper mit einem Gürtel an die Rückenlehne der Tigerbank, so dass mein ganzer Körper bewegungsunfähig war. Sie zogen die Schnallen an meinen Handgelenken immer fester. Alle vier oder fünf Minuten wurden die Schrauben wieder angezogen, und zwar die ganze Nacht hindurch. Ich zitterte vor entsetzlichen Schmerzen. Ich wurde inkontinent und bekam fast einen Schock.

Im Morgengrauen brachten sie mich in die Haftanstalt Xiguoyuan. Bald darauf wurde ich von dort in die Haftanstalt Nr. 2 der Stadt Lanzhou verlegt. Später wurde ich wiederholt verhört. Jede Nacht schnallten sich mich auf die Tigerbank.

Einmal, nachdem sie mich auf der Tigerbank festgeschnallt und die Schrauben angezogen hatten, saßen sie neben mir, aßen und spielten Karten. Einer der Polizisten kam und hob einen Holzstock auf. Er tat so, als würde er hart mit mir umgehen und schlug mit dem Stock auf die Schraube. Während er schrie, schlug er in die entgegengesetzte Richtung, löste die Schraube und versuchte sogar, die Schraube aufzubrechen. Nach einer Weile sah er, dass die Schrauben gelöst waren. Dann stand er auf und ging.

Nach längerer Zeit fiel He Bo auf, dass ich mich nicht bewegte, also schaute er nach und sah, dass die Schrauben locker waren. Während er sie festzog, fluchte er und sagte: „Wir haben einen Maulwurf unter uns.“

Ich hörte später, dass viele Polizisten in der Polizeibehörde der Stadt Lanzhou nicht bereit waren, den Befehlen der KPCh zur Verfolgung von Praktizierenden zu gehorchen. Ich möchte mich ganz herzlich bei dem Polizisten bedanken, der für mich die Schrauben gelöst hat. Er ist ein Risiko eingegangen, und dafür wird er in Zukunft definitiv belohnt werden.

He Bo zog schnell die Schrauben an, so dass mein Körper zitterte und meine Zähne klapperten. Ich stand kurz vor dem Zusammenbruch. Danach war mein Handgelenk mehr als ein Jahr lang taub.

Handschellen und 20-Pfund-Fußfesseln während der ersten Haft

Nach einem Jahr Haft wurde ich im September 2003 in das Gefängnis Lanzhou gebracht. Ich kooperierte nicht bei der Durchsuchung und hielt sie [die Wärter] davon ab, andere Praktizierende zu schlagen und zu beschimpfen. Liu Zhirong (der später im Tianshui-Gefängnis zu Tode verfolgt wurde) und ich wurden in Isolationshaft geperrt.

Die Zelle war nur drei Quadratmeter groß. Die Außenseite des Raumes war ein geschlossener Innenhof von zwei Quadratmetern. Es gab ein unebenes Bett aus Ziegeln und Steinen und keine Heizung. In jedem Raum befanden sich drei oder vier Personen. Ein oder zwei Personen schliefen auf dem Bett, und eine Person an der Seite oder vor dem Bett. Für die Gefangenen hier gab es kein Bettzeug. Es gab auch keine Essstäbchen oder Löffel und man musste mit den Händen essen.

Als sie meine Kleidung durchsuchten, zerriss der Wärter Zhao Zhiyong absichtlich meine Jacke, weil er sehen wollte, ob ich irgendetwas versteckt hatte, das mit Falun Dafa zu tun hatte.

Die Wärter legten Liu Zhirong 64 Pfund schwere Fesseln an. Die Handschellen und Fußfesseln waren mit Eisendraht aneinandergebunden. Ich war in neu gegossenen Beineisen gefesselt, die mehr als 20 Pfund wogen. Auch meine Handschellen und Fußfesseln waren mit Draht aneinandergekettet. Da die Fesseln neu waren, waren die Grate nicht abgeschliffen worden und sie scheuerten das Fleisch an meinen Knöcheln wund. Die Schmerzen waren unerträglich. Ich steckte die Hosenbeine des „Häftlings“-Anzuges, den wir tragen mussten, unter die Fesseln, so dass die Grate nicht mit meiner Haut in Berührung kamen. Die Hosenbeine wurden dadurch schließlich zerfetzt. Einen Monat war ich hier illegal eingesperrt.

