1.219 Falun-Dafa-Praktizierende im Juli und August 2024 wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert
(Minghui.org) Nach von Minghui.org gesammelten Informationen wurden im Juli und August 2024 insgesamt 1.219 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert.
Die 1.219 Fälle umfassten 579 Verhaftungen und 640 Schikanierungen. Von den 579 Verhaftungsfällen fanden 167 im ersten Halbjahr 2024 statt, 277 im Juli, 112 im August und 23 mit unbekannter Monatsangabe. Von den 640 Fällen mit Schikanierung ereigneten sich 242 im ersten Halbjahr, 259 im Juli, 112 im August und 27 in einem unbekannten Monat. Die Verzögerung bei der Berichterstattung ist hauptsächlich auf die Informationszensur in China unter dem kommunistischen Regime zurückzuführen, die es Minghui-Korrespondenten erschwert, Daten zu sammeln, zu überprüfen und an die Website weiterzugeben. Auch die Praktizierenden, die selbst unter Verfolgung gelitten haben, laufen Gefahr, Vergeltungsmaßnahmen zu erleiden, wenn sie die Verfolgungsberichte unter ihrem richtigen Namen melden.
Die 1.219 betroffenen Praktizierenden kamen aus 20 Provinzen, vier regierungsunmittelbaren Städten (Peking, Tianjin, Shanghai und Chongqing) und zwei autonomen Regionen (Innere Mongolei und Ningxia). Hebei meldete die meisten Fälle von Verhaftungen und Schikanen mit insgesamt 296 (24,3 Prozent), gefolgt von 180 (14,8 Prozent) Fällen in Liaoning, 147 (12,1 Prozent) in Shandong und 112 (9,2 Prozent) in Jilin. Auf diese vier Provinzen entfielen 60,3 Prozent aller Verfolgungsfälle. 13 weitere Regionen verzeichneten zweistellige Fallzahlen zwischen 10 und 83. Die restlichen neun Regionen hatten einstellige Fallzahlen zwischen 2 und 9.
Unter den verhafteten Praktizierenden waren mindestens 130 zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung 60 Jahre oder älter, wobei 61 zwischen 60 und 70, 56 zwischen 70 und 80, 12 zwischen 80 und 90 Jahre alt waren und ein Praktizierender 91 Jahre alt war. 69 der schikanierten Praktizierenden waren 60 Jahre oder älter, darunter 24 Praktizierende zwischen 60 und 70, 30 zwischen 70 und 80 und 15 über 80 Jahre (drei von ihnen waren 88 Jahre alt).
I. Verfolgung im ganzen Land
a) Gruppenverhaftungen
Im Juli 2024 fanden mehrere Gruppenverhaftungen statt. In der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan wurden am 6. Juli 25 Bürger verhaftet. Insidern zufolge wurde diese Massenverhaftung als „6.6-Projekt“ bezeichnet. Die Polizei überwachte die ins Visier genommenen Praktizierenden und sammelte mindestens sechs Monate vor der Operation Beweise gegen sie.
Am 12. Juli kam es in der Stadt Chengde in der Provinz Hebei und im Kreis Qingyuan in der Provinz Liaoning zu zwei Gruppenverhaftungen, wobei einmal neun und das andere Mal zehn Praktizierende verhaftet wurden.
Wang Zexing aus dem Kreis Qingyuan wurde am 12. Juli gegen fünf Uhr morgens durch ein lautes Klopfen an seiner Tür geweckt. Als er die Tür öffneten, schoben ihn unmittelbar zwei schwarz gekleidete Beamte beiseite, um acht weiteren Beamten Platz zu machen. Seine Frau hörte den Tumult und kam ins Wohnzimmer, um nachzusehen, was überhaupt los war. Schockiert stellte sie fest, dass ihr Mann von mehreren Beamten festgehalten wurde, während der Rest der Polizei ihre Wohnung durchsuchte. Als sie sie sahen, schrien sie sie an und befahlen ihr, sich absolut still zu verhalten. Nachdem die Polizisten die Razzia in aller Eile beendet hatten, nahmen sie Wang mit und hinterließen ein Chaos.
