Zu den Todesfällen, die im Artikel „In jenen unerträglichen Tagen“ aufgedeckt wurden

(Minghui.org) Vor kurzem wurde auf Minghui ein umfangreicher Artikel mit dem Titel „In jenen unerträglichen Tagen“ veröffentlicht, in dem die Verbrechen im Gefängnis Lanzhou in der Provinz Gansu aufgedeckt wurden. Der Autor Li Wenming war von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) für 21,5 Jahre hinter Gitter gebracht worden. Während dieser Zeit wurde er brutal gefoltert und erniedrigt. Sein Glaube an Falun Dafa, die Ermutigung durch gutherzige Menschen und seine unerschütterliche Entschlossenheit halfen ihm, bis zum Ende seiner Haftzeit im August 2021 durchzuhalten.

Während der Haft verlor Li seine Arbeit und auch sein Haus wurde abgerissen. Mit ihm verschwanden auch die Möbel. Aufgrund des starken Drucks der Behörden ließ sich seine Frau Xiao Yanhong scheiden. Die einst glückliche Familie zerbrach. Obwohl Li Anspruch auf Arbeitslosengeld hatte, lehnte die Sozialversicherungsbehörde Lanzhou seinen Antrag ohne Angabe von Gründen ab. Er bekam auch keine Unterhaltsbeihilfe.

Zahlreiche Todesfälle von Praktizierenden

In seinem Artikel erwähnt Li, dass mehrere Praktizierende aufgrund der Unterdrückung durch die KPCh verstarben. Eine von ihnen ist Yao Baorong, die im Mai 2000 in Haft starb. Die Behörden untersagten jegliche Art von Trauerfeier und ließen sie sofort einäschern.

Ende Januar 2001 wurde im Zwangsarbeitslager Ping´antai ein Video von der sogenannten Selbstverbrennung, die auf dem Platz des Himmlischen Friedens initiiert worden war, abgespielt. Li wurde Augenzeuge, wie der 60-jährige Praktizierende Qian Shiguang derart verprügelt wurde, dass sein Gesicht entstellt war. Er starb später während seiner Gefangenschaft in der Gehirnwäsche-Einrichtung Gongjiawan.

Über den Praktizierenden Song Yanzhao schrieb Li: „Auch Song Yanzhaos Gesicht war deformiert, und durch die Folter wurden ihm fünf Rippen gebrochen, dennoch zwangen ihn die Wärter zu schwerer Arbeit. Der Wärter Bao Ping wies zwei Häftlinge an, Song Yanzhao an seinen Händen an einem Draht aufzuhängen und ihn heftig zu schlagen. Seine Rippen wurden dabei gebrochen. Wir baten den Wärter, ihn ins Krankenhaus zu schicken, aber er wurde von den Wärtern Kang Shicheng, Wang Wenchang und Bao Ping noch brutaler misshandelt.“

Als ob das nicht schon genug wäre, sagte Kang zu Song: „Ich habe gehört, dass deine Rippen gebrochen sind. Komm her, wir verwöhnen dich.“ Sie warfen Song zu Boden und packten ihn am verletzten Teil seines Körpers, sodass er vor Schmerz laut schrie. Obwohl er zu Tode gefoltert wurde, bewahrte aber bis zum Schluss seinen Glauben an Dafa. Einige dieser Wärter wurden später einfach in eine andere Abteilung des Gefängnisses versetzt, aber nie bestraft.

Wang Youjiang wurde von Zhang Haijun, dem ehemaligen Gruppenleiter, und Wang Guochen, dem ehemaligen Ausbilder, in der fünften Gefängnisabteilung brutal misshandelt. Dadurch erlitt der Praktizierende einen Schlaganfall, war halbseitig gelähmt und starb.

Tod von nicht praktizierenden Häftlingen

Nach Lis Angaben starben allein im Jahr 2020 über 20 Insassen des Gefängnisses Lanzhou, weil ihre Krankheiten nicht behandelt wurden. In weniger als zwei Jahren, von 2019 bis 2020, starben in der zehnten Abteilung zwei Häftlinge im Gefängnis. Einer starb binnen einer Woche nach seiner Einlieferung im Gefängnis Xinqiao (Kangatei-Krankenhaus). Wang Xingyun litt an Gallensteinen, wurde aber nicht behandelt. Er arbeitete bis zu seinem Tod in der Arbeitsgruppe. Zwei Personen mussten ihn stützen, weil er nicht gehen konnte. Wang starb eines Abends, nachdem er nach der Arbeit in die Zelle zurückgekehrt war.

Xi Xingwu hatte Magenkrebs, wurde aber erst behandelt, als der Krebs streute. Er wurde ebenfalls in das Kangatei-Krankenhaus gebracht, wo er innerhalb einer Woche starb. Ran Hongju litt an einer Herzkrankheit. Auch er wurde viele Tage lang nicht behandelt. Als er im Sterben lag, erhielt er eine ärztliche Therapie-Verordnung und sollte in das Kangtai-Krankenhaus gebracht werden, um sich auf die „Behandlung“ vorzubereiten. Er starb, bevor er das Gefängnistor passieren konnte.

Bei den vorgenannten Fällen handelt es sich nicht um Falun-Dafa-Praktizierende, trotzdem vertuschte das Gefängnis Lanzhou diese Todesfälle. Wenn ein Gefangener gestorben war, wurde der Leichnam mit einer Infusion oder Sauerstoffflasche ausgestattet, um es so aussehen zu lassen, als wäre er trotz Reanimation gestorben. Keiner der an der Folter beteiligten Beamten, Wärter oder Gefangenen hatten Konsequenzen zu befürchten.

Als die Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 begann, meinte der damalige KPCh-Vorsitzende Jiang Zemin: „Ihr könnt sie [Falun-Dafa-Praktizierende] ohne Konsequenzen töten; diese Todesfälle werden als Selbstmord gezählt“ und „tötet [sie] ohne Gnade“. Zwar ist Jiang inzwischen verstorben, aber sein „Befehl“ wird in China noch immer ausgeführt. Die brutale Methode der KPCh beschränkt sich inzwischen nicht nur auf Falun-Dafa-Praktizierende, sondern richtet sich auch gegen die breite Öffentlichkeit. Am schlimmsten jedoch ist die Unterdrückung, der Falun-Dafa-Praktizierende ausgesetzt sind.

Nachdem die KPCh ihre „erfolgreichen“ Foltermethoden gegenüber Praktizierenden perfektioniert hatte, weitete sie die Überwachung, Bedrohung, Inhaftierung und Folter auch auf andere Minderheiten wie Uiguren und all diejenigen aus, die für ihre Rechte eintreten.

60.000 Yuan Entschädigung für Todesfall

Im September 2023 berichtete eine Shanghaier Zeitung über einen Todesfall, der zehn Jahre zurückliegt. Ma Long aus Gansu starb am 26. März 2013 im Gefängnis Lanzhou. An jenem Nachmittag sagten vier Polizisten aus, dass Ma von einer Bank gefallen und gestorben sei. Sein Leichnam wurde eingeäschert. Das Gefängnis zahlte der Familie 60.000 Yuan (etwa 7.800 Euro) unter der Hand.

Später meldeten sich vereinzelt ehemalige Häftlinge und Wärter bei Mas Familie und äußerten, Ma sei zu Tode geprügelt worden. Die Familie reichte Klage ein. Vom Gefängnis hieß es später, weitere Untersuchungen hätten ergeben, dass Ma eines „natürlichen Todes“ gestorben sei. Erst als die Oberste Staatsanwaltschaft den Fall im Jahr 2023 erneut untersuchte, gaben vier Wärter zu, sie hätten Ma mit Gummi- und Elektroschlagstöcken geschlagen. Ma wurde nach seinem Tod zur „Wiederbelebung“ eingeliefert. Aber nicht nur dieses Geständnis geriet an die Öffentlichkeit, sondern auch eine Kopie der geheimen Vereinbarung zwischen dem Gefängnis und Mas Familie über die Zahlung von 60.000 Yuan, mit der der Fall „abgeschlossen“ wurde.

Das ist ein seltenes Beispiel dafür, dass ein Todesfall aufgeklärt wurde. In den vergangenen 24 Jahren seit Beginn der Verfolgung wurden über 5.000 Todesfälle bestätigt – aber das dürfte nur die Spitze des Eisberges sein. Aufgrund des politischen und wirtschaftlichen Einflusses der KPCh erfährt man in den Medien nicht viel über diesen Völkermord, der sich aktuell in China abspielt.

Wer jedoch angesichts der totalitären KPCh schweigt, schadet letztlich allen – so, wie der deutsche Pfarrer Martin Niemöller (1892–1984) in seinem viel zitierten Gedicht mit dem Titel „Als die Nazis die Kommunisten holten ...“ schrieb. Darin heißt es:

Als die Nazis die Kommunisten holten,habe ich geschwiegen,ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,habe ich geschwiegen,ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die Gewerkschafter holten,habe ich geschwiegen,ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie mich holten,gab es keinen mehr,der protestieren konnte.

Frühere Berichte:

In jenen unerträglichen Tagen – Teil I

In jenen unerträglichen Tagen – Teil II