75-jähriger Ingenieur stirbt sechs Monate nach dritter Haftstrafe wegen Praktizierens von Falun Dafa
(Minghui.org) Ein 75-jähriger Mann in der Stadt Wuzhong im Autonomen Gebiet Ningxia starb am 25. Februar 2024, sechs Monate nachdem er eine dritte Haftstrafe von 1,5 Jahren wegen seines Glaubens an Falun Dafa abgeleistet hatte.
Als Ma Xiongde am 29. August 2022 freikam, litt er immer noch unter den Folgen der Folter im Gefängnis. Er hatte Schwierigkeiten beim Gehen, hatte mit Inkontinenz zu kämpfen und sein Reaktionsvermögen war verlangsamt. Dann erfuhr er, dass die Sozialversicherung der Stadt Wuzhong seine Rente ausgesetzt hatte, während er im Gefängnis saß. Trotz seines Antrags auf Wiedereinsetzung seiner Rente zahlten ihm die Behörden vor seinem Tod keinen Cent seiner Leistungen aus.
Ma war vor seiner Pensionierung als Ingenieur in einer Uhrenfabrik tätig. Er und seine Frau Zheng Fengying, 71, wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt zur Zielscheibe der Verfolgung, weil sie ihren Glauben bewahrten. Im Jahr 2001 wurden sie jeweils zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, wobei die Haftstrafen von Zheng später um zwei Monate und die von Ma um zehn Monate verlängert wurden. Nach einer weiteren Verhaftung im Jahr 2004 wurde Zheng zu drei Jahren Haft mit drei Jahren Bewährung verurteilt und Ma erhielt eine fünfjährige Haftstrafe. 2012 wurde das Paar erneut verhaftet. Dann verurteilte ein Gericht Zheng zu sieben Jahren Haft und Ma zu siebeneinhalb Jahren. Auf die jüngste Festnahme des Paares am 22. Februar 2021 folgte jeweils eine Haftstrafe von 1,5 Jahren.
Nachfolgend finden Sie Einzelheiten über die Verfolgung des Paares.
Verhaftungen wegen des Verfassens von Beschwerdebriefen
Das Ehepaar schrieb im Februar 2000 mehrere Beschwerden an das nationale Petitionsbüro und das Petitionsbüro von Ningxia. Sie wurden am 1. März 2000 verhaftet und erhielten jeweils 15 Tage Haft.
Am 20. Oktober 2000 wurde das Paar erneut festgenommen, weil es Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Nach einem Monat Haft eiterten die Zehen von Zheng aufgrund der schlechten Lebensbedingungen. Sie wurde am 48. Tag freigelassen. Ma wurde weitere zwölf Tage festgehalten und bei seiner Freilassung um 3.000 Yuan (etwa 420 Euro) erpresst.
Haftstrafen im Zwangsarbeitslager
Wang Wenzhang, der Leiter der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Wuzhong, führte am 9. Februar 2001 einen Fernsehreporter und einen Kameramann zu der Uhrenfabrik. Sie forderten die Angestellten der Fabrik, die Falun Dafa praktizierten, auf, die Praxis aufzugeben. Da Zheng schwieg, wurde sie noch am selben Tag verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit im Frauenarbeitslager von Yinchuan verurteilt. Sie weigerte sich, nach Ablauf der Frist Falun Dafa abzuschwören, darum verlängerten die Behörden ihre Haft um zwei weitere Monate.
Als Ma sie im September 2001 besuchte, fanden die Wärter des Arbeitslagers einen schriftlichen Vortrag über Falun Dafa, den er in der Kleidung, die er Zheng übergab, versteckt hatte. Daraufhin wurde er ebenfalls verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er wurde im Juli 2004 entlassen.
Die ersten Gefängnisstrafen des Paares
Nur einen Monat nach Mas Entlassung wurden er und Zheng erneut verhaftet. Am 28. Dezember 2004 verurteilte das Bezirksgericht Litong ihn zu fünf Jahren und Zheng zu drei Jahren Haft mit drei Jahren Bewährung. Ma wurde zunächst im Gefängnis Guanmahu festgehalten und dann in das Gefängnis Huinong verlegt.
Am 15. März 2005, als Zheng noch unter Bewährung stand, nahmen mehrere Beamte sie fest und brachten sie in eine örtliche Gehirnwäsche-Einrichtung. Dort wurde sie einen Monat lang festgehalten.
Als Ma im Dezember 2008 entlassen wurde, brachten die Behörden ihn ebenfalls in die Gehirnwäsche-Einrichtung, wo er 14 Tage eingesperrt blieb.
Zweite Haftstrafen des Paares
Zhengs nächste Verhaftung erfolgte im März 2009. Obwohl sie einen Tag später gegen Kaution freikam, übergab die Polizei ihren Fall an die Staatsanwaltschaft. Als sie im November 2009 die Aufforderung erhielt, vor dem Stadtgericht Qingtongxia zu erscheinen, sah sie sich gezwungen unterzutauchen, um einer Verurteilung zu entgehen.
Am 9. Juli 2010 brachen mehrere Beamte in Mas Wohnung ein und versuchten, ihn zu zwingen, den Aufenthaltsort seiner Frau preiszugeben. Da er und sein Sohn sich weigerten, nahmen die Polizisten sie mit auf die Polizeiwache. Seinen Sohn, Ma Zhao, ließen sie am nächsten Tag frei, während sie Ma selbst in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Wuzhong brachten.
Nach fast drei Jahren des Umherirrens wurde Zheng am 1. September 2012 von der Polizei ausfindig gemacht und verhaftet. Ihr Mann wurde ebenfalls festgenommen und zusammen mit Zheng in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Wuzhong gebracht.
Im Jahr 2013 ergingen zwei Urteile: Das Stadtgericht Qingtongxia verurteilte Zheng am 15. Januar 2013 zu sieben Jahren und das Bezirksgericht Litong verurteilte Ma am 23. Januar 2013 zu siebeneinhalb Jahren Haft. Beide legten beim Mittleren Gericht der Stadt Wuzhong Berufung ein, das ihre Urteile im Februar beziehungsweise März bestätigte.
Zheng saß die Haftstrafe im Frauengefängnis von Yinchuan ab und wurde am 10. November 2018 entlassen. Ma war im Gefängnis Yinchuan inhaftiert und wurde am 29. Januar 2019 entlassen.
Die dritten Haftstrafen des Paares
Zheng und Ma wurden am 22. Februar 2021 verhaftet. Die Polizei nahm sie zunächst in Untersuchungshaft und wandelte diese am 21. März in Hausarrest um. Ihre Festnahmen wurden am 27. März 2021 von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Litong genehmigt.
Das Paar wurde am 5. August vor dem Bezirksgericht Litong angeklagt und beide wurden am 14. September 2021 zu 1,5 Jahren und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) verurteilt. Anfang Januar 2022 wurden sie in das Umerziehungslager des Gefängnisses Ningxia gebracht. Später kam Ma in das Gefängnis Shizhuishan und Zheng in das Frauengefängnis Yinchuan.
Ma wurde am 29. August 2022 freigelassen, Zheng wenige Tage später.
Frühere Berichte:
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Vier Einwohner von Ningxia wegen ihres Glaubens verurteilt
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