Zweite Gefangenschaft

Ein Jahr später, im Dezember 2004, wurde ich zum zweiten Mal eingesperrt. Die Gefängnisverwaltung hatte den „Verhaltenskodex“ geprüft, doch ich kooperierte nicht mit ihnen. Sie fanden in meiner Kleidung Artikel von Meister Li versteckt, so dass sie mir 64 Pfund schwere Fesseln anlegten, die mit den Handschellen verbunden waren.

Obwohl es schneite, trug ich nur eine Hose, Turnschuhe und eine langärmelige Jacke. Die Isolationszelle wurde nicht beheizt. Jeden Morgen um 6 Uhr schickten sie mich auf den Hof. Wegen der schweren Fesseln konnte ich mich kaum bewegen, so dass ich mich hinsetzte, bis sie mich um 21 Uhr in die Zelle zurückgehen ließen. Jeden Tag lag die Temperatur bei minus sieben bis acht Grad Celsius, die Tiefsttemperatur betrug minus elf oder zwölf Grad. Durch den kalten Wind fror ich noch mehr.

Ein Insasse in der Arrestzelle schnippte mir oft in die Augen. Weil meine Hände und Füße gefesselt waren, konnte ich ihm nicht ausweichen. Wenn ich um 21 Uhr in die Zelle zurückkehrte, war ich noch gefesselt und musste mich an die Seite des Bettes legen. Durch die schweren Fesseln, die mit den Handschellen verbunden waren, war mein Körper eingerollt. Ich konnte mich nachts kaum umdrehen.

Einmal kamen zwei Gefangene und hielten meine Arme fest und ich packte die Fesseln mit beiden Händen – so trugen sie mich in den Verhörraum. Shi Tianyou, der stellvertretender Gefängnisdirektor, verantwortlich für die Gefängniswärter, fragte die Wärter meiner Zelle mehrmals nach meiner Situation. Sie versuchten, mich auf diese Weise zur Unterwerfung zu zwingen, aber Shi Tianyou ärgerte sich, dass ich der Folter widerstand. Sie hatten Angst, dass ich erfrieren würde, so ließen sie mich nach einem Monat Haft frei. Als die Fesseln entfernt wurden, konnte ich nicht mehr richtig gehen.

Dritte Gefangenschaft

Im September 2005 wurde ich zum dritten Mal eingesperrt, als das Lanzhou Gefängnis verlangte, dass alle Falun-Dafa-Praktizierenden gewaltsam „umerzogen“ werden sollten (das Praktizieren aufgeben). Als sie mir Handschellen anlegen wollten, wehrte ich mich. Dann zwangen mich Ding Hui und andere Wärter nieder und legten mir die Handschellen an. Dabei schlug mein Kopf gegen den Heizkörper und blutete stark. Ich musste mit neun Stichen genäht werden, um die Blutung zu stoppen.

Gute Menschen im In- und Ausland helfen

In den 18 Jahren, in denen ich gesetzwidrig im Gefängnis Lanzhou inhaftiert war, gab es immer gutherzige Menschen, die mir halfen. Sie teilten ihr Essen und Dinge des täglichen Bedarfs mit mir. Einige hatten keine Angst vor der Kommunistischen Partei. Als mein Kopf verletzt worden war, beschuldigte einer von ihnen die Wärter ganz offen, brutal und grausam zu sein. Selbst als das Böse die Praktizierenden am stärksten unterdrückte und die Gefängniswärter verlangten, dass niemand mit mir reden dürfe, gaben mir einige freundliche Menschen heimlich zu essen. Solche liebenswürdigen Leute gab es in der 3. und auch in der 10. Gefängnisabteilung.

Wenn ich mich mit dem Ausbilder der 10. Abteilung stritt, sahen viele Gefangene nur zu, aber keiner von ihnen tat etwas. Einige gutherzige Wärter brachten mir gebackene Süßkartoffeln oder Joghurt von zu Hause mit. Ihre guten Taten ermutigten mich. Manche Wärter fragten mich, was ich nach meiner Entlassung aus dem Gefängnis zu tun gedächte.

Auch Praktizierende aus Hongkong, Macao, Taiwan und China machten mir Mut, indem sie mir Postkarten, Briefe und Überweisungen schickten. Obwohl ich wegen der Blockade nie jemanden von ihnen sah, erfuhr ich, dass ich Post bekommen hatte. Gleichzeitig schreckte das auch das Böse ab, so dass ich nicht so intensiv verfolgt wurde.

