Bilanz April 2024: Insgesamt 84 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Im April 2024 wurden insgesamt 84 Fälle gemeldet, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.

Unter den neu gemeldeten Fällen war ein Fall aus dem Jahr 2017, sechs Fälle waren aus dem Jahr 2022, elf aus dem Jahr 2023 und 66 aus dem Jahr 2024. Von den Fällen im Jahr 2024 entfallen zwei auf den Januar, zwei auf den Februar, 27 auf den März und 23 auf den April, und bei zwölf Fällen war nur das Jahr, aber nicht der Monat bekannt. Angesichts der immer strengeren Informationszensur durch die Kommunistische Partei Chinas ist es schwierig (wenn nicht fast unmöglich), viele Details über die Anklage, den Prozess und die Verurteilung der Praktizierenden zu sammeln. Und das führt zu weiteren Verzögerungen bei der Berichterstattung.

Die 84 verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden kamen aus 15 Provinzen und zwei regierungsunmittelbaren Städten. Die Provinz Liaoning mit 25 Fällen und Hebei mit 17 Fällen führten die Liste an. In den übrigen 15 Regionen gab es Verfolgungsfälle im einstelligen Bereich von eins bis neun. Die Haftstrafen der Praktizierenden reichten von vier Monaten bis zu acht Jahren, wobei zwölf Praktizierende zu fünf Jahren oder mehr verurteilt wurden.

Zu den neu gemeldeten Fällen gehörten vier Gruppenverurteilungen, zwei im März 2024 und die anderen beiden im April 2024. Am 25. März wurden neun Praktizierende im Kreis Changtu, Provinz Liaoning, zu Haftstrafen von vier Monaten bis zu zwei Jahren verurteilt. Zwei Tage später wurden vier Frauen in der Stadt Gaomi in der Provinz Shandong rechtswidrig verurteilt. Die beiden Gruppenverurteilungen, die im April 2024 stattfanden, ereigneten sich beide in der Provinz Hebei. Sechs Einwohner der Stadt Chengde im Alter von 55 bis 61 Jahren wurden Anfang April zu drei bis vier Jahren Haft verurteilt, und vier Praktizierende in der Stadt Cangzhou wurden am 17. April zu 2,5 bis drei Jahren Haft verurteilt.

Unter den 35 (41,7 Prozent) Praktizierenden, deren Alter zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung bekannt war, war einer 37 Jahre alt, zwei waren über Vierzig, neun über Fünfzig, elf über Sechzig, neun über Siebzig und drei über 80 Jahre alt. Die drei über 80-jährigen Praktizierenden wurden jeweils zu 15 Monaten, drei und vier Jahren Haft verurteilt.

Unter den verurteilten Praktizierenden waren die Mutter eines US-Bürgers und ein Vater, der seine Arbeit gekündigt hatte, um sich um seine autistische Schwester und seinen neunjährigen Sohn zu kümmern. Die invalide Ehefrau eines Mannes aus Liaoning weinte nach seiner Festnahme im Januar 2024 jeden Tag um ihn. Auch seine 81-jährige Mutter wurde von der Polizei verhört. Er erlitt einen Schlaganfall mit nachfolgender Halbseitenlähmung und wurde dann zu drei Jahren Haft verurteilt.

Einige Praktizierende waren in den letzten 25 Jahren vor ihrer letzten Verurteilung wiederholt wegen ihres Glaubens ins Visier genommen worden. Ein 44-jähriger Mann, der seit seiner Gymnasialzeit verfolgt wurde, wurde zu 3,5 Jahren verurteilt, und eine 52-jährige Frau, die 13 Jahre Inhaftierung und Folter ertragen musste, wurde zu einer vierten Haftstrafe von drei Jahren verurteilt.

Die Behörden verstießen in jedem Schritt des Strafverfolgungsverfahrens gegen das Gesetz. In mehreren Fällen verhaftete die Polizei die Praktizierenden und durchsuchte ihre Wohnungen ohne entsprechende Durchsuchungsbefehle. Als die Fälle der Praktizierenden bei der Staatsanwaltschaft eintrafen, blieben ihre Anwälte und Familienangehörigen über den Stand ihres Falles im Unklaren oder durften ihre Falldokumente nicht einsehen. Ein Gericht fälschte die Unterschrift eines Anwalts, um zu dokumentieren, dass dieser die Anklageschrift seines Mandanten gelesen hatte. Tatsächlich durfte er das Dokument erst während der Gerichtsverhandlung seines Mandanten zum ersten Mal einsehen. Der Ehemann einer anderen Praktizierenden wurde als einziger Zeuge der Anklage aufgeführt, obwohl er beim Verhör durch die Polizei nichts gesagt hatte, was seine Frau belasten hätte können.

Im Folgenden finden Sie Einzelheiten zu ausgewählten Verurteilungen. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier (PDF) heruntergeladen werden.

Die Not der Familien

Zwei Praktizierende, darunter eine 76-Jährige, wegen Kalenderverteilung zu Gefängnis verurteilt

Zwei Bewohner der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning wurden kürzlich zu Freiheitsstrafen verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizieren. Der 58-jährige Qin Shuhai wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, die 76-jährige Liu Yulan zu zwei Jahren.

