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Bilanz des ersten Halbjahres 2022: Insgesamt 366 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

10. Juli 2022 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) Im ersten Halbjahr 2022 wurden insgesamt 366 Fälle bestätigt, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.

Falun Dafa, auch bekannt als Falun Gong, ist eine spirituelle Disziplin, die seit 1999 vom chinesischen kommunistischen Regime verfolgt wird. Seitdem wurden unzählige Anhänger verhaftet, inhaftiert, verurteilt und gefoltert, weil sie für ihren Glauben eintraten. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können die Vorfälle jedoch nicht immer rechtzeitig gemeldet werden und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.

Zu den neu bestätigten Fällen wurde einer im Jahr 2013 gemeldet, zwei im Jahr 2014, einer im Jahr 2016, einer im Jahr 2017, einer im Jahr 2018, einer im Jahr 2019, 12 im Jahr 2020, 145 im Jahr 2021 und 202 im Jahr 2022. Von den 202 bisher im Jahr 2022 verhängten Haftstrafen wurden 45 im Januar, 36 im Februar, 44 im März, 37 im April, 22 im Mai und 17 im Juni gemeldet.

Die 366 zu Unrecht verurteilten Praktizierenden stammen aus 26 Provinzen und Gemeinden. Die Provinz Shandong führte die Liste mit 54 Verurteilungen an, gefolgt von 44 in Liaoning, 30 in Peking, 30 in Guangdong und 24 in Hebei. Acht weitere Regionen meldeten zweistellige Fallzahlen, die übrigen 13 Regionen einstellige Fallzahlen. Die Betroffenen üben unterschiedliche Berufe aus, sie sind zum Beispiel Lehrer, Ärzte, Ingenieure und Buchhalter. Auch mehrere ehemalige Polizeibeamte wurden zur Zielscheibe, weil sie Falun-Dafa-Praktizierende sind.

Insgesamt 107 (29 %) der verurteilten Praktizierenden waren 60 Jahre oder älter; unter ihnen befanden sich 48, die über 60 und 47, die über 70 sowie 12, die über 80 Jahre alt waren. Der älteste verurteilte Praktizierende war 85 Jahre alt. Bei der Verurteilung einer 84-jährigen Frau erfand der Richter ihren Geburtsort und änderte ihr Alter auf 75 ab, wahrscheinlich um eine höhere Strafe zu rechtfertigen.

Die Haftstrafen der Praktizierenden reichen von sechs Monaten bis zu 13 Jahren, mit einem Durchschnitt von drei Jahren und zwei Monaten. Insgesamt wurden 129 Praktizierende zu Geldstrafen in der Höhe von 13.665.000 Yuan (rund 2.004.000 Euro) verurteilt, der Durchschnitt lag bei 10.676 Yuan (rund 1.565) Euro pro Person. Nachdem ein Gericht die Geldstrafe zwangsweise von den drei Bankkonten eines Praktizierenden eingezogen hatte, wurde der Praktizierende außerdem noch auf die schwarze Liste des Sozialkreditsystems gesetzt, was es ihm unmöglich machte, zu reisen oder sein Haus zu renovieren.

Vor ihren letzten Haftstrafen hatten einige Praktizierende bereits mehr als zehn Jahre hinter Gittern verbracht; unter ihnen ein 78-jähriger Mann, der nach 11,5 Jahren Internierung zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt wurde; eine Frau, die nach 15 Jahren Gefängnis zu weiteren acht Jahren Haft verurteilt wurde, sowie ein Mann, der nach zehn Jahren zu weiteren sechs Jahren Haft verurteilt wurde.

Die zahlreichen inhaftierten Praktizierenden sind jedoch nicht die einzigen in ihren Familien, die unter der Verfolgung gelitten haben. Der oben erwähnte Praktizierende, der zu sechs Jahren verurteilt wurde, verlor seinen Vater infolge der Verfolgung. Manch andere Praktizierende haben ihre Ehemänner, Ehefrauen oder Eltern verloren, bevor sie selbst verurteilt wurden.

Mit der drakonischen Abriegelung und Unterdrückung seit Beginn der Pandemie sehen sich die Praktizierenden, die unermüdlich auf die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam gemacht haben, für ihre mutigen Aktionen immer schärferen Repressalien ausgesetzt. Im Januar 2022, nur wenige Wochen vor den Olympischen Winterspielen, wurden elf Bewohnern in Peking hohen Strafen auferlegt, weil sie Fotos zur Stadt an ausländische Medien übermittelt hatten. Andere Praktizierende wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, nur weil sie Flugblätter verteilt oder mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatten.

Anhand des Jahresberichts 2022, den die Kommission der Vereinigten Staaten für internationale Religionsfreiheit (USCIRF) am 25. April 2022 veröffentlichte, wurde China erneut als „besonders besorgniserregendes Land“ eingestuft, da es „systematische, anhaltende und ungeheuerliche Verstöße gegen die Religionsfreiheit begeht“. Im Bericht wurde zudem festgehalten, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ihren Mitgliedern nicht nur verbietet, an irgendeinen Glauben zu glauben oder auszuüben, sondern gegenüber den Religionen in den letzten Jahren eine zunehmend feindselige Haltung einnimmt.

Es folgen Momentaufnahmen ausgewählter Verurteilungsfälle. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Schwere Strafen

Ein Einheimischer in Tianjin in Ningxia zu 13 Jahren Haft aufgrund des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt

Chu Jidong, ein 47-jähriger Ortsansässiger aus Tianjin, wurde im Mai 2022 von einem Gericht der Stadt Yinchuan, in der Provinz Ningxia, wegen der Ausübung von Falun Dafa zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Chu arbeitete in den letzten Jahren als Angestellter der China Petroleum and Natural Gas Pipeline Administration in der Stadt Qingyang in der Provinz Gansu. Während einer Nachtschicht im März 2021 entdeckte er einen Dieb und erlitt schwere Verletzungen, nachdem der Dieb ihn mit einem Ziegelstein auf den Kopf geschlagen hatte.

Auf dem Weg zurück nach Tianjin, um sich zu erholen, wurde er von der Flughafenpolizei der Stadt Yinchuan, Provinz Ningxia, angehalten, nachdem sie ein elektronisches Falun-Dafa-Buch in seinem Mobiltelefon gefunden hatten. Sie fand zudem in der Polizeidatenbank einen Eintrag über seine frühere Strafe im Arbeitslager wegen der Ausübung von Falun Dafa und nahm ihn daraufhin fest.

Die Polizei in Yinchuan weigerte sich, Chu freizulassen. Als er in der Haftanstalt in einen Hungerstreik trat, unterzogen sie ihn einer Zwangsernährung.

Da seine Frau nicht berufstätig ist und ihr Sohn noch die Grundschule besucht, stürzte seine lange Haftzeit die Familie in tiefe Verzweiflung.

Mann aus Shandong erhält acht Jahre und eine hohe Geldstrafe

Yu Baiqing aus der Stadt Jiaozhou in der Provinz Shandong wurde am 2. Juni 2021 bei einer Polizeirazzia verhaftet. Obwohl die Staatsanwaltschaft von Huangdao seinen Fall mit der Begründung unzureichender Beweise an die Polizei zurückgab, fabrizierte die Polizei Beweise gegen den Praktizierenden und drängte den Staatsanwalt, ihn anzuklagen.