Einige inhaftierte Praktizierende halfen mir und ermutigten mich auf verschiedene Weise. Dank des Segens und des Schutzes des Meisters, der mächtigen Tugend des Dafa, der Ermutigung der Praktizierenden, der Hilfe von gutherzigen Menschen auf der Welt und meinem festen Glauben an den Meister und Dafa konnte ich diese bösartige und wahnsinnige Unterdrückung und dieses große Leiden über eine so lange Zeit bis zum heutigen Tag durchhalten.

Mehrfach in Isolationshaft gesperrt

Während den 18 Jahren im Gefängnis Lanzhou wurde ich gewöhnlich von anderen Praktizierenden getrennt, um zu verhindern, dass ich mit ihnen in Kontakt komme. Einmal war ich ganz allein in einer Gefängnisabteilung eingesperrt. Im Jahr 2006 wurden weitere Praktizierende aus der dritten Gefängnisabteilung [dorthin] verlegt und die Wärter brachten mich dann in die zehnte Gefängnisabteilung, wo sie mich erneut verfolgten.

Drei Monate Isolationshaft

Dai Xueyi war ein berüchtigter politischer Ausbilder in der 10. Abteilung. Am 1. Mai 2008 sperrte er mich in eine Einzelzelle. Vier Leute hängten mich zwei Wochen lang an ein hohes Bettgestell und ließen mich nicht schlafen. Mein ganzer Körper war geschwollen und meine Füße, Beine und Handgelenke waren schwarz und blau. Ich verlor [immer wieder] das Bewusstsein, mein Urin war rot und ich war in einem halb komatösen Zustand.

Ein anderes Mal schlug mir ein Insasse mit der Faust auf den Unterleib, was mir so unerträgliche Schmerzen bereitete, dass mir der Schweiß über die Stirn lief. Ich verbrachte drei lange und schwierige Monate in der Einzelzelle.

Gao Zhendong, der Leiter der 10. Abteilung, verfolgte ebenfalls viele Praktizierende. Cao Xi wurde einmal so von ihm an einem Draht aufgehängt, dass seine Zehen kaum den Boden berührten.

Jin Jilin gefoltert

Als Jin Jilin das erste Mal in das Gefängnis Lanzhou kam, wurde er von Zhang Haijun, dem ehemaligen stellvertretenden politischen Ausbilder in der neunten Gefängnisabteilung, brutal misshandelt. Er befahl zum Beispiel einem Gefangenen, Jin Jilin mit kochendem Wasser zu übergießen. Als seine Haut Blasen bildete, stach der Gefangene mit einer Nadel hinein und bestreute sie mit Salz. Sie ließen Jin Jilin außerdem nicht schlafen.

Durch die pausenlose Folter litt Jin Jilin an unerträglichen Schmerzen, so dass er sich schließlich mit einer Scherbe des inneren Tanks einer Thermoskanne die Arterie aufschnitt. (Anmerkung der Redaktion: Dies ist eine extreme Handlung unter der grausamen Verfolgung durch die KPCh, die von den Prinzipien von Falun Dafa, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht nicht geduldet wird und verboten ist.) Er wäre fast gestorben.

Nachdem er zum zweiten Mal in das Gefängnis Lanzhou gebracht worden war, wurde Jin Jilin von Wei Zhoujiang, dem Leiter der siebten Gefängnisabteilung, verfolgt. Als ich im August 2021 aus dem Gefängnis entlassen wurde, war Jin Jilin noch in einer Einzelzelle eingesperrt.

Wang Youjiang im Gefängnis zu Tode verfolgt

Wang Youjiang wurde von Zhang Haijun, dem ehemaligen Gruppenleiter, und Wang Guochen, dem ehemaligen Ausbilder, in der fünften Gefängnisabteilung brutal verfolgt. Dadurch erlitt Wang Youjiang einen Schlaganfall, war halbseitig gelähmt und starb.

Sun Zhaohai die Zähne ausgeschlagen

Sun Zhaohai aus der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang wurde von dem ehemaligen Gruppenleiter Wang Guochen und dem ehemaligen Ausbilder Kong Fanping in der Ersten Gefängnisabteilung gefoltert. Sie steckten Sun Zhaohai in eine kleine Zelle und fesselten ihn ans sogenannte Totenbett. Obwohl sie ihm die Zähne ausschlugen, gelang es ihnen nicht, seinen festen Glauben an Falun Dafa zu brechen. Nach einem sechsmonatigen Hungerstreik und nach fast einem Jahr Verfolgung in der Isolationshaft weigerte sich Sun Zhaohai immer noch, Falun Dafa aufzugeben, und wurde aus der Einzelzelle entlassen.