Als Qin und Liu im Oktober 2023 in dem nahe gelegenen Dorf Maling Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilen wollten, hielt der Dorfsekretär sie auf. Er fragte, wen sie besuchen wollten. Dann durchsuchte er ihr Dreirad und entdeckte vier Kartons mit Tischkalendern, die Informationen über Falun Dafa enthielten. Der Beamte beschlagnahmte die Kalender und ließ die beiden laufen. Später erstattete er Anzeige bei der Polizei.

Am 18. Januar 2024 brachen mehr als zehn Zivilbeamte in Qins Wohnung ein und durchsuchten die Zimmer. Sie zeigten weder die Ausweise vor, noch hatten sie einen Durchsuchungsbefehl dabei. Die 81-jährige Mutter von Qin, die bei seiner Familie lebt, zitterte vor Angst. Nach der Razzia führten die Beamten Qin ab. Am gleichen Tag durchsuchten dieselben Beamten auch die Wohnung von Liu und nahmen die Praktizierende in Gewahrsam.

Am Folgetag kehrten vier Beamte zu Qins Wohnung zurück und fragten seine Mutter, ob sie wisse, woher ihr Sohn und Liu die vier Kartons mit den Kalendern hatten. Sie verneinte. Als die Polizisten die 81-Jährige aufforderten, die Anhörungsprotokolle zu unterschreiben, verwies sie darauf, Analphabetin zu sein. Daraufhin ließen sie eine andere ältere Frau, die zufällig zu Besuch war, mit dem Namen von Qins Mutters unterschreiben. Anschließend zwangen sie Qins Mutter, ihre Fingerabdrücke auf das Dokument zu setzen.

Qins Mutter

Qins Frau ist seit 2013 aufgrund eines Schlagfalls invalide. Nach der Verhaftung war sie am Boden zerstört und weinte jeden Tag. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide und sie starb am 13. Februar 2024, dem vierten Tag des chinesischen Neujahrsfestes, 26 Tage nach der Festnahme ihres Mannes.

Qin wurde in die Haftanstalt des Kreises Yi gebracht, Liu in die Frauenhaftanstalt Jinzhou. Am 3. Februar 2024 genehmigte Staatsanwalt Li Feng von der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai die Festnahme der beiden. Einige Wochen später erhob er Anklage gegen sie. Sowohl die Staatsanwaltschaft Linghai als auch das Gericht Linghai sind für die Bearbeitung von Falun-Dafa-Fällen im Großraum Jinzhou zuständig.

Am 3. April um 3 Uhr morgens erlitt Qin einen Schlaganfall und war danach einseitig gelähmt. Die Haftanstalt rief seinen Sohn an. Ein Wärter befahl ihm, für die Behandlungskosten aufzukommen, und brachte Qin in das Krankenhaus für Chinesische Medizin im Kreis Yi, wo eine Computertomografie des Gehirns durchgeführt wurde. Zurück in der Haftanstalt bekam Qin einige Spritzen mit unbekannten Substanzen verabreicht.

Indes bekam Liu während der Haft Bluthochdruck, wobei ihr systolischer Wert 200 mmHg erreicht; der Normalwert liegt bei maximal 120 mmHg.

Am 12. April 2024 fand vor dem Gericht Linghai eine Anhörung der beiden Praktizierenden statt. Am Ende der Sitzung verhängte der Richter Huang Yanchun Freiheitsstrafen von drei Jahren für Qin und zwei Jahren für Liu.

Sieben Jahre Haft – denn sie hatte nach verlorener Berufung eine erneute Prüfung des Falles beantragt

Das Mittlere Gericht der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning entschied am 25. März 2024, die unrechtmäßige Verurteilung einer Bürgerin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa aufrechtzuerhalten.

Kongs Haftstrafe ergab sich aus ihrer Festnahme am 25. Februar 2020. Beamte der Polizeiwache verhörten sie 24 Stunden lang, bevor sie sie unter Hausarrest stellten. Als ihre einjährige Kautionsfrist im März 2021 endete, forderte die Polizei sie auf, sich erneut bei ihnen zu melden. Doch sie tauchte unter, um einer Verhaftung zu entgehen. Am 22. Oktober 2022 wurde sie jedoch in ihrem vorübergehenden Wohnort festgenommen. Sie wurde in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Dalian gebracht und seitdem wurden ihr Familienbesuche verweigert.

Kong erschien im Jahr 2023 dreimal vor dem Bezirksgericht Ganjingzi und wurde später zu sieben Jahren und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (fast 3.400 Euro) verurteilt. Als ihre Berufung abgelehnt wurde, beantragte sie beim Mittleren Gericht der Stadt Dalian, ihren Fall erneut zu prüfen.

Kong wird immer noch in der Haftanstalt der Stadt Dalian (auch bekannt als Haftanstalt Yaojia) festgehalten. Ihre Tochter Liu Zhitong, die in San Francisco lebt, fordert ihre Freilassung.

Während einer Kundgebung vor dem chinesischen Konsulat in San Francisco am 3. November 2022 hält Liu Zhitong ein Foto ihrer Mutter. Auf der Tafel steht: „Lasst meine Mutter Kong Qingping sofort frei.“

Mann aus Yunnan zu Gefängnisstrafe verurteilt, Ehefrau verhört und autistische Schwester in psychiatrische Klinik gebracht

Liu Zhiming aus der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan wurde am 22. April 2024 zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt.

