Bilanz Oktober 2020: Insgesamt 1.077 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens gezielt verfolgt

(Minghui.org) Nach von Minghui.org gesammelten Informationen wurden im Oktober 2020 mindestens 433 Falun-Dafa-Praktizierende [1] wegen ihres Glaubens verhaftet und 644 schikaniert. 282 (65 Prozent) der festgenommenen Falun-Dafa-Praktizierenden befinden sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch in Haft.

Die Daten vom Oktober erhöhten die Zahl der seit einem Jahr verzeichneten Festnahmen und Schikanen auf 5.179 bzw. 5.908.

Von den 1.077 verhafteten und schikanierten Praktizierenden mussten 198 ihre Wohnungen durchsuchen lassen. 53 der Verhafteten und 39 der Schikanierten waren über 65 Jahre alt, der älteste war 92 Jahre alt. Bei 35 Praktizierenden wurden insgesamt 267.840 Yuan (34.360 Euro) von der Polizei beschlagnahmt, wobei die Spanne von 200 Yuan bis 100.000 Yuan (25 bis 13.000 Euro) je Person reichte, mit einem Durchschnitt von 7.653 Yuan (980 Euro) pro Person.

Wie im September 2020 waren Heilongjiang, Hebei, Jilin, Sichuan und Shandong auch im Oktober die fünf Provinzen, in denen die meisten Praktizierenden anvisiert wurden, wobei 177 in Heilongjiang und 153 in der Provinz Hebei betroffen waren.

In der Stadt Hengshui in der Provinz Hebei übten die Behörden Druck auf die Praktizierenden aus, Falun Dafa abzuschwören. Wenn die Praktizierenden sich weigerten, begannen die Behörden, deren Familienangehörige zu schikanieren, um sie zur Feindseligkeit gegenüber den Praktizierenden anzustacheln.

In den Provinzen Liaoning, Hunan, Heilongjiang und Shandong wurden mehrere Gruppenverhaftungen gemeldet.

Einige Praktizierende wurden bei ihren Festnahmen Opfer von Polizeigewalt. Yang Shufang aus der Stadt Macheng in der Provinz Hubei wurde am 21. Oktober 2020 verhaftet, nachdem ein Dorfkader sie bei der Polizei angezeigt hatte, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Auf dem Weg zum Polizeirevier von Songbu drohte ein Polizeibeamter ihr: „Ich werde dich lebendig begraben!“ Yang wurde später freigelassen, nachdem die Polizei unter Gewaltanwendung ihre Fingerabdrücke und eine Blutprobe genommen und ein Foto von ihr gemacht hatte.

Es folgen Auszüge aus einigen Berichten über die Verhaftungen und Schikanen. Aufgrund der Informationsbeschränkungen in China kann die Anzahl der wegen ihres Glaubens verfolgten Falun-Dafa-Praktizierenden nicht immer rechtzeitig gemeldet werden, und es sind auch nicht immer alle Informationen leicht zugänglich.

Fälle von Verhaftungen von Einzelpersonen

56-jährige Frau auf dem Weg zur Hochzeit ihrer Tochter verhaftet

Li Yaping, 56, aus der Stadt Qinhuangdao in der Provinz Hebei, wurde am 1. Oktober 2020 am Bahnhof verhaftet. Später wurde ihre Wohnung durchsucht, und sie wurde zehn Tage lang inhaftiert.

Li ist eine angesehene Masseurin, die sich ihre eigene Klinik für chinesische Medizin und Massage aufgebaut hatte. Sie wollte den Zug nach Peking besteigen und dann in die Provinz Anhui weiterfahren, um am 4. Oktober an der Hochzeit ihrer Tochter teilzunehmen. Sie wurde jedoch am Bahnhof von Shanhaiguan aufgehalten und verhaftet. Ihre Tochter erfuhr nur, dass sie am 11. Oktober in das Untersuchungsgefängnis von Qinhuangdao überstellt wurde.

Zwei ältere Bürgerinnen verhaftet und gezwungen, eine „Kontrolluhr“ zu tragen

Liu Guiqing, 79, und Yang Wenshu, 82, aus dem Kreis Youyi in der Stadt Shuangyashan, Provinz Heilongjiang, wurden beschattet und verhaftet, als sie am 16. Oktober 2020 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilten.