Yu wurde am 18. März 2022 in einer Videokonferenz vor dem Gericht von Huangdao angeklagt. Sein Anwalt plädierte für ihn auf „nicht schuldig“. Er argumentierte, dass kein Gesetz Falun Dafa jemals kriminalisiert hätte und der Staatsanwalt nicht nachweisen könne, dass die Praktiken seines Mandanten anderen Menschen Schaden zufügen würde. Nichtsdestotrotz verurteilte der Richter Huangdo am 15. April zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (rund 7.331 Euro).

Dies war bereits das zweite Mal, dass Yu verurteilt wurde. Im Jahr 2003 musste er bereits drei Jahre Haft ableisten. Die Verurteilung traf seinen Sohn im Teenageralter, der zum selben Zeitpunkt an einem College aufgenommen worden war, äußerst hart, und er entwickelte Depressionen. Auch seine Frau musste aufgrund der häufigen Schikanen ihre Arbeit aufgeben. Während Yu seine Strafe absaß, verrichtete Gelegenheitsarbeiten, um die Familie durchzubringen.

Familientragödien

Praktizierender nach zehn Jahren Haft und dem Tod seines Vaters erneut zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt

Nachdem er eine zehnjährige Haftstrafe verbüßt und seinen Vater aufgrund der Verfolgung von Falun Dafa verloren hatte, wurde ein Einwohner der Stadt Jiangyou in der Provinz Sichuan erneut zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Wegen seines Glaubens an Falun Dafa wurde Wei Bin im Jahr 2002 zum ersten Mal zu einer zehnjährigen Haftstrafe im Gefängnis Deyang verurteilt. Er wurde geschlagen und gezwungen, stundenlang in der sengenden Sonne zu stehen. Während er seine Strafe absaß, nahm man seinen Vater, Wei Chaohai, im September 2009 fest und verurteilte ihn zu sieben Jahren Haft – ebenfalls wegen der Ausübung von Falun Dafa. Der ältere Wei wurde 2011 gleichfalls in das Gefängnis in Deyang überführt und dort am 1. Januar 2013 zu Tode gefoltert.

Die jüngste Verhaftung des jüngeren Wei fand am 18. Juni 2021 statt. Am selben Tag wurde auch seine Mutter festgenommen. Die Polizisten beschlagnahmten ihren Rucksack und ihre Hausschlüssel. Eine Gruppe von Beamten brachte sie mit verbundenen Augen in eine Haftanstalt, während andere Beamte mit ihren Schlüsseln in ihre Wohnung einbrachen und Wei verhafteten. Die Polizei durchsuchte die gemeinsame Wohnung von Mutter und Sohn und beschlagnahmte Falun-Dafa-Bücher, Bankkarten und weitere Wertgegenstände.

Während Weis Mutter am 2. Juli gegen Kaution freikam, blieb er weiterhin in Gewahrsam. Während zwei Wochen hielt ihn die Polizei in Handschellen und entzog ihm den Schlaf; gelegentlich gestattete man ihm zwei bis drei Stunden Schlaf. Die meiste Zeit wurde er von der Polizei verhört und unter Druck gesetzt, zuzugeben, dass er 3.800 automatische Telefonanrufe an die Öffentlichkeit über Falun Dafa getätigt hatte.

Das Gericht der Stadt Jiangyou führte insgesamt vier Anhörungen mit Wei durch. Sein Anwalt nahm an den ersten drei Anhörungen teil, aber nicht an der vierten, da er wegen der Pandemie eine 21-tägige Quarantänezeit einhalten musste. Bei den vom Staatsanwalt während der Anhörung die von der Polizei vorgelegten Beweise der Anklage, handelte es sich um zwei Seiten von Weis Telefonaufzeichnungen und nicht um die von der Polizei behaupteten automatisch abgewickelten Telefonate. Der Richter verurteilte Wei am 29. April 2022 zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (rund 880 Euro).

Nach sechs Jahren Arbeitslager und dem Verlust seiner Frau durch die Verfolgung seines Glaubens wurde ein Mann zu weiteren acht Jahren verurteilt

Wu Chengjun aus der Stadt Benxi, Provinz Liaoning, wurde am 18. Juni 2022 in das Panjin-Gefängnis zur Verbüßung einer achtjährigen Haftstrafe überstellt.

Der 57-jährige Wu, der früher beim städtischen Stahlunternehmen in Benxi arbeitete, wurde am 15. Oktober 2020 von über 20 Beamten zu Hause verhaftet. Das Bezirksgericht Hengren verurteilte ihn am 1. Dezember 2021 zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (rund 7.331 Euro).

Einige Tage, nachdem Wu Mitte Juni 2022 in das Panjin-Gefängnis gebracht worden war, rief ein Wärter namens Wang seine Familienangehörigen an, um mitzuteilen, dass es ihnen nicht gestattet sei, Wu zu treffen oder ihn anzurufen. Sie durften weder Bargeld einzahlen noch ihm Kleidung schicken. Wang informierte sich auch, dass Wu nach einem Monat strenger Führung im Panjin-Gefängnis in ein anderes Gefängnis verlegt werden würde.

Seit Beginn der Verfolgung hat Wu drei Arbeitslageraufenthalte von insgesamt sechs Jahren verbüßt, weil er für seinen Glauben eintrat. Nachdem er 2004 zu einer zweijährigen Arbeitslagerstrafe verurteilt worden war, erkrankte seine Frau, die jahrelang unter Druck und in Angst gelebt hatte. Sie starb im Jahr 2006 mit 42 Jahren an Herzversagen.

Junge Frau zu sieben Jahren Haft verurteilt – wegen ihres Glaubens

Nachdem sie beide Elternteile aufgrund der Verfolgung von Falun Dafa verloren hatte, wurde die ungefähr 30-jährige Sun Yujiao im Februar 2022 zu einer siebenjährigen Haftstrafe inhaftiert, da sie den gleichen Glauben praktiziert.

Sun Yujiao

Sun aus dem Bezirk Mengyin, Provinz Shandong, wurde am 10. Juni 2021 zu Hause verhaftet. Ihr Vater, Sun Pinjin, wurde acht Tage später bei der Arbeit festgenommen und starb einen Tag später in der Untersuchungshaft.

Als Suns Familie seine Leiche im Bestattungsinstitut des Bezirks Mengyin sah, floss Flüssigkeit aus seinem Hirn, einer seiner Augäpfel fehlte, und sein Bauch und die Hälfte seines Kopfes waren eingesunken. Die Polizei verweigerte der Familie die Durchführung einer Autopsie. Die Behörden zwangen die Familienangehörigen am 26. Juni Suns Leiche einäschern zu lassen, so dass die tatsächliche Todesursache ein Rätsel blieb.

Sein Tod erfolgte nur sechs Jahre nach dem Tod seiner Frau Yu Zaihua, die am 19. August 2015 ebenfalls an den Folgen der Verfolgung starb. Sie war 47 Jahre alt.

Wiederholt verfolgt

Nach über 11 Jahren Haft zu weiteren fünf Jahren verurteilt

Fast vier Jahre, nachdem eine Bewohnerin der Stadt Hanzhong in der Provinz Shaanxi verhaftet und in Isolationshaft gehalten worden war, weil sie Falun Dafa praktiziert, erfuhr ihre Familie kürzlich, dass sie insgeheim zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war.