Der 51-jährige Liu Zhiming arbeitete als Postzusteller und Fahrer für eine Mitfahrgelegenheit, bevor er seine Tätigkeit aufgab, um sich um seine autistische Schwester und seinen neunjährigen Sohn zu kümmern. Die Familie war danach auf das einzige Einkommen seiner Frau, einer Babysitterin, angewiesen. Nachdem Liu am 16. November 2023 verhaftet worden war, wurde auch seine Frau festgenommen und verhört. Ihre Zeugenaussage wurde ohne ihr Wissen gegen ihn verwendet. Durch den Vorfall verlor sie ihre Arbeit als Babysitter. Sie ist nun auf Arbeitssuche, während sie sich um ihren Sohn kümmert und versucht, ihre Schwägerin wieder nach Hause zu holen, nachdem diese von den Behörden zwangsweise in eine psychiatrische Klinik gebracht worden war.

Liu Zhiming mit seinem Sohn

45-jährige Frau aus Jilin insgeheim zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, Familie erst nach Haftantritt über das Urteil benachrichtigt

Zhao Guokun, eine 45-jährige Einwohnerin der Stadt Jilin, Provinz Jilin, wurde am 15. April 2024 wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Ihre Familie wurde jedoch erst nach ihrer Überstellung in das Frauengefängnis der Provinz Jilin über ihre rechtswidrige Verurteilung informiert. Sie wissen immer noch nicht, welche Staatsanwaltschaft sie angeklagt hat oder welches Gericht sie verurteilt hat, da die Polizei und die Justiz sie nie über den Stand ihres Falles informiert haben. Das Gefängnis hatte lediglich den Auftrag, sie über ihre Haftstrafe zu informieren.

Zhao Guokun ist nicht die einzige in ihrer Familie, die wegen des Praktizierens von Falun Dafa verfolgt wird. Ihr Bruder Zhao Guoxing, etwa 52 Jahre alt, war zuvor drei Jahre lang in einem Arbeitslager festgehalten worden und hatte zehn Jahre im Gefängnis verbracht. Ihre Mutter Li Yan verstarb am 5. Februar 2012 im Alter von 61 Jahren, nachdem sie der Angst und der psychischen Belastung durch die Verfolgung erlegen war.

Die Geschwister Zhao wurden zuletzt zusammen mit ihrem Vater Zhao Xudong am 4. Mai 2023 verhaftet und kurz darauf gegen Kaution freigelassen. Der Vater starb am 10. August 2023, zehn Tage nachdem er zu Hause von der Polizei schikaniert worden war. Er war 77 Jahre alt. Zhao wurde am 6. Dezember 2023 wieder in Gewahrsam genommen und später insgeheim zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Verstoß gegen das rechtliche Verfahren

Frau aus Jiangxi insgeheim zu Gefängnis verurteilt; Berufungsrichter erlässt vorläufiges Urteil, um unrechtmäßige Verurteilung aufrechtzuerhalten

Das Mittlere Gericht der Stadt Nanchang in der Provinz Jiangxi entschied im Februar 2024, die rechtswidrige Verurteilung von Zhou Qunhui wegen des Praktizierens von Falun Dafa aufrechtzuerhalten.

Nachdem Zhou, 67, am 15. März 2023 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Nanchang gebracht worden war, informierte die Polizei ihre Familie nie über den Stand ihres Falles. Im Oktober 2023 stellte ihre Familie fest, dass gegen sie Anklage erhoben worden war und ihr Fall beim Bezirksgericht Xihu anhängig war. Sie gingen zum Gericht, um sich nach ihrer Situation zu erkundigen. Dort erfuhren sie jedoch, dass die Vorsitzende Richterin Zhang Yujuan bereits zwei Anhörungen zu ihrem Fall abgehalten hatte.

Sie fragten Richterin Zhang Yujuan nach der Gefängnisstrafe von Zhou. Zhang antwortete: „Das Urteil liegt in der Schublade. Es wird zwischen einem und drei Jahren sein.“ Sie fügte hinzu: „Es ist Ihnen nicht gestattet, einen Anwalt zu beauftragen oder Berufung einzulegen. Das ist sinnlos und reine Geldverschwendung.“ Zhous Familie war schockiert, als sie mitbekam, wie skrupellos die Richterin vorgehen konnte, indem sie einen Menschen zu Unrecht verurteilte, der lediglich seinen Glauben praktiziert hatte.

Am 9. Dezember 2023 gab Richterin Zhang bekannt, dass Zhou zu drei Jahren und zwei Monaten verurteilt wurde. Ihre Familie wurde nicht über die Urteilsverkündung informiert. Sie erfuhren davon erst, als sie zum Gericht gingen, um sich über den Fall zu erkundigen.

Die Familie erfuhr außerdem, dass die Anhörung zur Urteilsverkündung virtuell stattfand, obwohl es zu diesem Zeitpunkt keine Pandemiebeschränkungen gab. Zhou erzählte ihnen später, dass das Audiosystem sehr schlecht gewesen sei und sie während der Anhörung fast nicht hören konnte, was die Richterin sagte. Sie sagte auch, dass ihr ein vom Gericht bestellter Anwalt zugewiesen worden sei. Da sie aufgrund des Audioproblems nicht klar hören konnte, wusste sie nicht, ob der Anwalt ein Schuldeingeständnis für sie abgegeben hatte.

Zhous Familie beauftragte einen Anwalt, um gegen ihre unrechtmäßige Verurteilung Berufung einzulegen. Der Anwalt überprüfte ihre Akte beim Mittleren Gericht der Stadt Nanchang und stellte fest, dass die Polizeistation Nanggang ihren Mann als einzigen Zeugen der Anklage aufführte. Ihr Mann erzählte dem Anwalt, dass die Polizei damit gedroht habe, ihn zu verhaften, als er sich weigerte, das Verhörprotokoll zu unterschreiben. Aus Angst unterschrieb er, gab aber nie eine Aussage ab, die seine Frau belastete.

Der Anwalt forderte von Richter Yin Guofu vom Mittleren Gericht, dass die Verurteilung seiner Mandantin aufgehoben werde. Yin sagte, er habe kein Mitspracherecht über den Ausgang des Berufungsverfahrens und erließ Tage später eine vorab festgelegte Entscheidung, dass der Schuldspruch bestehen bleibe.

Berufungsverfahren zum Fall zweier ortsansässiger Praktizierender – Verteidiger sagt wegen Fälschung einer Unterschrift gegen Gericht aus

Das Mittlere Gericht Hanjiang in der Stadt Xiantao in der Provinz Hubei hielt am 20. März 2024 eine Berufungsverhandlung über den Fall zweier ortsansässiger Frauen ab. Einer der Verteidiger wies darauf hin, dass das Gericht eine Unterschrift gefälscht und gegen das Gesetz verstoßen habe.

Die Frauen Liu Yanqiu und Yang Dongmei wurden am 29. November 2023 vom Stadtgericht Xiantao rechtswidrig wegen des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt. Yang Dongmei wurde zu zwei Jahren und drei Monaten sowie einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Yuan) verurteilt. Liu Yanqiu wurde zu einem Jahr und zwei Monaten sowie einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 650 Yuan) verurteilt.

Während der Berufungsverhandlung sagte Lius Anwalt gegen das Stadtgericht Xiantao aus, weil es ihm bis zum Beginn des Prozesses am 19. Oktober 2023 keinen Einblick in die Anklageschrift gewährt hatte und er ihre Verteidigungserklärung nicht vorbereiten konnte. Um dieses Fehlverhalten zu vertuschen, habe das Stadtgericht Xiantao Lius Unterschrift auf der Anklageschrift gefälscht und behauptet, er habe sie erhalten und das Dokument vor der Verhandlung unterschrieben.

Liu sagte gegen die Polizei aus, weil sie ohne Rechtsgrundlage ihre Wohnung durchsucht hatte, denn kein Gesetz in China habe Falun Dafa kriminalisiert.

Berufungsrichter Ding Yongjun und sein stellvertretender Richter Yan Peng vertagten die Anhörung, ohne ein Urteil zu fällen. Liu und Yang werden zum Zeitpunkt dieses Berichtes wahrscheinlich immer noch im Untersuchungsgefängnis der Stadt Xiantao festgehalten.

Verurteilung von Senioren

80-Jährige aus Liaoning wegen Praktizierens von Falun Dafa zu zweiter Haftstrafe verurteilt

Eine 80-jährige Frau in der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einem Jahr und drei Monaten Haft verurteilt.

Wang Guixia war zunächst am Nachmittag des 25. September 2022 verhaftet worden. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie im örtlichen Beihu-Park mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Beamten der Polizeiwache Shiqiaozi durchsuchten auch ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher. Später wurde sie gegen Kaution wieder freigelassen.

Am 20. Dezember 2022 reichte Wang einen Antrag bei der Polizeistation Shiqiaozi und deren Aufsichtsbehörde, der Polizeistation des Bezirks Linghe, ein und forderte die Aufhebung ihrer Kaution, die Abweisung des Verfahrens und die Rückgabe beschlagnahmter Gegenstände. Sie erhielt keine Antwort und reichte daher einen Antrag auf Offenlegung von Informationen bei der Polizeistation des Bezirks Linghe ein, die antwortete, dass ihr Fall nicht für die Offenlegung offener Informationen in Frage käme.

Wang wurde am 1. Februar 2024 im Geheimen verhaftet und in das Frauengefängnis der Stadt Jinzhou gebracht. Am 19. Februar reichte die Polizei ihren Fall bei der Staatsanwaltschaft ein und am nächsten Tag wurde Anklage gegen sie erhoben.

Das Stadtgericht Linghai hielt am 4. März 2024 in der Haftanstalt eine Anhörung zum Fall von Frau Wang ab. Wochen später wurde sie verurteilt.

83-Jährige zu drei Jahren Haft verurteilt

Ende November 2023 wurde die 83-jährige Wang Lianzheng aus Peking wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 390 Euro) verurteilt.

Dem Urteil liegt ein Vorfall aus dem Jahr 2019 zugrunde. Am 23. August 2019 suchten Mitarbeiter des örtlichen Nachbarschaftskomitees kurz nach 10:00 Uhr Wang auf. Als sie nicht öffnete, brach der Beamte Chen Hongli die Tür auf. Wang hinderte ihn daran, die Wohnung zu durchsuchen, woraufhin er weitere Beamte von der Polizeibehörde des Bezirks Chaoyang anforderte. Gemeinsam beschlagnahmten sie Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, Computer, Drucker, über 6.000 Yuan (etwa 780 Euro) Bargeld und andere Wertgegenstände.