Die Polizei durchsuchte ihre Wohnungen. Die Beamten beschlagnahmten bei Liu einen Computer, einen Drucker, Druckerpapier, Fotos des Begründers von Falun Dafa, Falun-Dafa-Bücher und 200 Yuan (25 Euro) in Geldscheinen mit aufgedruckten Falun-Dafa-Informationen, Bei Yang nahmen sie ihren Laptop, einen Drucker, Fotos des Begründers von Falun Dafa, Falun-Dafa-Bücher und fast 1.000 Yuan (130 Euro) in Geldscheinen mit aufgedruckten Falun-Dafa-Informationen mit.

Beide Praktizierenden wurden in dieser Nacht freigelassen. Die Polizei zwang die Praktizierenden jedoch, „Kontrolluhren“ zur Überwachung zu tragen und schränkte ihre Bewegungsfreiheit innerhalb des Kreises Youyi ein.

81-jährige Frau aus Yunnan erneut wegen ihres Glaubens verhaftet

Gao Qiongxian, 81, aus der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan, wurde am 27. Oktober 2020 in ihrer Wohnung verhaftet. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung war sie bereits wieder freigelassen worden.

Als die Polizei bei Gaos Wohnung eintraf, klopfte zunächst ein Beamter an ihre Tür, und nachdem er bestätigt bekam, dass sie zu Hause war, ging er weg. Bald darauf kam er mit zwei weiteren Beamten zurück. Sie hatten die Absicht, Gao zum Verhör auf die Polizeistation zu bringen, da sie einige Tage zuvor Falun-Dafa-Flugblätter verteilt hatte. Gao weigerte sich, mit ihnen zu gehen. Einer von ihnen schubste sie und schob sie in das Polizeiauto.

Ein Beamter verhörte Gao äußerst unhöflich auf dem Polizeirevier. Gao sagte: „Junger Mann, ich bin so alt wie Ihre Großmutter. Sie sollten lernen, andere Menschen mit Respekt zu behandeln.“

Der Beamte änderte seine Haltung ein wenig und fragte, wie und wann sie begonnen habe, Falun Dafa zu praktizieren. Gao erzählte ihm, dass sie früher unter vielen Beschwerden gelitten habe und sie Falun Dafa erlernt habe, um ihre Gesundheit zu verbessern. Sie weigerte sich, irgendein Fehlverhalten einzuräumen, indem sie Materialien über Falun Dafa verteilt hatte. Der Beamte ließ sie nach Hause gehen, als er mit seinen Fragen fertig war.

Das war das zweite Mal innerhalb von sieben Monaten, dass Gao wegen ihres Glaubens verhaftet wurde. Das erste Mal wurde sie am 23. März von zu Hause weggebracht und bis zum 25. März auf dem Polizeirevier festgehalten. Ihre Familie musste der Polizei 1.000 Yuan (130 Euro) zahlen, bevor sie freigelassen wurde.

Jilin: Nach zwei Arbeitslageraufenthalten und ständiger Schikane erneut wegen ihres Glaubens verhaftet

Zhang Guixiang, eine Bürgerin der Stadt Changchun in der Provinz Jilin, wurde am 20. Oktober 2020 in ihrer Wohnung von über zehn Beamten, die meisten in Zivil, verhaftet. Sie durchsuchten ihre Wohnung und brachten sie in das Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Changchun.

Die Behörden gaben an, dass sie in zehn Tagen freigelassen werden würde, aber als ihre Familienangehörigen sie zehn Tage später abholen wollten, erfuhren sie zu ihrer Überraschung, dass sie in das Untersuchungsgefängnis 4 der Stadt Changchun verlegt worden war und nun keine Familienbesuche mehr erlaubt seien.

Zhang, 57, litt früher unter vielen körperlichen Beschwerden, darunter Herzkrankheiten, Migräne, Brustwandvergrößerung, Sehnenscheidenentzündung, Nackenprobleme und Überlastung der Lendenmuskeln. Ein Kollege stellte ihr Falun Dafa vor, und nach drei Monaten des Praktizierens verschwanden die meisten ihrer Beschwerden.

