(Minghui.org) Im Monat Oktober 2021 gingen neue Meldungen über 108 Falun-Dafa-Praktizierende ein, die wegen ihres Glaubens [1] zu Haftstrafen verurteilt wurden. Damit erhöht sich die Zahl der im Jahr 2021 bestätigten Verurteilungen auf 1.036.
Drei der neu bestätigten Fälle ereigneten sich im Jahr 2020, 23 zwischen Januar und August 2021 sowie 24 im September und 58 im Oktober 2021. Aufgrund der strengen Zensur in China kann nicht immer rechtzeitig über die Verfolgung berichtet werden, und es sind auch nicht alle Informationen ohne Weiteres verfügbar.
Die Provinz Sichuan führt die Liste mit zwölf neu gemeldeten Verurteilungsfällen an. In Liaoning, Jilin, Heilongjiang und Guangdong gab es jeweils elf Fälle. In den übrigen 14 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten gab es zwischen einem und acht Fällen.
Die Haftstrafen der Praktizierenden reichten von sechs Monaten bis zu zehn Jahren, mit einem Durchschnitt von drei Jahren und fünf Monaten. Sechzehn Praktizierende wurden zu Haftstrafen von sieben Jahren oder länger verurteilt.
39 Praktizierende wurden von den Gerichten zusätzlich zu den Haftstrafen zu Geldstrafen von insgesamt einer halben Million Yuan verurteilt, im Durchschnitt 12.974 Yuan (ca. 1.787 Euro) pro Person. 24 Praktizierende wurden zu Geldstrafen zwischen 1.000 und 7.000 Yuan (ca. 137 und 964 Euro) verurteilt, und 13 Praktizierende erhielten Geldstrafen zwischen 10.000 und 30.000 Yuan (ca. 1.377 und 4.130 Euro). Zwei weitere Praktizierende, die zu sieben beziehungsweise zehn Jahren verurteilt wurden, wurden mit 70.000 (ca. 9.640 Euro) beziehungsweise 100.000 Yuan (ca. 13.773 Euro) belegt.
Die verurteilten Praktizierenden kamen aus allen Gesellschaftsschichten, darunter eine Bibliothekarin, ein Salonbesitzer, Lehrer und Ingenieure. Die jüngste Praktizierende war eine 30-jährige Krankenschwester, die zu acht Jahren verurteilt wurde. Ihre Mutter, eine 70-jährige Frau, wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt. Eine weitere über 70-jährige Frau wurde zu acht Jahren verurteilt, während ihr Sohn noch eine Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa absitzt. Der älteste Praktizierende war ein 79-jähriger Mann, der zu einem Jahr und sieben Monaten Haft verurteilt wurde. 26 weitere Praktizierende über 60 und 70 Jahre wurden zudem verurteilt.
Zwei Praktizierende im Alter von 82 und 69 Jahren, die bereits vor Jahren zu Gefängnisstrafen verurteilt worden waren und ihre Strafe zu Hause absitzen durften, wurden erneut festgenommen, um die bereits verfristeten Strafen abzusitzen.
Nachfolgend finden Sie Beispiele für die im Oktober 2021 gemeldeten Fälle. Die vollständige Liste der verurteilten Personen kann hier (PDF) heruntergeladen werden.
An Fuzi, eine 82-jährige Einwohnerin der Stadt Yanji in der Provinz Jilin, wurde Ende September 2021 in das Frauengefängnis der Provinz Jilin gebracht, um erneut eine dreijährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa abzusitzen.
Ans Leidensweg begann am 3. März 2016. Sie wurde verhaftet, als sie bei einem anderen Praktizierenden die Falun-Dafa-Lehre studierte. Am 7. April 2017 wurde sie vom Stadtgericht Yanji zu drei Jahren Haft verurteilt. Sie legte gegen das Urteil Berufung ein, aber das höhere Gericht entschied, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands wurde ihr gestattet, die Strafe zu Hause abzusitzen.
Obwohl ihre Haftzeit bereits abgelaufen war, verhaftete die Polizei An Ende August 2021 erneut. Das Gericht erneuerte das Urteil von drei Jahren gegen sie und ordnete Wochen später ihre Inhaftierung an.
Ähnlich wie im Fall von An wurde Xu Shiying, eine 69-jährige Einwohnerin der Stadt Dezhou in der Provinz Shandong, am 29. September 2021 verhaftet und am 18. Oktober 2021 in das Frauengefängnis von Shandong in der Stadt Jinan gebracht, um eine erneute 2,5-jährige Haftstrafe anzutreten.
Es wird berichtet, dass die Behörden Xu ins Visier nahmen, weil sie sich während der landesweiten „Null-Fälle-Kampagne“ weigerte, Falun Dafa abzuschwören. Die „Null-Fälle-Kampagne“ ist eine konzertierte Aktion, die darauf abzielt, alle Praktizierenden auf der schwarzen Liste der Regierung zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben.
Zwei Einwohner von Liaoning zu langen Haftstrafen und hohen Geldbußen verurteilt
Ren Haifei (m) und Sun Zhongli (w) sind am 14. Oktober 2021 wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu zehn bzw. sieben Jahren Haft und Geldstrafen in Höhe von 100.000 (ca. 13.773 Euro) und 700.000 Yuan (ca. 96.400 Euro) verurteilt worden.
Ren und Sun, die in der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning wohnen, wurden am 26. Juni 2020 von Beamten der Polizeiwache Ganjingzi und der Staatssicherheit festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte 500.000 Yuan (ca. 67.100 Euro) Bargeld und Computerzubehör im Wert von mehr als 200.000 Yuan (ca. 27.400 Euro) in Rens Wohnung. Sie stellten auch sein Auto sicher und beschlagnahmten weitere 50.000 Yuan (ca. 6.880 Euro), die sich im Fahrzeug befanden.
Während Sun am nächsten Tag aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands wieder freigelassen wurde, lag der 46-jährige Ren 19 Tage lang im Krankenhaus, nachdem sein Herz und seine Nieren aufgrund der brutalen Schläge durch die Polizei versagt hatten.
Ren Haifei und seine Frau Wang Jing
Wang Jing, Rens Ehefrau, lebt derzeit in den USA. Auch sie praktiziert Falun Dafa. Am 1. Juli 2020 protestierte Wang vor dem chinesischen Konsulat in New York und forderte die sofortige Freilassung ihres Mannes.
Ren wurde später in das Untersuchungsgefängnis Yaojia verlegt. Der ehemals gesunde Mann ist mittlerweile an schwerer Diabetes erkrankt. Die Gefängniswärter zwingen ihn, unbekannte Medikamente einzunehmen. Seinem Rechtsanwalt wurde zunächst der Besuch seines Mandanten verwehrt. Als er ihn schließlich besuchen durfte, bemerkte er, dass Ren abgemagert und abgehärmt war.
Die Polizei reichte die Fälle von Ren und Sun am 18. September 2020 bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Ganjingzi ein. Im November wurde gegen sie Anklage erhoben und man leitete ihre Fälle an das Bezirksgericht Ganjingzi weiter.
Das Gericht verhandelte die Fälle der beiden Praktizierenden in einem gemeinsamen Prozess am 8. und 23. September 2021. Ihre Anwälte plädierten für sie auf nicht schuldig. Sun betonte, dass sie nichts Falsches getan habe, weil sie Falun Dafa praktiziere und versuche, ein guter Mensch zu sein. Am 14. Oktober, verurteilte der Richter die beiden Praktizierenden. Sie legen nun Berufung gegen die Urteile ein.
Ren war bereits im Jahr 2001 zu 7,5 Jahren Haft verurteilt worden, weil er mit anderen in seiner Umgebung über Falun Dafa gesprochen hatte. Man folterte ihn im Gefängnis von Huazi in Liaoyang und anschließend im Gefängnis von Dalian massiv. Als er im September 2008 entlassen wurde, war der damals 33-jährige Ren so schwach und abgemagert, dass seine Familie ihn kaum noch wiedererkannte. Dennoch musste er sich von seinem Zuhause fernhalten, um weiteren Schikanen zu entgehen.
Mann aus Guangdong zu neun Jahren Haft verurteilt, weil er Falun-Dafa-Bücher las
Chen Hongyuan, ein Einwohner der Stadt Jieyang in der Provinz Guangdong, wurde kürzlich zu neun Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er am 14. Juni 2020 in einem Privathaus verhaftet worden war, als er mit anderen Personen Falun-Dafa-Bücher las.
Die Polizei durchsuchte gewaltsam Chens Wohnung und bestellte sich dort Essen zum Mitnehmen. Die vielen benutzten Drucker, die in seiner Wohnung beschlagnahmt wurden, und die in seinem Computer gefundenen Materialien mit Bezug zu Falun Dafa wurden später als Beweismittel gegen ihn verwendet.
Während seiner Haft im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jieyang wurde Chen verprügelt. Er führte einen Hungerstreik durch, um gegen die Verfolgung zu protestieren, und wurde im September 2020 zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, nachdem er sehr schwach geworden war.
Er wurde zu neun Jahren Haft verurteilt und am 11. September 2021 in das Sihui-Gefängnis gebracht.
Pensionierte Lehrerin wegen ihres Glaubens zu neun Jahren Haft verurteilt
Yang Wanxin, eine 65-jährige pensionierte Lehrerin in Peking, wurde am 29. September 2021 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu neun Jahren Haftstrafe verurteilt.
Yang wurde am 21. August 2020 von mehreren Beamten in Zivil zu Hause verhaftet. Ohne ihre Polizeiausweise oder einen Durchsuchungsbefehl vorzuzeigen, durchsuchten die Polizisten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihren Computer, Drucker und andere persönliche Gegenstände im Wert von Tausenden von Yuan.
Sowohl Yang als auch ihre Tochter wurden zum Verhör auf die Polizeiwache gebracht. Ihre Tochter wurde einige Stunden später wieder freigelassen.
Die Polizeirazzia versetzte Yangs bettlägerigen Ehemann in Angst und Schrecken. Er wurde wegen der Inhaftierung seiner Frau zunehmend depressiv und verlor jegliche Hoffnung im Leben. Sein Zustand verschlechterte sich rapide; er verstarb im Dezember 2020.
Noch im selben Monat legte die Polizei Yangs Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Shijingshan vor. Der Staatsanwalt erhob vier Monate später Anklage gegen sie und übergab ihren Fall an das Bezirksgericht Shijingshan.
Am 23. Juli lud Richter Liu die Tochter zu einer Besprechung im Gericht ein. Als sie dort ankam, wurde sie jedoch von einem Dutzend Beamten verhaftet, die sie in einen Polizeiwagen stießen und über zehn Stunden lang verhörten. Ihre Wohnung wurde erneut durchwühlt.
Die junge Frau reichte eine Beschwerde gegen Richter Liu ein und verlangte wegen Befangenheit seinen Rücktritt von dem Fall ihrer Mutter.
Anstatt auf ihren Antrag einzugehen, hinderte das Gericht ihre Familienmitglieder daran, an ihrer Anhörung am 31. August teilzunehmen. Der Tochter wurde auch verwehrt, ihre Mutter vor Gericht zu vertreten. Mehrere Familienmitglieder wurden verhaftet, als sie zum Gericht kamen, und einen Tag lang festgehalten.
Verurteilt nach nur fünf Minuten Anhörung (Provinz Jilin)
Li Guiling, 55, aus der Stadt Changchun, Provinz Jilin wurde zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Li wurde am 6. Januar 2021 von Beamten des Polizeireviers Guigudajie zu Hause verhaftet. Keiner der Beamten zeigte seinen Ausweis vor, als sie zunächst Lis Wohnung durchsuchten. Dann zwangen sie die Praktizierende, ihre Fingerabdrücke auf der Liste der beschlagnahmten Gegenstände abzugeben.
Anschließend brachten sie Li zur ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus. Da es sehr kalt war, holten die Polizisten zunächst Lis Jacke aus dem Auto. Als sie „Falun Dafa ist gut“ rief, um gegen die Verfolgung zu protestieren, legten sie die Jacke zurück ins Auto.
Im weiteren Verlauf kam es zu brutalen Übergriffen: Die Polizisten schlugen Lis Kopf gegen eine Tür. Als sie gegen die Brutalität protestierte, packten sie Lis Arme, hielten ihr den Mund zu und kniffen ihr in Gesicht und Hals, was zu blauen Flecken an den Armen und im Gesicht führte.
Zwei Beamte trugen Li dann zur Toilette, wo sie Urin für einen Test abgeben sollte. Sie legten sie dort auf den Boden und traten auf sie ein. Ein männlicher Beamter drohte ihr, dass er seinen eigenen Urin als ihren ausgeben werde, sollte sie nicht kooperieren. Außerdem drohte er ihr, ihre Falun-Dafa-Bücher vor ihren Augen zu verbrennen.
Li wurde zunächst zehn Tage lang im Gefängnis Weizigou festgehalten und dann in das Untersuchungsgefängnis Nr. 4 der Stadt Changchun verlegt, wo sie seitdem festgehalten wird.
Später legte die Polizei ihren Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang vor, die sie anklagte und den Fall an das Bezirksgericht Chaoyang weiterleitete.
Am 24. Mai 2021 fand eine virtuelle Anhörung vor Gericht statt, bei der Li sich nicht einmal selber verteidigen durfte; das verbot ihr Richter Wang Yanan. Nach knapp fünf Minuten beendete er die Anhörung.
Li wurde am 26. September 2021 für schuldig befunden.
Wegen ihres Glaubens verurteilt, Besuchsverbot für Ehemann (Provinz Hubei)
Die 50-jährige Xu Huiming aus Wuhan in der Provinz Hubei wurde am 18. April 2019 in der Nähe ihrer Wohnung von Beamten des Polizeireviers Jiangjunlu und der Staatssicherheit des Bezirks Dongxihu verhaftet, die nach ihr Ausschau gehalten hatten. Sie durchsuchten auch ihre Wohnung.
Xus Verhaftung wurde am 30. April 2019 genehmigt. Während ihrer Haftzeit im Frauengefängnis 1in Wuhan brachte man sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Qiaotouwan, wo man sie für eine unbekannte Zeit festhielt. Ihr Mann durfte sie nicht besuchen. Die Wärter nahmen nur die Kleidung entgegen, die er für sie mitbrachte.
Ende Juni 2019 kam die Polizei in das Untersuchungsgefängnis und forderte von Xu, schriftlich zu erklären, dass sie Falun Dafa abschwört. Sobald sie diese Erklärung unterschrieben hätte, würde sie freikommen, behaupteten die Beamten. Xu weigerte sich und beharrte darauf, dass sie durch das Praktizieren von Falun Dafa nichts Falsches getan habe.
Im November 2020 wurde Xu vom Bezirksgericht Hanyang zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Sie legte Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Wuhan ein, das im März 2021 das ursprüngliche Urteil bestätigte.
Die Behörden verlegten Xu insgeheim an einen anderen Haftort, ohne ihren Mann darüber zu informieren. Als er sich umhörte, erfuhr er, dass sie sich möglicherweise im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Jianghan befinde. Er erhielt jedoch keine Besuchserlaubnis.
Pensionierte Lehrerin wegen ihres Glaubens zu zwei Jahren Haft verurteilt
Yang Guangzhen, eine pensionierte Lehrerin im Landkreis Linshu, Provinz Shandong wurde am 8. Oktober 2021 zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizierte.
Man hatte die 62-jährige Yang Guangzhen am 1. April 2020 verhaftet und anschließend ihre Wohnung durchsucht.
Am 13. September 2021 stand Yang vor Gericht. Sie schilderte, wie Polizisten sie willkürlich auf der Straße festgenommen und sie einer gewaltsamen Leibesvisitation unterzogen hatten. Sie fesselten sie an einen Metallstuhl und sperrten sie in einen Metallkäfig. Sie fügte hinzu, dass die Polizisten während ihrer Verhaftung und ihres Verhörs beleidigende und erniedrigende Ausdrücke gegen sie verwendeten. Yang wies die gegen sie erhobenen Anklagepunkte zurück und argumentierte, dass es keine rechtliche Grundlage für die Verfolgung gebe.
Yangs Anwalt beschrieb, wie ein männlicher Polizeibeamter in unangemessener Weise eine Leibesvisitation bei Yang durchgeführt hatte. Er beschuldigte die Beamten, die an ihrer Verhaftung beteiligt waren, ihre Wohnung ohne Durchsuchungsbefehl durchsucht, keine Beschlagnahmungsliste vorgelegt und Beweise gefälscht zu haben, die sie zu Unrecht belasteten.
Am 8. Oktober verhängte der Richter die zweijährige Haftstrafe.
58-Jährige aus Jilin wegen ihres Glaubens heimlich angeklagt und verurteilt
Zhang Guixiang aus der Stadt Changchun in der Provinz Jilin wurde in einer zehnminütigen Anhörung ohne Rechtsbeistand im Geheimen angeklagt und zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert hatte.
Zhang, eine 58-jährige ehemalige Angestellte des Automobil Import und Export Unternehmen in Changchun, wurde am Morgen des 20. Oktober 2020 zu Hause verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte ihre Gegenstände von Falun Gong.
Die Polizisten gaben keine Auskunft über Zhangs Aufenthaltsort, nachdem sie sie abgeführt hatten. Als ihre Familie schließlich herausfand, dass sie sich in der Haftanstalt Weizigou befand und sie besuchen wollten, ließen die Wärter sie nicht zu ihr. Überdies durften sie ihr keine Bedarfsartikel des täglichen Lebens schicken, sondern nur Geld hinterlegen, damit sie sich dort die Artikel selber kaufen konnte.
Später teilte ein Polizist ihrer Familie mit, dass die Festnahme dazu gedient habe, eine Quote zu erfüllen und sie in zehn Tagen freigelassen werden würde. Als die zehn Tage vorbei waren, kam sie jedoch nicht frei, sondern wurde stattdessen in die Haftanstalt 4 in Changchun überführt.
Als Zhangs Anwalt Xie Yanyi im März dem Gericht seine Vollmacht vorlegen wollte, weigerte sich Richter Qu, diese zu akzeptieren. Er begründete es damit, dass es Anwälten außerhalb der Provinz nicht erlaubt sei, Falun-Dafa-Praktizierende in Jilin zu vertreten.
Deshalb reichte die Familie am 4. Juni zusammen mit Rechtsanwalt Xie beim Bezirksgericht Chaoyang eine Beschwerde gegen Richter Qu. Ähnliche Beschwerden übermittelten sie der Staatsanwaltschaft der Provinz Jilin und der Staatsanwaltschaft im Bezirk Chaoyang. Beide antworteten, dass es in ihrer Verantwortung liege, den Fall zu untersuchen, dass sie jedoch die Anweisung der Stadtregierung hätten, keine Beschwerden im Zusammenhang mit Falun Dafa anzunehmen.
Als die Familie am 14. Juni Zhangs Bankkonto überprüfte, stellte sie fest, dass die örtliche Sozialversicherungsanstalt ihre Rente seit April ausgesetzt hatte. Sie riefen dort an, um sich danach zu erkundigen und erhielten die Antwort: „Wir werden darüber sprechen, wenn Zhang entlassen wird.“
Die Staatsanwaltschaft der Provinz Jilin antwortete am 21. Juni auf die Beschwerde der Familie und schlug ihnen vor, selbst mit dem Gericht Kontakt aufzunehmen.
Etliche Male ging die Familie zum Gericht und rief Richter Qu mehrmals an, um Gerechtigkeit für sie zu erwirken. Der Richter sagte: „Wenn Sie der Meinung sind, dass die Polizei ihr Unrecht getan hat, sollten Sie eine Beschwerde gegen sie einreichen. Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Wenn die Polizei oder der Staatsanwalt der Meinung sind, dass mit dem Fall etwas nicht stimmt und sie ihn zurückziehen wollen, habe ich dagegen auch nichts einzuwenden.“
Beamte des Mittleren Gerichts der Stadt Changchun riefen die Familie am 24. Juni an und fragten, ob sie mit ihrer Antwort auf die Beschwerde zufrieden sei. Die Familie antwortete, dass die Angelegenheit noch nicht geklärt sei. Daraufhin sagten die Gerichtsbeamten, sie würden sich mit ihnen in Verbindung setzen. Eine Stunde später rief Zhang Dan, die Vorsitzende Richterin des Bezirksgerichts Chaoyang, an und bat sie, ins Gerichtsgebäude zu kommen. Sie erklärte, sie werde ihnen helfen, das Problem zu lösen.
Als die Familie dort ankam, war Richterin Zhang in einer Sitzung beschäftigt und konnte sie nicht empfangen. Ein paar Tage später meldete sie sich bei der Familie und teilte ihr mit, dass sie das Problem nicht lösen könne und die Familie sich selbst darum kümmern müsse.
Als sich die Familie an die Mitarbeiter des Mittleren Gerichts wandte, um zu erfahren, was sie sonst noch tun könnten, sagte man ihnen: „Sie können weiterhin Beschwerden einreichen.“
Am Morgen des 20. Juli befahlen die Wärter der Haftanstalt Zhang, eine Schutzkleidung zu tragen, um zu einer Anhörung zu erscheinen. Zhang dachte, die Anhörung würde in einem Gerichtssaal stattfinden, doch sie wurde in einen separaten Raum der Haftanstalt gebracht, wo eine Videokonferenz abgehalten wurde.
Zhang fragte den Richter, wo ihr Anwalt sei. Der Richter antwortete, dass er ihr einen Anwalt zuteilen würde, wenn sie sich schuldig bekenne, andernfalls würde ihr ein Rechtsbeistand verweigert werden. Sie bestand darauf, dass sie durch das Praktizieren von Falun Dafa gegen kein Gesetz verstoßen habe. Der Richter beendete die Anhörung nach zehn Minuten.
Zhangs Familie berichtete, sie sei am Tag vor der Anhörung zum Gericht gegangen, um sich mit Richter Qu zu treffen. Qu habe mit keinem Wort die für den nächsten Tag angesetzte Anhörung erwähnt und behauptet, er bearbeite ihren Fall nach dem Gesetz.
Bei einem weiteren Treffen, dass am 5. August zwischen Zhangs Familie, Richterin Zhang und dem Assistenten von Richter Qu, Li Zhuo, stattfand, machte Richterin Zhang mehrere Fotos von Zhangs Angehörigen und ihren Ausweisen. Sie fragte auch nach deren persönlichen Daten. Ein Gerichtsdiener nahm das gesamte Treffen auf Video auf.
Zhangs Familie erklärte, dass die Behörden bei jedem Schritt des Strafverfolgungsverfahrens gegen die gesetzlichen Bestimmungen verstoßen hätten. Als man ihnen sagte, dass jeder, der an der Verfolgung beteiligt war, in Zukunft vor Gericht gestellt werden würde, lachte Li.
Die Familie bat Li, sie zu informieren, wenn das Gericht eine Anhörung anberaumt. Li erwähnte nicht, dass eine Anhörung bereits zwei Wochen zuvor stattgefunden hatte.
Zhangs Anwalt erfuhr am 26. August von der geheimen Anhörung, als er sie endlich sehen durfte. Zuvor hatte sich ihre Familie mehrmals telefonisch bei den Richtern Zhang und Qu sowie bei Li nach dem Stand ihres Falles erkundigt. Sie weigerten sich entweder, den Anruf entgegenzunehmen, oder redeten um den heißen Brei herum, wenn sie miteinander sprachen.
Am 29. September erfuhr Zhangs Familie, dass sie im Geheimen zu drei Jahren Haft verurteilt worden war. Sie fragten, ob irgendwelche Zeugen zum Kreuzverhör vor Gericht erschienen seien. Richter Qu antwortete, dass ihm die Aussagen der Zeugen schriftlich vorlägen und es nicht notwendig sei, dass sie vor Gericht erscheinen. Er weigerte sich auch, die Rechtsgrundlage zu nennen, auf der er Zhang verurteilt hatte, und sagte: „Ich bin nicht verpflichtet, Ihnen das zu erklären.“
Der Richter war nicht bereit, der Familie eine Kopie des Urteils auszuhändigen, mit der Begründung, dass es keine solche rechtliche Verpflichtung gebe. Er behauptete, dass nicht einmal Zhangs Kinder das Recht hätten, das Urteil in ihrem Namen anzufechten.
Zwei Praktizierende in Shandong zu Haftstrafen verurteilt
Zwei Praktizierende wurden am 13. Oktober 2021 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu eineinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von jeweils 5.000 Yuan (etwa 675 Euro) verurteilt.
Han Gongying, 70, und Yang Jie, 40, leben in der Stadt Rizhao in der Provinz Shandong. Die beiden Frauen wurden am 9. April 2020 festgenommen, nachdem sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatten. Am Abend ließ die Polizei sie auf Kaution frei. Nach einem Jahr verlängerte die Polizei die Kautionsfrist.
Im Juni 2021 teilte man den Praktizierenden mit, dass die Polizei ihren Fall an die Staatsanwaltschaft des Kreises Wulian abgegeben hatte.
Bei ihrer Anhörung am 17. September 2021 vor dem Kreisgericht Wulian verteidigten sich die beiden Frauen selbst und beantragten Freispruch. Der Vorsitzende Richter Yang Jie unterbrach sie ständig bei ihren Ausführungen.
Yang erklärte vor Gericht, dass ein Polizist sie während des Verhörs geschlagen habe. Der Richter behauptete, das sei unmöglich. Als die Praktizierende den Namen des Polizisten nannte, erklärte der Richter, dass er nichts dagegen unternehmen könne, weil sie diese Thematik zu spät vorgebracht habe.
Später spielte der Richter die Videoaufzeichnung von Hans Verhör ab. Dabei war zu hören, wie der Beamte Yu Jingtao Yang anbrüllte.
Als Yang darum bat, den Inhalt der bei ihr und Han beschlagnahmten Informationsmaterialien über Falun Dafa laut vorzulesen, wies der Richter die Bitte zurück.
In ihrem Schlussplädoyer brachte Yang vor, dass Falun Dafa in China nie durch ein Gesetz unter Strafe gestellt worden sei. Der Staatsanwalt habe auch keine Beweise für die Anklage wegen „Unterminierung des Gesetzesvollzugs“ vorgelegt. Der Richter entgegnete, dass solche Beweise später zur Verfügung stehen würden. Dann vertagte er die Anhörung.
Yang wurde am 28. September ins Untersuchungsgefängnis Rizhao gebracht. Am 13. Oktober fand ein virtueller Termin statt, zu dem Yang zugeschaltet wurde. In dem Termin verkündete der Richter das Urteil. Han durfte ihre Strafe zu Hause absitzen, da bei ihr 2017 Magenkrebs diagnostiziert worden war.
Frau aus Hunan nach gewaltsamer Festnahme zu drei Jahren Haft verurteilt
Lei Huamei, eine Einwohnerin der Stadt Huaihua in der Provinz Hunan, wurde von der Polizei beschattet, als sie am 27. September 2020 auf ihrem Heimweg nach der Arbeit Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Die Polizei nahm sie fest und brachte sie auf die Polizeiwache.
Nachdem die Polizisten ihr Handschellen angelegt hatten, rief sie: „Falun Dafa ist gut! Ich habe nichts Falsches getan, weil ich ein guter Mensch bin. Sie verstoßen gegen das Gesetz, indem Sie mich verfolgen.“ Ein Beamter drohte ihr, ihr den Mund mit einem Lappen zu stopfen, wenn sie weiter schreien würde.
Die Polizisten entrissen Lei ihre Handtasche. Sie weigerten sich, ihre Polizeiausweise zu zeigen und verdeckten ihre Dienstmarken, damit sie ihre Namen nicht sehen konnte. Der Beamte, der sie verhörte, weigerte sich auch, ihr seinen Namen zu nennen, obwohl er sie aufforderte, ihn wegen der Verfolgung zu verklagen.
Lei wurde gegen 23:00 Uhr nach Hause gebracht. Die Polizisten packten sie an den Handschellen und schubsten sie heftig. Nachdem die Polizisten gegangen waren, stellte sie fest, dass ihr Hausschlüssel und ihr Ausweis in ihrer Handtasche fehlten. Sie kehrte zur Polizeiwache zurück, um die fehlenden Gegenstände zu verlangen. Sie hatten auf der Wache eine Tasche mit Falun-Dafa-Büchern, die von den Polizisten heimlich beschlagnahmt worden waren, die ihr ohne ihr Wissen den Schlüssel abgenommen hatten.
Die Polizei gab ihr den Schlüssel und den Ausweis zurück, weigerte sich aber, ihr die Bücher zurückzugeben. Sie schalteten auch das Licht innerhalb und außerhalb des Polizeireviers aus, um sie zum Verlassen des Reviers zu zwingen.
Eine andere Gruppe von Beamten kam gegen Mittag des nächsten Tages zu Lei in die Drogerie, in der sie arbeitete. Sie forderten sie auf, mit ihnen zum Polizeirevier zu gehen und behaupteten, dass sie dort ihre Falun-Dafa-Bücher abholen müsse. Lei sagte, sie könne die Arbeit nicht verlassen und würde an einem anderen Tag hingehen. Die Polizisten bestanden darauf, dass sie sofort mitkam und zerrten sie in ein Polizeiauto.
Sie legten ihr Handschellen an und führten auf dem Polizeirevier eine weitere Leibesvisitation durch. Dennoch weigerten sie sich, ihr die Falun-Dafa-Bücher zurückzugeben. Nachdem ihre Familie nachdrücklich ihre Freilassung gefordert hatte, ließ die Polizei sie gegen 17:00 Uhr frei.
Am 13. November 2020 wurde Lei erneut bei der Arbeit verhaftet und im örtlichen Untersuchungsgefängnis festgehalten. Bei ihrer ersten Anhörung vor dem Gericht des autonomen Bezirks Zhijiangdong am 16. März 2021 weigerte sie sich, den vom Gericht bestellten Anwalt zu akzeptieren. Sie trat als ihr eigener Anwalt auf und erklärte, sie habe kein Gesetz verletzt, weil sie Falun Dafa praktiziere und versuche, ein guter Mensch zu sein.
Außer ihrer Mutter und ihren Schwiegereltern ließ Richter Chen Qingzhen keine anderen Familienmitglieder oder Freunde zu der Anhörung zu.
Nach der Anhörung im März beauftragte Leis Familie zwei Anwälte für sie. Die Anwälte plädierten bei der zweiten Anhörung am 10. Mai auf „nicht schuldig“.
Leis Sohn und Tochter gingen ebenfalls zum Gericht, durften aber den Gerichtssaal nicht betreten, mit der Begründung, sie seien zu jung. Obwohl der Richter versprach, ein Treffen mit Leis Kindern nach der Anhörung zu arrangieren, durften sie sie nicht sehen, obwohl sie einen Tag lang gewartet hatten.
Der Richter verkündete am 22. Juli 2021 die Verurteilung von Lei zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 230 Euro).
Zwei Frauen aus Heilongjiang wegen Aufhängens von Transparenten über ihren Glauben verurteilt
Yang Haixia, 62, Li Shuchun und ihr Neffe Li Helong wurden am 5. Februar 2020 verhaftet, nachdem die Polizei über eine Überwachungskamera gesehen hatte, wie sie die Transparente aufhängten. Die Frauen Yang und Li sind Falun-Dafa-Praktizierende, Li Helong hingegen nicht.
Sie wurden zwar bald darauf gegen Kaution freigelassen, aber die beiden Frauen wurden am 11. Januar 2021 und Li Helong im April wieder in Gewahrsam genommen.
Am 19. Mai 2021 fand vor dem Bezirksgericht Ranghulu im Untersuchungsgefängnis der Stadt Daqing ein Prozess gegen die drei statt. Der Richter verurteilte Yang Haixia am 23. Juli 2021 zu sieben Jahren und Li Shuchun zu fünf Jahren. Es ist nicht klar, ob der Neffe verurteilt wurde.
Yang legte beim Mittleren Gericht der Stadt Daqing Berufung ein. Der Richter entschied Mitte September 2021, das ursprüngliche Urteil zu bestätigen.
Kranke Frau zu Unrecht wegen Versendung von Briefen angeklagt und verurteilt
Eine kranke Frau wurde ohne Vorankündigung zu Hause vor Gericht gestellt und später wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu 1,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.350 Euro) verurteilt.
Die 59-jährige Zeng Jianjiang aus der Stadt Hulin in der Provinz Heilongjiang kochte am 12. Juli 2020 zu Hause das Mittagessen, als eine Gruppe von Beamten eindrang und sie verhaftete. Auch ihre Wohnung wurde durchsucht.
Die Polizisten behaupteten, sie hätten sie seit November 2019 überwacht und festgestellt, dass sie Briefe über die Verfolgung von Falun Dafa an die Öffentlichkeit verschickt hatte.
Als die Polizei Zeng in Vorbereitung auf ihre Inhaftierung körperlich untersuchen ließ, wurde festgestellt, dass sie Bluthochdruck sowie Herz- und Leberprobleme hatte. Nach einigen Stunden des Verhörs wurde sie um Mitternacht gegen eine Kaution von 1.000 Yuan (ca. 130 Euro) auf freien Fuß gesetzt.
Da Zeng einen Schlaganfall erlitten hatte und nur noch eingeschränkt gehen konnte, als die Polizei ihren Fall im Mai 2021 der Staatsanwaltschaft des Bezirks Jidong vorlegte, kam der Staatsanwalt Liu Ying zu ihr nach Hause, um ihr Fragen zu ihrem Fall zu stellen.
Am 28. Juli überreichten Beamte der Staatssicherheit der Stadt Hulin Zeng ihre Anklageschrift und den sechsmonatigen Hausarrest, der vom Bezirksgericht Jidong verhängt worden war.
Am 23. September, als Zeng allein zu Hause war, erschienen neun Gerichtsbeamte ohne Vorankündigung bei ihr zu Hause, um eine Anhörung zu ihrem Fall durchzuführen. Außer dem Richter Xu Zhongqi zeigte keiner der anderen Beamten seinen Ausweis vor. Der Richter beendete die Anhörung im Eiltempo in weniger als einer Stunde und gab Zeng keine Gelegenheit, sich zu verteidigen. Zeng erhielt ihr Urteil am 2. Oktober.
Am 2. August 2021 wurde eine etwa 55-jährige Praktizierende wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu vier Jahren Haft verurteilt. Sie war erst ein Jahr zuvor nach einer dreijährigen Gefängnisstrafe freigelassen worden.
Yin Xianping arbeitete früher als Krankenschwester bei der Blutbank des Kreises Duchang, Provinz Jiangxi. Jemand zeigte sie am 23. Februar 2021 an, weil sie mit Menschen in der Nähe der Kreisverwaltung über Falun Dafa gesprochen hatte. Am nächsten Tag nahmen Beamte sie in Administrativhaft. Die Verhaftung wurde am 5. März bestätigt. Im Mai verlegten die Behörden Yin ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiujiang.
Am 2. August verurteilte das Kreisgericht Yongxiu die Praktizierende zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (rund 2.700 Euro) wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ [2]
41-Jährige wegen ihres Glaubens zu Gefängnis verurteilt
Wu Chaokun, eine 41-jährige Frau, wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Am 19. Mai 2021 brachten Beamte die Praktizierende ins Frauengefängnis 2 der Provinz Yunnan.
Wu Chaokun lebt in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Am 7. Dezember 2020 suchten Beamte der Polizeiwache Xincun und der örtlichen Feuerwehr ihr Bekleidungsgeschäft auf. Sie baten die Praktizierende, einer WeChat-Gruppe von lokalen Unternehmern beizutreten. Während sie mit ihnen sprach, bemerkten die Beamten in ihrem Geschäft die Worte: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht ist gut“. Die Beamten meldeten die Praktizierende der Sicherheitsabteilung des Bezirks Dongchuan. Kurze Zeit später wurde sie vom Direktor Li Hongyi verhaftet. Die Polizei durchsuchte ohne Durchsuchungsbefehl ihr Geschäft und beschlagnahmte drei Falun-Dafa-Bücher.
Am Abend kam Wus Familie zur Polizeiwache Xincun und forderte ihre Freilassung. Vergebens. Am nächsten Morgen ging Wus ältere Schwester Wu Chaohui erneut zur Polizeiwache. Als sie sich nach dem Fall erkundigen wollte, sah sie die Verhaftete. Die Praktizierende beschwerte sich darüber, dass die Polizei ihr die Handschellen so eng angelegt habe. Als ihre Schwester die Polizisten bat, die Handschellen zu lockern, drohten die Beamten, auch sie zu verhaften.
Wus Familie bemühte sich bei der Staatsanwaltschaft und dem Gericht um ihre Freilassung. Doch die Behörden ignorierten ihre Eingaben und bearbeiteten das Strafverfahren im Eiltempo.
Mitte März 2021 sprach Wus Familie mit Shu Chaoqun von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Xundian. Shu erklärte, dass sie Wus Fall ans Gericht abgegeben habe. Sie wies die Familie an, keinerlei Beschwerden mehr einzureichen, da dies nutzlos sei.
Am 20. März fand eine Videoanhörung vor dem Bezirksgericht Xundian statt. Der Richter fragte die Praktizierende, ob sie Falun Dafa aufgeben werde. Niemals würde sie ihren Glauben aufgeben, antwortete Wu.
Seit einer früheren Haft behinderte Frau erhält weitere 6,5 Jahre Gefängnisstrafe (Provinz Jilin)
Eine 67-jährige Frau, die seit einer früheren drei Jahre langen Haft behindert ist, wurde erneut wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu 6,5 Jahren Haft verurteilt.
Zheng Hongqin aus der Stadt Yushu, Provinz Jilin wurde am 15. November 2020 verhaftet, weil sie in einem Supermarkt mit einem Beamten in Zivil über Falun Dafa gesprochen hatte. Auch ihre Wohnung wurde durchwühlt.
Als Zheng im Untersuchungsgefängnis der Stadt Yushu inhaftiert war, wurde sie schwer krank und musste später ins Krankenhaus eingeliefert werden. In der Zwischenzeit übergab die Polizei ihren Fall an die Staatsanwaltschaft Dehui. Das Stadtgericht Dehui verurteilte die Falun-Dafa-Praktizierende am 10. Juni 2021, sie wurde im Frauengefängnis der Provinz Jilin interniert.
Vor ihrer letzten Verurteilung war Zheng am 1. Oktober 2011 verhaftet worden, weil sie Informationen zur Freilassung einer inhaftierten Praktizierenden veröffentlicht hatte. Nach neun Monaten in der Haftanstalt in Yushu war sie abgemagert und sehr schwach.
Als sie am 28. April 2012 in der Stadt Yushu vor Gericht gestellt wurde, musste sie in den Gerichtssaal getragen werden und konnte Fragen nur durch Nicken oder Kopfschütteln beantworten. Der Richter verurteilte sie später zu drei Jahren Haft, und sie wurde am 4. Juli 2012 in das Frauengefängnis der Provinz Jilin gebracht.
Im Gefängnis stürzte Zheng und brach sich den Rücken, als sie die Toilette benutzte. Da die Wärter sich weigerten, sie medizinisch zu versorgen, trug sie eine Behinderung davon und hat nun einen Buckel von fast 90 Grad. Außerdem erkrankte sie an schwerer Diabetes und fiel einige Male in Ohnmacht.
70-Jährige wegen ihres Glaubens zum dritten Mal zu Haftstrafe verurteilt
Eine 70-jährige Bürgerin von Shanghai wurde kürzlich zum dritten Mal zu Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizierte.
Die Verhaftung von Sun Zhuoying erfolgte am 9. Dezember 2020. Der Staatsanwalt genehmigte ihre Verhaftung am 16. Januar 2021 und übergab ihren Fall später an das Bezirksgericht Fengxian. Sie wurde am 26. Oktober 2021 vor Gericht gestellt und zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt.
Seit Beginn der Verfolgung war Sun insgesamt elfeinhalb Jahre in Haft – einmal im Arbeitslager und zweimal im Gefängnis. In der Haft wurde sie schwer gefoltert, unter anderem durch Schlafentzug, stundenlanges Stehen, Sitzen auf unebenen Flächen oder Hocken, ohne sich zu bewegen, im Sommer gefesselt und mit einer dicken Decke zugedeckt, und im Winter mit eiskaltem Wasser übergossen.
Als Sun im Mai 2016 entlassen wurde, konnte sie auf einem Ohr nichts mehr hören. Sie hatte Schmerzen am ganzen Körper, konnte nicht mehr stehen, sitzen oder gehen und hatte Probleme beim Essen und Schlafen.
Frau wegen ihres Glaubens insgeheim zu sechs Jahren Haft verurteilt (Provinz Jilin)
Nach 13 Monaten Haft wurde eine 53-jährige Frau aus der Stadt Jilin, Provinz Jilin heimlich zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Der Grund: Sie praktizierte Falun Dafa.
Jin Min arbeitete früher im Stahlwerk von Tonghua. Sie wurde am 11. September 2020 verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie mit einem Taxifahrer über Falun Dafa gesprochen hatte. Jin kam ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin, wo sie keine Besuche ihre Familie empfangen durfte.
Jins Vater, der über 80 Jahre alt ist, fuhr durch die Stadt von Behörde zu Behörde und versuchte, sie frei zu bekommen, aber ohne Erfolg. Das Gericht hinderte ihn daran, einen auswärtigen Anwalt mit ihrer Vertretung zu beauftragen oder sie selbst zu vertreten.
Ohne ihre Familie zu informieren, verurteilte das Bezirksgericht Chuanying sie Anfang Oktober in einem geheimen Prozess. Ihre Familie legte beim Mittleren Gericht der Stadt Jilin Berufung ein.
Seit Beginn der Verfolgung wurde Jin neunmal verhaftet, in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und zweimal in Zwangsarbeitslager geschickt. Jin wurde erstmals im Februar 2000 verhaftet, weil sie nach Peking gereist war, um sich für das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzusetzen. Das Gericht verurteilte sie zu einem Jahr Zwangsarbeit. Ihre Haftzeit wurde um elf Monate verlängert, weil sie an ihrem Glauben festhielt. Sie wurde über 100 Tage lang gefoltert und zwangsernährt und durfte zweimal über zehn Tage lang nicht schlafen. Außerdem wurde sie geschlagen, gezwungen in der Hocke zu sitzen, mit Elektrostäben geschockt und auf das sogenannte Totenbett gefesselt.
Jin war einmal 18 Tage lang auf das Totenbett gefesselt. Die Wärter versetzten ihr Elektroschocks, nachdem sie Wasser auf das Metallbett gegossen hatten. Bei ihrer Freilassung, konnte sie nicht mehr gehen.
Ein anderes Mal fesselten die Wärter Jins Beine übereinander und ließen sie acht Stunden lang in dieser Position. Sie wurde zwei Tage lang gefoltert und durfte weder auf die Toilette gehen noch essen.
Die Wärter schlugen ihr ins Gesicht und zerkratzten ihr Gesicht mit einem Ring. Ihr Gesicht schwoll an.
Folterillustration: Verschnürt
Im Jahr 2001 zwangen die Behörden des Zwangsarbeitslagers Heizuizi Jin, auf dem Flur zu hocken. Sie musste sich zehn Tage lang einer Gehirnwäsche unterziehen. In diesen Tagen durfte sie nicht schlafen, blieb jedoch standhaft in ihrem Glauben.
Kurz nach ihrer Freilassung 2002 geriet sie bei einer Massenverhaftung erneut in die Fänge der Polizei. Es war zu der Zeit, als Praktizierende in der Stadt Changchun Videos mit Fakten über Falun Dafa in das Fernsehnetz eingespeist hatten. Sie wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, und ihr gesamtes Gehalt wurde einbehalten.
Jin kehrte nach ihrer Freilassung an ihren Arbeitsplatz zurück, wurde aber 2005 entlassen.
Von Juni 2010 bis Dezember 2013 wurde Jin wiederholt festgenommen und inhaftiert.
Im Jahr 2016 zogen Jin und ihr Vater in eine Mietwohnung in der Stadt Jilin. Sie wollten ihre beiden Schwestern freibekommen, die wegen der Ausübung von Falun Dafa im Gefängnis saßen.
Als Beamte der Polizeistation Taoyuan am 19. August in ihrer Wohnung auftauchten, zeigten sie ihre Ausweise und forderten Jin auf, die Wohnung zu verlassen. Ihr Vater bat darum, anwesend zu sein, wenn die Polizisten mit Jin sprachen, aber sie ignorierten ihn.
Die Polizei nahm Jin später fest, sagte ihrem Vater aber nicht, wo sie war. Schließlich erfuhr er, dass sie von Beamten des Polizeireviers Taoyuan in der Stadt Tonghua verhaftet worden war und im Untersuchungsgefängnis in Changliu festgehalten wurde. Einen Monat später ging sie in den Hungerstreik, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren. Dadurch geriet sie in Lebensgefahr und kam ins Krankenhaus.
In ihrem Krankenzimmer hielt ein Richter des Bezirksgerichts Erdaojiang eine Anhörung ab und verurteilte sie zu einem Jahr Haft. Später wurde sie in das Frauengefängnis von Jilin gebracht.
Friseurin nach vier Jahren Haft erneut zu drei Jahren Gefängnis verurteilt (Provinz Shandong)
Yao Guihua, 55, Inhaberin eines Friseursalons in der Stadt Zibo in der Provinz Shandong, wurde am 14. Mai 2021 verhaftet, weil sie Materialien über die Verfolgung von Falun Dafa verbreitet hatte. Sie wurde später zu drei Jahren Haft verurteilt.
Seit Beginn der Verfolgung wurde Yao wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt. Als ihr Sohn erst sieben Monate alt war, ordneten die Behörden am 9. Oktober 2000 ihre Verhaftung an, obwohl sie ihr Baby noch stillte. In der Haft durfte sie weder zur Toilette gehen noch schlafen. Nachts wurde sie von mehreren Polizisten brutal verprügelt. Sie wurde fünf Tage später freigelassen, nachdem ihre Familie um 9.000 Yuan (ca. 1.206 Euro) erpresst worden war.
Am 3. September 2006 wurde Yao erneut verhaftet, weil sie mit anderen Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Yao stellte man im Bezirk Zichuan vor Gericht und verurteilte sie am 23. Januar 2007 zu vier Jahren Haft. Da ihr Ehemann außerhalb der Stadt arbeitete, blieben ihre Tochter, die in der Mittelschule war und ihr sechsjähriger Sohn bei ihren Großeltern zurück und kämpften jeden Tag ums Überleben.
Im Frauengefängnis der Provinz Shandong drehten die Insassen einen quadratischen Hocker mit den Beinen nach oben um, drückten Yao gegen die Füße des Hockers und schlugen sie brutal. Ein Häftling packte sie an den Haaren und einer trat gegen ihre Beine. Yao wurden an der Vorderseite ihres Kopfes die Haare ausgerissen. Auf diese Weise wurde sie mehrere Tage lang gefoltert, bis sie dem Tode nahe war. Dann wurde sie in eine Isolationszelle gesperrt.
Sie trat in den Hungerstreik, um gegen die brutale Behandlung zu protestieren. Die Wärter wiesen Häftlinge an, sie mit Gewalt zu ernähren und ihr unbekannte Medikamente zu spritzen.
Durch die jahrelange Folter erlitt Yao eine Skoliose und degenerative Veränderungen im Lendenbereich. Die beiden Seiten ihrer Taille waren asymmetrisch, wobei die linke Seite nach außen ragte, die rechte Seite gekrümmt und ihr Körper missgestaltet war.
Frühere Berichte:
Bilanz vom September 2021: Insgesamt 101 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
August 2021: Insgesamt 91 Praktizierende wegen ihres Glaubens als verurteilt gemeldet
Bilanz Juli 2021: Verurteilung von insgesamt 69 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet
Bilanz 1. Halbjahr 2021: Insgesamt 667 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Mai 2021: Insgesamt 96 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Im Februar 2021 bestätigt: 120 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Januar 2021: Insgesamt 186 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt - Teil II
Januar 2021: Insgesamt 186 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt - Teil I
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.