Die Beamten brachten Wang zur örtlichen Polizeiwache Anzhen. Kurz nach 15:00 Uhr wurde sie zur Polizeiabteilung des Bezirks Chaoyang überführt. Als sie dort plötzlich ohnmächtig wurde, stellte man Bluthochdruck bei ihr fest. Die Polizei benachrichtigte daher ihre Familie, um sie abholen zu lassen. Ihr wurde eine einjährige Bewährung auferlegt.

Am 6. Januar 2020 um 9:30 Uhr tauchten die Beamten Feng Zhixiong und He Zhiqiang von der Polizeiwache Anzhen bei Wang zuhause auf. Sie sagten, sie kämen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang, um sie zu befragen. Sie wollten wissen:

1. ob sie Eigentümerin des am 23. August 2019 beschlagnahmten Druckers sei 2. ob sie die beschlagnahmten Informationsmaterialien über Falun Dafa selbst gedruckt habe 3. mit wem sie Kontakt habe 4. ob sie während ihrer Bewährung weiterhin Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt habe 5. ob sie weiterhin Falun Dafa praktiziere.

Wang antwortete, dass sie natürlich weiterhin Falun Dafa praktizieren werde, da es ihr ein zweites Leben geschenkt habe. Dann schilderte sie: Bevor sie im Januar 1996 im Alter von 55 Jahren mit Falun Dafa begann, litt sie an zahlreichen Erkrankungen, darunter Bradykardie (langsamer Herzschlag), niedriger Blutdruck, Thrombozytopenie (niedrige Anzahl von Blutplättchen), Polycythaemia vera (Vermehrung der Blutzellen, die das Blut dicker macht), Zerrung der Halswirbelsäule und Spinalkanalstenose, die zu einer Blutunterversorgung des Gehirns führte, was sich in mehreren Schlaganfällen zeigte. Nachdem sie begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden alle ihre Symptome. Auch die seit 36 Jahren bestehende Nikotinsucht konnte sie problemlos aufgeben. Nachdem die Beamten Wangs Geschichte angehört hatten, gingen sie.

Am 13. Januar 2024 lud die Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang Wang zur Anhörung vor. Sie machte sich zusammen mit ihrem erwachsenen Sohn auf den Weg. Unterwegs fühlte sich Wang plötzlich unwohl. Als sie bei der Staatsanwaltschaft ankam, konnte sie nicht sprechen. Daher beantwortete ihr Sohn die Fragen der Staatsanwälte. Auf die Frage, ob Wang noch immer Falun Dafa praktiziere, antwortete die Praktizierende „Ja“. Ein anderer Staatsanwalt stellte fest: „Sie ist alt und bei schlechter Gesundheit“. Danach durfte Wang wieder gehen. Es hieß, sie solle auf einen Anruf des Bezirksgerichts Chaoyang warten.Später teilte das Gericht Wang mit, dass sie Ende November 2024 ihre Haft antreten müsse. Ob jemals eine Verhandlung stattfand und wann sie zur Verbüßung ihrer Strafe in Gewahrsam genommen wird, ist nicht bekannt.

Über 70 Jahre alte Pekingerin zu 1,5 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert

Kou Rumin, die im Pekinger Bezirk Chaoyang lebt, wurde am 22. April 2024 zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Die Verurteilung von Kou ging auf ihre Verhaftung am 28. Juli 2022 zurück. Mehrere Beamte der Pekinger Staatssicherheit brachen an diesem Tag um 6 Uhr morgens in ihre Wohnung ein und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, ihren Musikplayer, ihren DVD-Player, ihre Tischkalender und Wandkalender. Zudem konfiszierten sie 2.500 Yuan in Geldscheinen mit Aufdrucken von Falun-Dafa-Botschaften (eine Möglichkeit, mit der Praktizierende in China auf die Verfolgung aufmerksam machen) und andere Wertgegenstände.

Die Polizei brachte Kou zur körperlichen Untersuchung zu einem Notarztdienst. Es wurde festgestellt, dass sie unter Herz- und Blutdruckproblemen litt und als ungeeignet für die Inhaftierung eingestuft wurde. Die Polizei ließ sie in der folgenden Nacht für ein Jahr gegen Kaution frei und setzte ihre Familie unter Druck, sie in ein Krankenhaus einzuweisen, obwohl sie keinerlei Beschwerden verspürte. Sie musste acht Tage lang im Krankenhaus bleiben.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang lud Kou am 21. Juli 2023 vor, um ihre einjährige Kaution zu verlängern. Am 16. August riefen sie erneut an und teilten ihr mit, dass sie ihren Fall dem Bezirksgericht Chaoyang vorlegen würden. Drei Tage später wurde sie angeklagt.

Das Bezirksgericht Chaoyang brachte Kous Fall am 21. August 2023 zu den Akten und überreichte ihr eine Kopie ihrer Anklageschrift sowie die Empfehlung der Staatsanwaltschaft, sie zu 1 bis 1,5 Jahren Haft zu verurteilen. Gerichtsschreiber Chi teilte ihrer Familie mit, dass in ein oder zwei Monaten eine Anhörung stattfinden werde.

Später wurde Kou darüber informiert, dass ihr Gerichtstermin am 31. Oktober 2023 um 14:00 Uhr angesetzt sei. Das Gericht sagte die Verhandlung jedoch am Vortag ab. Es ist unklar, wann die Anhörung schließlich stattfand.

