62-Jährige aus Peking zu zwei Jahren Haft verurteilt, nur weil sie Falun Dafa praktiziert

(Minghui.org) Mitte März 2024 wurde bekannt, dass Jiao Shuying, eine 62-jährige Pekingerin, zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde, nur weil sie Falun Dafa praktiziert.

Jiao stammt aus dem Bezirk Huairou in Peking und lebt bei der Familie ihrer Tochter im Pekinger Bezirk Changping. Ihre unrechtmäßige Verurteilung geht auf ihre erste Verhaftung am 23. Januar 2022 im Haus ihrer Tochter zurück. Die Beamten der Polizeibehörde in Changping, die sie verhafteten, brachten sie am nächsten Tag in die Haftanstalt des Bezirks und ließen sie am 23. Februar 2022 gegen Kaution frei.

Kurz darauf verhaftete die Polizeibehörde des Pekinger Bezirks Haidian Jiao, ließ sie aber Stunden später gegen Kaution wieder frei.

Sowohl die Polizeibehörde des Bezirks Changping als auch die Polizeibehörde des Bezirks Haidian benutzten denselben Vorwand, um Jiao zu verhaften. Sie behaupteten, eine Überwachungskamera habe sie beim Verteilen von Falun-Dafa-Materialien im Januar 2021 aufgenommen. Sie sagten nicht, ob der angebliche Vorfall in Changping oder Haidian stattfand. Es bleibt zu untersuchen, warum die beiden Polizeidienststellen überhaupt an Jias Verhaftung beteiligt waren.

Einige Tage nach dem „Vorfall“ von 2021 wurde das Wohngebiet Hongfuyuan, in dem sich das Haus von Jiaos Tochter befindet, aufgrund der Null-Covid-Politik der KPCh abgeriegelt. Alle Bewohner mussten ihre persönlichen Daten angeben, als die Behörden umfangreiche PCR-Tests bei den Anwohnern anordneten. Die Polizei fand Jiao anhand der Informationen, die ihre Tochter für sie angegeben hatte. Doch anstatt sie damals zu verhaften, wartete sie ein Jahr und verhaftete sie am 4. Februar 2022. Dies geschah Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking, als die örtliche Polizei die Verhaftungen und Schikanen gegen Falun-Dafa-Praktizierende verstärkte, um sie daran zu hindern, während dieser Zeit gegen die Verfolgung zu protestieren.

Die Polizeibehörde des Bezirks Haidian nahm Jiao am 9. April 2023 wieder in Gewahrsam. Nachdem man ihr gegen ihren Willen Blut abgenommen hatte, brachten Polizisten sie in das Untersuchungsgefängnis in Haidian. Tage später wurde gegen sie ein formeller Haftbefehl erlassen.

Die Staatsanwaltschaft in Haidian gab den Fall zweimal mit der Begründung unzureichender Beweise an die Polizeibehörde in Haidian zurück, erklärte sich aber bei einem dritten Versuch bereit, Jiao anzuklagen. Ihr Fall wurde im September 2023 an das Gericht in Haidian weitergeleitet und am 18. Oktober 2023 wurde ihr der Prozess gemacht. Der Richter erklärte, es lägen keine ausreichenden Beweise vor, um sie strafrechtlich zu verfolgen, und vertagte die Verhandlung. Sie wurde dennoch zu einem unbekannten Zeitpunkt zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Jiao wegen ihres Glaubens verfolgt wurde. In den vergangenen mehr als zwei Jahrzehnten wurde sie wiederholt verhaftet und ihre beiden Kinder wuchsen in Angst auf. Ihr Mann starb im Jahr 2004 an den Folgen der Verfolgung.

Seit 1999 immer wieder wegen ihres Glaubens verfolgt

Jiao litt in ihrer Jugend an mehr als 20 gesundheitlichen Problemen, darunter eine Lebererkrankung, eine Magenerkrankung, Rheuma und eine Bandscheibenvorwölbung im Lendenbereich. Wegen ihres körperlichen Leidens war sie immer schlecht gelaunt. Sie war mürrisch und schimpfte oft mit den Leuten. Als sie 36 Jahre alt war, sah sie aus wie eine 60-Jährige. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands wurde sie von der Zweiten Textilfabrik in Changping entlassen.

Ihre Lebenseinstellung änderte sich, als sie 1998 begann, Falun Dafa zu praktizieren. Alle ihre gesundheitlichen Probleme verschwanden und sie konnte gut essen und schlafen. Durch die Befolgung der Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht wurde sie sanft und freundlich und fluchte nicht mehr.

Nachdem die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, wurde Jiao inhaftiert und musste sich mehrmals einer Gehirnwäsche unterziehen. Ihre beiden Kinder wuchsen in der ständigen Angst auf, ihre Mutter jederzeit zu verlieren.

Jiao ging im November 1999 zum Tiananmen-Platz, um für Falun Dafa zu appellieren, und wurde 15 Tage lang inhaftiert. Im Jahr 2000 wurde sie drei weitere Male verhaftet: Im April wurde sie zwei Wochen lang in Haft genommen; im Juli einen Monat lang und im November auch einen Monat lang.

Um weitere Verhaftungen zu vermeiden, beschloss sie im März 2001, von zu Hause wegzuziehen, obwohl sie schwanger war. Manchmal musste sie in Höhlen übernachten. Während ihrer Abwesenheit wurde ihre Familie oft von der Polizei schikaniert. Das Geräusch von Autos machte ihnen Angst.

Als sie einige Tage nach der Geburt ihrer zweiten Tochter nach Hause zurückkehrte, wurde sie sofort verhaftet und in eine Haftanstalt gebracht. Die Wärter schlugen sie und übergossen sie mit kaltem Wasser, da sie wussten, dass sie nach der Geburt immer noch kälteempfindlich war.

Jiaos Mann, der Falun Dafa praktizierte und von vielen schweren Krankheiten genesen war, hörte nach Beginn der Verfolgung auf zu praktizieren. Er verstarb am 6. April 2004 an den Folgen des Stresses und der wiederholten Verfolgung seiner Frau.

Jiao wurde im Juli 2007 verhaftet, wiederum von Beamten der Polizeiwache Huangkan. Sie wurde einen ganzen Tag lang in der Haftanstalt Huairou geschlagen. Als sie in den Hungerstreik trat, um gegen die Verfolgung zu protestieren, wurde sie von den Wärtern zwangsernährt. Die Polizei erpresste 2.000 Yuan (etwa 280 Euro) von ihrer Familie, die sich Geld leihen musste, um die Polizei zu bezahlen.

Im September 2015 belästigten Polizisten Jiao und ihre ältere Tochter mehrmals, um Jiaos Telefonnummer zu erfahren; auch Jiaos Schwager belästigten sie. Während der Kampagne „An-die-Tür-klopfen“ im Jahr 2017 versuchte die Polizei erneut, sie ausfindig zu machen. Sie musste jedoch aufgeben, da sie außerhalb der Stadt lebte.

Früherer Bericht:

Pekingerin vor den Olympischen Winterspielen verhaftet, soll ein Jahr zuvor Falun-Dafa-Materialien verteilt haben