Nach Beginn der Verfolgung wurde Zhang am 26. Oktober 2000 verhaftet, weil sie nach Peking reiste, um sich für das Recht, Falun Dafa praktizieren zu dürfen, einzusetzen. Sie wurde später für zwei Jahre in das Zwangsarbeitslager für Frauen in Heizuizi überstellt. Als sie vier Monate später entlassen wurde, erfuhr sie, dass ihr Arbeitgeber sie entlassen hatte.

Am Abend des 21. Juli 2002 brach eine Gruppe von Beamten in Zhangs Wohnung ein und verhaftete sie. Die Polizei durchsuchte auch die Wohnung und beschlagnahmte mehrere Falun-Dafa-bezogene Gegenstände. Ihre Tochter war über die Polizeirazzia entsetzt und brach in Tränen aus.

Auf dem Polizeirevier wurde Zhang an einen Metallstuhl gefesselt und verhört. Sie wurde ohnmächtig, nachdem man ihr ins Gesicht geschlagen und ihr mit einem harten Gegenstand auf den Kopf geschlagen hatte. Als sie aufwachte, stellte sie fest, dass ihr Nasenrücken gebrochen und ihr Gesicht und ihre Kleidung mit Blut bedeckt waren.

Nach 15 Tagen Haft wurde Zhang erneut in das Frauen-Zwangsarbeitslager Heizuizi verlegt. Ihre Haft wurde um 50 Tage verlängert, als sie die Aufforderung der Wärter ablehnte, andere Praktizierende zur Aufgabe von Falun Dafa zu überreden.

Als Zhang am 9. September 2003 entlassen wurde, stellte sie fest, dass ihr Ehemann viel Gewicht verloren hatte und ein Viertel der Haare ihrer Tochter grau geworden waren, weil beide während ihrer Haft unter enormem Stress gestanden hatten.

Die Mitarbeiter der Polizei und des Nachbarschaftskomitees schikanierten Zhang weiterhin ständig und forderten von ihr, Erklärungen zu unterschreiben, mit denen sie sich von Falun Dafa lossagte. Ihre Angehörigen waren immer erschrocken, wenn die Polizei an die Tür klopfte. Zwischen 2003 und 2007 musste sie sechs Mal umziehen, um der Polizei zu entgehen.

66-jähriger Mann zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten wegen seines Glaubens verhaftet

Der 66jährige Teng Yuguo ist ein Einwohner der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning. Am 13. Oktober 2020 erntete er zusammen mit seiner Frau in ihrem Garten Kürbisse, als eine Gruppe von Polizeibeamten einbrach und ihn verhaftete.

Seine Frau musste weinend zusehen, wie die Polizisten ihn verprügelten, so dass sein Gesicht blutete. Dann legten sie ihm Handschellen und Fußfesseln an.

Die Polizei brachte ihn zum Polizeiauto und fuhr ihn weg. Nach vier Tagen Haft im Untersuchungsgefängnis Dadong wurde er in das Untersuchungsgefängnis Sujiatun am Rande der Stadt gebracht. Die Behörden untersagten seinem Anwalt unter dem Vorwand der Coronavirus-Pandemie, ihn aufzusuchen. Seine Familie ist jetzt sehr besorgt um ihn.

Tengs Frau war so traumatisiert, dass sie immer noch Angst hat und Schwierigkeiten hat, klare Sätze zu sprechen.

Tengs jüngste Verhaftung erfolgte weniger als einen Monat nach seiner Rückkehr nach Hause. Er war sechs Monate lang untergetaucht, um einer Verhaftung zu entgehen. Zuvor war er am 23. April 2020 in einer Gruppenverhaftung von einem Dutzend Falun-Dafa-Praktizierenden von denselben Beamten der Minzhu-Polizeiwache festgenommen worden. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte seinen Computer, seinen Drucker und andere persönliche Gegenstände im Wert von mehr als 5.000 Yuan (650 Euro). Sein Privatfahrzeug und 12.000 Yuan (1.560 Euro) in bar wurden ebenfalls beschlagnahmt. Obwohl die Polizei sein Auto zurückgab, weigerte sie sich, alles andere zurückzugeben.

Am 27. April wurde Teng gegen zwei Uhr morgens freigelassen, nachdem er wegen Fieber vom Untersuchungsgefängnis abgelehnt worden war. Die Polizei kam jedoch immer wieder, um ihn zu schikanieren. Das zwang ihn, von zu Hause weg zu leben und sich zu verstecken.

Besorgt um ihn bat seine Familie einen Freund, der Verbindungen zur Polizei hat, mehr Informationen über seinen Fall einzuholen. Es wurde ihnen gesagt, dass die Polizei seinen Fall bereits abgelegt habe und es für ihn sicher sei, nach Hause zurückzukehren. Er kehrte zu seiner Familie zurück und wurde nur Wochen später erneut verhaftet.

Frau aus Gansu seit über zwei Wochen vermisst

Die 72-jährige Ma Jun aus der Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu wird seit dem 26. Oktober 2020 vermisst. Ihre Familie vermutet, dass sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurde.

Am 9. Oktober 2020 sprach Ma mit einem Mann auf der Straße und gab ihm einen Kalender mit Informationen über Falun Dafa. Nachdem ein anderer Passant sie dabei gesehen hatte, nahm er dem Mann den Kalender weg und zeigte Ma an. Er verfolgte Ma außerdem und versuchte, sie zu packen, als sie die Straße überquerte.

Ma rannte in eine öffentliche Toilette und versteckte sich darin. Der Mann, der sie angezeigt hatte, drei Beamte der Polizeiwache von Yanxilu, die gerade angekommen waren, und ein Toilettenwart, alle männlich, warteten zwei Stunden lang draußen. Da Ma sich immer noch weigerte, herauszukommen, ging der Toilettenwart hinein und schleifte sie hinaus. Dann wurde sie auf das Polizeirevier von Yanxilu gebracht.

Die Polizei meldete Ma bei der Staatssicherheit und verlangte, dass jemand zur Behandlung dieses Falls vorbeikommen sollten. Die Mitarbeiter der Staatssicherheit tauchten erst um 20:00 Uhr auf. Sie brachten Ma am Abend nach Hause zurück und nahmen ihr die Falun-Dafa-Bücher weg, die im Schrank neben ihrem Sofa lagen.

Am 10. Oktober kamen drei Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees zu Ma nach Hause und befahlen ihr, sich am 12. Oktober bei der Polizei zu melden. Als sie auf die Polizeiwache ging, fragte der diensthabende Beamte sie, woher sie die Materialien zur Verteilung gehabt habe, ob sie zu Hause noch mehr habe und ob sie einen Computer habe. Der Beamte verlangte von Ma auch, den Kontakt zu anderen Falun-Dafa-Praktizierenden am Ort einzustellen.

In der folgenden Woche kamen die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees noch mehrmals wieder, um Ma Angst einzujagen.

Am Nachmittag des 23. Oktober schrieb Ma einen Brief an die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees, den sie ihnen selbst aushändigen wollte.

Als ihre Familie sie am 25. Oktober besuchen kam, öffnete niemand die Tür. In der folgenden Woche kamen sie noch einige Male, und Ma war immer noch nicht zu Hause. Am 31. Oktober öffneten sie schließlich ihre Tür und sahen, dass die Türen ihres Schrankes neben ihrem Bett und eines weiteren Schrankes, in den sie Falun-Dafa-Bücher legte, offen standen und die Schränke leer waren. Auf dem Tisch lag die Schachtel, in der sie normalerweise ihr eigenes Buch Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa, aufbewahrte. Sie war leer. Das Foto des Begründers von Falun Dafa und ihr Laptop waren ebenfalls verschwunden. Der Bereich zwischen der Haustür und dem Wohnzimmer war sehr unordentlich und eine Menge Schmutz war auf dem Boden. Es schien, dass viele Menschen dort gestanden hatten. Der Boden in ihrem Wohnzimmer war relativ sauber; vermutlich waren dort nicht so viele Personen gegangen.

Mas Familie besuchte mehrere örtliche Haftanstalten, fand aber bis zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung noch immer nicht heraus, wo sie sich befand.

Vor diesen letzten Verhaftungen war Ma insgesamt 14,5 Jahre in Untersuchungsgefängnissen, Gehirnwäsche-Einrichtungen und Gefängnissen inhaftiert, weil sie sich weigerte, ihrem Glauben an Falun Dafa abzuschwören.

Innerhalb von zwei Monaten zweimal verhaftet: 77-jähriger Frau droht Prozess wegen ihres Glaubens

Der 77-jährigen Wang Yuqing aus der Stadt Anshun in der Provinz Guizhou steht eine Anklage vor Gericht bevor, nachdem sie zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden war.

Wang wurde im September 2020 verhaftet, nachdem sie in einem Bus aufgezeichnet worden war, wo sie mit Menschen gesprochen und ihnen Informationen über Falun Dafa gegeben hatte. Obwohl sie bald darauf gegen Kaution freigelassen wurde, verhaftete die Polizei sie am 28. Oktober 2020 erneut. Die Bezirksstaatsanwaltschaft von Xixiu genehmigte ihre Festnahme am selben Tag und beschuldigte sie, „den Gesetzesvollzug mit einer Sektenorganisation zu untergraben“ [2].

Wang ist derzeit im Untersuchungsgefängnis der Stadt Anshun inhaftiert. Sie wurde aufgenommen, obwohl festgestellt wurde, dass sie ein Herzleiden und einen Bandscheibenvorfall sowie Schwierigkeiten beim Gehen hat. Die Haftanstalt gestattete es ihrer Familie nicht, sie zu besuchen und ihr Kleidung und Dinge des täglichen Bedarfs zu schicken. Ihre Familie macht sich jetzt Sorgen um sie.

Vor dieser letzten Verhaftung wurde Wang bereits mehrmals verhaftet und 2013 zu drei Jahren Haft verurteilt. Sie war durch die physische und psychische Folter in der Haft so traumatisiert, dass sie jetzt leicht in Angst und Schrecken gerät und zittert.

Massenverhaftungen

Stadt Benxi, Provinz Liaoning: Sieben Falun-Dafa-Praktizierende an einem Tag verhaftet

Sieben Bürger der Stadt Benxi in der Provinz Liaoning wurden am 15. Oktober 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet.

Wu Chengjun und seine Frau Xiao Na wurden gegen sieben Uhr morgens von über zwanzig Polizisten und Gemeindemitarbeitern verhaftet. Die Beamten durchsuchten die Wohnung des Ehepaars und beschlagnahmten mehr als zwanzig Falun-Dafa-Bücher, mehrere Drucker, einen Computer und Falun-Dafa-Materialien.

Bei den anderen verhafteten Praktizierenden handelte es sich um die Frauen Wang Baozhi, Li Xiaoxia, Zhang Guirong, Liu Yiling und Herrn Li Pengfei.

Bei Wang wurden ihr Computer und andere persönliche Gegenstände beschlagnahmt.

Li wurde von Beamten verhaftet, die in vier Polizeiautos kamen. Viele ihrer persönlichen Gegenstände wurden ebenfalls beschlagnahmt.

Weitere Einzelheiten zu den Verhaftungen werden derzeit untersucht.

Stadt Changsha, Provinz Hunan: Siebzehn Falun-Dafa-Praktizierende und ein Familienmitglied verhaftet und zwei schikaniert

Siebzehn Bewohner der Stadt Changsha in der Provinz Hunan wurden am 27. und 28. Oktober 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Der Neffe eines Praktizierenden, der nicht Falun Dafa praktiziert, wurde ebenfalls verhaftet. Zwei Praktizierende im Alter von 74 und 86 Jahren wurden am selben Tag außerdem schikaniert.

Es hieß, dass die Polizei in Changsha die Praktizierenden ein Jahr lang mit einer umfangreichen Datenüberwachung kontrolliert habe. Die Polizei von Changsha beriet sich mit dem Ministerium für öffentliche Sicherheit in Hunan und erstellte eine Namensliste von Praktizierenden für die geplanten Verhaftungen.

Gegen 22:30 Uhr brachen mehr als zwanzig Beamte, die draußen gewartet hatten, in die Wohnung von Li Zhigang ein, als ein Praktizierender die Tür öffnete, nachdem sie das gemeinsame Studium der Falun-Dafa-Lehren beendet hatten. Alle Beamten trugen Zivilkleidung, mit Ausnahme eines Beamten in Polizeiuniform. Cao Zhimin verlangte, ihre Ausweise zu sehen. Sie sagte, es sei rechtswidrig, in eine Privatwohnung einzubrechen. Die Beamten zeigten ihre Ausweise nicht, sondern sagten nur, sie seien von der Polizei in Liuyang.

Cao und ihr Mann Chen Yang riefen „Falun Dafa ist gut“, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Die Beamten stießen sie sofort zu Boden, legten ihnen Handschellen mit den Händen auf dem Rücken an und zogen ihnen schwarze Kapuzen über den Kopf.

Die Polizisten verhafteten auch die weiteren Praktizierenden in Lis Wohnung: Cao Zhifang und seine Frau Yang Fang sowie die Frauen Long Langqiong, Yu Hui und Wen Jing.

Li wurde mit Handschellen gefesselt und auf dem Sofa im Wohnzimmer festgebunden, und seine Mutter wurde in ihrem eigenen Zimmer festgehalten. Die übrigen Beamten durchsuchten seine Wohnung und beschlagnahmten viele seiner persönlichen Gegenstände, darunter Falun-Dafa-Bücher, Computer, USB-Stick und etwas Bargeld.

Als die Beamten im Begriff waren, Li und seine Mutter mitzunehmen, kamen Lis Schwester und ihr Mann, die kein Falun Dafa praktizieren, zu Besuch. Die Polizei erklärte, dass sie Li und seine Mutter zur Bezirkspolizei von Furong bringen wollten, und machte keine Angaben, was danach geschehen würde. Da Lis Mutter im fortgeschrittenen Alter ist, weigerte sie sich entschieden, mit der Polizei zu gehen. Die Beamten lenkten ein und verhafteten sie nicht.

Während Lis Schwester und ihr Ehemann in Lis Wohnung waren, ging die Polizei auch zur Wohnung des Paares und verhaftete ihren Sohn Lu Junguang, einen Studenten. Er hatte der Polizei gesagt, er habe Anti-Zensur-Software benutzt, um Zugang zum Internet in anderen Ländern zu erhalten. Am nächsten Tag teilte die Polizei Lus Eltern mit, dass sie ihn unter Hausarrest stellen würden. Als Lus Vater zur Polizeiwache ging und den Hausarrestbefehl seines Sohnes unterschrieb, ließ die Polizei ihn nicht wie zugesagt gehen, sondern brachte ihn in das Untersuchungsgefängnis von Liuyang.

Am 27. Oktober wurden außerdem folgende Praktizierende verhaftet: Gong Xianghui und ihr Ehemann Lu Congying sowie die Frauen Xu Lihua, Zhang Lingge, Zhang Furong, Li Donghui, Yuan Jing und Liu Yanping. Eine andere Praktizierende, Zhu Cuihua, wurde am 28. Oktober verhaftet und musste ihre Wohnung durchsuchen lassen.

Zwei weitere weibliche Praktizierende, Xia Jingze, 74, und Li Zhonghua, 86, wurden am selben Tag schikaniert.

Neun Falun-Dafa-Praktizierende und ein Familienmitglied in der Provinz Heilongjiang verhaftet

Neun Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang wurden am 14. Oktober 2020 in einer Privatwohnung verhaftet. Der Ehemann einer Praktizierenden wurde ebenfalls verhaftet.

Bei den Praktizierenden handelt es sich um Liu Lijie und ihre 78-jährige Mutter, die Frauen Yu Xiulan, Cui Shengyun, Zhang Shuhua, Cai Rong, Dan Yuqin, Qin Yuzhen, Li Xiurong und die 92-jährige Dong Shuxian. Lius Ehemann Wang Xu, der in seinem Auto saß und telefonierte, wurde ebenfalls verhaftet. Später wurden alle Wohnungen der Praktizierenden durchsucht.

Die Verhaftung erfolgte in enger Zusammenarbeit von mehreren Polizeidienststellen und -abteilungen. Die Polizei hatte mehrere Stunden im Treppenhaus des Gebäudes gewartet, bevor sie in die Wohnung einbrach, in der sich die Praktizierenden versammelt hatten.

Die Frauen Dong und Yu wurden am nächsten Tag gegen Kaution freigelassen. Mit Ausnahme von Cai, die sich zehn Tage lang in Administrativhaft befand, wurde der Rest der Praktizierenden und Herr Wang in Strafhaft genommen.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung waren die Frauen Dan, Liu, Qin und Cui gegen Kaution freigelassen worden, während die Frauen Zhang, Li, und Cai sowie Herr Wang im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiamusi inhaftiert sind.

Mindestens neun Einwohner von Shandong zur Zahlung einer Kaution von je 10.000 Yuan gezwungen

Am 16. Oktober 2020 brachen Beamte der Bezirkspolizei Dongchangfu in der Stadt Liaocheng in der Provinz Shandong gegen 21:00 Uhr in Hua Lipins Wohnung ein.

Sie verhafteten Hua Liqin, ihren Mann, die Frauen Chen Jun, Sun Xiu‘e, Li Guihua, Herrn Zhang Liang und einen weiteren Praktizierenden mit dem Familiennamen Xu (Geschlecht unbekannt). Sie durchsuchten die Wohnungen der Praktizierender, sowie die Wohnungen von drei weiteren Praktizierenden, und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher und Druckerzeugnisse.

Die Polizei nahm die Fingerabdrücke der Praktizierenden und zwang jeden von ihnen, eine Kaution von 10.000 Yuan (1.300 Euro) zu hinterlegen. Chen Jun weigerte sich, ihre Fingerabdrücke nehmen zu lassen und die Kaution zu bezahlen. Einige Praktizierende wurden in dieser Nacht freigelassen, während andere am nächsten Tag freigelassen wurden.

Fälle von Schikanen

Ehemaliger Radar-Entwicklungsingenieur wird nach seiner Entlassung aus der Haft von der Polizei festgehalten

Ma Zhenyu wurde auch nach Ablauf seiner dreijährigen Haftstrafe noch überwacht. Er war inhaftiert gewesen, weil er Informationen über Falun Dafa an Führungskräfte der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verschickt hatte. Ma, ein ehemaliger Ingenieur im chinesischen Ministerium für Informationsindustrie, wurde am 19. September 2020 aus dem Suzhou-Gefängnis in der Provinz Jiangsu entlassen und in seine Heimatstadt Nanjing in derselben Provinz zurückgebracht. Er lebt derzeit in einem von der Polizei zugewiesenen und intensiv überwachten Gebäude.

Ma Zhenyu

Die Polizei schüchterte Mas Familie, einschließlich seiner Mutter, die über 80 Jahre alt ist, ein und forderte sie auf, seine Frau nicht zu kontaktieren. Sie schüchterten auch örtliche Falun-Dafa-Praktizierende ein und befahlen ihnen, keinen Kontakt mit Ma aufzunehmen und ihn nicht zu besuchen. Falls sie dies täten, würden sie verhaftet.

Mas Frau, Zhang Yuhua, früher Fachbereichsvorsitzende für Russisch an der Pädagogischen Universität Nanjing, lebt jetzt in den USA. Sie begegnete im Juli 2019 Präsident Trump im Weißen Haus und erzählte ihm, wie die KPCh ihren Mann verfolgt hat. Wegen ihrer aktiven Bemühungen, auf Mas Verfolgung aufmerksam zu machen, versuchen die Behörden in China, sie daran zu hindern, mit ihm Kontakt aufzunehmen.

Zhang Yuhua begegnet Präsident Trump am 17. Juli 2019

Die Behörden von Heilongjiang versuchen, Falun-Dafa-Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen

Seit August 2020 schikanieren die Behörden in Jiansanjiang in der Provinz Heilongjiang im Rahmen der „Null-Fälle-Kampagne“ Falun-Dafa-Praktizierende.

Jiang Xinbo zog im vergangenen Jahr vorübergehend in die Provinz Shandong, um bei ihrer Tochter zu bleiben, die ihr Studium abgeschlossen und dort eine Arbeitsstelle bekommen hatte. Am 3. Oktober reisten Jiangs Ehemann und Bruder auf Anweisung von KPCh-Beamten des landwirtschaftlichen Betriebs Qianjin über 3.000 km nach Shandong, um Jiang zur Unterzeichnung der Garantieerklärungen [3] aufzufordern. Nachdem Jiang sich geweigert hatte, suspendierten Beamte ihren Mann von seiner Arbeit an der Landwirtschaftsschule von Qianjing. Sie schickten auch einen Brief an den Arbeitsplatz von Jiangs Tochter, in dem sie ihr drohten, sie von ihrem Arbeitsplatz zu entlassen.

Jiang wurde zweimal, insgesamt sieben Jahre lang, wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, und zweimal wurde sie in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht.

Eine weitere Praktizierende, Pan Shurong, lebt zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn. Am 10. Oktober kamen zwei Beamte vom Arbeitsplatz ihrer Tochter zu ihr und forderten sie auf, die Garantieerklärungen zu unterzeichnen. Als Pan dies ablehnte, drohten sie: „Sowohl Ihre Tochter als auch Ihr Schwiegersohn haben gute Arbeitsplätze. Wenn Sie die Erklärungen nicht unterschreiben, könnten sie ihren Arbeitsplatz verlieren.“ Pans gesamte Familie ist von der Verfolgung stark in Mitleidenschaft gezogen.

Ältere Frau aus Sichuan wegen ihres Glaubens schikaniert

Xu Kairong ist über 70 Jahre alt. Sie wurde am 26. Oktober 2020 zu Hause schikaniert, als sie gerade dabei war, Ohrlappenpilze anzubauen. Diese Schikane ist Bestandteil der „Null-Fälle-Kampagne“.

Die Polizisten sagten zunächst, dass sie gekommen seien, um nachzusehen, wie es ihr ginge. Dann warnte ein Beamter sie davor „herumzulaufen“.

Xu wusste, dass er damit meinte, sie solle nicht hinausgehen, um mit Menschen über Falun Dafa zu sprechen. Sie antwortete: „Ich habe meine eigenen Füße, warum kann ich also nicht herumlaufen?“ Sie fuhr fort, dass das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen das Verbot von Falun-Dafa-Büchern im Jahr 2011 aufgehoben habe und dass nichts Falsches daran sei, wenn sie Informationen über die Praxis verbreite.

Sie forderte die Polizisten eindringlich auf, sich nicht an der Verfolgung von Falun Dafa zu beteiligen, da sie für ihre Handlungen zur Rechenschaft gezogen würden. Als die Beamten Zweifel an ihrer Warnung äußerten, bat Xu sie, ihre Namen aufzuschreiben, damit sie in Zukunft Gerechtigkeit für sie erwirken könne. Die Beamten weigerten sich, ihre Identität preiszugeben, und wiederholten, dass sie nur gekommen seien, um festzustellen, ob es ihr gut gehe. Dann gingen sie.

Frühere Berichte:

Bilanz September 2020: 964 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens im Visier der Verfolger

1.184 Falun-Dafa-Praktizierende im August 2020 wegen ihres Glaubens im Fadenkreuz der Verfolger

1.410 Falun-Dafa-Praktizierende im Juli 2020 im Fadenkreuz der Verfolger

Bilanz erste Jahreshälfte 2020: Insgesamt 5.313 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verfolgt - Teil I

Bilanz erste Jahreshälfte 2020: Insgesamt 5.313 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verfolgt – Teil II

Bilanz Mai 2020: Insgesamt 938 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verfolgt

April 2020: Insgesamt 1.178 Falun-Dafa-Praktizierende im Visier der Polizei

März 2020: Insgesamt 747 Falun-Dafa-Praktizierende Opfer der Verfolgung

In China geht Verfolgung von Falun Dafa weiter – trotz Coronavirus-Pandemie

Bilanz Januar 2020: Insgesamt 194 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens Opfer von Verfolgung


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.

[3] Eine Garantieerklärung beinhaltet 1. dass man bereut, Falun Dafa zu praktizieren und es aufgeben wird, 2. dass man nicht mehr zum Petitionieren nach Peking gehen wird und 3. dass man jeglichen Kontakt zu anderen Praktizierenden aufgibt.