Ein Gerichtsangestellter rief Kou am 18. April 2024 an und forderte sie auf, sich innerhalb von vier Tagen bei ihnen zu melden, weil sie etwas mit ihr besprechen müssten. Der Anrufer bat sie außerdem, ihren Töchtern davon zu erzählen, damit diese sie dorthin begleiten könnten. Sie sagte, dass ihre Kinder alle mit der Arbeit beschäftigt seien, daher ging sie am Morgen des 22. April alleine zum Gericht, ohne es ihrer Familie zu sagen.

Kurz darauf erhielt Kous ältere Tochter Yun (Pseudonym) einen Anruf vom Gericht, in dem es hieß, dass Kou sich einer körperlichen Untersuchung unterziehe. Yun wollte wissen, warum sie sich einer körperlichen Untersuchung unterzog, und der Anrufer schien überrascht: „Sie wussten nicht, was (mit Ihrer Mutter) los ist?“ Als Yun „Nein“ sagte, legte er auf, ohne zu erklären, was passiert war, oder Kous Aufenthaltsort preiszugeben.

Yun rief dann den vom Gericht bestellten Anwalt an und der Anwalt sagte, er habe keine Neuigkeiten vom Gericht gehört. Yun rief viele Male beim Gericht an, aber niemand nahm den Hörer ab.

Kurz nach 13 Uhr an diesem Tag rief ein Gerichtsmitarbeiter Yun an und teilte ihr mit, dass ihre Mutter zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden sei. Yun fragte, wann ihre Mutter verurteilt worden sei, und der Gerichtsmitarbeiter sagte: „Heute (22. April 2024).“ Sie bat darum, ihre Mutter zu sehen, und der Gerichtsmitarbeiter sagte: „Nein, kommen Sie nicht. Sie dürfen Ihre Mutter nicht sehen.“ Yun erinnerte den Anrufer daran, dass ihre Mutter schon älter sei und gesundheitliche Probleme habe. Er antwortete, sie hätten Krankenhäuser, die sich um eventuell auftretende medizinische Probleme kümmern könnten.

Zu diesem Zeitpunkt hörte Yun im Hintergrund die Stimme ihrer Mutter: „Ich habe noch nichts zu essen bekommen.“ Yun war wütend: „Es ist schon Mittagszeit und sie ist eine ältere und gebrechliche Frau …“ Der Gerichtsangestellte legte auf, bevor Yun ihren Satz beenden konnte.

Yun rief dann den Anwalt an, um ihm von der Gefängnisstrafe ihrer Mutter zu erzählen. Der Anwalt sagte, er habe noch immer keine Kopie des Urteils erhalten.

Wiederholt verfolgt

Seit der Hochschule wegen seines Glaubens verfolgt – jetzt 3,5 Jahre Gefängnishaft

Kürzlich wurde von Minghui.org bestätigt, dass ein 44-jähriger Mann demnächst in das Gefängnis Weinan in der Provinz Shaanxi eingeliefert werden soll. Er ist wegen Falun Dafa zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.

Li Xueyi, gebürtig aus der Stadt Linxia, Provinz Gansu, arbeitete im Yushen-Industriepark in Yulin, Provinz Shaanxi. Er und sein Kollege Wei Suichun, ebenfalls ein Falun-Dafa-Praktizierender und aus Qingyang, Provinz Gansu, stammend, wurden am 1. April 2023 verhaftet. Sie hatten am Vortag Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt und waren deshalb angezeigt worden. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Yuyang genehmigte ihre Verhaftung am 9. Mai 2023. Während bestätigt wurde, dass Li vom Stadtgericht Yulin zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, ist der Status im Fall von Wei noch unklar.

Li wurde seit seiner Hochschulzeit wegen seines Glaubens verfolgt. Am 22. März 2000 wurde er zu Hause festgenommen und in der Polizeibehörde der Stadt Linxia inhaftiert. Polizeichef Wang Wanping schlug dem damaligen Gymnasiasten am dritten Tag so hart ins Gesicht, dass er einen Großteil seines Gehörs dauerhaft verlor.

Später besuchte Li ein College in der Stadt Xi'an, Provinz Shaanxi. Er war aber gezwungen, die Schule am 25. April 2002 abzubrechen und seine Heimat zu verlassen, um der Verfolgung zu entgehen. Als er am 10. Juni 2002 nach Hause zurückkehrte, wurde er von der Polizei verfolgt. Die Beamten Li Guangxi und Nan Jihong des Kreises Yongjing, welcher der Gerichtsbarkeit von Linxia untersteht, verhafteten ihn. Er wurde in der Haftanstalt des Kreises Yongjing gefoltert und zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Li kehrte nach seiner Freilassung nach Xi'an zurück, wurde aber am 16. Januar 2006 von Beamten der Polizeistation Dengjiapo erneut verhaftet. Trotz des eisigen Wetters befahl Yan Meiming, der Leiter der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Yanta, seinen Untergebenen, Li zu entkleiden. Sie übergossen ihn mit kaltem Wasser und schlugen ihn mit Holzknüppeln.

Während der 45-tägigen Haft im Untersuchungsgefängnis Yanta wurde Li zu harter Arbeit ohne Bezahlung gezwungen und durfte nicht schlafen. Er erhielt eine weitere einjährige Haftstrafe im Zwangsarbeitslager Zaozihe in Baoji, Provinz Shaanxi. Die Wärter des Arbeitslagers entzogen ihm ebenfalls den Schlaf, hielten ihn in Einzelhaft und zwangen ihn, lange Zeit regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen, mit geradem Rücken und die Augen nach vorn gerichtet.

