Kein Ende der Behördenschikanen, obwohl Frau bereits an durch Folter verursachter psychischer Störung leidet

(Minghui.org) Li Zhongfang aus der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan bekam eine psychische Störung, nachdem ihr während einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe toxische Medikamente verabreicht worden waren. Sie war wegen der Ausübung von Falun Dafa verurteilt worden. Bis zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung hatte sich ihr Zustand nach ihrer Entlassung Anfang 2021 nicht gebessert, und kann immer noch nicht selbst für sich zu sorgen. Nichtsdestotrotz schikanieren die Behörden sie weiterhin und schüchterten auch ihre Tochter ein.

Anhaltende Schikanen

Ende September 2022, am ersten Tag nach der Aufhebung einer zweiwöchigen COVID-Sperre in Chengdu, Provinz Sichuan, ging Lis Tochter nach draußen. Dort wurde sie von einem Polizeibeamten und einem Mitarbeiter des Wohnkomitees aufgehalten. Sie verlangten ein Treffen mit ihrer Mutter. Nachdem sie sich geweigert hatte, folgten sie ihr über eine lange Strecke hinweg. Als sie am Abend zurückkehrte, standen dieselben beiden Personen sowie zwei weitere Mitarbeiter des Wohnkomitees immer noch vor ihrer Wohnung. Sie gingen erst um Mitternacht wieder davon.

In den darauffolgenden Tagen riefen Polizisten und Mitarbeiter des Wohnkomitees immer wieder bei Lis Tochter an. Die Polizisten versuchten auch, Lis Adresse über die Hausverwaltung der Wohnanlage ihrer Tochter herauszufinden.

Als die Polizisten darauf bestanden, dass sie Li finden müssten, fragte ihre Tochter, was sie denn wollten, da Li bereits an einer psychischen Störung leide. Ein Beamter sagte, er wisse um Lis Situation, aber er müsse sie persönlich aufsuchen und sie bitten, eine Erklärung zu unterschreiben, dass sie Falun Dafa abschwöre, wie es von oben angeordnet wurde.

Lis Tochter bestätigte später, dass Yin Shunyao eine Sondereinheit beauftragt hatte, alle lokalen Falun-Dafa-Praktizierenden ins Visier zu nehmen und sie zu zwingen, Erklärungen über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Yin Shunyao ist ein Mitglied des Komitees für Politik und Recht der Stadt Chengdu und Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin, Ein Beamter verriet, dass sie seit letztem Jahr damit begonnen hatten, Informationen über Li und ihre Tochter zu sammeln.

Um weiteren Polizeischikanen zu entgehen, zog Lis Tochter in ein anderes Stadtviertel.

Als Lis Tochter sie am 2. Oktober 2022 besuchte, bemerkte sie einen jungen Mann, der in Lis Wohnung schaute. Sie schaute sich um und sah einen Futon im Flur in der Nähe des Aufzugs. Als sie die Treppe hinunterging, folgte ihr der Mann ebenfalls.

Lis Tochter erfuhr, dass sich viele Nachbarn über den Aufenthalt des Mannes im Flur beschwerten. Mehrere Bewohner sahen ihn dort mitten in der Nacht rauchen. Als sie ihn fragten, was er dort mache, winkte er ab und sagte, das ginge sie nichts an. Viele der Bewohner berichteten auch, dass häufig Fremde unter allen möglichen Vorwänden an ihre Türen klopften. Sie fühlten sich sehr unsicher und nervös. Doch als sie sich bei der Hausverwaltung beschwerten, erhielten sie nie eine Antwort.

Zwangsverabreichung von Drogen in Gewahrsam

Li wurde am 1. August 2017 beim Lebensmitteleinkauf verhaftet. Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat sie im Untersuchungsgefängnis der Stadt Chengdu in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Einem Insider zufolge mischten die Wärter eine große Menge weißen Pulvers in das Essen.

Li wurde später in das der Haftanstalt angeschlossene Krankenhaus des Bezirks Qingyang gebracht. Die Wärter fesselten sie mit Handschellen ans Bett. Sie erhielt ständig Infusionen, doch die Krankenschwestern weigerten sich, den Inhalt der Infusionen preiszugeben.

Als Li am 10. April 2018 im Bezirk Qingyang vor Gericht stand, wirkte sie sehr schwach. Ihr Körper zitterte. Ihre Lippen zuckten. Sie brauchte lange, um auf eine Frage zu antworten, konnte aber weder klar sprechen noch sich vollständig ausdrücken.

Li wurde später zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt und am 2. Juli 2018 in das Frauengefängnis der Provinz Sichuan in der Stadt Chengdu gebracht. Sie war verschiedenen Arten von Folter und Schlägen ausgesetzt. Die Wärter erlaubten ihrer Familie nicht, sie zu besuchen.

Als sie am 11. Juli 2018 in die dritte Abteilung des Gefängnisses gebracht wurde, zwangen die Insassen sie, die Gefängnisuniform zu tragen und schnitten ihr die Haare ab. Sie wurde in Raum 412 gesperrt, wo Falun-Dafa-Praktizierende, die sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören, gefoltert wurden. Die Häftlinge schlugen sie die ganze Nacht hindurch bis zum frühen Morgen.

Seitdem zwangen die Wärter Li unter dem Vorwand, sie sei geistig verwirrt, zur Einnahme von Psychopharmaka. Sie versuchten sogar, ihre Familie zu zwingen, sie zu einem psychiatrischen Gutachten zu bringen und sie zu überreden, die Medikamente einzunehmen. Ihre Familie weigerte sich, dem nachzukommen. Sie argumentierten, dass sie vor ihrer Verhaftung völlig gesund gewesen war, und fragten, warum sie während der Haft in diesen Zustand geraten sei. Wenn sie tatsächlich krank sei, sollte die Gefängnisbehörde ihr Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewähren, damit sie sich erholen könne. Doch die Behörden lehnten ihren Antrag auf Haftaussetzung mit der Begründung ab, dass das Verfahren schwierig sei.

Einem Insider zufolge wurde Li gezwungen, die unbekannten Medikamente zwei Jahre lang jeden Tag zweimal zu schlucken. Die Gefängnisbehörde überwachte auch mit Hilfe von Überwachungskameras, ob sie die Medikamente schluckte. Im September 2018, nur zwei Monate nach ihrer Einlieferung in das Gefängnis, war ihr psychischer Zustand bereits kritisch. Sie lag im Bett, sabberte und spuckte und war oft wie benommen. Ihre Augen waren trübe. Außerdem war sie abgemagert und schwach.

In den ersten Tagen nach ihrer Entlassung Anfang 2021 war ihr Zustand relativ stabil. Ihre Familie vermutete, dass man ihr Beruhigungsmittel verabreicht hatte. Im Laufe der Zeit wurde sie manisch und schloss sich manchmal in ihrem Zimmer ein. Sie war nicht in der Lage, Tag und Nacht zu unterscheiden. Gelegentlich sprach sie ein paar Worte über die Folter, die sie im Gefängnis erlitten hatte. Aber sie wirkte extrem nervös und empfindlich, wenn ihre Familie sie nach den toxischen Medikamenten fragte.

Frühere Berichte:

Psychische Störung nach Zwangsverabreichung von Medikamenten in der Haft

Praktizierenden werden gewaltsam Drogen und Injektionen eingeflößt (Provinz Sichuan)

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