Als Wangs Angehörige seinem 83-jährigen Vater am 1. August von der Verhaftung seines Sohnes erzählten, war der Mann sehr traurig und bestand darauf, zur Polizei zu gehen und die Freilassung seines einzigen Kindes zu fordern – doch vergebens. Nach zwei schlaflosen Nächten verstarb der alte Mann am Abend des 3. August ganz plötzlich. Wangs Frau beantragte daraufhin bei der Polizei, ihren Mann wenigstens für die Beerdigung des Vaters von der Haft freizustellen. Doch auch diese Bitte schlugen die Beamten der Polizeibehörde Fushun ab
b) Festnahmen durch Polizisten außerhalb der Provinz, weil sie auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatten
Die Rentnerinnen Qiu Hongmei und Li Hongli waren früher Arbeiterinnen des Shengli-Ölfelds in der Stadt Dongying in der Provinz Shandong. Die beiden Frauen machten zusammen Urlaub im Kreis Longsheng in der Provinz Guangxi. Während ihres Aufenthalts sprachen sie mit anderen über Falun Dafa und wurden deshalb am 13. Mai 2024 festgenommen. Sie wurden in einem Untersuchungsgefängnis in der Nähe von Longsheng festgehalten, wo ihre Familien sie nicht besuchen durften. Die Polizei von Longsheng reiste am 21. Mai mehr als 1.900 Kilometer in die Stadt Dongying und durchsuchte die Wohnungen der beiden Frauen. Sie werden nun in Longsheng strafrechtlich verfolgt.
Ebenfalls im Südwesten Chinas wurde You Quanfang, gebürtig aus der Stadt Pengzhou, Provinz Sichuan, Ende Juli 2024 festgenommen und in ein Untersuchungsgefängnis in der Stadt Lijiang, Provinz Yunnan, gebracht. Ihre Tortur rührte von einer früheren Verhaftung am 21. April 2023 her, als sie die Familie ihrer Tochter in Lijiang besuchte. Die Polizei verdächtigte sie, Materialien über Falun Dafa zu verteilen und hielt sie 15 Tage lang fest. Nachdem sie am 5. Mai 2023 gegen Kaution freigelassen worden war, überwachten die Polizisten weiterhin ihre täglichen Aktivitäten und erlaubten ihr nicht, unbeaufsichtigt auszugehen. Sie kehrte bald in ihre eigene Wohnung in Pengzhou zurück. Aufgrund anhaltender Schikanen war sie gezwungen unterzutauchen, wurde jedoch Monate später erneut verhaftet.
II. Versuche, diejenigen zum Schweigen zu bringen, die ihre Meinung äußern
Wie oben erwähnt, werden Falun-Dafa-Praktizierende oft mit Vergeltungsmaßnahmen konfrontiert, wenn sie über ihre Verfolgungserlebnisse berichten. Dies war der Fall bei Xie Xiaoting, einer Studentin am Campus der Pharmazeutischen Universität Guangdong in Zhongshan. Sie wurde am 9. Januar dieses Jahres verhaftet, weil sie ein Plakat, das Falun Dafa verunglimpfte, von einem schwarzen Brett auf dem Campus entfernt hatte. Die Polizei verhörte sie gemeinsam mit der Schulleitung und forderte sie auf, Falun Dafa aufzugeben. Man drohte ihr mit dem Rauswurf, wenn sie sich nicht daran hielte. Nach ihrer Freilassung wurde sie häufig von den Behörden schikaniert.
Als Xie Xiaoting am 4. und 5. Juni 2024 in die Cafeteria und die Bibliothek ging, bemerkte sie, dass Mitarbeiter der Wohnheimverwaltung und Campus-Polizisten sie verfolgten. Am nächsten Tag wurde sie während einer Vormittagsvorlesung ins Büro des Schulberaters zitiert und dann zur örtlichen Polizeiwache gebracht. Die Polizei legte ihr den Minghui-Artikel über ihre frühere Verfolgung vor und fragte sie, wer den Bericht geschrieben habe. Sie sagte, dass es die Polizei gewesen sei, die sie willkürlich verhaftet habe, und warum sie Angst davor hätten, dass sie das aufdecken würde. Verschiedene Polizeibeamte, die Schulleitung und „Gehirnwäsche-Experten“ sprachen abwechselnd mit Xie, um sie zu zwingen, eine Erklärung zu schreiben, dass sie Falun Dafa aufgibt. Sie blieb ihrem Glauben treu. Die Polizisten drohten, sie wieder zu verhaften, falls sie erneut derartige Berichte auf Minghui.org sehen würden, in denen sie als Täter aufgeführt sind.
In einem anderen Fall wurde Liu Cong, eine Bürgerin der Stadt Huludao in der Provinz Liaoning, angegriffen, weil sie Gerechtigkeit für ihren Ehemann, Luan Changhui, forderte, der zu einer vierjährigen Haftstrafe wegen Praktizierens von Falun Dafa verurteilt worden war. Sie hatte ihren Mann, einen leitenden Bootsbauingenieur, als Familienverteidigerin in seinem Prozess vertreten und arbeitete auch unermüdlich an seiner Berufung, nachdem er verurteilt worden war.
Liu reichte einen Antrag auf Überprüfung des rechtswidrigen Urteils ihres Mannes ein, nachdem seine Berufung abgelehnt worden war. Während sie auf ein Ergebnis wartete, wurde sie am 12. Juli 2024 verhaftet, nachdem die Polizei sie getäuscht hatte, die Tür zu öffnen. Die Polizisten hatten vorgegeben, ihre Nachbarn vom Erdgeschoss zu sein. Bei der Razzia in ihrer Wohnung beschlagnahmten die Polizisten ihre Falun-Dafa-Bücher, einen Laptop, ein Mobiltelefon, einige Computerspeicherkarten und die juristischen Materialien, die sie für den Fall ihres Mannes vorbereitet hatte. Sie muss nun selbst mit Strafverfolgung rechnen. Ihre Eltern und ihre ältere Schwester, die derzeit in Japan leben, fordern ihre sofortige Freilassung.
III. „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch“
a) Polizeigewalt bei Festnahmen
Da „körperliche Vernichtung“ eine der drei Verfolgungsstrategien ist, prahlte die Polizei oft damit, dass sie, wenn die Praktizierenden zu Tode gefoltert würden, ihren Tod einfach als Selbstmord melden könnte. Infolgedessen zögerte die Polizei nicht, Folter anzuwenden, um die Praktizierenden nach ihrer Festnahme zur Unterwerfung zu zwingen.
Xu Qingyan, eine 66-jährige Einwohnerin der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning, trat nach ihrer Festnahme am 13. April 2024 aus Protest gegen ihre willkürliche Inhaftierung in den Hungerstreik. Die Wärter brachten sie jeden Tag zur Zwangsernährung ins Krankenhaus. Sie ist jetzt abgemagert, inkontinent und gelähmt. Die für sie zuständige Oberschwester äußerte, dass sie nicht mehr viele Tage zu leben habe.
Anstatt Xu freizulassen, wollte die Polizei sie einer Operation unterziehen, um sie noch länger festhalten zu können. Ihre Familie weigerte sich jedoch, dem Eingriff zuzustimmen. Daher stellte die Polizei eine Pflegekraft ein, die sich im Krankenhaus um Xu kümmerte. Außerdem reichte die Polizei ihren Fall auch bei der Staatsanwaltschaft ein, um eine strafrechtliche Verfolgung zu erwirken.