Folternachstellung: Auf einem kleinen Hocker sitzen

Später fand Li eine Anstellung als Immobilienprojektingenieur im Shenglong Plaza in Xi'an, bis er am 28. Juni 2011 erneut von der Polizei seiner Heimatstadt Linxia verhaftet wurde. Nach sechs Monaten Haft wurde er vom Gericht in Linxia zu vier Jahren Haft verurteilt. Am 9. Januar 2012 wurde er in das Gefängnis Tianshui gebracht.

Li war nicht der Einzige in seiner Familie, der wegen des Praktizierens von Falun Dafa verfolgt wurde. Die Polizei nahm seinen Vater, Li Jiankui, 73, ein pensionierter Geologe aus der Atomindustrie, der durch Falun Dafa von seiner Silikose und anderen Krankheiten geheilt wurde, wiederholt fest und inhaftierte ihn. Infolge der Folter in der Haft erlitt er einen Schlaganfall und litt unter schweren Nebenwirkungen. Am 25. November 2020 wurde er erneut verhaftet und später zu Gefängnis verurteilt.

Nach 13 Jahren Haft und Folter zu weiteren drei Jahren verurteilt – wegen ihres Glaubens

Eine Einwohnerin von Pingdu in der Stadt Qingdao der Provinz Shandong wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt. Dies war die vierte Verurteilung wegen ihres Glaubens.

Am 30. August 2023 wurde die 52-jährige Li Li in ihrer Wohnung festgenommen. Sie stand am 2. Februar 2024 in der Haftanstalt Pudong in der Stadt Qingdao vor dem Bezirksgericht Huangdao, das sie einen Monat später verurteilte. (Qingdao verwaltet die Stadt Pingdu.)

Undatiertes Foto von Li Li und ihrem Mann Wang Huanzhong

Vor ihrer jüngsten Verurteilung hatte Li mehr als ein Jahrzehnt wegen ihres Glaubens hinter Gittern verbracht, darunter eine zweijährige Haftstrafe im Arbeitslager, zwei vier-jährige Haftstrafen und eine weitere 3,5-jährige Haftstrafe. In dieser Zeit wurde sie jedes Mal unerbittlich gefoltert, weil sie ihren Glauben nicht aufgab.

Inhaftiert, weil sie in einem Park Falun-Dafa-Übungen gemacht hatte

Am 23. Juli 1999, drei Tage nach Beginn der Verfolgung, machte Li aus Protest die Falun-Dafa-Übungen in einem Park. Beamte der Polizeiwache Liyuan nahmen sie fest und durchsuchten ihre Wohnung. Sie wurde 29 Tage lang inhaftiert und dann entlassen. Während des Gewahrsams wurde ihr der Schlaf entzogen und sie wurde gefoltert, indem sie stundenlang die sogenannte „Pferdehaltung“ einnehmen musste, während sie in einer Zelle saß.

In psychiatrischer Klinik festgehalten, weil sie für Falun Dafa appelliert hatte

Im Oktober 1999 fuhr Li nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Sie wurde verhaftet und in das Verbindungsbüro von Qingdao in Peking gebracht. Der Direktor mit Nachnamen Cui schlug sie über zwei Stunden lang, auch ins Gesicht. Zwei Tage lang war sie mit Handschellen an ein Heizungsrohr gefesselt. Dann brachten die Beamten sie zurück nach Pingdu, wo sie weitere drei Tage festgehalten wurde, bevor sie nach Hause gehen durfte.

Im November 1999 wollte Li in Peking noch einmal appellieren und wurde erneut verhaftet. Zweimal fiel sie durch die Folter in Ohnmacht. Die Polizisten legten ihr Handschellen an und ließen sie über Nacht auf dem Boden liegen. Nachdem die Beamten sie nach Pingdu zurückgebracht hatten, hielten die Behörden sie vier Monate lang in der psychiatrischen Klinik Tonghe fest.

Li erinnert sich, dass sie während ihrer Zeit in der psychiatrischen Klinik jeden Tag Injektionen bekam und unbekannte Medikamente einnehmen musste. Wenn sie sich wehrte, befahlen die Ärzte kräftig gebauten männlichen Patienten, sie auf den Boden zu drücken. Dann flößten sie ihr gewaltsam schädliche Medikamente ein. Danach fesselten sie sie in der sogenannten „gespreizten Adlerposition“ oder banden sie auf einen Stuhl, zogen ihre Haare nach hinten und flößten ihr gewaltsam Wasser ein. Damit hörten sie erst auf, als sie fast erstickte.

Als Li in den Hungerstreik trat, um gegen die Verfolgung zu protestieren, wurde sie erneut zwangsernährt. Die Ärzte führten einen dicken und harten Schlauch über die Nase in ihren Magen ein, wobei sie ihn hin und her bewegten, um ihr Leiden zu verstärken.

Durch die Medikamente nahm sie schnell an Gewicht zu, wurde schläfrig und hatte unkontrollierbaren Speichelfluss. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihre Gliedmaßen und war orientierungslos. Daher konnte sie nicht mehr alleine auf die Toilette gehen oder essen.

Da sie Falun Dafa immer noch nicht aufgeben wollte, stach ihr ein Arzt mit dem Nachnamen Jin Elektroakupunkturnadeln in verschiedene Akupunkturpunkte und setzte diese unter Starkstrom, so dass ihr Kopf zitterte und ihre Zähne klapperten. Nach 123 Tagen Folter in der psychiatrischen Klinik wurde Li freigelassen und um 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) erpresst.

