Alleinstehende Mutter von Polizisten verprügelt

(Minghui.org) Eine 49-jährige Frau in der Stadt Qinhuangdao, Provinz Hebei, wurde nach ihrer Festnahme von Polizisten brutal misshandelt. Die Festnahme geschah am 14. Juli 2023 und erfolgte wegen ihres Glaubens an Falun Dafa.

Liang Juns Tochter und ihre Eltern bemühten sich um ihre Freilassung, jedoch ohne Erfolg. Ihr Fall liegt nun beim Gericht des Bezirks Funing, wo sie vor Gericht gestellt werden soll. Es ist unklar, wann die Staatsanwaltschaft der Stadt Funing Anklage gegen Liang erhoben hat. Sie befindet sich derzeit in der Haftanstalt der Stadt Qinhuangdao.

Von Polizisten brutal behandelt

Liang, die im Bezirk Haigang der Stadt Qinhuangdao lebt, besuchte am 14. Juli 2023 eine Messe im Bezirk Funing der gleichen Stadt. Sie unterhielt sich an diesem Tag gegen 9 Uhr morgens mit anderen Messebesuchern über Falun Dafa, als ein Beamter in Zivil sie entdeckte und zwei Wagen mit Beamten herbeirief. Die Polizisten legten Liang Handschellen an und brachten sie zur Polizeistation Fentuo im Bezirk Funing.

Die Polizei schleppte auch Liangs Auto ab und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Literatur und 3.000 Yuan (ca. 426 Euro) in bar. Kaum war Liang in der Polizeistation Fentuo angekommen, da schlug eine Beamtin in Zivil ihr ins Gesicht und trat sie. „Warum bringst du dich nicht um?“, so die Beamtin und fluchte. Als Liang die Toilette benutzte, ließ die Beamtin absichtlich die Tür der Kabine offen. Danach brachten drei uniformierte Beamte sie in einen Raum ohne Überwachungskameras. Sie setzten sie auf einen Stuhl und befahlen ihr, den Kopf zu senken, wobei ihr Pony ihre Augen verdeckte, damit sie nicht sehen konnte, wer sie am meisten schlug. Danach begannen sie, sie zu treten und zu schlagen, und hörten erst nach fast 20 Minuten damit auf. Liang sagte später, sie habe das Gefühl gehabt, dass ihr Kopf explodieren würde. Ihr Gesicht und ihre Arme waren mit blauen Flecken übersät.

Nach den Schlägen stellte Liang fest, dass einer der Beamten, der eine Brille trug und um die 40 zu sein schien, die Polizeimarke 097652 trug. Die beiden anderen Beamten waren um die 20 und trugen keine Dienstmarken.

Die beiden jüngeren Beamten verließen nach den Schlägen den Raum. Nach einer Weile zwang der ältere Beamte Liang, sich auf den Boden zu setzen. Dann bewegte er ihre gefesselten Hände über ihren Kopf auf den Rücken. Anschließend setzte er sich auf einen Stuhl und stampfte mehr als zehn Minuten lang auf die Handschellen, was ihr unerträgliche Schmerzen bereitete.

In den nachfolgenden beiden Videos (auf Chinesisch) schildert Liang, wie sie gefoltert wurde:

Tochter plädiert für die Freilassung der Mutter

Liang war Opfer häuslicher Gewalt und hatte sich vor langer Zeit von ihrem Mann scheiden lassen. Sie erhielt das volle Sorgerecht für die Tochter und zog das Kind alleine groß.

Am Tag von Liangs Verhaftung, dem 14. Juli 2023, war ihre Tochter, eine Studentin in den Sommerferien, zufällig zu Hause, als die Polizei mit dem Schlüssel, den sie Liang abgenommen hatte, auftauchte. Als die Polizisten sahen, dass jemand zu Hause war, verließen sie die Wohnung und kehrten zwei Stunden später mit einem Durchsuchungsbefehl und dem Personal der Hausverwaltung zurück. Sie durchsuchten Liangs Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, zwei Laptops und andere persönliche Gegenstände.

Die Polizei legte eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände vor und ließ anstelle von Liangs Tochter einen Mitarbeiter der Hausverwaltung das Dokument unterschreiben.

Liangs Tochter schrieb einen Beschwerdebrief und schickte ihn an Dutzende von zuständigen Behörden. Sie erzählte, dass ihre Mutter ihr beigebracht habe, ein guter Mensch zu sein, während sie sie allein erzog. Sie forderte die Behörden auf, für Gerechtigkeit zu sorgen und ihre Mutter freizulassen, ohne Erfolg.

Liangs Eltern schikaniert

Um den 7. Februar 2024, drei Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest, kamen der Leiter des Polizeireviers am Yanshan-Boulevard im Bezirk Haigang und ein weiterer Beamter in die Wohnung von Liangs Eltern. Sie fragten das ältere Ehepaar, ob sie von dem Beschwerdebrief ihrer Enkelin wüssten, den sie an verschiedene Regierungsstellen geschickt hatte. Das Ehepaar verneinte. Die Polizisten verließen die Wohnung, ohne zu sagen, wie sie mit dem Beschwerdebrief verfahren wollten.

Um den 26. Februar 2024 herum rief der Beamte Zhao von der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Haigang Liangs Vater an. Er fragte ihn, ob er vorhabe, die zuständigen Behörden aufzusuchen, um die Freilassung seiner Tochter zu erwirken. Er verneinte.

Ein anderer Beamter rief Liangs Vater entweder später am selben Tag oder am nächsten Tag an und fragte ihn, ob er mit dem Anwalt seiner Tochter zusammenarbeite, um ihre Freilassung zu erreichen. Er vermutete sofort, dass das Telefon des Anwalts abgehört worden war, denn die Polizei wiederholte, was der Anwalt zu ihm gesagt hatte. Seine Frau beschloss, zur Staatssicherheitsabteilung in Haigang zu gehen und mit dem Beamten Zhao zu sprechen. Zhao sagte, er habe kein Mitspracherecht bei der Freilassung ihrer Tochter.

Mutter an der Nase herumgeführt

Liangs Mutter, fast 80, ging am 28. Februar 2024 zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Funing, wurde aber abgewiesen. Der Wärter an der Pforte behauptete, es gebe einen neuen Chefankläger, der vorerst keine Besucher zulasse. Anschließend ging sie zum Bezirksgericht Funing. Der Assistent des Richters Shi Wenjing sagte, man müsse Liang vor Gericht stellen, da die Staatsanwaltschaft sie angeklagt und ihren Fall an sie weitergeleitet habe.

Liangs Mutter suchte am 5. März 2024 die Polizeistation am Yanshan Boulevard auf. Der Polizeichef lehnte es ab, die Freilassung ihrer Tochter zu erwirken, da er „für den Fall nicht zuständig“ sei. Die alte Frau fragte ihn, warum er sie im Februar mit anderen Leuten zusammen belästigt habe. Er sagte, er habe lediglich die Anweisung seiner Vorgesetzten befolgt, gegen sie und ihren Mann wegen des Falls ihrer Tochter zu ermitteln. Er verwies die Frau an die Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Haigang. Sie ging dorthin und beschwerte sich über die Schläge, die ihrer Tochter durch die Beamten der Polizeistation Fentuo im Bezirk Funing zugefügt worden waren.

Hauptmann Han Feng sagte, die Schläge von Liang würden ihn nichts angehen, da der Bezirk Funing für den Fall zuständig sei. Er ging schnell weg und behauptete, er müsse an einer Besprechung teilnehmen. Liangs Mutter erzählte dem Beamten Zhao, dass ihre Enkelin kein Geld habe, um ihre Studiengebühren zu bezahlen, da Liang inhaftiert sei, und dass ihre Verwandten für sie aufkommen würden. Zhao schlug ihr vor, die Schwierigkeiten der Familie aufzuschreiben, die er dann an die Staatssicherheitsabteilung der Stadt Qinhuangdao weiterleiten würde.

Liangs Mutter kehrte am 12. März 2024 zur Staatssicherheitsabteilung in Haigang zurück. Hauptmann Han war nicht da und der Beamte Zhao sagte, er habe die Situation ihrer Familie an seine Vorgesetzten gemeldet. Er wies erneut darauf hin, dass er nichts weiter tun könne, da Liangs Fall von einem anderen Bezirk bearbeitet werde.

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