Am 22. August 2018 wurde Xiao Yanping verhaftet, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Man hielt sie in der Haftanstalt Hantai fest, bevor man sie heimlich verurteilt und in das Frauengefängnis der Provinz Shaanxi verlegte. Dort wurde sie von den Wärterinnen gefoltert und zur Verrichtung unbezahlter Arbeit gezwungen. Da sie noch ein weiteres Jahr ableisten muss, sehnt sich ihr Sohn nach ihrer sicheren Rückkehr.

Xiao war früher in einer Instrumentenfabrik tätig. Da sie trotz der Verfolgung an ihrem Glauben festhielt, wurde sie sechsmal verhaftet, was zu zwei Aufenthalten in einem Zwangsarbeitslager von insgesamt dreieinhalb Jahren und einer Gefängnisstrafe von acht Jahren führte.

Während ihrer Zeit im Zwangsarbeitslager starb ihr Ehemann bei einem Autounfall. Ihr Vater machte sich große Sorgen um sie, woraufhin sich sein Gesundheitszustand verschlechterte. Er verstarb 2005.

Xiaos Sohn ging später zum Militär, wurde 2007 jedoch entlassen, nachdem sein Vorgesetzter herausgefunden hatte, dass Xiao Falun Dafa praktizierte. Ihr Sohn war darüber so aufgebracht, dass er versuchte, Selbstmord zu begehen. Glücklicherweise wurde er gerettet.

Eine Frau aus Sichuan nach 15 Jahren Gefängnis heimlich zu weiteren acht Jahren verurteilt

Zhu Mingrong, 48, wurde am 24. Oktober 2021 verhaftet, nachdem sie von den Eltern eines Schülers angezeigt worden war, weil sie mit dem Schüler über Falun Dafa gesprochen hatte. Die in der Stadt Leshan in der Provinz Sichuan lebende Frau wurde im April oder Mai 2022 heimlich zu acht Jahren Haft verurteilt. Ihre Familie wurde nie über ihren Fall informiert.

Seit Beginn der Verfolgung wurde Zhu wiederholt verfolgt. Sie hatte bereits 15 Jahre Haft wegen der Ausübung von Falun Dafa abgesessen. Die erste Verhaftung erfolgte Im Oktober 1999 als sie nach Peking fuhr, um für Falun Dafa einzustehen. Man hielt sie während 15 Tagen fest und belegte sie später zu drei Jahren Haft. In den Jahren 2003 und 2010 wurde sie zu zwei weiteren Gefängnisstrafen von jeweils sechs Jahren verurteilt.

Wegen Sensibilisierung für die Verfolgung zur Zielscheibe geworden

Vor den Olympischen Winterspielen: Elf Falun-Dafa-Praktizierende zu Haftstrafen verurteilt

Am 14. Januar 2022 wurden 11 Falun-Dafa-Praktizierende nach ihrer Festnahme vom Bezirksgericht Dongcheng in Peking zu Haftstrafen verurteilt, weil sie Fotos der ausgestorbenen Stadt während der Pandemie an Medien in Übersee übermittelt hatten. Die Verurteilung erfolgte einige Wochen vor den Olympischen Winterspielen 2022, die vom 4. bis 20. Februar in China stattfanden.

– Xu Na (w) wurde zu acht Jahren und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (rund 2.932 Euro) verurteilt– Li Zongze (m), Li Lixin (m), Zheng Yujie (w) und Zheng Yanmei (w) wurden zu jeweils fünf Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.466 Euro) verurteilt– Deng Jingjing (w), Zhang Renfei (m), Liu Qiang (m) und Meng Qingxia (w) wurden zu je vier Jahren und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (rund 1.173 Euro) verurteilt– Li Jiaxuan (w) und Jiao Mengjiao (w)wurden zu je zwei Jahren und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (rund 586 Euro) verurteilt

Die 11 Praktizierenden wurden am 19. Juli 2020 von über 100 Polizeibeamten verhaftet. Die Beamten des Ministeriums für Staatssicherheit entdeckten die im Juni 2020 auf der Website der Epoch Times veröffentlichten Fotos von Peking. Bei der Auswertung der Überwachungsvideos sahen die Beamten Xu und andere Praktizierende vorbeigehen und begannen sie zu überwachen.

Nachdem die Praktizierenden am 2. April 2021 angeklagt worden waren, hinderte der vorsitzende Richter des Bezirksgerichts Dongcheng ihre Anwälte daran, ihre Prozessunterlagen einzusehen. Er entschied, dass er ihnen nur dann Einsicht in die Dokumente gewähren würde, wenn alle Anwälte der 11 Praktizierenden gleichzeitig im Gericht erschienen. Außerdem wurde den Anwälten nicht gestattet, Kopien oder Fotos von den Dokumenten anzufertigen; das Gericht stellte aber keine Akten zur Verfügung, weder auf Papier noch elektronisch.

Die Praktizierenden wurden am 15. Oktober 2021 vor Gericht gestellt und am 14. Januar 2022 verurteilt.

Vor ihrer letzten Verurteilung wurde Xu während der Olympischen Spiele 2008 in Peking ebenfalls zur Zielscheibe und im November 2008 zu drei Jahren Haft verurteilt. Ihr Ehemann, der bekannte Volkssänger Yu Zhou, starb elf Tage nach ihrer Verhaftung im Januar 2008 in Haft. Er war 42 Jahre alt.

Pekinger Bürger zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er Videoclips an ausländische Medien übermittelte

Ähnlich wie die obig erwähnten elf Pekinger Einwohner wurde noch ein weiterer verurteilt, weil er Videoclips an die Epoch Times übermittelt hatte.

Hao Hucheng, ein 36-jähriger Mechaniker für Klimaanlagen, wurde am Abend des 22. April 2021 verhaftet, nachdem die Polizei ihn dabei erwischt hatte, wie er während des chinesischen Neujahrsfestes im Februar 2021 über das soziale Medium WeChat ein Grußvideo an die Epoch Times sandte.

Bei der Durchsuchung seines Autos fand die Polizei 1.000 Fünf-Yuan-Banknoten, mit aufgedruckten Informationen über Falun Dafa. Aufgrund der strengen Informationszensur in China nutzen Falun-Dafa-Praktizierende kreative Methoden wie diese, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen.

Hao wurde am 20. Januar 2022 vom Bezirksgericht Changping in einer örtlichen Haftanstalt verurteilt. Der Richter auferlegte ihm Anfang April 2022 drei Jahre Haft und eine Geldstrafe in unbekannter Höhe.

Ehemalige Masterstudentin in den USA wegen eines Büchleins zu 3.5 Jahren verurteilt

Xue Aimei, eine 52-jährige Buchhalterin in Shenzhen, Provinz Guangdong, wurde von einem Mitreisenden angezeigt, weil sie ihm während einer Busfahrt am 11. Juni 2020 eine Broschüre über Falun Dafa überreichte. Die Polizei verhaftete sie noch am selben Abend zu Hause, beschlagnahmte ihre Wertsachen und zwang sie, das Passwort für ihre Bankkarte bekannt zu geben.

Xues Verhaftung versetzte ihrem über 80-jährigen bettlägerigen Vater einen schweren Schlag. Er verstarb kurz darauf und überließ ihre Mutter, die ebenfalls über 80 Jahre alt war und sich nur schwer selbst versorgen konnte, sich selbst.

Xue stand am 3. Dezember 2020 vor dem Bezirksgericht Nanshan. Der Richter verurteilte sie Anfang 2022 zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (rund 733 Euro).

Während Xue auf ihr Urteil wartete, legten die Wärter der Nanshan-Haftanstalt sie am 19. März 2021 grundlos in Handschellen und Fußfesseln. Die Handschellen und Fußfesseln wurden erst vier Tage später entfernt, als ihre Hände und Füße geschwollen und geprellt waren.

Xue studierte Wirtschaftswissenschaften im Rahmen eines Masterstudiums an der Southern Illinois University Edwardsville in den USA, als die Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 begann. Als sie im Jahr 2000 ihre Familie in China besuchte, wurde sie aufgrund des Verteilens von Informationsmaterialien verhaftet und am 29. September 2000 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Nur ein Jahr nach ihrer Entlassung verhaftete man sie 2003 erneut und verurteilte sie zu drei Jahren Zwangsarbeit. Im März 2009 wurde sie vom Bezirksgericht Futian zu vier Jahren Haft verurteilt und musste im Frauengefängnis der Provinz Guangdong brutale Folter ertragen. Sie verbrachte die beste Zeit ihres Lebens hinter Gittern und konnte ihr Studium in den USA nie abschließen.

Frau aus Yunnan wegen Weitergabe von Informationen über Falun Dafa zu einem Jahr Haft verurteilt

Dai Yuzhen, 72, aus der Stadt Qujing, Provinz Yunnan, verteilte am 15. Februar 2022 vor einer Mittelschule QR-Code-Karten mit Links zu Websites über Falun Dafa. Die Eltern eines Schülers zeigten sie an, woraufhin sie am nächsten Tag verhaftet wurde.

Der seit Jahren an der Verfolgung beteiligte Beamte Gong Yanjiang vom Büro der Staatssicherheit, versuchte Dai unter Androhung einer hohen Gefängnisstrafe zu zwingen, über andere Praktizierende auszusagen. Wen, der stellvertretende Leiter des Büros für Staatssicherheit, sagte zu ihr: „Es muss eine Gruppe von euch Praktizierenden gegeben haben. Wie sonst hätte euer Fall auf der Minghu-Website veröffentlicht werden können? Wir müssen dich sofort verurteilen.“

Vier Monate später, Mitte Juni 2022, belegte das Zwischengericht der Stadt Qujing Dai zu einem Jahr Haft.

Frau aus Fujian zu knapp vier Jahren Haft verurteilt, weil sie Videos an Freunde weitergeleitet hat

Eine Frau aus dem Bezirk Yongtai in der Provinz Fujian wurde in das Frauengefängnis der Provinz Fujian überstellt, wo sie drei Jahre und zehn Monate absitzen muss, weil sie sich für Falun Dafa eingesetzt hat.

Guo Xiuhai, 59, ist pensionierte Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes im Bezirk Yongtai. Sie wurde am 11. Februar 2020 angezeigt, weil sie mit zwei jungen Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Ein Dutzend Polizeibeamte brach an diesem Abend in ihr Haus ein und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, ihr Handy, ihren Computer, zwei iPads und einen USB-Stick. Guo und ihr Mann wurden auf die Polizeiwache gebracht und verhört. Während ihr Mann bald wieder freigelassen wurde, hielt man Guo für 15 Tage fest. Die Polizei gab ihr zwar das Mobiltelefon zurück, behielt aber alle anderen beschlagnahmten Gegenstände.

Am 15. Juli 2020 gegen 7 Uhr morgens hielten Polizisten Guos Ehemann in seinem Wohnviertel auf dem Weg zur Arbeit an. Sie zwangen ihn, in seine Wohnung zurückzukehren und ihnen die Tür zu öffnen. Daraufhin durchsuchten sie seine Wohnung ein weiteres Mal und verhafteten ihn und seine Frau. Später gab die Polizei bekannt, dass die erneute Verhaftung darauf zurückführte, weil sie auf ihrem iPad Links zu Einführungsvideos über Falun Dafa entdeckt hätten, die sie von ihrem WeChat-Konto an ihre beiden Freunde übermittelt hatte.

Guos Ehemann wurde einen Tag später freigelassen, während sie weiterhin in Gewahrsam blieb. Da sie die Teilnahme am Appell und das Aufsagen der Haftregeln verweigerte, zwangen die Wärter sie, jeden Abend zwei Stunden lang zu stehen. Sie entwickelte daraufhin hohen Blutdruck, hatte ein Engegefühl in der Brust und war kurzatmig.

Am 20. November 2020 wurde Guo von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Changle angeklagt. Der Staatsanwalt beschuldigte sie der „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sekte“, ein Standardvorwand, den die chinesischen Behörden zur Anklage von Falun-Dafa-Praktizierenden verwenden.

Guo stand am 29. April 2021 vor dem Bezirksgericht Changle. Ihre Anwälte plädierten für sie auf „nicht schuldig“. Sie argumentierten, dass es in China kein Gesetz gäbe, das Falun Dafa kriminalisiere und der Staatsanwalt keine Beweise zur angeblichen Untergrabung der Strafverfolgung durch Guo vorgelegt habe. Das Versenden der Links sei kein Verbrechen, so die Anwälte.

Sie wiesen darauf hin, dass Falun Dafa keine Mitgliederlisten führe und keine Sekte sei, wie die KPCh-Propaganda fälschlicherweise behauptete. Die Bemühungen der Praktizierenden, Informationen über Falun Dafa zu verbreiten, seien ihre persönliche Entscheidung und nicht von irgendjemandem organisiert.

Guo sagte auch zu ihrer eigenen Verteidigung aus und betonte, dass sie den Menschen lediglich Fakten über Falun Dafa erzählt habe. Da die Kommunistische Partei Chinas ihre gesamte Macht zum Blockieren und Filtern der Informationen einsetze, sähe sie sich gezwungen, die Menschen über die Fakten aufzuklären, damit sie für sich selbst denken können. Sie betonte, dass die chinesische Verfassung die Rede- und Glaubensfreiheit schützen würde und sie mit ihren Bemühungen gegen kein Gesetz verstoßen habe.

Dem fügte Guo hinzu, dass ihre Hepatitis B verschwunden sei, nachdem sie 1997 Falun Dafa aufgenommen habe. Auch bei ihren Familienmitgliedern habe sich die Gesundheit verbessert, obwohl sie keine Praktizierenden seien. Sie forderte ihren Freispruch.

Später verurteilte der Richter Guo zu drei Jahren und 10 Monaten Haft. Sie wurde am 21. Dezember 2021 in das Frauengefängnis der Provinz Fujian gebracht und befindet sich momentan in der dritten Abteilung. Um sie unter Druck zu setzen, Falun Dafa abzuschwören, beschränkten die Wärter ihre monatlichen Ausgaben für den täglichen Bedarf auf nur 100 Yuan (15 Euro).

Familien werden über den Status der Verfahren von Praktizierenden im Unklaren gelassen

Insgeheim zu Gefängnisstrafe verurteilt – Richterin verheimlicht Urteil vor Familie, um Berufung zu verhindern (Provinz Shandong)

Zhang Tangjiang, 66, ein Bürger der Stadt Pingdu in der Provinz Shandong wurde im Juni 2021 verhaftet, weil er Falun Dafa praktiziert. Als der Anwalt von Zhang Tangjiang am 23. Mai 2022 im örtlichen Untersuchungsgefängnis Mencun anrief, wurde ihm mitgeteilt, dass sein Mandant am 3. März zu vier Jahren Haft verurteilt worden war.

Zhang Tangjiang

Da das Untersuchungsgefängnis nicht feststellen konnte, ob Zhang gegen das Urteil Berufung eingelegt hatte, erlaubte man dem Anwalt nicht, ihn zu besuchen. Als Zhangs Familie ihn am 25. Mai selbst besuchen wollte, verweigerten die Wärter ihnen den Besuch erneut mit dem Hinweis auf die Pandemie.

Der 66-jährige Zhang war am 4. Juni 2021 von Beamten des Polizeireviers der Stadt Zhugou und des Komitees für Politik und Recht der Stadt Pingdu zu Hause verhaftet und seine Wohnung durchsucht worden.

Zhang Zhengxia von der Staatsanwaltschaft der Stadt Pingdu genehmigte Zhangs Verhaftung am 2. Juli 2021. Er wurde zunächst zwei Wochen lang im Untersuchungsgefängnis von Chengyang festgehalten und dann in das Untersuchungsgefängnis Mencun in Pingdu verlegt. Später klagte die Staatsanwaltschaft des Bezirks Huangdao Zhang an und sein Fall wurde an das Bezirksgericht Huangdao übertragen.

Zhangs Familie rief das Gericht um den 29. November 2021 an. Man sagte ihnen, dass das Gericht seinen Fall nicht im Verzeichnis habe. Die Familie rief auch die für seinen Fall zuständige Person an, aber es meldete sich niemand.

Zwei Tage später, am 1. Dezember, erfuhr Zhangs Familie, dass er bereits eine Woche zuvor vor Gericht gestanden hatte, aber noch kein Urteil verkündet worden war.

Sie riefen die Vorsitzende Richterin, Ou Xiaobin, an und erkundigten sich nach seinem Fall. Ou behauptete, dass Zhangs Haltung schlecht sei, da er sich weigere, sich schuldig zu bekennen oder mit ihnen zu kooperieren. Die Richterin behauptete, wenn er später seine Einstellung ändere, könne sie ihm eine mildere Strafe geben.

Im Fall einer anderen Praktizierenden namens Ma Qin hatte dieselbe Richterin versucht, sie mit dem Versprechen einer milderen Strafe dazu zu bewegen, sich schuldig zu bekennen.

Zhangs Familie führte der Richterin gegenüber an, dass es in China kein Gesetz gibt, das Falun Dafa kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet. Ou antwortete ihnen: „Die Regierung hat die Entscheidung [Falun Dafa als Sekte zu bezeichnen] bereits 1999 getroffen.“

Am 3. Dezember rief Zhangs Familie die Richterin erneut an. Eine Person mit dem Nachnamen Yin, die behauptete, ein Gerichtsbeamter zu sein, nahm den Anruf entgegen. Die Familie fragte, warum das Gericht sie nicht über die Anhörung informiert habe. Yin antwortete, das sei nicht nötig, da Zhang volljährig sei.

Später erfuhr die Familie weitere Einzelheiten über seine Anhörung: Er hatte am 25. November 2021 in einer Videokonferenz vor Gericht gestanden. Die Gerichtssitzung dauerte eine halbe Stunde. Zhang weigerte sich, den vom Gericht bestellten Anwalt zu akzeptieren, und plädierte als sein eigener Anwalt auf nicht schuldig.

Danach rief die Familie von Zhang immer wieder beim Gericht an, um sich über das Urteil zu informieren, aber Richterin Ou gab ihnen keine Auskunft.

Als Zhangs Anwalt am 7. Januar 2022 ein Videogespräch mit ihm führte, forderte er ihn dringend auf, innerhalb von zehn Tagen nach Erhalt des Urteils Berufung einzulegen.

Zhangs Sohn rief Richterin Ou am 8. März 2022 erneut an. Ou informierte ihn immer noch nicht, obwohl sie Zhang erst fünf Tage zuvor verurteilt hatte. Sie behauptete auch, dass sie nicht bestätigen könne, dass er der Sohn von Zhang sei, und forderte ihn auf, persönlich zur Befragung ins Gericht zu kommen. Aufgrund des Anstiegs der COVID-19-Fälle in der Stadt waren die Reisemöglichkeiten innerhalb der Stadt jedoch eingeschränkt, so dass die Familie nicht in der Lage war, rechtzeitig Berufung für Zhang einzulegen.

Als Zhangs Sohn am 24. März erneut bei Ou anrief, weigerte sie sich weiterhin, Informationen über seinen Fall zu geben. Erst als sein Anwalt am 23. Mai in der Haftanstalt anrief, erfuhr er von den Wärtern, dass Zhang bereits am 3. März zu vier Jahren Haft verurteilt worden war.

Praktizierende insgeheim verurteilt – Ehemann soll 10.000 Yuan Geldstrafe zahlen

Es war ein schwerer Schlag für Li Guolin: Am 16. Mai 2022 erhielt er eine gerichtliche Aufforderung, wonach er eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Yuan (rund 1.400 Euro) zahlen soll. Die gegen seine Frau Song Shuhua verhängte Strafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa sei nun rechtskräftig, hieß es seitens des Gerichtes.Li Guolin lebt im Kreis Laishui, Provinz Hebei. Das Gericht Zhuozhou setzte ihm eine Frist zur Zahlung der Geldstrafe auf den 19. Mai. Andernfalls würde der Betrag von dem Bankkonto des Paares eingezogen werden.

Li sagte, er habe nie etwas Neues über das Verfahren seiner Frau erhalten, seitdem sie am 13. Dezember 2021 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht gestanden hatte. Im März 2022 beauftragte er einen Anwalt, der sie vertreten sollte. Der Anwalt war ganz erstaunt, als er erfuhr, dass sie am 25. Februar 2022 zu einem Jahr und zehn Monaten verurteilt worden war. Er wurde jedoch nie über die Urteilsverkündung informiert und erhielt auch keine Kopie des Urteils.

Li, Song und ihre Tochter, Li Shuang, praktizieren alle Falun Dafa. Li befindet sich seit ihrer Verhaftung in Peking am 11. August 2019 in Haft. Ihre Eltern wurden beide am 16. Juni 2021 verhaftet. Li wurde später gegen Kaution freigelassen, Song jedoch nicht und wurde schließlich zu der Gefängnisstrafe verurteilt.

Da sowohl seine Frau als auch seine Tochter inhaftiert sind, muss Li mit der psychischen Belastung fertig werden. Die Aufforderung zur Zahlung der Geldstrafe machte alles nur noch schlimmer.

Gericht in Hubei zieht Geldstrafe von Bankkonten eines Falun-Dafa-Praktizierenden ein und setzt ihn auf die schwarze Liste im Sozialkreditsystem

Die Familie von Wang Meiqing entdeckte kürzlich, dass das Lokalgericht ohne ihr Wissen Geld von drei ihrer Bankkonten abgehoben hatte, um Wangs Geldstrafe von 6.000 Yuan (ca. 860 Euro) wegen Praktizierens von Falun Dafa zu bezahlen. Außerdem wurde er auf die schwarze Liste des Sozialkreditsystems gesetzt und darf nicht mehr verreisen und noch nicht einmal sein eigenes Haus renovieren.

