Persönlicher Bericht einer Ärztin: Neun Jahre Haft und Folter
(Minghui.org) Mein Name ist Zhou Yeling, ich lebe in der Stadt Songyuan in der Provinz Jilin. Nur wenige Monate nachdem ich Ende März 1997 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, waren viele meiner früheren Beschwerden verschwunden.
Aufgrund des enormen gesundheitlichen Nutzens und der Verbesserung des Charakters der Praktizierenden verbreitete sich die Bewegung schnell im ganzen Land. Als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) feststellte, dass die geschätzte Zahl der Praktizierenden höher war als die der registrierten Parteimitglieder, ordnete der damalige Parteivorsitzende Jiang Zemin im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa an, die bis heute unvermindert anhält.
Da ich mich weigerte, meinem Glauben abzuschwören, wurde ich 2001 zu einem Jahr Zwangsarbeit und 2015 zu acht Jahren Haft verurteilt. Jetzt, über ein Jahr nach meiner Entlassung aus dem Gefängnis im Mai 2023, habe ich mich immer noch nicht vollständig von der Folter erholt, die ich in der Haft erlitten habe. Meine Beine schmerzen ständig und ich habe Probleme beim Gehen. Von Zeit zu Zeit bin ich immer noch verwirrt und mein Gedächtnis ist sehr schlecht.
Fast ein Jahr nach meiner Entlassung aus dem Gefängnis kam ich durch die Barmherzigkeit und unter dem Schutz des Meisters allmählich zur Besinnung und erinnerte mich nach und nach an die grausamen Ereignisse der Vergangenheit.
Ich schreibe das alles auf, um die Bösartigkeit der KPCh zu entlarven und die Welt aufzufordern mitzuhelfen, die Verfolgung zu beenden und die Täter vor Gericht zu bringen.
Ein Jahr im Arbeitslager
Im Februar 2001 fuhr ich mit meiner vierjährigen Tochter nach Peking, um mich für Falun Dafa einzusetzen. Noch bevor wir den Weg zum Petitionsbüro des Staatsrats gefunden hatten, wurden wir verhaftet und zurück nach Changchun, der Hauptstadt der Provinz Jilin, eskortiert. Sobald wir am Bahnhof ankamen, sah ich die örtliche Polizei auch meine beiden Schwestern mitnehmen, die gekommen waren, um meine Tochter abzuholen. Ich wurde dann direkt in das Zwangsarbeitslager Jiutai in Changchun gebracht. Da das Frauengefängnis in der Provinz Jilin zu dieser Zeit voll belegt war, hielten die Behörden weibliche Falun-Dafa-Praktizierende in jenem Zwangsarbeitslager fest, das eigentlich eine Haftanstalt für Männer war.
Da ich mich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, musste ich täglich acht Stunden stillstehen, was nach und nach auf zwanzig Stunden erhöht wurde. Das erstreckte sich dann von drei Uhr morgens bis Mitternacht. Die Stehfolter dauerte fast einen Monat. Später wurde ich in einen dunklen Raum gebracht. Drei Wärter versetzten mir Elektroschocks im Gesicht, im Mund und im unteren Rückenbereich, so dass mein Gesicht geschwollen war und voller blauer Flecken. Es dauerte mehr als sechs Monate, bis ich mich erholt hatte. Einmal rief mich eine Wärterin in ihr Büro, wo sie mich mit Faustschlägen traktierte. Im November 2001 wurde ich entlassen.
Acht Jahre Folter im Gefängnis
Im Jahr 2014 wurde ich erneut verhaftet, weil ich Informationsmaterialien über Falun Dafa auf der Straße verteilt hatte. Nach meiner Entlassung drei Wochen später überwachte mich die Polizei weiter.
Am 22. Mai 2015 wurde ich von Beamten der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Ningjiang und der Polizeistation des Dorfes Xincheng festgenommen. Sie brachten mich in die Justizvollzugsanstalt der Stadt Songyuan. Die Zellenleiterin Feng Danna wies oft andere Häftlinge an, mich zu schlagen und zu beschimpfen. Sie berichteten auch dem Wärter Hou Jiaxin, dass ich die Falun-Dafa-Übungen machte. Hou zwang mich dann, eine 15 kg schwere Fußfessel zu tragen. Als Folge der Verfolgung konnte ich nur noch verschwommen sehen.
Ohne meine Familie zu informieren, verurteilte das Bezirksgericht Ningjiang mich am 28. Dezember 2015 zu acht Jahren Haft. Im Juli 2016 kam ich in die achte Abteilung des Frauengefängnisses der Provinz Jilin.
Im Frauengefängnis
Die Wärterinnen in der Abteilung acht ließen die Praktizierenden von Mördern und Drogenabhängigen überwachen und foltern. Drei ehemalige Praktizierende versuchten, mich zu überreden, Falun Dafa abzuschwören. Da ich mich weigerte, zwangen sie mich, auf einem kleinen Hocker für Kindergartenkinder zu sitzen, und das oft von drei Uhr morgens bis ein Uhr nachts. Ich durfte mich beim Sitzen nicht bewegen oder sprechen. Und manchmal durfte ich nicht einmal in meinem Bett schlafen. Außerdem durfte ich nur 3-4 Mal am Tag oder gar nicht auf die Toilette gehen. Nach längerem Sitzen waren meine Beine und Füße extrem geschwollen und ich hatte große Probleme beim Gehen. Als ein externes Inspektionsteam kam, war mir eine kurze Pause von der Sitzfolter vergönnt, da die Wärter die winzigen Hocker wegräumten.
Folter-Nachstellung: Sitzen auf einem kleinen Hocker
Neben der Sitzfolter zwangen sie mich auch, Videos anzuschauen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde, beschimpften mich, übergossen mich mit kaltem Wasser und schränkten meine Essensrationen ein. Ich durfte auch nicht duschen, telefonieren oder mich mit meiner Familie treffen. Manchmal verbot man mir sogar, mir morgens die Zähne zu putzen oder die Wäsche zu waschen.
Am 12. April 2018 hatte ich mich geweigert, mich beim Appell zu melden. Deshalb fesselten die Wärter eine Hand und einen Fuß von mir an ein Bett. Aus Protest rief ich: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Dann sprühten sie mir etwas ins Gesicht und in die Augen, so dass meine Augen ständig tränten. Als ich sie mit den Händen bedeckte, sprühten sie die Chemikalie auf meine Hände, so dass sie anschwollen.
Die Folter dauerte bis zum frühen Abend, dann durfte ich eine Toilettenpause machen. Danach wurde ich in eine Einzelzelle getragen und an den Handgelenken aufgehängt. Erst eine Woche später nahmen sie mich herunter. Als ich aus Protest gegen die Folter in Hungerstreik trat, mischten sie unbekannte Medikamente in mein Essen und zwangsernährten mich. Aufgrund der Folter, des Hungerstreiks und der Zwangsernährung verlor ich mehrmals das Bewusstsein und wurde extrem schwach. Am 25. Mai 2018 brachten mich die Wärter in die Zelle zurück.
Im Juni 2019 verließ der Stationsleiter Ni Xiaohong die Gefängnisabteilung und Qian Wei übernahm die Leitung.
Weil die Praktizierende Che Pingping im September 2019 in Isolationshaft gefoltert wurde, trat ich in Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Qian befahl dann den Wärtern, mich zur Zwangsernährung ins Krankenhaus zu bringen. Ich schrie aus Protest, woraufhin die Häftlinge mich schlugen und mir den Mund zuhielten. Die Insassin Liu Pingping zwickte mich in den Nacken und am ganzen Körper. Während ich im Krankenhaus lag, stellten sie ein sogenanntes Totenbett neben das Krankenhausbett und drohten mir, dass sie mich jederzeit darauf festbinden könnten.
Anfang Juli 2020 wurde ich erneut mit Handschellen ans Bett gefesselt, weil ich mich geweigert hatte, mich beim Appell mit meinem Namen zu melden. Aus Protest trat ich wieder für eine Woche in Hungerstreik.
Mitte Juli 2020 taten sich der Gefängnisdirektor An Hongyu, Qian und der Wärter Zhang Yishu zusammen, um eine Umerziehungskampagne zu starten, die darauf abzielte, standhafte Praktizierende dazu zu bringen, ihrem Glauben abzuschwören. Das Trio entwickelte einen Folterplan, der Schlafentzug, regungsloses Sitzen auf kleinen Hockern, Schlagen, Treten, Kneifen, Übergießen mit schmutzigem Wasser, Haare ausreißen und den Kopf gegen die Wand schlagen vorsah. Die Schreie der gefolterten Praktizierenden waren auf allen Etagen des Gebäudes zu hören.
In der Zelle 106 im ersten Stock nötigten mich die Häftlinge Wang Shuwen, Wang Kuo, Han Limei, Pan Yuehui und Song Jun, den ganzen Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Als ich mich weigerte, drückten sie mich auf den Boden und schlugen mich. Außerdem zwickten sie mich in die Innenschenkel, die Brust und die Innenseite der Oberarme. Sie erlaubten mir auch nicht, meine Augen zu schließen, sonst würden sie mir Pfefferwasser in die Augen sprühen. Sie schütteten Knoblauchwasser, Desinfektionsmittel oder Pfefferwasser auf mich und ließen mich nachts nicht schlafen. Die Häftlinge Han und Pan sammelten Insekten und steckten sie in meine Kleidung und Wang Shuwen stopfte mir schmutziges Papier aus dem Mülleimer in den Mund. Am Ende war mein Körper übersät mit Verletzungen und blauen Flecken.
Ende November 2020 folterten mich die Häftlinge Wang Kuo, Pan und Song jeden Tag. Sie trugen mich in den Duschraum und gossen kaltes Wasser über mich. Sie prügelten wie verrückt auf mich ein, zerrten an meinen Haaren und schlugen meinen Kopf gegen die Wand, dass mir die Ohren klingelten. Durch diese Tortur brachen mir elf Zähne ab. Damit ich nicht schreien konnte, hielten sie mir den Mund zu und übergossen mich immer wieder mit kaltem Wasser. Meine Kleidung war völlig durchnässt. Es war so kalt, dass ich kaum atmen konnte. Ich befand mich in einem Verwirrtheitszustand und verlor fast den Verstand.
Als die diensthabende Wärterin am nächsten Morgen kam, um die Zelle zu inspizieren, versuchte ich, ihr die Misshandlungen zu melden. Die Häftlinge hielten mich jedoch an der Tür zurück. Als ich nach der Wärterin rief, drehte sie sich um, ohne auf mich zu reagieren. Die Häftlinge waren über mein Verhalten verärgert. Sie zogen mir die Oberbekleidung aus, übergossen mich mit eiskaltem Wasser und öffneten das Fenster, um mir den kalten Wind um die Nase wehen zu lassen, während mein Körper noch nass war. Ich zitterte unkontrolliert und konnte kein Wort mehr sagen. Mein Kopf war durch die Kälte wie betäubt.
Als die Häftlinge eines Morgens nicht hinsahen, rannte ich aus der Zelle und beschwerte mich bei der diensthabenden Wärterin über die Misshandlungen. Die Wärterin senkte den Kopf und schwieg. Als die Insassin Wang Kuo mich reden hörte, kam sie herbeigerannt, zerrte mich zurück in die Zelle und verpasste mir brutale Schläge.
Da die Gefängnisbehörden die Folterung von Falun-Dafa-Praktizierenden durch die Insassen ignorierten, kam es von Zeit zu Zeit vor, dass Praktizierende zu Tode gefoltert wurden. Fu Guihua war eine von ihnen. Sie starb im Juli 2021. Ich habe versucht, beim Stationsleiter Qian Gerechtigkeit für sie zu erlangen, aber ohne Erfolg.
Im Januar 2022 fand das Gefängnis heraus, dass die Bewohner des gegenüberliegenden Gebäudes durch die Fenster sehen konnten, wie die Häftlinge die Praktizierenden hier folterten. Um das Verbrechen zu vertuschen, verdeckten die Wärter die Fenster mit Papier, so dass wir nicht mehr nach draußen sehen konnten. Ich empfand das ganze Gebäude so schrecklich wie die Hölle und mein Gesundheitszustand verschlechterte sich dadurch. Ich sah nur noch verschwommen und manchmal hatte ich Schwierigkeiten, die Augen zu öffnen. Meine Gliedmaßen waren taub und ich litt am ganzen Körper ständig unter Schmerzen. Außerdem hatte ich einen Nervenzusammenbruch, was zu einer drastischen Verschlechterung meines Gedächtnisses führte. All diese Zustände hielten auch nach meiner Entlassung im April 2023 an. Bis heute habe ich mich noch nicht davon erholt.
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