81-jährige Krebskranke wegen „Gefährdung der Gesellschaft“ angeklagt – 3,5 Jahre Haftstrafe bestätigt

(Minghui.org) Zhao Ying, eine 81-jährige Falun-Dafa-Praktizierende, hat am 30. Dezember 2024 ihr Berufungsverfahren gegen eine 3,5-jährige Gefängnisstrafe verloren. Zhao ist Einwohnerin der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong. 

Die Richter Tang Junguo, Zhou Tianyue und Chen Juntao vom Mittleren Gericht der Stadt Guangzhou erklärten, sie hätten das ursprüngliche Urteil gegen sie bestätigt, da sie das Potenzial habe, der Gesellschaft ernsthaften Schaden zuzufügen.

Zhao wird immer noch im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Tianhe festgehalten und kämpft mit einer Reihe von schweren Krankheiten, darunter Blasenkrebs, Herzbeschwerden und Diabetes. Ihre Familie bittet die internationale Gesellschaft, ihrem Fall Aufmerksamkeit zu schenken und bei ihrer Rettung zu helfen.

Der Leidensweg von Frau Zhao, einer pensionierten Bankdirektorin, begann mit ihrer Verhaftung am 26. April 2021, weil sie Informationsmaterial über Falun Gong verteilt hatte. Obwohl sie am 11. Mai 2021 aufgrund ihres Bluthochdrucks freigelassen wurde, setzte sich die Schikane durch die Polizei in ihrem Wohnung fort.

Die psychische Belastung durch die Verhaftung und die anschließenden Schikanen hinterließen deutliche Spuren an Zhaos Gesundheit. Am 12. Dezember 2021 brach sie zu Hause bewusstlos zusammen, woraufhin bei ihr Blasenkrebs diagnostiziert wurde. In der Folge musste sie sich zwei Operationen und mehreren Zyklen Chemotherapie und Immuntherapie unterziehen.

Zhaos Familie erhielt am 8. Dezember 2022 einen Anruf von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Haizhu. Sie bekamen mitgeteilt, dass Zhao angeklagt worden sei. Wei Xiaoming und Liu Jiayuan vom Bezirksgericht Haizhu übergaben Zhao am 22. Februar 2023 einen Ausdruck der Anklageschrift. Die Anklageschrift führte zwei Beweise der Anklage auf: 1. Zhao habe am 21. April 2021 eine Falun-Dafa-Broschüre in den Korb eines E-Bikes vor dem Gebäude E2 der Siedlung Tangyayuan im Bezirk Tianhe gelegt. 2. Sie sei am 26. April 2021 mit ihrem Fahrrad zum Apartmentkomplex Yiengyuan im Bezirk Tianhe gefahren, um dort Falun-Dafa-Flyer zu verteilen. Die Flyer hätten sich angeblich in ihrer Tasche befunden, die im Fahrradkorb lag.

Im März 2023 beauftragte Zhao einen Verwandten, der vor Gericht als Familienbeistand auftreten sollte. Als dieser beim Gericht Haizhu Akteneinsicht nehmen wollte, wurde er abgewiesen. Das Gericht setzte Zhao später wiederholt unter Druck und forderte sie auf, vor Gericht zu erscheinen, um sich der Verhandlung zu stellen, oder die Gerichtsbeamten zu ihr nach Hause kommen zu lassen, um dort eine Anhörung ihres Falles durchzuführen. Sie lehnte beides ab. Sie weigerte sich auch, die Vertretung durch den vom Gericht bestellten Anwalt anzunehmen, da dieser von den Behörden angewiesen worden war, in ihrem Namen ein Schuldbekenntnis abzulegen.

Währenddessen wandte sich Zhaos Familienbeistand mit Briefen an Sun Taiping, den Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Stadt Guangzhou, sowie an Guo Hua, den Leiter der Polizeibehörde des Bezirks Tianhe. In diesen Schreiben machte er deutlich, dass Zhao, selbst wenn sie Falun-Dafa-Materialien verteilt habe, lediglich ihr Recht auf Meinungsfreiheit ausgeübt und damit keine Gesetze verletzt habe. Ob er eine Antwort auf seine Schreiben erhielt, ist unklar.

Zhao kehrte im Juli 2024 in Begleitung ihrer Tochter in ihre Heimatstadt Huaian in der Provinz Jiangsu zurück. Als sie am 1. August 2024 ankam, verhaftete die Polizei sie am Bahnhof der Stadt Guangzhou und beschuldigte sie des „Fluchtversuchs“. Zhao brachte vor, dass die einjährige Kaution, die ihr am 22. Februar 2023 auferlegt worden war, bereits abgelaufen sei und sie jederzeit überall hinreisen könne. Dennoch brachte die Polizei sie in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Tianhe.

Am 5. September fand Zhaos Verhandlung vor dem Bezirksgericht Haizhu statt und am 29. Oktober 2024 wurde sie zu einer 3,5-jährigen Gefängnisstrafe und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) verurteilt. Sie legte Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Guangzhou ein, das am 30. Dezember 2024 entschied, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten. Die Richter warfen ihr einen „Fluchtversuch“ vor und erklärten, sie sei „gefährlich für die Gesellschaft“. Zhao bereitet nun einen Antrag auf Neuverhandlung ihres Falls vor.

Die Behörden in der Provinz Guangdong sind berüchtigt, betagte Falun-Dafa-Praktizierende zu verfolgen. Yao Jingjiao wurde 2022 im Alter von fast 83 Jahren zu drei Jahren Haft verurteilt. Während ihrer Haftstrafe erkrankte sie schwer und starb am 20. November 2024, nur wenige Wochen nach ihrer Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung, einen Monat vor ihrem 85. Geburtstag.

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