Wang aus der Stadt Jingzhou in der Provinz Hubei wurde am 15. April 2021 verhaftet, weil er in der nahe gelegenen Stadt Dangyang mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Am 12. Oktober 2021 wurde er vom Gericht der Stadt Dangyang zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan verurteilt. Mitte Mai 2022 wurde er in das Gefängnis Fanjiatai überstellt.

Ohne das Wissen seiner Familie hob das Stadtgericht Dangyang 2.321 Yuan (ca. 330 Euro) von einem ihrer Bankkonten ab, nahm das Guthaben von 157 Yuan (ca. 22 Euro) von einem zweiten Konto und hob das gesamte Guthaben von 2.390 Yuan (ca. 342 Euro) von einem dritten Konto ab. Ohne eine Erklärung abzugeben fror das Gericht auch das dritte Konto ein, das Wang für den Kauf von Waren des täglichen Bedarfs im Untersuchungsgefängnis nutzte. Nun ordnet das Gericht an, dass Wangs Familie den verbleibenden Restbetrag von 1.132 Yuan (ca. 162 Euro) für die Geldstrafe zu zahlen hat.

Am 3. Juni erhielt Wangs Familie eine Eilzustellung des Gerichts, in der mitgeteilt wurde, dass das Gericht Wang als „nicht vertrauenswürdige Person“ eingestuft und ihn auf eine schwarze Liste gesetzt hat, was bedeutet, dass er nicht mehr verreisen, kein Schiff oder Flugzeug nehmen, sein Haus nicht renovieren darf und seine Kinder nicht mehr auf Privatschulen gehen dürfen.

Die Verfolgung älterer Praktizierender

80-Jährige wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zum dritten Mal zu einer Haftstrafe verurteilt

Kurz nach dem chinesischen Neujahrsfest Anfang Februar 2022 wurde eine 80-jährige Frau wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt.

Dies ist bereits das dritte Mal, dass Frau Wang Jingcui seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa durch das chinesische kommunistische Regime im Jahr 1999 verurteilt wurde.

Wang aus der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang wurde im November 2019 verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie auf einem Bauernmarkt mit Menschen über Falun Dafa sprach. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und ließ Wang aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands gegen Kaution frei, nachdem sie fünf Stunden lang auf der Polizeiwache festgehalten worden war. Seitdem rief die Polizei regelmäßig ihren Sohn an und forderte ihn auf, in ihrem Namen eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben.

Obwohl sich Wangs Gesundheitszustand verschlechterte und sie nicht mehr gehen konnte, nahmen Polizeibeamte sie am 8. Mai 2021 erneut zu Hause fest und brachten sie in einem Rollstuhl in die Haftanstalt Nr. 2 in der Stadt Daqing. Sie befand sich bereits in einem kritischen Zustand und musste notfallmäßig behandelt werden. Nachdem sie in die örtliche Haftanstalt zurückgebracht worden war, verwehrten die Behörden ihren Familienangehörigen jeglichen Besuch.

Das Gericht der High-Tech-Industrieentwicklungszone Daqing verurteilte Wang heimlich zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.412 Euro). Erst als ihre Familienangehörigen das Gericht am 15. Oktober auf eigene Initiative anriefen, erhielten sie Kenntnis über das Urteil. Überdies stellten sie fest, dass das Gericht die 10.000 Yuan ohne ihr Wissen direkt von Wangs Bankkonto einbehalten hatte.

Wang wurde im Februar 2022 in das Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang verlegt. Es ist nicht klar, ob ihre Familienangehörigen sie seitdem besuchen durften.

Wang fing 1998 an, Falun Dafa zu praktizieren. Seit Beginn der Verfolgung wurde sie mehrfach verhaftet und ihre Wohnung mehrfach durchsucht. Neben ihrer letzten Gefängnisstrafe hat sie zusätzlich eine Strafe im Zwangsarbeitslager sowie zwei frühere Gefängnisstrafen eingesessen.

Richter ändert das Alter einer 84-jährigen Falun-Dafa-Praktizierenden auf 75, bevor er sie verurteilt

Ein Kreisgericht in der Provinz Sichuan verurteilte im Februar 2022 eine Falun-Dafa-Praktizierende zu eineinhalb Jahren Gefängnis, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Der Vorsitzende Richter änderte im Urteilsspruch ihr Alter von 84 auf 75 Jahre.

Die Verurteilung von Cai Zefang aus dem Kreis Yingshan in der Provinz Sichuan folgte auf ihre Verhaftung am 29. Januar 2021. Sie war verhaftet worden, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Cai erhielt am 8. November 2021 von der Staatsanwaltschaft eine Nachricht, dass gegen sie Anklage erhoben worden sei. Cai erschien am 3. Januar 2022 vor Gericht, angeklagt wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs mittels einer Sektenorganisation“. Die Verfolgung, der sie zuvor ausgesetzt gewesen war, wurde als Beweis für die Anklage angeführt

Der Richter lud Cai am 9. Februar 2022 vor, um das Urteil von 1,5 Jahren Gefängnis zu verkünden. Außerdem wurde ihr eine Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 420 Euro) auferlegt. Als Cai den Richter fragte, warum ihr Alter von 84 auf 75 Jahre geändert worden sei, antwortete er, 75 sei 80.

Zwei betagte Frauen zu Gefängnis verurteilt, nur weil sie Falun-Dafa-Bücher gelesen haben

Die 85-jährige Qu Yuexian lebt in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Am 28. September 2021 brachen Zivilbeamte in ihre Wohnung ein. Sie zeigten ihr ein Foto, das sie am 13. Mai 2021 bei einer anderen Praktizierenden beschlagnahmt hatten. Qu sollte bestätigen, dass sie auf dem Foto zu sehen war.

Qu hatte am 13. Mai 2021 mit einigen anderen Praktizierenden Falun-Dafa-Bücher gelesen und ein gemeinsames Foto gemacht. Sie leugnete nicht, dass sie auf dem Foto zu sehen war. Daher durchsuchten die Beamten ihre Wohnung, zeigten aber weder ihre Ausweise noch einen Durchsuchungsbefehl vor. Als Qu nach der rechtlichen Grundlage für die Razzia fragte, hielten die Polizisten das Foto hoch und meinten: „Hier ist sie!“

Die Beamten beschlagnahmten Qus Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien. Eine Liste über die beschlagnahmten Gegenstände wurde nicht angefertigt. Im Anschluss nahmen die Beamten die Praktizierende mit auf die Polizeiwache Liangyuan und verhörten sie bis 3:00 Uhr morgens. Wegen ihres fortgeschrittenen Alters verlangten die Polizisten von Qu eine Kaution von 1.000 Yuan (145 Euro) und ließen sie gehen.

Die 75-jährige Liu Rongxian, die ebenfalls auf dem Foto zu sehen war, wurde am nächsten Tag verhaftet. Auch ihre Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien und mehrere tausend Yuan Bargeld wurden beschlagnahmt. Die Beamten brachten sie in die Haftanstalt Kunming Nr.1.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Xishan erhob später gegen beide Frauen Anklage wegen „rechtswidriger Versammlung“.

Als Qu und Liu vor dem Bezirksgericht Xishan angehört wurden (das genaue Datum ist unbekannt), sagte Qu zu ihrer Verteidigung aus. Sie sagte, dass sie früher an vielen Krankheiten gelitten habe, die alle geheilt wurden, nachdem sie 1997 mit Falun Dafa begonnen hatte. „Ich habe so sehr davon profitiert, dass ich Falun Dafa praktiziere. Aber Meister Li hat nie eine Gegenleistung von mir verlangt. Was ist falsch daran, wenn ich am 13. Mai 2021 mit anderen Praktizierenden Falun-Dafa-Bücher lese, um den Geburtstag des Meisters zu würdigen? Welches Gesetz haben wir denn gebrochen?“, fragte Qu den Richter.

Dieser wurde daraufhin so wütend, dass er die Praktizierende nicht mehr zu Wort kommen ließ. Später verurteilte er Qu zu eineinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 8.000Yuan (etwa 1.160 Euro). Gegen Liu verhängte das Gericht drei Jahren Gefängnis und 10.000 Yuan (etwa 1.450 Euro).

Nach elfeinhalb Jahren Gefängnis wird ein 78-Jähriger zu weiteren drei Jahren verurteilt

Ein 78-jähriger Einwohner der Stadt Yingtan, Provinz Jiangxi wurde am 10. Dezember 2021 wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa verhaftet und kürzlich zu drei Jahren Haft verurteilt. Weitere Einzelheiten über die jüngste Festnahme und Verurteilung von Hu Deyuan sind nicht bekannt.

Seit das kommunistische Regime Chinas 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, wurde Hu, ein ehemaliger Sicherheitsbeamter der Eisenbahnbehörde von Yingtan, bereits zweimal wegen seines Glaubens verurteilt.

Hu wurde am 28. Juni 2008 verhaftet. Er stand am 11. November im Bezirk Yuehu vor Gericht und durfte sein vorbereitetes Verteidigungsmanuskript nicht verlesen. Staatsanwalt Fu Yan führte als Beweismittel der Anklage einen Brief ein, den Hu während seiner Haft an die Polizei geschrieben hatte. In dem Brief hatte er sie aufgefordert, Falun Dafa nicht zu verfolgen. Der Richter verurteilte ihn später zu acht Jahren Haft.

Am 9. März 2017 wurde Hu erneut zu Hause verhaftet. Sein Computer, Drucker, Kopierer und seine Falun-Dafa-Flyer wurden beschlagnahmt. Die Polizei warf ihm vor, Plakate über Falun Dafa aufgehängt zu haben.

Hu wurde am 7. Juni im Bezirk Yuehu vor Gericht gestellt. Das Gericht informierte seine Familie erst am frühen Morgen des Verhandlungstages über die Anhörung. Der Richter teilte seiner Familie mit, dass er beabsichtige, ihn zu dreieinhalb bis sieben Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.420 Euro) zu verurteilen. Wenn sie die Geldstrafe rechtzeitig bezahlen würden, könne er ihn nur zu dreieinhalb Jahren verurteilen.

Hus Familie wollte unbedingt, dass ihr Angehöriger früher entlassen wird, und zahlte die Geldstrafe wie gefordert, doch der Richter weigerte sich, eine Quittung auszustellen. Hu wurde später zu dreieinhalb Jahren verurteilt. Zusätzlich setzten die Behörden seine Rente aus.

Fachkräfte im Visier

Immobilienmaklerin zum zweiten Mal innerhalb von sechs Jahren zu Haftstrafe verurteilt

Die ehemalige Immobilienmaklerin Xiang Dong wurde in das Frauengefängnis Nr. 2 der Provinz Yunnan gebracht, um dort eine dreijährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa anzutreten. Dies ist das zweite Mal innerhalb von sechs Jahren, dass sie verurteilt wurde.

Am 1. März 2021 brachen Polizisten in Xiangs Wohnung in Kunming (der Hauptstadt der Provinz Yunnan) ein. Der Grund: Jemand hatte sie angezeigt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Die Polizei beschlagnahmte zunächst ihre Falun-Dafa-Bücher und andere persönliche Gegenstände. Dann warteten die Beamten vor ihrem Haus und verhafteten sie, als sie gegen 20 Uhr zurückkehrte. Später wurde sie von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Xishan angeklagt und vom Bezirksgericht Xishan verurteilt.

Die über 40-jährige Xiang lernte 2011 Falun Dafa kennen. Durch das Praktizieren dieses Kultivierungsweges verbesserte sich ihre Gesundheit und sie veränderte ihre Anspruchshaltung anderen gegenüber. Sie gewann einen fürsorglichen und rücksichtsvollen Charakter, wodurch sich ihre angespannte Familienbeziehung harmonisierte.

Nachdem Xiang so sehr von Falun Dafa profitiert hatte, begann sie, sich in ihrer Freizeit dafür einzusetzen.

Am 24. Januar 2016 wurde sie wegen des Verteilens von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt und verhaftet. Die Polizei beschlagnahmte Xiangs Computer, Drucker, Kopierpapier und Falun-Dafa-Materialien. Xiangs Mann stellte sich auf den Standpunt, dass sie nichts Unrechtes getan habe. Die Polizei antwortete, dass man 278 Stück Materialien und vier DVDS in der Wohnung gefunden habe. Das würde ausreichen, um einen Fall anzulegen.

Am 13. September 2016 fand vor dem Bezirksgericht Xishan eine Anhörung zu Xiangs Fall statt. Ihr Anwalt beantragte Freispruch. Er argumentierte, dass die von der Staatsanwaltschaft vorgelegten Beweise nur wiedergeben, dass seine Mandantin eine Falun-Dafa-Praktizierende sei. Damit sei eine Anklage nicht gerechtfertigt. Der Anwalt stellte sich auch auf den Standpunkt, dass der Glaube seiner Mandantin durch die Verfassung geschützt und ihr Grundrecht sei. Zudem sei es gesetzwidrig, dass die Polizei in die Wohnung seiner Mandantin eingedrungen sei und sie durchsucht habe, sagte er. Nicht seine Mandantin habe gegen das Gesetz verstoßen, sondern die Polizei.

Letztlich verurteilte der Richter Xiang zu einem Jahr Haft.

Mutter einer kanadischen Staatsbürgerin zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Liu Yan, eine ehemalige Englischprofessorin in der Provinz Yunnan wurde im April 2022 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Ihre in Toronto lebende Tochter kämpft um ihre Freilassung.

Liu Yan (links) mit ihrer Tochter und ihrem Mann

Liu Yan war früher Direktorin und außerordentliche Professorin der Fremdsprachenabteilung der Universität für Kunst und Wissenschaften in Yunnan. Als sie am 29. September 2021 ein Taxi nahm, versuchte der Fahrer mit Nachnamen Luo, ihr unerwünschte Avancen zu machen. Liu wies ihn entschieden zurück und erklärte ihm, dass sie Falun Dafa praktiziere und nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht lebe. Als Vergeltung zeigte Luo sie bei der Polizei an.

Ein Dutzend Beamte, darunter Ding Jianfeng und Guo Hongwei von der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Wuhua, verhafteten Liu am nächsten Tag. Sie war gerade im Umweltschutz-Kunstmuseum tätig, das sie und ihr Mann betrieben. Man sperrte sie ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming, wo sie keinen Besuch von ihrem Anwalt und ihrer Familie empfangen durfte.

