Sieben Familienmitglieder – seit 1,5 Jahren wegen ihres Glaubens inhaftiert – warten immer noch auf ein Urteil

(Minghui.org) Nur zwei Monate nach ihrer Hochzeit wurde das junge Paar Yu Jianli (w) und Wang Dongji (m) am 15. August 2019 festgenommen. Sie waren gerade zu Besuch bei Wangs Eltern in der Stadt Changchun, Provinz Jilin. Mit ihnen wurden Wangs Eltern, Yus Mutter, Yus Schwager und sein Vater festgenommen. Seitdem warten die sieben Familienangehörigen auf ein Urteil. Und das alles nur wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1].

Yu, 30, praktizierte Falun Dafa mit ihrer Mutter, Fu Guihua, seit sie klein war. Als sie zur Schule ging, musste ihre Mutter ihr zu Hause verlassen und blieb zehn Jahre fort, um der Verfolgung zu entgegen. Damals hörte Yu auf zu praktizieren.

Da sie sich dem Druck der Verfolgung nicht aussetzen wollte, führte sie ein unstetes und ausschweifendes Leben. Als sie das College abgeschlossen hatte, erhielt sie eine Arbeitsstelle bei einer Hausverwaltung. Dort kamen immer wieder Bewohner mit verschiedenen Beschwerden zu ihr. Die meisten von ihnen benahmen sich sehr schlecht und schrien sie und ihre Kollegen an. Manchmal konnte sich Yu nicht beherrschen und schrie zurück.

Am 3. Juni 2013, als ihre Mutter verhaftet wurde, war sie mit einem Kollegen etwas trinken gegangen. Die Verhaftung ihrer Mutter war ein Weckruf für sie. Seitdem musste sie sich wieder den Tatsachen ins Gesicht sehen und Verantwortung übernehmen. Sie bemühte sehr aufzudecken, wie ihre Mutter gefoltert wurden und sie freizubekommen.

Fu wurde später zu drei Jahren Haft verurteilt. Trotz der brutalen Verfolgung fing Yu wieder an Falun Dafa zu praktizieren und fand inneren Frieden. Fu wurde im Jahr 2016 entlassen und sie konnten allmählich wieder ein friedliches Leben führen. Im Juni 2019 heiratete Yu den Falun-Dafa-Praktizierenden, Wang Dongji. Vor ihnen lag ein vielversprechendes Leben.

Gruppenfestnahme

Am 15. August 2019 gegen 4 Uhr morgens brachen mehrere Beamte in die Wohnung von Wangs Eltern ein. Wangs Vater (Wang Kemin) und Mutter (Wang Fengzhi) leben in der Stadt Jiaohe in der Provinz Jilin. Auch Wang selbst und seine Frau Yu, die zu Besuch waren, wurden festgenommen. Die Polizisten durchsuchten vier Stunden lang die Wohnung und beschlagnahmten den persönlichen Besitz des betagten Paares. Am selben Tag fand die Polizei auch die Adresse von Wang Dongji in der Stadt Changchun heraus und durchsuchte auch seine Wohnung.

Um 7:40 Uhr brachen weitere 20 Beamte in die Wohnung von Yus jüngerer Schwester (Yu Jianping) ein. Yus Ehemann (Meng Xiangqi) wurde verhaftet. Ihre Wohnung wurde durchsucht und Bargeld in Höhe von 4.000 Yuan (ca. 515 Euro) beschlagnahmt. Die Eltern der Yu-Schwestern, Yao Deyi (m) und Fu Guihua (w), sowie Mengs Eltern, Meng Fanjun (m) und Wang Guizhen (w), wurden ebenfalls verhaftet.

Da Yus kleine Tochter erst drei Monate alt war, nahmen die Polizisten sie nicht fest und ließen sie bei ihrem Baby zu Hause.

Sowohl Yao als auch Wang wurden nach 15 Tagen Haft freigelassen.

Später wurde bestätigt, dass an diesem Tag Hunderte Polizisten 34 Praktizierende in der Region verhaftet hatten. Die meisten Praktizierenden waren bereits vor ihrer Verhaftung monatelang von der Polizei überwacht worden.

Die Hälfte der Praktizierenden wurdn später wieder freigelassen und von der Strafverfolgung befreit. Doch die Fälle von 16 Praktizierenden wurden der Staatsanwaltschaft vorgelegt und es kam zu einer Anklage. Bis auf zwei von ihnen, die gegen Kaution freigelassen wurden, befinden sich die übrigen 14 Praktizierenden, einschließlich der sieben Mitglieder der oben erwähnten Familie, seitdem im Untersuchungsgefängnis der Stadt Siping.

Yu Jianli wurde angeklagt, weil sie auf Minghui.org eine feierliche Erklärung, dass sie wieder Falun Dafa praktizieren werde, und einige Artikel, die die Verfolgung gegen ihre Mutter aufdeckten, veröffentlicht hatte.

Im Juni 2020 wurde Yu von Li Changfu, dem Leiter des Komitees für Politik und Recht des Landkreises Lishu, verhört und gefragt, ob sie immer noch Falun Dafa praktiziere. Yu weigerte sich, seine Frage zu beantworten. Dieses Verhör fand zwei Monate vor der Gerichtsverhandlung der Praktizierenden am 28. September 2020 statt.

Im Dezember 2020 wurden die Praktizierenden einer Gehirnwäsche unterzogen, die sie zwingen sollte, ihren Glauben aufzugeben. Momentan warten sie immer noch im Gefängnis auf ihr Urteil.

Frühere Berichte:

Zwei Untersuchungsgefängnisse in der Provinz Jilin unterziehen Praktizierende einer Gehirnwäsche

16 Einwohner der Stadt Changchun warten bereits seit drei Monaten auf Urteil (Provinz Jilin)

Nach zehn Jahren Flucht und drei Jahren Haft: Einer Praktizierenden und acht Angehörigen droht Gefängnisstrafe wegen ihres Glaubens

16 Einwohner wegen ihres Glaubens angeklagt, Anwälte dürfen sie vor Gericht nicht vertreten (Provinz Jilin)

Im Alter von 16 Jahren inhaftiert und gefoltert, nun erneut wegen seines Glaubens angeklagt (Provinz Jilin)

Changchun: Sechzehn inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende demnächst vor Gericht

Provinz Jilin: Massenverhaftungen haben es auf Familien abgesehen

Nach Razzia: 15 Praktizierende noch immer in Haft (Provinz Jilin)

Fünfzehn Einwohner aus Jilin bleiben in Haft, obwohl Staatsanwalt die Fälle zurückgegeben hat


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.