Lehrerin zwei Mal für insgesamt 14 Jahre inhaftiert – nun arbeitslos und obdachlos

(Minghui.org) Kurz vor Ablauf ihrer fünfjährigen Haftzeit im April 2019 kontaktierten die Behörden des Frauengefängnisses der Provinz Hebei die Polizei in Wen Jies Heimatstadt. Das war die Stadt Qiqihar in der Provinz Heilongjiang. Sie forderten, dass die Polizei Wen nach Qiqihar zurückbringen sollte. Am Tag ihrer Freilassung kamen zwei Polizisten und zwei Personen des Wohnkomitees aus Qiqihar zum Gefängnis. Sie brachten sie in die Provinz Heilongjiang zurück.

Da sie in Qiqihar keine Wohnung mehr hatte, sagte Wene den vier Begleitpersonen, dass sie bei ihrem Bruder bleiben würde. Ihr Bruder lebt in der Stadt Harbin, etwa 300 Kilometer von Qiqihar entfernt.

Die vier Personen folgten Wen nach Harbin, wo sie ungebeten das Haus ihres Bruders betraten. Sie riefen die örtliche Polizei an und sagten, dass eine Falun-Dafa-Praktizierende [1] gerade eingezogen sei. Bald darauf trafen Polizisten ein und brachten Wen zum Polizeirevier. Dort wurde sie verhört, es wurden Fingerabdrücke genommen und ein Foto von ihr gemacht.

Da sie nicht mehr im Haus ihres Bruders bleiben konnte, wandte sich Wen an ihre 85-jährige Mutter. Diese war von den Behörden so eingeschüchtert worden, dass sie es nicht wagte, ihre Tochter in ihrer Wohnung aufzunehmen.

Weil Wen Falun Dafa praktiziert, war sie 2001 zum ersten Mal zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Gleichzeitig war ihr Ausweis eingezogen worden. Ohne Ausweis wird sie in China nicht Vollzeit angestellt. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, macht sie nun Gelegenheitsarbeiten. Sie hat nun vorübergehend bei einer Falun-Dafa-Praktizierenden Unterkunft gefunden, doch sie sorgt sich um ihre Zukunft.

Wen Jie

Wen schreibt Falun Dafa die Heilung ihrer Gelenkentzündungen, ihrer Nervenschwäche und ihren Herzbeschwerden zu. Weil sie in ihrem Glauben standhaft blieb, wurde sie zweimal ins Gefängnis eingesperrt.

Zwei Mal für insgesamt 14 Jahre inhaftiert

Wen, 55, ist ehemalige Mittelschullehrerin der Stadt Qiqihar. Sie wurde im Januar 2001 verhaftet und wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. 2010 wurde sie entlassen. Um den ständigen Schikanen der Behörden zu entgehen, zog sie in die Stadt Sanhe in der Provinz Hebei. Am 22. April 2014 wurde sie erneut verhaftet, weil sie Texte über Falun Dafa verschickt hatte.

Man hielt sie zwölf Tage lang im Untersuchungsgefängnis in Sanhe fest. Danach wurde sie in eine örtliche Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Zwei Angestellte dort verleumdeten Falun Dafa, seinen Gründer und versuchten, Wen zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Sie blieb standhaft bei ihrem Galuben.

Während der zwei Monate in der Gehirnwäsche-Einrichtung hinderten die Behörden Wens Anwalt daran, sie aufzusuchen. Als Herzbeschwerden bei ihr auftraten, wurde sie ins Krankenhaus gebracht.

Jia Zhixue, der örtliche Leiter der Staatssicherheitsabteilung, versuchte, Wens Anwalt daran zu hindern, auf „nicht schuldig“ zu plädieren.

Wen erschien fünfmal vor dem Gericht der Stadt Sanhe. Während ihrer zweiten Anhörung erlitt sie eine weitere Herzattacke. Die Gerichtsbeamten kümmerten sich nicht darum, dass Wen medizinisch versorgt wurde, sondern vertagten einfach die Anhörung.

Am 5. November 2015 verurteilte der Richter Wen zu fünf Jahren Gefängnis. Zwar legte sie beim Mittleren Gericht der Stadt Langfang Berufung gegen das Urteil ein, doch das Gericht entschied am 13. Mai 2016, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten.

Während ihrer Haft im Frauengefängnis der Provinz Hebei musste Wen sich täglich Propagandavideos anschauen, die Falun Dafa verleumdeten. Manchmal musste sie sich die Videos mehr als 10 Stunden am Tag ansehen, was ihr enorme psychische Probleme bereitete.

Die Wärter schränkten Wen den Kauf von Lebensmittel oder Dingen für den täglichen Bedarf ein. Sie wurde zwei ärztlichen Untersuchungen unterzogen und ihr wurde Blut abgenommen. Die Gebühr von 600 Yuan (ca. 80 Euro) für die Untersuchung musste sie selbst bezahlen.

Wens Vater starb während ihrer zweiten Inhaftierung.

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[1] Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.