Endlich Anwaltsbesuch! Nach über einem Jahr bekommt eine Falun-Dafa-Praktizierende Unterstützung bei ihrer Suche nach Gerechtigkeit

(Minghui.org) Obwohl er an der Nase herumgeführt worden war, konnte Liu Lijies Anwalt sie nach einem Jahr beharrlicher Bemühungen endlich am 10. Februar 2023 besuchen. Liu verbüßt derzeit eine 3,5-jährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa.

Der Anwalt hat seine Vollmacht erneuert und wird Liu weiterhin vertreten und in ihrem Namen einen Antrag auf erneute Prüfung ihres Falles stellen.

Liu Lijie

Lius Anwalt, ihre Familie und fünf weitere Anwälte, die sie zwar nicht vertreten, aber ihre Unterstützung zeigen wollten, kamen am Morgen des 10. Februar 2023 zum Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang. Augenblicke später wurde ihr Anwalt Peng in den Besprechungsraum im vierten Stock gebracht. Es gab zwei Besuchsräume, einen für die Anwälte und den anderen für die Angehörigen der Insassen.

Lius Anwalt und fünf weitere Anwälte außerhalb des Gefängnisses

Als zwei Wärter Liu in den Besuchsraum brachten, sah sie abgemagert aus, war aber guter Dinge.

Peng fragte sie, wie es ihr gehe, wie viele Menschen die Zelle mit ihr teilen würden und wie das Essen im Gefängnis sei. Liu erzählte ihm, dass sie in den letzten Wochen etwas zugenommen habe und dass über zehn Personen mit ihr in der Zelle leben würden.

Als sie hörten, wie der Anwalt sie nach dem Essen befragte, meinten die Wärter: „Was erwarten Sie vom Essen an einem solchen Ort? Es reicht doch, wenn sie nicht verhungert.“

Peng erzählte Liu, dass er, ihre Familie und die fünf anderen Anwälte im vergangenen Jahr mehrmals ins Gefängnis gekommen seien, aber jedes Mal sei der Besuch verweigert worden. Vorgestern habe das Büro der Gefängnisverwaltung schließlich ihren Besuchsantrag genehmigt. Liu zeigte sich von dem Besuch überrascht und freute sich, Peng zu sehen. Sie unterzeichnete die Vollmacht des Anwalts und äußerte den Wunsch, weiterhin nach Gerechtigkeit zu suchen. Sie bat Peng und ihre Familie, gut auf sich aufzupassen.

Peng erklärte Liu, wenn sie gefoltert werde, könne sie ihm einfach die Namen der Folterer nennen und er würde Anzeige gegen diese Personen erstatten. Die Wärter unterbrachen ihn und sagten: „Sie sind ihr Anwalt. Sie sollten sich an das Gesetz halten und sie bitten, über ihr Verbrechen nachzudenken. Wie können Sie so etwas zu ihr sagen?“

Peng erzählte Liu, dass ihre Familie vor über zwei Monaten ihren letzten Brief erhalten habe. Sie erzählte ihm, dass sie ihnen jeden Monat Briefe geschrieben habe. Da wandten die Wärter ein, es sei doch normal, dass es während der Pandemie zu Verzögerungen bei der Postzustellung komme.

Schließlich erzählte Peng Liu, dass das Gefängnis ihrer Familie angeboten habe, die Installation einer Handy-App zu beantragen, damit die Angehörigen möglicherweise Videochats mit Liu führen könnten.

Die Besuchszeit endete nach etwa 20 Minuten.

Verhaftung und Verurteilung

Liu, eine 53-jährige ehemalige Lehrerin aus der Stadt Jiamusi, Provinz Heilongjiang wurde am 14. Oktober 2020 verhaftet, als sie eine andere Praktizierende besuchte, um mit ihr gemeinsam die Lehre von Falun Dafa zu studieren. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes durfte sie zwei Tage später gegen Kaution wieder nach Hause gehen.

Liu erschien zweimal vor dem Bezirksgericht Xiangyang, zuerst am 12. Oktober und dann am 16. November 2021, jeweils ohne Rechtsbeistand. Der Richter verurteilte sie am Tag nach ihrem zweiten Gerichtstermin zu 3,5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 15.000 Yuan (etwa 2.000 Euro). Sie legte Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Jiamusi ein, das am 12. Januar 2022 entschied, ihr ursprüngliches Urteil aufrechtzuerhalten.

Trotz ihres hohen Blutdrucks und anderer gesundheitlicher Probleme nahmen die Behörden sie am 12. Januar 2022 wieder in Gewahrsam und brachten sie in das Untersuchungsgefängnis des Landkreises Huanan (unter der Gerichtsbarkeit von Jiamusi). Sie wurde am 12. Februar in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiamusi und am 18. Februar 2022 in das Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang verlegt.

Im Monat vor Lius Aufnahme ins Gefängnis gaben sich ihr Anwalt Peng und ihre Angehörigen viel Mühe, Gerechtigkeit für sie zu finden, nur um dann übergangen zu werden.

Im Frauengefängnis von Heilongjiang gefoltert

Nach ihrer Ankunft im Gefängnis wurde Liu zunächst für einige Tage in Quarantäne gehalten und dann am 5. März 2022 in das dritte Team der strengen Überwachung verlegt. Kaum dort angekommen, durfte sie erst einmal drei Tage nicht schlafen.

Danach zwangen die Wärterinnen Liu, von 4 Uhr morgens bis 22 Uhr auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Pausen waren dabei nicht erlaubt. Sie musste ihre Beine zusammenhalten und die Hände auf die Knie legen. Durch das lange Sitzen wurde ihr Gesäß wund und eiterte schließlich. Außerdem stellte es eine enorme psychische Belastung für sie dar.

Liu war auch gezwungen, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Weil sie sich dennoch weigerte nachzugeben, mussten sich alle anderen 21 Insassen derselben Zelle zu ihr setzen und sich ebenfalls die Videos ansehen. So wollte man erreichen, dass sie Liu hassten.

Jede Nacht drückten die Wärter Falun-Dafa-Praktizierenden im Flur einen Appell auf. Weil Liu sich weigerte, sich zu fügen, stifteten die Wärter die Insassen an, sie zu beschimpfen und sie in die Hocke zu zwingen.

Vier Insassen überwachten Liu abwechselnd und entzogen ihr den Schlaf. Immer wenn sie ihre Augen schloss, gossen sie ihr Wasser ins Gesicht und auf die Augen. Eine Insassin namens Wang Fengchun schlug ihr mit einem Schuh ins Gesicht, eine andere Insassin Xu Jun, verletzte ihre Augen durch Schläge und eine dritte Insassin Zhu Yimin schlug sie auf die Nase bis diese blutete. Danach konnte Liu mehrere Tage lang nur verschwommen sehen. Die vierte Insassin Zhang Yunhui kniete sich auf ihren Rücken, der danach bald mit blauen Flecken übersät war.

Die Insassinnen schrieben auch demütigende Worte auf Lius Kleidung, sogar auf Schuheinlegesohlen und Unterwäsche. Sie verlangten von ihr, auf einem Waschbrett zu sitzen oder in die Hocke zu gehen, und drohten, ihr den Mund mit schmutzigen Lappen zu stopfen.

Folter-Nachstellung: Auf einem kleinen Hocker sitzen

Um den 10. Dezember 2022 herum bekam Liu durch die Folter Fieber und Dauerschmerzen in der Brust sowie Bluthochdruck. Als sie sich weigerte, den Jahresbericht zu schreiben und darin Falun Dafa zu verleumden, rächten sich die Wärterinnen, indem sie sie zwangen, stundenlang auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Die Wärterinnen zogen die anderen Insassen in ihrer Zelle mit hinein und zwangen sie, ebenfalls auf kleinen Hockern sitzen, um so Hass gegen Liu zu schüren.

Die Praktizierenden bekamen nur zwei Mahlzeiten am Tag, was kaum reichte. Diejenigen, die sich weigerten, Falun Dafa aufzugeben, wurden auch daran gehindert, zusätzliche Lebensmittel oder Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Während der Pandemie verschlechterte sich die Situation noch weiter, da viele Bestellungen nicht rechtzeitig geliefert werden konnten.

Kontaktdaten der Täter:

Han Yanwei, Präsidentin des Frauengefängnisses der Provinz Heilongjiang: +86-451-86639022、0451-86639099Shi Genghui, Vizepräsidentin des Gefängnisses: +86-13804541111, +86-451-86639088Tao Shuping, Gemeindedirektorin: +86-13936257710, +86-451-86639048Pei Tong, stellvertretende Gemeindedirektorin: +86-18103678655, +86-18246124588Li Ying, stellvertretende Gemeindedirektorin: +86-18103678659, +86-13384605990Xiao Chang, Lehrer: +86-18103678823, +86-17703645858Xiao Shufen, Gefängniswärterin: +86-17703645858Yi Jianmin, Direktor des Verwaltungsbüros des Gefängnisses Heilongjiang: +86-451-86334371

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