In der zweiten Gefängnisabteilung wurde ein 70-jähriger Praktizierender aus dem Bezirk Pingchuan der Stadt Baiyin festgehalten. Als ich das Gefängnis in Lanzhou verließ, war er in einer Einzelzelle eingesperrt und durfte seit mehr als vier Monaten nicht schlafen. Ich hoffe, dass einschlägige Organisationen und Praktizierende in China und im Ausland darauf aufmerksam machen werden.

Isolationshaft und Folter mit schwarzer Kapuze und Tigerbank

Die Wärter unternahmen gelegentlich Dinge, um die Praktizierenden zu schikanieren. Einmal rief mich ein Wärter nach der harten Arbeit des Tages heraus und verlangte von mir, auf einem Strich entlang zu gehen. Ich blieb stehen.

Der stellvertretende Ausbilder Zhang Yuquan steckte mich dann wieder in eine Einzelzelle. Er und Wang Zizhuo, der Leiter der Gefängnisabteilung, fesselten mich mit Handschellen an das Bettgestell der oberen Koje und ließen mich nicht schlafen. Sie setzten mir eine schwarze Kapuze auf den Kopf, bis ich zur Arbeit gehen musste. Als ich in der Werkstatt ankam, wurde ich auf eine „Tigerbank“ gefesselt. Vier Insassen bekamen den Auftrag, mich zu bewachen.

Nachdem ich stundenlang aufgehängt war, verlor ich immer wieder das Bewusstsein und mein Körper entwickelte Ödeme. In diesem halbkomatösen Zustand erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

Große Erleuchtete, keine Furcht vor Bitternis
Willen diamantfest
Kein Festhalten an Leben und Tod
Edelmütig auf dem Weg der Fa-Berichtigung
(Aufrichtige Gedanken, aufrichtiges Verhalten in Hong Yin II, 29.05.2002)

Ich hatte die mehr als zehn schweren Jahre im Gefängnis überstanden, die mir auferlegt worden waren. Ich musste in der Lage sein, das letzte verbleibende Jahr der Strafe zu ertragen. Unter dem Einfluss dieses festen Gedankens, mit dem Segen des Meisters und dem Schutz von Dafa kam ich schließlich aus der finsteren Verfolgung heraus.

Während der COVID-Pandemie fehlte es den Wärtern an Personal, um mich zu bewachen, so dass sie mich vom Bettgestell lösten.

Das „Image-Projekt“ im Lanzhou-Gefängnis

Nachdem Zhang Yongwei als Gefängnisdirektor vom Tianshui-Gefängnis in das Lanzhou-Gefängnis versetzt worden war, gab er das gesamte Geld, das den Insassen des Lanzhou-Gefängnisses für das Essen zur Verfügung stand, aus, um für die sogenannten „Arbeitsreform-Aktivisten“ und für die sogenannten „Gefangenen erster Klasse“ „das Essen zu verbessern“. Dann prahlte er in Zeitungen und im Fernsehen mit seiner „Leistung“, um sein persönliches Image aufzupolieren, während die meisten Gefangenen kein Fleisch mehr in ihrer Essschale sahen, bis auf manche Feiertage.

Arbeitsquote ständig weiter erhöht

Die Gefangenen mussten ohne Bezahlung „harte Arbeit“ leisten und die Quoten wurden ständig erhöht. Kaum war Zhang Yongwei im Gefängnis Lanzhou angekommen, verdoppelte er die Arbeitsquoten, die jeder Gefängnisabteilung zugewiesen wurden. Im Jahr darauf stieg sie um weitere 60 Prozent. Sie stieg jedes Jahr um etwa 50 Prozent.

Wir begannen um 6:30 Uhr mit der Arbeit und hörten um 18:30 Uhr auf. Mittags gab es eine halbstündige Pause. Manchmal mussten wir bis 20:30 oder 21:00 Uhr arbeiten. Wenn wir die Quote nicht erfüllten, gab es Elektroschocks, wir wurden mit Gummiknüppeln geschlagen, im Winter mit Handschellen gefesselt und gezwungen, kalte Stangen zu umarmen, und im Sommer setzte man uns der Sonne aus.

Mangel an grundlegenden Dingen des persönlichen Bedarfs

Das Gefängnis Lanzhou stellte keine Unterwäsche, Steppdecken, Matratzen oder andere Dinge des täglichen Bedarfs zur Verfügung. Diejenigen, die diese Gegenstände bei der Aufnahme in das Gefängnis mitgebracht hatten, durften sie weder tragen noch benutzen. In den Gefängnissupermärkten wurden Radios, Garn, Kleidung, gefütterte Hosen, Baumwollkleidung, Baumwollschuhe, Turnschuhe und andere Gegenstände verkauft, aber später wurden sie alle zu „Schmuggelware“ erklärt und konfisziert.

Die Heizung war extrem schlecht und im Gefängnisgebäude zog es überall, so dass es nicht warm wurde. Die Heizung wurde um 23 Uhr ausgeschaltet und um 6 Uhr wieder eingeschaltet. Trotz zweier Decke wachte ich nachts viele Male vor Kälte auf.

Tote Häftlinge „wiederbelebt“

Wenn ein Gefangener krank war, wurde er oft nicht rechtzeitig behandelt. Allein im Jahr 2020 starben mehr als 20 Insassen des Lanzhou-Gefängnisses an Krankheiten, die auf mangelnde Behandlung zurückzuführen waren. In weniger als zwei Jahren, von 2019 bis 2020, starben in der 10. Gefängnisabteilung drei Insassen, zwei davon im Gefängnis und einer weniger als eine Woche nach seiner Einlieferung in das Xinqiao-Gefängnis („Kangtai“-Krankenhaus). Wang Xingyun hatte Gallensteine, wurde aber nicht behandelt. Bis zu seinem Tod arbeitete er mit der Arbeitsgruppe, wobei ihn zwei Personen beim Gehen stützen mussten. Er starb an einem Abend, nachdem er nach der Arbeit in die Zelle zurückgekehrt war.

Xi Xingwu hatte Magenkrebs, wurde aber erst behandelt, als der Krebs streute. Er wurde ebenfalls in das Krankenhaus „Kangtai“ gebracht, wo er innerhalb einer Woche starb.

Ran Hongju litt an einer Herzkrankheit und auch er wurde viele Tage lang nicht behandelt. Als er im Sterben lag, erhielt er eine ärztliche Therapie-Verordnung und sollte in das „Kangtai“-Krankenhaus gebracht werden, um sich auf die „Behandlung“ vorzubereiten, aber er starb, noch bevor er das Gefängnistor verlassen konnte. (Anmerkung: Das waren keine Praktizierenden.)

Das Lanzhou-Gefängnis hat die Welt getäuscht. Wenn ein Gefangener gestorben war, wurde die Leiche mit einer Infusion oder Sauerstoffflasche ausgestattet, um es so aussehen zu lassen, als wäre er trotz Reanimation gestorben.

Epilog

In den 21 Jahren und sechs Monaten, in denen ich gesetzwidrig inhaftiert war, wurde ich von meiner Einheit aus öffentlichen Ämtern entlassen. Mein Haus in Linjiazhuang wurde abgerissen und sogar die Möbel wurden mitgenommen. Weil der Nachbar mein Haus haben wollte, nutzte er meine Abwesenheit durch die Haft aus und drehte mir das Wasser und den Strom ab. Jetzt lebe ich in einer Mietwohnung. Aufgrund des starken Drucks war meine Frau gezwungen, sich von mir scheiden zu lassen, eine ursprünglich glückliche Familie zerbrach. Ich hätte 22 Monate Arbeitslosengeld erhalten sollen, aber die Sozialversicherung von Lanzhou erschwerte mir die Beantragung.

All dies geschah, nur weil ich an Falun Dafa und die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht glaube und weil ich der Welt die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Dafa erklärt habe.

Ich möchte Zhang Yongwei, Zhang Haijun, Wang Guochen, Kong Fanping, Wang Zizhuo und anderen im Lanzhou-Gefängnis sagen, dass ihr von den Täuschungen des chinesischen Regimes zutiefst verwirrt seid. Ich hoffe, dass ihr schnell nüchtern werden könnt und aufhört, Dinge zu tun, die gegen die Prinzipien des Himmels und des Gewissens verstoßen. Und hört auf, für die bösartige Partei zu arbeiten. Hört um euretwillen und um eurer Familie willen mit der Verfolgung auf und bereut eure Sünden, damit ihr gerettet werdet und eine Zukunft haben könnt.

(Ende)