Das Bezirksgericht Wuhua verurteilte Liu im April 2022 nach einer Anhörung am 25. Februar zu dreieinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 710 Euro). Sie wurde wegen „Untergrabung des Strafvollzugs durch eine Sektenorganisation“ angeklagt. Dies ist eine Standardanschuldigung, welche zur Kriminalisierung von Falun-Dafa-Praktizierenden verwendet wird. Liu beabsichtigte, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Lius Tochter Liu Mingyuan, die am Sheridan College in Toronto ein Studium für Computeranimation absolviert, hat seit Oktober letzten Jahres Pressekonferenzen abgehalten und Briefe an Regierungsvertreter geschrieben, in denen sie die sofortige Freilassung ihrer Mutter forderte.

18. Februar 2022: Liu Mingyuan fordert die Freilassung ihrer Mutter während einer Pressekonferenz vor dem chinesischen Konsulat in Toronto 

Sechs Falun-Dafa-Praktizierende zu Haftstrafen verurteilt (Provinz Shandong)

Am 20. Januar 2022 wurde Liang Yaomin zum dritten Mal wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht angehört. Ihre Anwälte und sie widerlegten die von der Polizei fingierten Beweise. Nichts davon könne beweisen, dass Liang gegen das Gesetz verstoßen hat, indem sie Falun Dafa praktizierte, argumentierten sie. Sie beantragten Freispruch. Trotz Mangels an Beweisen verurteilte der Richter die Praktizierende im April 2022 zu dreieinhalb Jahren Gefängnis.

Liang arbeitete früher als Polizeiaufseherin in der Stadt Haiyang, Provinz Shandong. Am 9. Januar 2021 verhafteten Polizisten sie in ihrem Bekleidungsgeschäft. Als die 62-Jährige ins Untersuchungsgefängnis Yantei inhaftiert wurde, litt sie unter ernsthaften Herzbeschwerden und ihre Beine zitterten.

Trotz ihres schlechten Gesundheitszustandes weigerte sich die Polizei, sie gegen Kaution freizulassen. Sie versuchten, Liang dazu zu bringen, Erklärungen zu verfassen, in denen sie sich von Falun Dafa lossagt. Auch sollte sie sich wegen des Praktizierens von Falun Dafa schuldig bekennen. Der Staatsanwalt versuchte, sie dazu zu bringen, im Gegenzug für ihre Freilassung gegen Kaution Dokumente zu unterschreiben, in denen sie die gefälschten Beweise anerkennt. Sie weigerte sich, dem nachzukommen.

Liang litt unter starken Schmerzen in der Brust, als sie am 16. Dezember und am 30. Dezember 2021 vom Stadtgericht Haiyang in virtuellen Anhörungen vor Gericht gestellt wurde. Der Richter vertagte beide Sitzungen und verschob die Anhörung auf den 20. Januar 2022.

Liang hatte früher als Ingenieurin für Spurenkontrolle bei der Polizeibehörde der Stadt Haiyang gearbeitet und den Titel einer Polizeileiterin dritter Klasse innegehabt. Sie war eine der wenigen Ermittlungsbeamtinnen in der Provinz gewesen und hatte mit ihren herausragenden Fähigkeiten viele große und wichtige Fälle gelöst.

Aufgrund des lang anhaltenden Stresses bei der Arbeit litt Liang damals an vielen schweren Krankheiten, darunter Herzerkrankungen, Gastritis, Gallenblasenödem, Pankreatitis, neuropathische Schmerzen, Arthritis und Hyperplasie der Halswirbelsäule.

Eine Freundin stellte ihr am 20. Januar 1996 Falun Dafa vor, nachdem sie von den enormen gesundheitlichen Vorteilen von Falun Dafa erfahren hatte. Liang studierte zwei Wochen lang die spirituelle Lehre von Falun Dafa und machte die Übungen, danach verbesserte sich ihr Zustand. Einen Monat später war sie wieder völlig gesund.

Seit Beginn der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 war Liang verhaftet, einer Gehirnwäsche unterzogen und in eine psychiatrische Klinik und ein Zwangsarbeitslager eingewiesen worden. Liang wurde auch zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören. Außerdem hatte ihr Arbeitgeber, die Polizeibehörde, sie entlassen. Sie hatte dann ein Bekleidungsgeschäft eröffnet, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Polizei verfolgte sie jedoch erneut, nahm sie fest und verurteilte sie zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt.

Militärärztin im Ruhestand zu drei Jahren Haft verurteilt

Eine pensionierte Militärärztin in der Stadt Changsha, Provinz Hunan, wurde infolge einer Razzia zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizierte. Auch ihre Rente wurde ausgesetzt.

Zhu Cuihua, die zuvor im Krankenhaus des bewaffneten Polizeikorps von Hunan gearbeitet hatte, wurde am 28. Oktober 2020 verhaftet, und ihre Wohnung durchsucht. Seitdem wird sie in der Haftanstalt Nr. 4 der Stadt Changsha festgehalten.

Zhu war eine von mehr als zwanzig Falun-Dafa-Praktizierenden in Changsha, die am 27. und 28. Oktober verhaftet wurden. Bei den Hausdurchsuchungen versuchte die Polizei, von ihren Familien Informationen über sie zu erhalten. Die meisten Familien sagten, sie wüssten nichts. Die Polizei nahm dies in ihre Aussagen auf und verbot den Familien später, an den Anhörungen der Praktizierenden teilzunehmen. Sie begründeten dies damit, dass ihre Familien Zeugen der Anklage seien.

Zhu war eine von über 20 Falun-Dafa-Praktizierenden in Changsha, die am 27. und 28. Oktober verhaftet worden waren. Als Polizisten die Wohnungen durchsuchten, versuchten sie, über die Familien weitere Informationen zu erhalten. Die meisten Angehörigen sagten aus, dass sie nichts wüssten. Die Polizei nahm dies in ihren Protokollen auf und benannte die Angehörigen als Zeugen der Anklage. Deshalb durften sie später nicht an dem Verhandlungstermin teilnehmen.

Sieben Praktizierende sind inzwischen verurteilt worden: Zhang Lingge (w) wurde am 8. Mai 2021 zu vier Jahren verurteilt; der Rechtsanwalt Meng Kai (m) am 17. September 2021 zu dreieinhalb Jahren; Wen Jing (w) am 6. Dezember 2021 zu drei Jahren und drei Monaten; Xu Lihua (w) am 7. Dezember 2021 zu dreieinhalb Jahren; Li Zhigang (m) am 21. Dezember 2021 zu fünf Jahren und drei Monaten und Cao Zhifang (m) und seine Frau Yang Fang am 24. Dezember 2021 zu drei Jahren und vier Monaten. Ein weiteres Paar, Chen Yang und seine Frau Cao Zhimin, stand am 21. Dezember 2021 vor Gericht und wartet noch immer auf sein Urteil.

Frühere Berichte:

Bilanz im Mai 2022: Insgesamt 42 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteiltBilanz April 2022: Insgesamt 57 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteiltBilanz März 2022: Insgesamt 74 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafen bis zu neun Jahren verurteiltBilanz bis Februar 2022: Insgesamt 33 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteiltBilanz für den Januar 2022: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteiltJahresbericht 2021: Insgesamt 1.187 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt