Tod von 31 Lehrern in den Jahren 2018 bis 2021 im Zuge der Verfolgung

(Minghui.org) Laut verfügbarer Informationen wurden in China 31 Lehrerinnen und Lehrer in den Jahren Januar 2018 und August 2021 wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] zu Tode gefoltert.

Minghui.org hat bis zum 10. September 2021 insgesamt 4.687 Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden dokumentiert. Unter ihnen sind auch diese 31 Lehrer. Aufgrund der strengen Zensur von Informationen in China dürfte die tatsächliche Zahl jedoch viel höher liegen.

Von den 31 verstorbenen Lehrern waren 18 Frauen und 13 Männer. Sie stammten aus 13 verschiedenen Provinzen. Es handelte sich um Lehrkräfte aller Ausbildungsstufen, von Kindergärtnerinnen bis zu Hochschulprofessoren, im Alter von 41 bis 85 Jahren.

Es folgen Beispiele für einige dieser Todesfälle. Die vollständige Liste der 31 Falun-Dafa-Praktizierenden kann hier heruntergeladen werden (PDF).

Todesfälle im Jahr 2018

Ausgezeichnete Lehrerin stirbt während der Haft

Als die Verfolgung begann, verlor Sun Min, eine ausgezeichnete Mittelschullehrerin, ihre Arbeitsstelle. Zwischen 2000 und 2012 wurde sie vier Mal für insgesamt 26 Monate inhaftiert. Nach der letzten Festnahme am 28. Juni 2016 verurteilte man sie zu sieben Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Liaoning, wo sie sie verschiedenen Formen von Misshandlungen und Folterungen ausgesetzt war.

Sun Min

Ihr Vater durfte sie erst am 7. Februar 2018 im Gefängnis besuchen. Seine Tochter, eine einst gesunde Frau, musste in den Besuchsraum getragen werden, da sie infolge der Folterungen nicht mehr gehen konnte. Am 8. März wurde ihr Vater vom Gefängnis benachrichtigt, dass seine Tochter in das Allgemeine Krankenhaus der Gefängnisverwaltung der Provinz Liaoning verlegt worden sei. Als er an diesem Tag im Krankenhaus ankam, fand er nur noch den Leichnam seiner Tochter vor.

Unternehmensleiterin stirbt nach langen Haftstrafen und Misshandlungen

Cheng Haiyan war Professorin an der Pharmazeutischen Universität Chinas in der Stadt Nanjing, Provinz Jiangsu. Dreimal wurde sie verhaftet,ihre Wohnung mehrmals durchsucht. Man verurteilte sie zu zehn Jahren Gefängnis, hielt sie zweieinhalb Monate lang in einer psychiatrischen Klinik fest und sperrte sie mehrmals in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Ihr Ehemann wurde gezwungen, sich von ihr scheiden zu lassen. Cheng Haiyan starb am 28. März 2018 mit 63 Jahren.

Cheng Haiyan

Hochschulprofessorin stirbt nach wiederholter Verfolgung

Zhang Luyuan, 76, eine Hochschulprofessorin aus Chongqing, verstarb im Mai 2018. Weil sie sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören, musste sie ein Jahr lang Zwangsarbeit leisten, wurde drei Monate lang einer Gehirnwäsche unterzogen, musste Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen und wurde ständig schikaniert. Die Angst und der Druck beeinträchtigten ihre Gesundheit und forderten schließlich ihr Leben.

Zhang Luyuan

Ihr Ehemann, Yang Yanhai, starb ebenfalls infolge der Verfolgung am 4. Januar 2004. Er war 62 Jahre alt.

Lehrer stirbt im Alter von 55 Jahren nach fast zwei Jahrzehnten der Verfolgung

Dr. Zou Xiangyang war Lehrer an der Hochschule für Technik in Changchun, Provinz Jilin. Er starb am 29. November 2018, nachdem er fast zwei Jahrzehnte wegen seines Glaubens an Falun Dafa verfolgt worden war. 

Dr. Zou Xiangyang

Zou wurde fünfmal verhaftet und zweimal in Zwangsarbeitslagern inhaftiert. Am 4. März 2002 wurde er aus dem Klassenzimmer heraus verhaftet. Man fesselte ihn an einen Metallstuhl, schlug, ohrfeigte ihn und schockte ihn mit Elektrostäben. Die Folter dauerte den ganzen Nachmittag und setzte sich bis zum Abend fort. Am nächsten Tag wurde er einen Monat in das Untersuchungsgefängnis in Tebei gebracht und danach drei Jahre lang ins Zwangsarbeitslager Chaoyanggou gesperrt.

Während seiner fünf Inhaftierungen wurde er immer wieder gefoltert und beleidigt und zu Zwangsarbeit gezwungen. Eine Folter war, stundenlang auf einem kleinen Stuhl zu sitzen, sodass sein Gesäß blutete. Zou bekam Krätze, sodass sein Körper mit Blasen und Eiter bedeckt war.

Er musste monatlich „Gedankenberichte“ schreiben. Wenn sein Gedankenberichte nicht den Anforderungen des Gefängnisses entsprachen, durfte er nicht schlafen und musste auf kaltem Zementboden sitzen.

Todesfälle im Jahr 2019

Pensionierte Lehrerin stirbt in Haft – drei Wochen vor chinesischem Neujahr

Die 76-jährige pensionierte Lehrerin Song Zhaoheng aus der Stadt Yushu, Provinz Jilin starb am 14. Januar 2019. Sie wurde am 27. August 2018 verhaftet, als sie mit anderen über Falun Dafa sprach. Bei der Gerichtsverhandlung verteidigte Song ihr Recht, Informationen über Falun Dafa zu verbreiten und den Kultivierungsweg zu praktizieren. Die Behörden planten, Song zu neun Jahren Gefängnis zu verurteilen. Es kam nicht mehr dazu, da sie plötzlich am 19. Januar im Gefängnis starb.

Lehrerin und ehemalige Schulleiterin stirbt nach wiederholter Verfolgung

Yang Guizhi

Yang Guizhi war Lehrerin an der ethnischen Mittelschule des Bezirks Yuanbaoshan in der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei. Sie war für ihre Lehrtätigkeit mit vielen Preisen ausgezeichnet worden. Weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben, wurde sie zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis der Inneren Mongolei verurteilt. Sie  starb am 27. Februar 2019 mit 61 Jahren.

Ehemaliger Gymnasiallehrer, Vater eines Teenagers stirbt mit 53 Jahren – nach sieben Jahren Misshandlungen in Haft

She Chengbang war Sprachlehrer an der Oberstufe des Gymnasiums des Kreises Hanyin in der Stadt Ankang in der Provinz Shaanxi. Seine Einsatzbereitschaft, seine hervorragende Arbeitsleistung und die positiven Bewertungen der Schüler brachten ihm den Titel „Lehrer des Jahres“ ein. Vor der Verfolgung war er Hauptkoordinator für Übungsplätze der Falun-Dafa-Praktizierenden in Hanyin.

Nachdem er im Jahr 2000 nach Peking gefahren war, um sich für Falun Dafa einzusetzen, wurde er zu drei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Die Wärter des Arbeitslagers folterten ihn, um ihn zu zwingen, seinen Glauben aufzugeben. Einmal versetzten sie ihm einen harten Tritt in die Brust und schlugen ihm in die Niere. Ein anderes Mal fesselten sie ihm die Hände hinter dem Rücken und hängten ihn an den Handschellen an Heizungsrohre, sodass seine Zehen kaum den Boden berührten. Die Folterungen dauerten 27 Tage. She erlitt dadurch schwere Verletzungen und ein psychisches Trauma.

2009 wurde er erneut verhaftet und in einem Geheimprozess am 24. Dezember 2009 zu sieben Jahren Haft im Gefängnis Weinan verurteilt. Im Gefängnis kam es zu körperlichen Misshandlungen. Bei seiner Entlassung im April 2016 war sein Gesundheitszustand sehr schlecht. Er verstarb im März 2019 – mit 53 Jahren.