Einen Tag nach Xus Festnahme wurde auch Meng Chunying in Jinzhou festgenommen und zur körperlichen Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht, wie vom Untersuchungsgefängnis verlangt. Als sie sich weigerte, eine Urinprobe abzugeben, zogen drei männliche Beamte ihr die Hose herunter und drückten sie auf einen Toilettensitz, bevor sie mit einem Katheter ihre Urinprobe entnahmen. Ihr rechter innerer Oberschenkel wies ebenfalls schwere Prellungen auf, nachdem sie bei ihrer Festnahme von der Polizei getreten worden war.
In der Stadt Xiangtan in der Provinz Hunan gab eine 71-jährige Frau an, nach ihrer Festnahme am 21. Mai 2024 von sieben männlichen Beamten misshandelt worden zu sein. Um Li Mengjuns Blutprobe, Fingerabdrücke, Fußabdrücke und Körpertemperatur zu erfassen, packten sieben Beamte sie gewaltsam an Armen und Beinen und drückten ihre Finger auf das biometrische Gerät. Die Polizei brauchte mehrere Stunden, um alle Daten zu ermitteln, die sie brauchte. Sie nahmen ihr gegen ihren Willen auch zwei kleine Röhrchen mit Blut ab.
Am 11. Mai 2024 tauchten Polizisten aus der Stadt Chaoyang in der Provinz Liaoning in der Druckerei von Lan Qingzhong in der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei auf. Sie hatten herausgefunden, dass er He Hongjun und dessen Frau Fu Wenhui aus der Stadt Chaoyang, Materialien über Falun Dafa zur Verfügung gestellt hatte. Die Polizisten durchsuchten Lans Geschäft und beschlagnahmten vier Drucker, zwei Computer, 320.000 Yuan (etwa 40.500 Euro) Bargeld von Lan sowie 120.000 Yuan (rund 15.200 Euro) von He und seiner Frau. Als während der Razzia zwei Kunden kamen, befahl ihnen die Polizei, den Begründer von Falun Dafa zu beschimpfen. Die beiden Kunden weigerten sich, der Aufforderung nachzukommen, und wurden einige Stunden lang festgehalten.
Am Nachmittag des 11. Mai brachten die Beamten Lan mit gefesselten Händen in die Stadt Chaoyang, die etwa 160 km entfernt von Chifeng liegt. Einer der Polizisten schlug dem Praktizierenden auf den Kopf und ins Gesicht, sodass er aus dem Mund blutete. Um die Schläge zu vertuschen, wischten die Beamten ihm das Blut ab. Als Lan am Nachmittag seine Familienangehörigen anrief, bemerkten diese, dass er undeutlich sprach und sich nicht klar ausdrücken konnte. Er sagte, dass er sich sehr unwohl fühle, vor allem am Kopf. Außerdem könne er seine Gliedmaßen teilweise nicht bewegen.
Die Polizei verwendete Lans Geld nicht nur für die körperliche Untersuchung, sondern auch für die Autobahnmaut auf dem Weg nach Chaoyang. Es wurde festgestellt, dass er einen Schlaganfall erlitten hatte und einen systolischen Blutdruck von 195 mmHg (der gesunde Wert liegt bei nicht mehr als 120 mmHg). Der Arzt, der die Untersuchung durchführte, erklärte ihn trotzdem für haftfähig. Er wurde in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Chaoyang gebracht und steht nun vor Gericht.
b) Rente, Sozialhilfe und Arbeitsmöglichkeit verweigert
Seit das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, wurde Gao Jie, eine 66-jährige ehemalige Grundschullehrerin in Chongqing, etwa zehnmal wegen ihres Glaubens verhaftet. Ihr Mann befürchtete, in die Sache verwickelt zu werden, und ließ sich von ihr scheiden. Ihre Tochter hatte Mühe, ihr Studium zu finanzieren. Gaos Eltern wurden von den Behörden schikaniert und starben vor Verzweiflung.
Als Gao am 3. Januar 2024 nach Verbüßung ihrer zweiten Haftstrafe freigelassen wurde, wurde ihr eine Sozialhilfe verweigert. Deshalb bemühte sie sich, Gelegenheitsjobs zu finden, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wurde aber ständig von der Polizei schikaniert.
Anfang März 2024, nur wenige Tage nachdem Gao ihre Arbeit als Pflegekraft für einen pensionierten Lehrer begonnen hatte, wurde sie von den Behörden im Haus ihres Arbeitgebers schikaniert. Sie hatte keine andere Wahl, als ihre Stelle zu kündigen. Sie bekam dann eine andere Stelle als Pflegekraft für eine Familie in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, mehr als 320 Kilometer entfernt. Zwei Wochen später wurde sie jedoch erneut verhaftet und aufgefordert, Chengdu zu verlassen. Am 31. März 2024 kehrte sie in ihre Wohnung in Hechuan zurück.
Mitte Juli 2024 fand Gao eine neue Anstellung als Haushaltshilfe im Bezirk Yuzhong in Chongqing. Als die Polizei davon erfuhr, begann sie, sie zu überwachen.
Gao wurde am 24. Juli 2024 verhaftet. Als sie einen 20-Yuan-Schein herausholte, um ihre Lebensmittel zu bezahlen, bemerkte der Polizist, der sie überwachte, dass auf dem Geldschein eine auf Falun Dafa bezogene Botschaft stand. Ihr aktueller Aufenthaltsort ist unbekannt.
Zhao Xianchang, eine 54-jährige Einwohnerin der Stadt Guanghan in der Provinz Sichuan, verbrachte seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 insgesamt fünf Jahre in zwei Zwangsarbeitslagern (2000-2002 und 2004-2007). Ihr Arbeitgeber, die dritte Mittelschule Guangshan, entließ sie kurz nach ihrer Verhaftung im Juni 2004. Außerdem wurde ihre Dienstzeit bei der Berechnung ihrer zukünftigen Pensionsansprüche auf Null gesetzt, sodass sie praktisch keine Pension erhielt.
Nachdem Zhao 2007 ihre zweite Haft in einem Zwangsarbeitslager abgesessen hatte, begann für sie ein harter Kampf, um ihre Stelle zurückzubekommen und ihre Dienstjahre wieder in die Pensionsberechnung einzubeziehen. Die Schulbehörde lehnte nicht nur ihre wiederholten Anträge ab, sondern entzog ihr auch die Lehrerlaubnis. Sie zeigten sie sogar bei der Polizei an, als sie 2022 erneut darum bat, ihre Stelle wiederzubekommen. Die Polizei installierte eine Überwachungskamera und sorgte dafür, dass Personen in Autos oder zu Fuß sie überwachten. Diese Überwachung dauert bis heute an.
Zhao schrieb am 16. Januar 2024 an das Petitionsbüro der Stadt Guanghan und am 9. Mai 2024 an den Gouverneur der Provinz Sichuan und beantragte Sozialhilfe und Altersversorgung [da sie sich dem Pensionsalter von 55 Jahren für Lehrerinnen in China näherte]. Ihre Briefe wurden an die lokale Stadtverwaltung Xiangyang weitergeleitet, die ihr am 3. Juli 2024 per SMS antwortete.
In der Antwort der Regierung hieß es: „Wir haben Ihren Brief vom Regierungsbüro erhalten und gehen nun auf Ihr Anliegen ein. Nach Ihrer Entlassung aus dem Arbeitslager hat die Schulbehörde mehrere Gespräche mit Ihnen geführt, um Ihnen zu helfen, Ihre Abhängigkeit von Falun Gong zu überwinden. Sie haben die Hilfe abgelehnt und die Schulbehörde entzog Ihnen daraufhin die Lehrerlaubnis. Vor der Umstrukturierung des örtlichen Straßenkomitees beantragten Sie beim damaligen Direktor Yin Daxiang eine Unterstützung für Geringverdiener. Direktor Yin erklärte Ihnen, dass Sie eine Erklärung schreiben müssten, mit der Sie Falun Gong aufgeben. Sie weigerten sich, dieser Aufforderung nachzukommen, und deshalb wurde Ihnen die Unterstützung verweigert. Da Sie entlassen wurden und Ihre Dienstjahre nach der Zwangsarbeit gestrichen wurden, konnten wir Ihren Pensionsantrag nicht bearbeiten. Da Sie Ihre Arbeitsfähigkeit nicht verloren haben, können wir Ihnen auch keine Invalidenrente gewähren.“
In China gibt es kein Gesetz, das Falun Gong kriminalisiert. Deshalb hätte Zhao nie zu Zwangsarbeit verurteilt werden dürfen. Auch hätte ihr nicht ihre Arbeitsstelle gekündigt und ihre Dienstjahre bei der Pensionsberechnung gestrichen werden dürfen. Jetzt kämpft sie darum, über die Runden zu kommen.
c) Familien von Praktizierenden werden gemeinsam verfolgt; nicht praktizierende Familienangehörige werden in die Verfolgung verwickelt
Nachdem Falun Dafa 1992 in China der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, verbreitete es sich schnell im ganzen Land, und viele Mitglieder derselben Familien praktizierten es. Nach Beginn der Verfolgung wurden diese Familienmitglieder oft gemeinsam verfolgt, weil sie an ihrem Glauben festhielten. Einige ihrer anderen Familienmitglieder, die nicht Falun Dafa praktizieren, wurden in die Verfolgung verwickelt.
Wei Yingxin, 85, ist ein pensionierter medizinischer Wissenschaftler des Pharmazeutischen Unternehmens Baiyunshan in der Stadt Guangzhou. Er war auch einmal als Forscher an der Chinesischen Akademie für Managementwissenschaften tätig. Wei und seine Frau Wan Mengying wurden in den letzten mehr als zwei Jahrzehnten immer wieder wegen Falun Dafa verfolgt. Nach einer Verhaftung im Jahr 2005 wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt und im Gefängnis Yangjiang brutal gefoltert. Als seine Mutter 2008 im Alter von 97 Jahren starb, durfte er sie nicht ein letztes Mal sehen. Sein jüngerer Sohn hatte es schwer, mit seiner Inhaftierung zurechtzukommen, und erlitt eine klinische Depression.
Das ältere Ehepaar wurde am 19. Juni 2024 erneut schikaniert, als vier Beamte eine Stunde lang an ihre Tür hämmerten. Sobald die Polizisten eintrafen, begann einer von ihnen, das Paar zu filmen und zu fotografieren.
Von ihrer Tochter, die sie gegen 20 Uhr besuchte, erfuhr das Paar, dass die Polizei bei ihr zu Hause aufgetaucht war, bevor diese ihre Eltern belästigte. Sie befahlen ihrem Sohn, sie zur Wohnung seiner Großeltern zu bringen. Der Teenager hatte große Angst und rief seinen Vater an, der die Polizei am Telefon warnte, dass er sie verklagen würde, sollte dem Jungen etwas zustoßen.
Ein Polizist rief daraufhin den älteren Sohn des Paares an und forderte ihn auf, seine Eltern bis 21 Uhr zur Polizeistation Yongping zu bringen. Die Tochter des Paares sagte, ihr Bruder würde sie gleich abholen. Wei schrieb seinem Sohn sofort eine SMS und bat ihn, der Aufforderung der Polizei nicht nachzukommen, da seine Eltern bei der Ausübung ihres verfassungsmäßigen Rechts auf Glaubensfreiheit gegen kein Gesetz verstoßen hätten. Er riet seinem Sohn, die Polizei an ihn zu verweisen, sollte sie noch einmal anrufen. Sein Sohn befolgte seinen Rat, bekam jedoch am nächsten Tag einen weiteren Anruf von der Polizei, die ihn erneut drängte, seine Eltern zur Polizeiwache zu bringen. Wei versuchte, selbst Kontakt zur Polizei aufzunehmen, aber ohne Erfolg.
Weis Tochter und sein Schwiegersohn besuchten ihn am 16. Juli 2024 und erzählten, die Polizei habe sie in der Nacht zuvor erneut belästigt. Die Polizei habe ihnen gedroht, ihre Arbeitsplätze und die zukünftige College-Ausbildung ihres Sohnes zu gefährden, sollten sie sich weigern, mit ihnen zusammenzuarbeiten und ihre Eltern dazu zu bringen, Falun Dafa abzuschwören.
In der Stadt Xingning in der Provinz Guangdong wurde am 19. April 2024 ein weiteres Paar, Li Zhuozhong und seine Frau Liao Yuanqun, festgenommen. Die Polizei sägte eine Seitentür auf, ersetzte das Originalschloss und versiegelte die Vordertür. Lange Zeit nach ihrer Festnahme kam die Polizei immer wieder, um die Wohnung zu durchsuchen. Die Polizei verwehrte den beiden jegliche Besuche oder Kommunikation mit ihren Angehörigen, die auch keine Kleidung bringen durften.
Das internierte Ehepaar hat nur eine Tochter, die vor kurzem nach ihrem College-Abschluss eine Stelle angetreten hatte. In den vergangenen 25 Jahren hat sie mehrere Verhaftungen ihrer Eltern miterlebt und ist in Angst aufgewachsen. Nach der Festnahme ihrer Eltern musste sie bei ihren Verwandten wohnen. Nach der letzten Verhaftung des Paares erkundigte sich die Polizei bei ihren Verwandten nach der Telefonnummer ihrer Tochter, riefen sie später an und fragten sie, ob ihre Eltern Kontakte zu anderen Praktizierenden hätten, und ob sie einen Freund hätte. Sie hatte große Angst und verlor schnell an Gewicht.
Im Juli erkrankte Li schwer und wird derzeit isoliert in einem Krankenhaus festgehalten. Er muss dreimal täglich Medikamente gegen Tuberkulose und Diabetes einnehmen.
d) Andauernde Überwachung und Schikane nach 15 Jahren Haft
Huang Zhenglan, eine 61-jährige Bürgerin von Chongqing, ist seit dem Ende ihrer dritten Haftstrafe im Juli 2023 wegen des Praktizierens von Falun Dafa ständiger Schikane und Überwachung ausgesetzt.
Das Straßenkomitee installierte im Juli 2023, direkt nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis, zwei Überwachungskameras vor Huangs Tür. Liu Yi vom Straßenkomitee brachte die Polizei auch mehrmals zu ihr nach Hause, um sie zu schikanieren.
Am 9. April 2024 pfändete das örtliche Gericht etwa 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) von Huangs Bankkonto, um die Geldstrafe zu bezahlen, die ihr auferlegt wurde, als sie nach ihrer Verhaftung im Dezember 2020 zu einer dritten Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Bei dem Geld handelte es sich um den in den letzten vier Jahren angesammelten Zuschuss für Eltern mit nur einem Kind. So musste Huang Gelegenheitsjobs annehmen, um über die Runden zu kommen.
Huang nahm am 20. Juli 2024 an der Beerdigung ihrer Ex-Schwiegermutter teil, als ihr drei Dorfbeamte den ganzen Weg dorthin folgten. Die Trauergäste waren wütend und einer von ihnen sagte: „Diese Beamten wissen nichts, außer wie man gute Menschen schikaniert!“
Die drei Überwacher folgten Huang nach der Beerdigung bis zu ihrer Wohnung.
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