Nach Haft und Scheidung jetzt erneut wegen ihres Glaubens vor Gericht

(Minghui.org) Eine 44-jährige Einwohnerin der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning stand am 21. Juni 2024 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht.

Der Prozess gegen Tian Lili geht auf ihre Verhaftung am Morgen des 26. Januar 2024 zurück. Während sie gerade ihre Arbeitsuniform in einem Supermarkt anzog, drang eine Gruppe von Beamten der Polizeibehörde des Bezirks Xinfu in den Umkleideraum ein. Während einer unfreiwilligen Blutabnahme wurde sie ohnmächtig, wurde aber dennoch in das städtische Untersuchungsgefängnis Fushun gebracht (auch bekannt als Untersuchungsgefängnis Nangou).

Die Polizei erklärte, sie habe Tian ins Visier genommen, weil sie „flüchtig“ sei. Sie war bereits am 7. April 2022 verhaftet worden, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte, wurde aber bald darauf bedingungslos freigelassen und auch nicht auf die „Fahndungsliste“ gesetzt. Die Polizei schwieg, als ihre Familienangehörigen fragten, wieso sie plötzlich zu einer „Flüchtigen“ habe werden können.

Etwa zwei Monate später stellte die Staatsanwaltschaft des Bezirks Dongzhou einen formellen Haftbefehl gegen Tian aus. Das Bezirksgericht Dongzhou hielt am 21. Juni 2024 in der Haftanstalt eine Anhörung zu ihrem Fall ab.

Staatsanwalt Dai Guoqiang las die gefälschten Beweise gegen Tian vor, die von den Polizeistationen Fumin und Qianjin vorgelegt worden waren. Richter Zhang Yang fragte Tian, ob sie sich „schuldig“ bekenne. Sie antwortete, dass sie kein Gesetz gebrochen habe, als sie ihr verfassungsmäßiges Recht auf Glaubensfreiheit ausübte. Ihr Anwalt wies ebenfalls darauf hin, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere, und forderte Freispruch. Tian wartet nun auf ihr Urteil.

Frühere Verurteilung 

Tian war am 23. August 2018 verhaftet und später zu 1,5 Jahren Haft verurteilt worden. Ihr damaliger Mann Lu Guofeng, der nicht Falun Gong praktizierte, wurde ebenfalls verhaftet und einen Monat lang festgehalten. 

Nach ihrer Freilassung schikanierte die Polizei Tian weiter. Ihre Schwiegereltern erkrankten infolge der Schikanen und auch das Kind ihrer Tochter wurde in der Schule gemobbt. Um seine Familie zu schützen, sah sich Trans Mann gezwungen, sich von ihr scheiden zu lassen.

Der psychische Druck durch die Verfolgung forderte seinen Tribut an der Gesundheit von Tians Mutter Liu Xiuqin, so dass sie am 23. Januar 2022 im Alter von 68 Jahren starb. Nach ihrem Tod entwickelte Tians Vater, der durch die wiederholten Verhaftungen und Hausdurchsuchungen im Laufe der Jahre traumatisiert war, ein schweres Herzleiden und nahm Abstand von seiner Tochter. Als Tian am 7. April 2022 erneut verhaftet wurde, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte, durchsuchte die Polizei auch die Wohnung ihres Vaters, wobei er einen Herzinfarkt erlitt.

Die Polizei schikanierte Tian im Oktober 2022 vor dem 20. Parteitag der KPCh erneut. Sogar ihr Ex-Mann und dessen Eltern wurden von den Behörden nicht verschont.

Frühere Berichte:

Bilanz September und Oktober 2022: Insgesamt 2.054 neue gemeldete Fälle von Verhaftungen und Schikanen

Die Qualen einer Familie aus Liaoning

Leid zweier Familien: Zwei Männer zusammen mit ihren Falun Gong praktizierenden Frauen verhaftet