Grundschullehrerin im Gefängnis gefoltert und von Wärtern unter Drogen gesetzt

Huang Guiying war Lehrerin an der Grundschule Baiyun in der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning. Sie wurde 2010 zu einem Jahr Zwangsarbeit und 2014 zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt.

Während ihrer Inhaftierung war Huang Misshandlung und Demütigung ausgesetzt: Ihr wurde an 55 aufeinanderfolgenden Tagen verboten, sich die Zähne zu putzen und zu duschen. Selbst das Toilettenpapier wurde ihr verweigert. Im Winter musste sie auf einem Holzbrett schlafen und wurde mit kaltem Wasser begossen. Sie bekam so wenig zu essen, dass sie in den Mülltonnen nach Essensresten wühlten musste. Eine weitere Foltermethode war, dass sie 16 Stunden am Tag still stehen musste.

Im September 2017 wurde Huang entlassen, musste aber feststellen, dass sie ihren Arbeitsplatz verloren hatte. Auch ihren Ehemann hatte man entlassen. Ihr Antrag auf Wiedereinstellung wurde wiederholt abgelehnt.

Im April 2018 wurde Huang geistig verwirrt. Sie war abgemagert, ihr Bauch und ihre Beine waren stark geschwollen. Immer wieder fiel sie in Koma, bis sie am 5. Mai 2019 schließlich starb. 

Nach elf Verhaftungen gestorben – eine pensionierte Lehrerin aus der Region Ningxia

Mu Zhihong, eine pensionierte Lehrerin aus der Stadt Shizuishan in der Region Ningxia, wurde seit Beginn der Verfolgung 11-mal verhaftet. In dieser Zeit musste sie ein Jahr Zwangsarbeit leisten und war drei Jahre interniert.

Mu wurde sowohl psychisch als auch physisch gefoltert, um sie zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Neben einer umfassenden Gehirnwäsche wurde sie geschlagen, zu unbezahlter Arbeit gezwungen, in Isolationshaft gehalten und gezwungen, stundenlang auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Außerdem wurden ihr grundlegende menschliche Bedürfnisse wie Schlafen, Trinken und Essen verwehrt. Sie verstarb am 18. Juni 2019 mit 76 Jahren.

Mittelschullehrer im Ruhestand zu Tode gequält

Yu Zhengxiang, ein pensionierter Lehrer der Mittelschule 2 in der Stadt Changzhi, Provinz Shanxi, starb am 16. Juli 2019. Er war 79 Jahre alt.

Yu begann 1995, Falun Dafa zu praktizieren. Nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa wurde er mehrfach inhaftiert. Im Jahr 2000 nahm man ihn zweimal für jeweils einen Monat in Administrativhaft. Von 2002 bis 2004 verbrachte er zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager. Im Jahr 2015 wurde er zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Schule setzte seine Pension und Krankenversicherung aus.

Schwer erkrankt nach Folter: Hochschuldozentin stirbt 14 Monate nach Haftentlassung

Zhang Xiaojie war Hochschullehrerin in der Stadt Qinhuangdao in der Provinz Shandong. Sie wurde zu fünf Jahren Haft im Frauengefängnis von Hubei verurteilt.

Im Untersuchungsgefängnis und später im Gefängnis folterte man sie. Danach verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rasch. Anfang 2018 wurde bei ihr ein Eierstocktumor festgestellt, doch die Zuständigen des Gefängnisses verweigerte ihr die Behandlung. Zhang Xiaojie verstarb am 24. August 2019, 14 Monate nach ihrer Entlassung. Sie war 51 Jahre alt.

Todesfälle im Jahr 2020

78-jährige ehemalige Schulleiterin stirbt im Gefängnis – einige Wochen vor Ende ihrer Haftzeit

Li Guirong starb Mitte Januar 2020 im Frauengefängnis der Provinz Liaoning im Alter von 78 Jahren. Es waren nur wenige Wochen vor Ablauf ihrer fünfjährigen Haftstrafe.

Li war eine pensionierte Grundschulrektorin in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning. Sie wurde am 17. Oktober 2006 verhaftet und zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt.

Nachdem man sie am 7. Februar 2015 wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Informationsmaterialien verhaftet hatte, wurde sie zu weiteren fünf Jahren verurteilt.

Im Frauengefängnis der Provinz Liaoning inhaftiert, befahlen die Wärterinnen den Insassen, sie zu schlagen und zu treten und auf ihre Hände zu stampfen. Danach war Lis Gesicht voller Blut, ihre Hände waren geschwollen und sie war mit dunklen Blutergüssen übersät. Ein Großteil ihrer Haare war ausgerissen. Die Wärter zwangen Li manchmal, tagelang auf dem Betonboden zu hocken und erlaubten ihr nicht, zu essen, die Toilette zu benutzen und zu schlafen. Um die Folter noch zu verschlimmern, zwang man sie, ihre Schuhe auszuziehen, und goss kaltes Wasser über ihre Füße, während sie in der Hocke verharren musste. Lis Beine taten ihr unerträglich weh. Sie konnte danach weder stehen noch sitzen und musste kriechen, um irgendwohin zu gelangen.

Mittelschullehrer, dem Haftaussetzung zur ärztlichen Behandlung verweigert wurde, stirbt sechs Monate vor Ende der Haftstrafe

Wang Fengcheng, Geografielehrer in der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang, wurde am 18. Januar 2017 zusammen mit seiner Frau Leng Xiuxia verhaftet. Man verurteilte beide später zu vier Jahren Haft im Gefängnis von Hulan und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 3.900 Euro).

Am 31. Mai 2020 informierte das Gefängnis Hulan Wangs Familie, dass er eine schwere Lungeninfektion habe. Nachdem sich Wangs Zustand nach der Behandlung im Gefängniskrankenhaus nicht gebessert hatte, verlangte seine Familie, ihn zu einer umfassenden Untersuchung in ein externes Krankenhaus zu verlegen. Die Gefängnisleitung zwang die Familie eine Haftungsverzichtserklärung zu unterzeichnen. Darin stand, dass das Gefängnis nicht zur Verantwortung gezogen werden könne, sollte Wang im Gefängnis sterben und nach der Untersuchung in das Gefängnis zurückgebracht werden.

Als Wangs Zustand sehr kritisch wurde, beantragte seine Familie am 2. Juli Haftaussetzung zur medizinischen für seine Behandlung. Aber der Antrag wurde von den Gefängnisbehörden abgelehnt. Wang verstarb einen Monat später am 9. August.

Tod im Jahr 2021

Gesundheit nach drei Haftstrafen ruiniert: Ehemaliger Geschichtslehrer stirbt in Verzweiflung

Lu Songming war Geschichtslehrer an einer Mittelschule in der Stadt Xiangtan, Provinz Hunan. Weil er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, wurde er von der Mittelschule entlassen und dreimal zu insgesamt 14 Jahren Haft verurteilt, wo man ihn folterte. Zum Beispiel wurde er an den Handgelenken mit Handschellen aufgehängt, geschlagen, mit Elektrostöcken geschockt und zu stundenlanger schwerer Arbeit gezwungen. Die Folterungen und Misshandlungen zerstörten seine Gesundheit vollständig. Er bekam ein schweres Herzleiden und war dutzendmal dem Tode nahe. Schließlich verstarb er am 28. März 2021. Lu Songming war 53 Jahre alt. 

Lu Songming

Lu Songming kehrte 2018 nach Hause zurück, nachdem er eine dritte Haftstrafe wegen Praktizierens von Falun Dafa abgesessen hatte. Nach der Folter in der Haft war er mehrmals dem Tode nah. Der 53-Jährige starb am 28.03.2021.

Lu Songming hatte nur noch sechs Zähne, als er entlassen wurde.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Da Falun-Dafa-Praktizierende daran gehindert werden, normale Kanäle zu nutzen, um Gerechtigkeit für die Verfolgung ihres Glaubens zu erwirken, nutzen sie oft kreative Methoden, wie Botschaften auf Geldscheine zu drucken, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen.