Ingenieur nach fünfjähriger Haft zum zweiten Mal interniert

(Minghui.org) Ein 68-jähriger Einwohner der Stadt Hefei in der Provinz Anhui ist am 31. Mai 2024 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 390 Euro) verurteilt worden.

Ji Guangkui, ein ausgebildeter Ingenieur, wurde am 18. April 2023 verhaftet, als er sich im Haus seines Sohnes befand und seine Enkelin gerade zur Schule bringen wollte. Eine Gruppe von Beamten der Polizeiwache Anqing Straße und der Staatssicherheit des Bezirks Luyang durchsuchte die Wohnung des Sohnes und verhaftete des 68-Jährigen. Eine Stunde später durchsuchte die Polizei Jis eigene Wohnung und beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher. Am nächsten Nachmittag brachten sie ihn in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Hefei.

Gegen Ji wurde am 27. April ein offizieller Haftbefehl ausgestellt und sein Fall wurde am 19. Juni 2023 der Staatsanwaltschaft des Bezirks Shushan vorgelegt. Später wurde er zu einem unbekannten Zeitpunkt angeklagt.

Das Bezirksgericht Shushan verhandelte seinen Fall am 5. März 2024. Staatsanwalt Zhang Qi beschuldigte ihn, „eine Sektenorganisation zu benutzen, um den Gesetzesvollzug zu untergraben“. (Das ist die standardmäßige Anklage, mit der die chinesischen Behörden Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis bringen.) Jis Anwalt widerlegte diese Anschuldigung und verwies darauf, dass es in China kein Gesetz gibt, das Falun Dafa kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet. Darüber hinaus könne Zhang keine Beweise dafür vorlegen, dass Ji irgendjemandem Schaden zugefügt oder die Strafverfolgung untergraben habe.

Ji sagte auch zu seiner eigenen Verteidigung aus, wurde jedoch häufig von der Vorsitzenden Richterin Ni Na unterbrochen.

Bei der zweiten Anhörung am 19. April 2024 erklärte Ni, es müsse nun festgestellt werden, ob Ji ein Wiederholungstäter sei, da er schon einmal wegen Praktizierens von Falun Dafa eine vierjährige Haftstrafe verbüßt hatte. Sein Anwalt brachte vor, dass er überhaupt nie hätte verurteilt werden dürfen. Ji verwies darauf, er könne gar nicht als Wiederholungstäter eingestuft werden, da sein Antrag auf Überprüfung seiner bereits verbüßten früheren Strafe noch anhängig sei. Ni beendete dann die Anhörung, ohne ihre Entscheidung in dieser Angelegenheit zu nennen. Sie verurteilte Ji am 31. Mai 2024 zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan.

Vor dieser Verurteilung zu Gefängnis war Ji nach seiner Verhaftung im Juni 2001 bereits einmal zu einer zweijährigen Zwangsarbeitsstrafe und ein anderes Mal nach seiner Verhaftung im März 2017 zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Letztere endete am 18. März 2021.

Ji Guangjie ist nicht der Einzige in seiner Familie, der wegen Praktizierens von Falun Dafa ins Visier genommen wurde und grausame Folter erlitt. Er verlor 2012 im Abstand von nur wenigen Monaten zwei Geschwister.

Seine Schwester, Ji Guangxiong, eine Grundschullehrerin, starb am 25. März 2012 im Alter von 61 Jahren. Sie war wiederholt verhaftet worden und hatte Schikanen, Gehirnwäsche und Spritzen mit unbekannten Medikamenten in der Haft erlitten.

Sein älterer Bruder, Ji Guangjie, war im Juli 2003 festgenommen und zu sieben Jahren Haft im gleichen Gefängnis in Suzhou verurteilt worden. Er wurde massiv gefoltert und sein Blutdruck stieg extrem hoch an. Das Gefängnis genehmigte ihm keine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung, bis er im Juni 2009 durch einen Schlaganfall plötzlich ohnmächtig wurde. Er blieb für die nächsten drei Jahre bettlägerig und starb am 3. Juni 2012. Er war 65 Jahre alt.

Einzelheiten zum Leiden der Geschwister finden Sie in den folgenden Berichten.

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