Zweijährige Arbeitslager-Strafe

Im Jahr 2001 wurde Li ein weiteres Mal verhaftet, weil sie die Botschaft „Falun Dafa ist gut“ verbreitet hatte. Sie wurde zwei Tage lang auf der Polizeistation Taishan Straße auf einem Eisenstuhl festgehalten. Später brachten sie Polizisten zu einer ärztlichen Untersuchung in ein Krankenhaus. Zwei Ärzte führten vor den Augen der männlichen Beamten eine gynäkologische Untersuchung durch.

Li trat in Hungerstreik, um gegen die Verfolgung in der Haftanstalt zu protestieren. Die Wärter legten ihr Handschellen und Fußfesseln an. Die Handschellen waren so eng, dass ihre Hände stark anschwollen und sie ihre Finger nicht mehr beugen konnte. Da sie aufgrund der Fesseln nicht in der Lage war, aufrecht zu stehen und normal zu gehen, musste sie zur Toilette kriechen, wenn sie ihre Notdurft verrichten wollte. Die Wärter lösten die Fesseln erst drei Wochen später. Außerdem schlugen und beschimpften die Insassen sie in dieser Zeit auch noch.

Später wurde Li zu zwei Jahren Haft im Zwangsarbeitslager Wangcun verurteilt, wo sie zwangsernährt und brutal geschlagen wurde. Die Wärter verabreichten ihr außerdem unbekannte Medikamente, hängten sie an den Handgelenken auf, entzogen ihr den Schlaf und zwangen sie, stundenlang bewegungslos zu sitzen oder zu stehen.

Erste Haftstrafe: Wegen des Aufhängens von Falun-Dafa-Postern zu vier Jahren Haft verurteilt

Am Abend des 21. Januar 2004, dem Vorabend des chinesischen Neujahrsfestes, wurde Li verhaftet, als sie Informationen über Falun Dafa verbreitete. Später wurde Li zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Shandong verurteilt. Weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, verboten ihr die Wärter, die Toilette zu benutzen und steckten sie in Isolationshaft. Manchmal gaben sie ihr nichts zu essen oder mischten ihr giftige Medikamente in die Speisen. Dadurch reagierte sie allgemein deutlich verlangsamt und wurde mehrmals ohnmächtig. Sie entwickelte auch eine unaussprechliche Angst, die auch lange nach ihrer Entlassung noch anhielt.

Zweite Haftstrafe von vier Jahren

Sechs Monate später, am 24. Juli 2012, wurde Li erneut verhaftet, weil sie die Bevölkerung aufgeklärt und aufgerufen hatte, an der Anhörung eines anderen Praktizierenden teilzunehmen. Als Li sich weigerte, die Gefängnisuniform zu tragen, befahl der Direktor der Haftanstalt Zhuang Lijuan einer Insassin, Socken in Lis Mund zu stopfen. Die Wärter schlugen sie auch, legten ihr Handschellen und Fußfesseln an und entfernten die Handschellen auch nicht, wenn sie auf die Toilette musste.

Kurz darauf wurde Li zu einer zweiten vierjährigen Haftstrafe im Frauengefängnis der Provinz Shandong verurteilt, wo sie erneut brutal gefoltert wurde. Weil sie Falun Dafa nicht abschwor, erlaubten ihr die Wärter nicht, Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen, vor allem kein Toilettenpapier. 131 Tage lang schlugen die Wärter sie jeden Tag in einem Duschraum ohne Überwachungskamera. Sie traten auf sie ein, schlugen mit einem Schuh auf ihren Kopf und Mund und zogen ihre Arme hinter dem Rücken nach oben. Die Schmerzen waren unerträglich.

Als Lis Mund von den Schlägen anschwoll, knebelte eine Insassin sie mit dem Handtuch, mit dem sie ihre Füße gereinigt hatte. Einmal stopften sie ihr sogar die Nase zu, so dass sie fast erstickte. Als die Insassen von den Schlägen müde wurden, fesselten sie ihr die Hände auf dem Rücken.

Einmal hielten mehrere Insassen Li auf dem Boden fest, drückten ihre Beine durch und stellten sich dann auf die Beine. Dann öffneten sie ihr linkes Auge, verletzten es mit den Haaren und versuchten, ihr das Auge auszustechen. Danach tränte das Auge extrem und sie konnte es lange Zeit nicht öffnen.

Dritte Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren

Nur sechs Monate nach ihrer Freilassung wurde Li am 31. Januar 2017 erneut verhaftet. Da es noch während der chinesischen Neujahrsfeiertage war, ließ die Polizei sie am Abend frei. Am 11. April 2017 wurde sie erneut inhaftiert und am 11. Oktober 2017 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Während dieser Haftzeit wurde Li erneut brutal gefoltert. Unter anderem wurden ihr jeden Tag Schuhbürsten und Lappen in den Mund gestopft, wodurch ihr ganzer Mund eiterte und blutete. Daneben wurde sie mit einer Klobürste im Intimbereich malträtiert und man zwang sie, Beinspagat zu machen. Schließlich setzte man sie auch noch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aus.

Frühere Berichte:

Bilanz im März 2024: Insgesamt 73 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Februar 2024: Insgesamt 56 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Januar 2024: Insgesamt 122 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt