Bilanz im Mai 2022: Insgesamt 42 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Im Mai 2022 wurden 42 Fälle gemeldet, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden. Zwei wurden im Jahr 2020 verurteilt, sieben im Jahr 2021 und 33 im Jahr 2022, unter ihnen zwei im Januar, vier im Februar, einer im März, sechs im April, 19 im Mai und einer in einem unbekannten Monat der Verurteilung.

Falun Dafa, auch bekannt als Falun Gong, ist eine spirituelle Disziplin, die seit 1999 vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird. Seitdem wurden unzählige Praktizierende festgenommen, inhaftiert, verurteilt und gefoltert, weil sie für ihren Glauben eintraten. Aufgrund der strengen Informationszensur in China kann jedoch nicht immer rechtzeitig über die Vorfälle berichtet werden und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.

Die verurteilten Praktizierenden – 26 (62 Prozent) von ihnen Frauen – kamen aus neun Provinzen. Die Provinz Liaoning verzeichnete die meisten Fälle (9), wobei sechs der betroffenen Praktizierenden bei einer Polizeirazzia verhaftet wurden (die Polizei behauptete, die Gruppenverhaftungen seien ein „Geschenk“ für die Hundertjahrfeier der Kommunistischen Partei Chinas am 1. Juli 2021).

15 der Praktizierenden waren 60 Jahre und älter, darunter drei über 80 und sieben über 70 Jahre alt. Ein 78-jähriger Mann und eine 78-jährige Frau wurden zu drei bzw. fünf Jahren Haft verurteilt.

Die Haftstrafen reichten von sechs Monaten bis zu acht Jahren, darunter vier Fälle mit Bewährung. Einige von ihnen wurden verurteilt, weil sie in Privatwohnungen Falun-Dafa-Bücher gelesen hatten, während andere verurteilt wurden, weil sie mit Mitmenschen über die Verfolgung gesprochen hatten. 21 Praktizierende wurden zu Geldstrafen von insgesamt 188.000 Yuan (ca. 26.275 Euro) verurteilt, was einem Durchschnittsbetrag von 8.952 Yuan (ca. 1.254 Euro) pro Person entspricht.

Zwei der verurteilten Praktizierenden waren früher selbst Polizeibeamte. Unter den anderen waren ein Lehrer, eine Krankenschwester, ein Motorradtaxifahrer und ein IT-Fachmann.

Einige ältere Praktizierende dürfen ihre Strafe aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters zu Hause absitzen, müssen sich aber wöchentlich bei der örtlichen Justizbehörde melden und häufig Videoanrufe mit den Behörden tätigen, um zu bestätigen, dass sie zu Hause bleiben. Außerdem wurden die Kinder einiger Praktizierender von den Behörden angewiesen, sie zu überwachen und sie daran zu hindern, mit anderen Falun-Dafa-Praktizierenden Kontakt aufzunehmen.

Einige der Praktizierenden wurden seit 1999 wiederholt verfolgt. Der oben erwähnte 78-jährige Mann, der zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, hatte bereits zwei Gefängnisstrafen von insgesamt 11,5 Jahren abgeleistet. Eine Frau, die bereits 15 Jahre abgesessen hatte, wurde erneut zu acht Jahren verurteilt.

Unter den verurteilten Praktizierenden waren auch zwei Mütter und ihre Töchter. Die Mutter und die Tochter in der Provinz Liaoning wurden insgeheim verurteilt, da die Behörden ihre Familie über ihren Aufenthaltsort und den Stand des Verfahrens im Unklaren ließen.

In einem anderen Fall in der Provinz Shandong verheimlichte der Richter die Verurteilung des Praktizierenden vor seiner Familie, um sie daran zu hindern, in seinem Namen Berufung einzulegen.

Nachfolgend finden Sie einige ausgewählte Fälle in Kurzfassung. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier (PDF) heruntergeladen werden.

Wiederholt ins Visier genommen

Nach 15 Jahren Gefängnis insgeheim zu weiteren acht Jahren verurteilt

Zhu Mingrong, 48, wohnhaft in der Stadt Leshan in der Provinz Sichuan, wurde am 24. Oktober 2021 verhaftet. Sie war von den Eltern eines Schülers angezeigt worden, weil sie mit dem Schüler über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde entweder im April oder im Mai 2022 zu acht Jahren Haft verurteilt. weil sie Falun Dafa praktiziert. Ihre Familie hatte nie eine Mitteilung über ihren Fall erhalten.

Seit Beginn der Verfolgung wurde Zhu wiederholt verfolgt und 15 Jahre lang wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert. Das erste Mal wurde sie im Oktober 1999 verhaftet, als sie nach Peking fuhr, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde 15 Tage lang festgehalten und später zu drei Jahren Haft verurteilt. In den Jahren 2003 und 2010 wurde sie zu zwei weiteren Gefängnisstrafen von jeweils sechs Jahren verurteilt.

Praktizierender nach zehn Jahren Haft und dem Tod seines Vater erneut zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt

Sein Vater war bei der Verfolgung von Falun Dafa ums Leben gekommen; er selbst wurde wegen seines Glaubens zehn Jahre im Gefängnis inhaftiert. Dann geriet Wei Bin erneut ins Visier der Behörden. Vor kurzem wurde er zu weiteren sechs Jahren Haft verurteilt. Er hat Berufung eingelegt.

Wei Bin lebt in der Stadt Jiangyou in der Provinz Sichuan. Im Jahr 2002 hatte ein Gericht ihn zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert. Er wurde geschlagen und musste stundenlang in der prallen Sonne stehen. Im September 2009, als Wei noch inhaftiert war, wurde auch sein Vater Wei Chaohai festgenommen. Das Gericht verhängte gegen ihn eine Haftstrafe von sieben Jahren wegen seines Glaubens an Falun Dafa. 2011 wurde der Vater ins Gefängnis Deyang gebracht, wo er am 1. Januar 2013 zu Tode gefoltert wurde.

Wei Bin wurde am 18. Juni 2021 erneut festgenommen. Zuvor war seine Mutter auf der Straße von Polizisten abgeführt worden. Die Beamten nahmen ihr den Rucksack und die Wohnungsschlüssel weg. Während Polizisten die Frau mit verbundenen Augen in ein Untersuchungsgefängnis überführten, verschafften sich andere Beamte mit den Schlüsseln Zutritt zu ihrer Wohnung und verhafteten Wei Bin. Die Polizei durchsuchte die gemeinsame Wohnung von Mutter und Sohn und beschlagnahmte seine Falun-Gong-Bücher, Bankkarten und viele andere Wertsachen.

Während Weis Mutter am 2. Juli gegen Kaution freigelassen wurde, blieb er in Gewahrsam. Zwei Wochen lang hielt die Polizei ihn in Handschellen und entzog ihm den Schlaf. Gelegentlich durfte er für zwei oder drei Stunden schlafen. Die meiste Zeit verhörte ihn die Polizei und zwang ihn zuzugeben, dass er 3.800 automatische Telefonanrufe an die Öffentlichkeit über Falun Dafa getätigt hatte.

Das Gericht der Stadt Jiangyou führte insgesamt vier Anhörungen zu Weis Fall durch. Sein Anwalt nahm an den ersten drei Anhörungen teil. Aufgrund einer dreiwöchigen Corona-Quarantäne konnte er an der vierten Anhörung nicht teilnehmen. Die Staatsanwaltschaft legte dem Gericht die von der Polizei erbrachten Beweise vor. Dabei handelte es sich um zwei Blätter aufgezeichneter Telefongespräche und nicht wie von der Polizei behauptet um automatisierte Anrufe. Der Richter verurteilte ihn am 29. April 2022 zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (etwa 840 Euro).

Lehrerin zum zweiten Mal in knapp drei Jahren wegen ihres Glaubens verurteilt

Yu Meixia, eine 59-jährige Frau aus dem Kreis Changle in der Provinz Shandong wurde am 27. April zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Sie war am 4. Februar 2022 verhaftet worden, weil sie mit den Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Der jüngsten Verurteilung von Yu Meixia war eine frühere Gefängnisstrafe von 15 Monaten vorausgegangen, die am 20. Dezember 2019 gegen sie verhängt worden war, ebenfalls, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Seit das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung angeordnet hatte, wurde Yu mindestens fünfmal verhaftet und dreimal wurde ihre Wohnung durchsucht. Ihr Arbeitgeber setzte zweimal ihr Gehalt aus, was für sie einen finanziellen Verlust von mindestens 100.000 Yuan (ca. 14.200 Euro) bedeutete. Ihre Rente wurde ausgesetzt, als sie nach ihrer letzten Haftstrafe im Jahr 2020 entlassen wurde.

Polizistin zu Gefängnis verurteilt

Die 49-jährige Cheng Lianlian, eine ehemalige Polizistin aus der Stadt Baliwan, Kreis Hongan, Provinz Hubei, wuchs in einer wohlhabenden Familie auf. Sie wurde von ihren Eltern verwöhnt, war rechthaberisch, jähzornig, hinterlistig, arrogant und gegenüber den Eltern respektlos. Auch auf der Arbeit kam sie mit anderen nicht gut aus.

Cheng hatte einen Freund, Wang Jue, der Falun Dafa praktizierte. Eines Tages schenkte er ihr das Buch Zhuan Falun. Sie las es in einem Zug bis zum Ende. Als sie ihr Verhalten mit den im Buch beschriebenen Prinzipien verglich, schämte sich Cheng. Entschlossen, sich zu ändern, begann sie im März 1998, Falun Dafa zu praktizieren.

Bald verbesserte sich ihr Charakter. Sie respektierte ihre Eltern, war freundlich, hörte auf zu lügen und schikanierte andere nicht mehr. Auch ihre Migräneanfälle verschwanden. Später heiratete sie Wang und brachte einen Sohn zur Welt, Wang Xiaoxiao.

Da sich das Ehepaar trotz der Verfolgung weigerte, Falun Gong abzuschwören, verlor Frau Cheng ihre Arbeit und die Familie musste häufig umziehen, um der Verfolgung zu entgehen. Als ihr elfjähriger Sohn bei einem Autounfall ums Leben kam, erlitt ihr Mann, der jahrelang unter dem enormen Druck der Verfolgung gestanden hatte, einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine psychiatrische Klinik eingeliefert.

Cheng kehrte daraufhin zu ihrem Elternhaus nach Baliwan zurück und arbeitete in einem Supermarkt. Doch auch dort kam sie nicht zur Ruhe. Die örtlichen Polizisten schikanierten sie häufig. Im August 2021 wurde sie verhaftet, was zu ihrer erneuten Verurteilung führte.

Ältere Menschen werden nicht verschont

78-Jährige wegen ihres Glaubens schikaniert und zu fünf Jahren Haft verurteilt

Eine 78-jährige Einwohnerin der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang ist am 26. April 2022 wegen Praktizierens von Falun Dafa zu fünf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.800 Euro) verurteilt worden.

Hu Yulian, eine alleinlebende Rentnerin des Ölfeldes Daqing, wurde Mitte November 2021 zweimal von der Polizei schikaniert. Am 19. November verleitete die Polizei sie dazu, die Tür zu öffnen, indem sie ihren Sohn an die Tür klopfen ließ. Sie nahmen Hu zu einer körperlichen Untersuchung mit und schickten sie nach Hause, wobei sie sagten, dass sie am nächsten Tag zum Mittagessen wiederkommen würden.

Als die Polizisten am nächsten Tag wiederkamen, sagten sie, der molekulare Coronavirus-Test, den sie am Vortag gemacht hätten, habe kein gültiges Ergebnis erbracht. Sie verleiteten sie dazu, mit ihnen zu einem weiteren Test zu gehen, brachten sie dann aber in das Untersuchungsgefängnis Dumeng. Die Polizei teilte Hus Familie zunächst mit, dass sie zehn Tage lang festgehalten werden würde. Nach Ablauf der zehntägigen Haft weigerte sich die Polizei jedoch, sie freizulassen, und übergab ihren Fall der Staatsanwaltschaft zur strafrechtlichen Verfolgung.

Am 18. Januar 2022 fand der Prozess gegen Hu vor dem Bezirksgericht Ranghulu statt. Der Richter erlaubte ihrer Familie nicht, der Anhörung beizuwohnen, und führte die Pandemie als Grund dafür an. Hu trat als ihr eigener Anwalt auf und plädierte auf nicht schuldig.

Als der Richter am 26. April das Urteil verkündete, sagte er, dass er sie ursprünglich zu sieben Jahren verurteilen wollte, aber aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters habe er die Strafe um zwei Jahre reduziert.

Nach elfeinhalb Jahren Gefängnis wird ein 78-Jähriger zu weiteren drei Jahren verurteilt

Ein 78-jähriger Einwohner der Stadt Yingtan, Provinz Jiangxi wurde am 10. Dezember 2021 wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa verhaftet und kürzlich zu drei Jahren Haft verurteilt. Weitere Einzelheiten über die jüngste Festnahme und Verurteilung von Hu Deyuan sind nicht bekannt.

Seit das kommunistische Regime Chinas 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, wurde Hu, ein ehemaliger Sicherheitsbeamter der Eisenbahnbehörde von Yingtan, bereits zweimal wegen seines Glaubens verurteilt.

Hu wurde am 28. Juni 2008 verhaftet. Er stand am 11. November im Bezirk Yuehu vor Gericht und durfte sein vorbereitetes Verteidigungsmanuskript nicht vorlesen. Staatsanwalt Fu Yan führte als Beweismittel der Anklage einen Brief ein, den Hu während seiner Haft an die Polizei geschrieben hatte. In dem Brief hatte er sie aufgefordert, Falun Dafa nicht zu verfolgen. Der Richter verurteilte ihn später zu acht Jahren Haft.

Hu wurde am 9. März 2017 erneut zu Hause verhaftet. Sein Computer, Drucker, Kopierer und seine Falun-Dafa-Flyer wurden beschlagnahmt. Die Polizei warf ihm vor, Plakate über Falun Dafa aufgehängt zu haben.

Am 7. Juni wurde Hu im Bezirk Yuehu vor Gericht gestellt. Das Gericht informierte seine Familie erst am frühen Morgen des Verhandlungstages über die Anhörung. Der Richter teilte seiner Familie mit, dass er beabsichtige, ihn zu dreieinhalb bis sieben Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.420 Euro) zu verurteilen. Wenn sie die Geldstrafe rechtzeitig bezahlen würden, könne er ihn zu nur dreieinhalb Jahren verurteilen.

Hus Familie wollte unbedingt, dass ihr Angehöriger früher entlassen wird, und zahlte die Geldstrafe wie gefordert, doch der Richter weigerte sich, eine Quittung auszustellen. Hu wurde später zu dreieinhalb Jahren verurteilt. Zusätzlich setzten die Behörden seine Rente aus.

Verurteilt, weil sie auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatten

71-Jährige zur Haftstrafe verurteilt, nur weil sie Falun Dafa praktiziert

Eine 71-jährige Frau in der Stadt Nantong in der Provinz Jiangsu wurde zu 2,5 Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Shi Meilian wurde am 13. Mai 2021 verhaftet, als sie zusammen mit anderen Praktizierenden im Haus von Shen Yafang einer anderen Praktizierenden, Falun-Dafa-Bücher las.

Shen, Shi und zwölf andere Gäste, allesamt Falun-Dafa-Praktizierende, wurden in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Shen, die über 80 Jahre alt ist, erlitt in der Haft schwere vaginale Blutungen. Sie und die anderen zwölf Praktizierenden wurden später freigelassen, Shi jedoch blieb in Gewahrsam. Am 25. Juni brachte man sie in das Untersuchungsgefängnis von Nantong.

Das Bezirksgericht Chongchuan hielt eine geheime Anhörung ab und verurteilte Shi später zu 2,5 Jahren Haft. Sie wurde in das Frauengefängnis in der nahegelegenen Stadt Nanjing überstellt.

Vor ihrer letzten Verurteilung hatte Shi bereits in einem Zwangsarbeitslager eingesessen. Ein weiteres Mal wurde sie am 16. August 2007 verhaftet. Damals hatte die Polizei ihre Tochter gezwungen, sie zum Textilgeschäft der Mutter zu bringen. Shi wurde dann in einem Hotel festgehalten. Jegliche Familienbesuche wurden ihr verweigert.

Zu Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie mit anderen über Falun Dafa sprach (Provinz Sichuan)

Shui Qionghua aus der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan wurde kürzlich zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil sie auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht hatte.

Shui wurde am 13. Mai 2021 verhaftet. Sie war angezeigt worden, weil sie auf einem Bauernmarkt mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Am nächsten Tag brachte man sie in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Shuangliu, wo sie seitdem inhaftiert ist.

Am 28. April 2022 erschien Shui vor dem Bezirksgericht Shuangliu. Sie sagte, sie habe in der Vergangenheit jedes Mal, wenn sie einen Asthmaanfall hatte, das Gefühl gehabt, sterben zu müssen. Sie sei sehr dankbar, dass dieser Zustand geheilt wurde, nachdem sie mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte. Seitdem seien über zwanzig Jahre vergangen und sie habe nie wieder einen Asthmaanfall gehabt.

Der Staatsanwalt beschuldigte Shui der „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“, eine Anklage, die standardmäßig gegen Falun-Dafa-Praktizierende vorgebracht wird. Er führte die in Shuis Auto und Wohnung beschlagnahmten Falun-Dafa-Informationsmaterialien als Beweismittel gegen sie an und forderte eine Freiheitsstrafe zwischen drei und sieben Jahren.

Shuis Anwalt plädierte für sie auf nicht schuldig. Er brachte vor, dass Falun Dafa durch kein Gesetz in China kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet wird. Er fügte hinzu, dass der Staatsanwalt keine Beweise dafür vorgelegt habe, wie seine Mandantin angeblich das Gesetz untergraben habe. Außerdem konnte mit den beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien nicht nachgewiesen werden, dass sie irgendjemandem oder irgendeiner Sache in der Gesellschaft geschadet hat.

Der Staatsanwalt bestand darauf, es sei eine unbestreitbare „Tatsache“, dass Falun Dafa eine Sekte sei. Ein Zuhörer forderte den Staatsanwalt auf, Beweise für diese Behauptung vorzulegen, wurde jedoch vom Justizwachtmeister zum Schweigen gebracht.

Nach einer kurzen Unterbrechung verkündete der Richter, dass er Shui zu zwei Jahren Haft verurteile.

Mit Schülern über Falun Dafa gesprochen – Hausmeisterin wird zu drei Jahren Haft verurteilt

Song Chanping, eine 56-Jährige wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie auf die seit 1999 andauernde Verfolgung von Falun Dafa durch das kommunistische Regime Chinas aufmerksam gemacht hatte.

Song Chanping lebt in der Stadt Dehui, Provinz Jilin. Sie arbeitete als Hausmeisterin in der Privatschule Longzhu. Als sie mit Schülern über Falun Dafa sprach, erstattete der Schuldirektor Wang Anzeige gegen sie. Die Praktizierende wurde am 10. Juli 2021 festgenommen, anschließend ihre Wohnung durchsucht. Am 26. Juli brachten Beamte sie ins Untersuchungsgefängnis Nr. 4 von Changchun.

Erst kürzlich erhielt Minghui.org die Information, dass Song vom Gericht Dehui zu drei Jahren Haft verurteilt und in die örtliche Haftanstalt verlegt worden sei.

Für Songs Familie war die Festnahme und das Urteil ein schwerer Schlag. Sie befindet sich nun in einer schwierigen Situation. Ihr Mann arbeitet außerhalb der Stadt, während ihr älterer Sohn wegen einer schweren Diabeteserkrankung arbeitsunfähig ist. Der jüngere Sohn leidet unter Depressionen und kann ebenfalls nicht arbeiten. Song war für ihre Söhne und zwei Enkeltöchter die Hauptbezugsperson.

Mann aus Guangdong bekommt dreieinhalb Jahre für die Verteilung von zwei Flugblättern über Falun Gong

Ein Mann in der Stadt Shantou in der Provinz Guangdong wurde Ende 2021 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert; seine Berufung wurde Monate später abgelehnt.

Lin Zicheng, 69, legte am 28. Juli 2020 zwei Falun-Dafa-Prospekte auf ein Auto in einem Viertel im Bezirk Haojiang. Ein Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees sah das und meldete es der Polizei. Daraufhin wurde Lin Stunden später verhaftet. Auch seine Wohnung wurde durchsucht.

Lin wurde am 18. August gegen Kaution freigelassen, nachdem er aufgrund der Misshandlungen in der Haftanstalt des Bezirks Haojiang erkrankt war. Als die Kautionsfrist von einem Jahr am 13. August 2021 ablief, stellte die Polizei Lin unter Hausarrest.

Trotz seines schlechten Gesundheitszustands wurde Lin Ende 2021 vor dem Bezirksgericht Jinping angeklagt und zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) verurteilt. Er legte Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Shantou ein, das seine ursprüngliche Strafe am 17. Januar 2022 bestätigte.

Vor seiner letzten Verurteilung war Lin am 18. Mai 2010 zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden, weil er mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Motorradtaxifahrer zu einem Jahr Haft verurteilt, weil er seinem Fahrgast von Falun Dafa erzählte

Ein Einwohner der Stadt Shenzhen, Provinz Guangdong wurde am 11. Januar 2022 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu einem Jahr Haft verurteilt.

Guo Zhongwei, 50, hat in den letzten Jahren als Motorradtaxifahrer gearbeitet. Er wurde am Abend des 17. Juni 2021 verhaftet, nachdem er von einem Fahrgast angezeigt worden war, weil er mit ihm über Falun Dafa gesprochen hatte. Seine Wohnung wurde durchsucht.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Longhua genehmigte Guos Verhaftung am 23. Juli 2021 und übergab seinen Fall später an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Nanshan. Letztere erhob Anklage gegen ihn und übergab seinen Fall an das Bezirksgericht Nanshan. Am 11. Januar 2022 stand er vor Gericht und wurde zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 284 Euro) verurteilt.

Es ist nicht das erste Mal, dass der aus der Provinz Hunan stammende Guo wegen seines Glaubens ins Visier genommen wurde. Er wurde erstmals im Jahr 2000 verhaftet und 15 Tage lang festgehalten. Im Sommer 2007 wurde er erneut verhaftet, und am 12. September 2007 verurteilte ihn das Bezirksgericht Guidong in der Stadt Chenzhou, Provinz Hunan zu drei Jahren Haft.

Vierfache Mutter zu Haftstrafe verurteilt – sie hatte Plakate über Falun Dafa aufgehängt

Pan Dongmei aus der Stadt Maoming in der Provinz Guangdong wurde am 28. Dezember 2021 zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Pan, eine 42-jährige Mutter von vier Kindern, sowie Yang Shulan, damals 75 Jahre alt, wurden von einer Überwachungskamera aufgenommen, als sie am 24. Mai 2021 Plakate mit Informationen über Falun Dafa an Strommasten anbrachten. Daraufhin begann die Polizei, die beiden Frauen zu beschatten und zu überwachen.

Pan brachte Yang am 22. Juni nach Hause. Als sie bei Yang ankamen, wurden sie von mehr als zehn Beamten umringt und verhaftet. Die Polizei durchsuchte zunächst Yangs Wohnung und dann die von Pan. Beide Frauen wurden ins Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Maoming gesperrt.

Das Bezirksgericht Maonan verurteilte Pan am 28. Dezember 2021 zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro). Es ist nicht klar, ob auch Yang verurteilt wurde.

Seit das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun Dafa anordnete, wurde Pan, eine Gemüsehändlerin, wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt.

Das erste Mal wurde Pan, damals 21 Jahre alt, am 3. April 2001 verhaftet, nachdem sie nach Peking gereist war, um für das Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa zu appellieren. Vom 5. bis zum 8. April hielt man sie im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Chaoyang fest, wo Wärter sie an ein Holzbrett banden und zwangsernährten. Sie zogen ihr die Socken aus und stopften ihr eine Socke in die Vagina und die andere in den Anus. Außerdem veranlassten sie Häftlinge, ihr den Mund zuzukleben, um sie am Schreien zu hindern. Infolge der Folter wurde sie ohnmächtig.

Zwischen dem 8. und 10. April verhörten die Polizisten sie abwechselnd und entzogen ihr dabei den Schlaf. Bei einem weiteren Verhör am 11. April fesselte die Polizei Pan mit Handschellen an einen männlichen Falun-Dafa-Praktizierende. Sie zogen die Hose des Mannes aus und befahlen ihr, ihn anzuschauen. Sie weigerte sich. Daraufhin forderte die Polizei Pan auf, ihre Hose auszuziehen, damit die anderen sie nackt sehen konnten. Auch hier leistete sie heftigen Widerstand. Anschließend verbrannten die Polizisten mit einem Feuerzeug sowohl Pans Kinn als auch das Kinn des männlichen Praktizierenden, sodass sie zahlreiche Blasen im Gesicht bekamen. Trotz der Schmerzen der beiden Praktizierenden wischten die Polizisten den Ruß mit hartem Papier aus ihren Gesichtern.

Am 8. Mai 2008 wurde Pan erneut verhaftet. Anschließend brachte man sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung und hielt sie dort für eine unbekannte Zeit fest. Am 26. August, 6. Oktober und 7. Oktober 2020 wurde sie von Lyu Jianguo vom Büro 610 der Stadt Meihua zusammen mit mehreren Polizeibeamten schikaniert und aufgefordert, Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Sie weigerte sich.

Außer den Schikanen an diesen drei Tagen wurde Pan am 20. September 2020 festgenommen. Es gab eine 10-tägige Administrativhaft im Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Maoming.

Am 24. Dezember 2020 begaben sich Beamte des Büro 610 und Polizeibeamte zu Pans Gemüsestand und verhafteten sie vor den Augen der Menge. Auf dem Polizeirevier Meihua nahmen sie die vorbereitete Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa heraus und forderten sie auf, diese zu unterschreiben. Als sie sich weigerte, hielten sie ihre Hand fest und zwangen sie, ihren Fingerabdruck darauf zu drücken. Danach wurde sie freigelassen.

IT-Fachmann weniger als ein Jahr nach Beendigung seiner vorherigen Haftstrafe erneut wegen Versendung von Briefen über seinen Glauben verurteilt

Weniger als ein Jahr nachdem Mo Qibing seine dreieinhalbjährige Haftstrafe wegen Praktizierens von Falun Dafa abgesessen hatte, wurde der Einwohner der Stadt Yiyang in der Provinz Hunan erneut zu drei Jahren und acht Monaten verurteilt. Der Grund: Er hatte Briefe verschickt, um die Aufhebung seiner früheren ungerechtfertigten Verurteilung zu erreichen.

Mo, ein IT-Fachmann Ende 40, begann am 16. November 2007, Falun Dafa zu praktizieren, nachdem er durch ein Softwareprogramm, das ihm half, die chinesische Internetzensur zu umgehen, davon erfahren hatte. Seitdem machte er beharrlich auf die Verfolgung aufmerksam, wurde dadurch aber selbst zur Zielscheibe.

Mo wurde erstmals am 16. Mai 2008 verhaftet. Er wurde 15 Tage lang in einem Haftzentrum festgehalten und dann in die Gehirnwäsche-Einrichtung Laodaohe gebracht, wo er sechs Tage lang festgehalten wurde.

Am 7. März 2011 wurde Mo erneut verhaftet, weil er mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Man hielt ihn im Kreisgefängnis Taojiang fest und verhängte später eine einjährige Haftstrafe im Xinkaipu-Zwangsarbeitslager über ihn.

Am 28. Februar 2012, vier Tage nach seiner Entlassung, besuchte er eine andere Praktizierende, Kuang Huanyuan, die über 80 Jahre alt war. Die Polizei war gerade dabei, die Wohnung von Kuang zu durchsuchen. Sie verhafteten Mo und verhängten über ihn eine weitere Arbeitslagerstrafe von 15 Monaten. Da er die für die Aufnahme erforderliche ärztliche Untersuchung nicht bestand, wurde er freigelassen.

Am 29. April 2013 wurde Mo ein weiteres Mal verhaftet, weil er auf einem Bahnhof mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Zwei Wochen später verlegte man ihn in das Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Yiyang und verurteilte ihn Ende 2013 zu drei Jahren Haft im Gefängnis von Wangling.

Nach seiner Entlassung zog Mo in die Provinz Zhejiang, um dort zu arbeiten. Am 14. Dezember 2017 wurde er erneut verhaftet und zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er eine Mitteilung des staatlichen Hauptamtes für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen verbreitet hatte, mit der das Verbot der Veröffentlichung von Falun-Dafa-Büchern aufgehoben wurde. Die Wärter des Gefängnisses 2 in der Provinz Zhejiang versetzten ihm Elektroschocks am ganzen Körper. Die Narben sind noch heute sichtbar.

Nachdem Mo am 13. Juni 2021 freigelassen worden war, reichte er beim Bezirksgericht Ziyang einen Antrag auf Wiederaufnahme seines Verfahrens ein. Er sagte, es gehe ihm nicht mehr darum, dass die Behörden seine ungerechtfertigte Verurteilung aufheben, sondern er hoffe, diese Gelegenheit zu nutzen, um den Verantwortlichen in der Justiz zu helfen, die Fakten über Falun Dafa zu verstehen. Er schickte auch 50 Briefe an verschiedene Regierungsbehörden, um die Fakten über Falun Dafa zu erläutern.

Weil er diese Briefe verschickt hatte, wurde er am 20. November 2021 verhaftet und im Untersuchungsgefängnis der Stadt Yiyang festgehalten. Das Bezirksgericht Ziyang hielt am 14. April 2022 eine virtuelle Anhörung ab. Das Gericht teilte seinem Anwalt am 13. Mai mit, dass er zu einer Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten verurteilt wurde.

Familien werden über den Status der Praktizierenden im Unklaren gelassen

Familie deckt mysteriöses Verschwinden auf: Mutter und Tochter insgeheimheimlich zu Haftstrafe verurteilt

Zehn Monate nach dem spurlosen Verschwinden einer Mutter und ihrer Tochter hat die Familie endlich Gewissheit. Die beiden Frauen wurden wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt.

Die 72-jährige Wang Rongjun, die früher als Verkäuferin gearbeitet hat, wohnt mit ihrer Tochter, einer Krankenschwester um die 40, in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning. Seit dem 13. Juli 2021 wurden sie vermisst. Ihre Familie suchte die beiden Frauen überall – bei Nas Arbeitgeber, dem Krankenhaus Nr. 6 von Shenyang, bei der örtlichen Polizeiwache und dem Nachbarschaftskomitee. Aber die Frauen blieben spurlos verschwunden. Als die Angehörigen mit Nas Kollegen im Krankenhaus sprachen, bemerkten sie, dass diese sehr nervös wirkten. Einige gaben vor, nichts von ihr zu wissen, andere sagten, sie sei in den Urlaub gefahren.

Erst vor kurzem erfuhr die Familie, dass Mutter und Tochter in der Haftanstalt Nr. 1 von Shenyang festgehalten wurden. Das Bezirksgericht Liaozhong hatte sie zu einer Haftstrafe verurteilt.

Die Familie erinnert sich, dass am 22. April 2021 – drei Monate vor dem Verschwinden – Beamte der Polizeiwache Nanshichang bei Wang Rongjun angerufen hatten. Sie wollten die Adresse sowie die Telefonnummer ihrer Tochter wissen. Zur Begründung hieß es, wenn sie Nas Telefonnummer hätten, bräuchten sie nicht zu Wangs Wohnung kommen, um nach der Tochter zu suchen. Wang gab jedoch keinerlei Informationen heraus.

Insgeheim zu Gefängnisstrafe verurteilt – Richterin verheimlicht Urteil vor Familie, um Berufung zu verhindern (Provinz Shandong)

Ein Bürger der Stadt Pingdu in der Provinz Shandong wurde im Juni 2021 verhaftet, weil er Falun Dafa praktiziert. Als der Anwalt von Zhang Tangjiang am 23. Mai 2022 im örtlichen Untersuchungsgefängnis Mencun anrief, wurde ihm mitgeteilt, dass sein Mandant am 3. März zu vier Jahren Haft verurteilt worden war.

Da das Untersuchungsgefängnis nicht feststellen konnte, ob Zhang gegen das Urteil Berufung eingelegt hatte, erlaubte man dem Anwalt nicht, ihn zu besuchen. Als Zhangs Familie ihn am 25. Mai selbst besuchen wollte, verweigerten die Wärter ihnen den Besuch erneut mit dem Hinweis auf die Pandemie.

Der 66-jährige Zhang war am 4. Juni 2021 von Beamten des Polizeireviers der Stadt Zhugou und des Komitees für Politik und Recht der Stadt Pingdu zu Hause verhaftet und seine Wohnung durchsucht worden.

Zhang Zhengxia von der Staatsanwaltschaft der Stadt Pingdu genehmigte Zhangs Verhaftung am 2. Juli 2021. Er wurde zunächst zwei Wochen lang im Untersuchungsgefängnis von Chengyang festgehalten und dann in das Untersuchungsgefängnis Mencun in Pingdu verlegt. Später klagte die Staatsanwaltschaft des Bezirks Huangdao Zhang an und sein Fall wurde an das Bezirksgericht Huangdao übertragen.

Zhangs Familie rief das Gericht um den 29. November 2021 an. Man sagte ihnen, dass das Gericht seinen Fall nicht im Verzeichnis habe. Die Familie rief auch die für seinen Fall zuständige Person an, aber es meldete sich niemand.

Zwei Tage später, am 1. Dezember, erfuhr Zhangs Familie, dass er bereits eine Woche zuvor vor Gericht gestanden hatte, aber noch kein Urteil verkündet worden war.

Sie riefen die Vorsitzende Richterin, Ou Xiaobin, an und erkundigten sich nach seinem Fall. Ou behauptete, dass Zhangs Haltung schlecht sei, da er sich weigere, sich schuldig zu bekennen oder mit ihnen zu kooperieren. Die Richterin sagte, wenn er später seine Einstellung ändere, könne sie ihm eine mildere Strafe geben.

Im Fall einer anderen Praktizierenden namens Ma Qin hatte dieselbe Richterin versucht, sie mit dem Versprechen einer milderen Strafe dazu zu bewegen, sich schuldig zu bekennen.

Zhangs Familie führte der Richterin gegenüber an, dass es in China kein Gesetz gibt, das Falun Dafa kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet. Ou antwortete ihnen: „Die Regierung hat die Entscheidung [Falun Dafa als Sekte zu bezeichnen] bereits 1999 getroffen.“

Am 3. Dezember rief Zhangs Familie die Richterin erneut an. Eine Person mit dem Nachnamen Yin, die behauptete, ein Gerichtsbeamter zu sein, nahm den Anruf entgegen. Die Familie fragte, warum das Gericht sie nicht über die Anhörung informiert habe. Yin antwortete, das sei nicht nötig, da Zhang volljährig sei.

Später erfuhr die Familie weitere Einzelheiten über seine Anhörung: Er hatte am 25. November 2021 in einer Videokonferenz vor Gericht gestanden. Die Gerichtssitzung dauerte eine halbe Stunde. Zhang weigerte sich, den vom Gericht bestellten Anwalt zu akzeptieren, und plädierte als sein eigener Anwalt auf nicht schuldig.

Danach rief die Familie von Zhang immer wieder beim Gericht an, um sich über das Urteil zu informieren, aber Richterin Ou gab ihnen keine Auskunft.

Als Zhangs Anwalt am 7. Januar 2022 ein Videogespräch mit ihm führte, forderte er ihn dringend auf, innerhalb von zehn Tagen nach Erhalt des Urteils Berufung einzulegen.

Zhangs Sohn rief Richterin Ou am 8. März 2022 erneut an. Ou informierte ihn immer noch nicht, obwohl sie Zhang erst fünf Tage zuvor verurteilt hatte. Sie behauptete auch, dass sie nicht bestätigen könne, dass er der Sohn von Zhang sei, und forderte ihn auf, persönlich zur Befragung ins Gericht zu kommen. Aufgrund des Anstiegs der COVID-19-Fälle in der Stadt waren die Reisemöglichkeiten innerhalb der Stadt jedoch eingeschränkt, so dass die Familie nicht in der Lage war, rechtzeitig Berufung für Zhang einzulegen.

Als Zhangs Sohn am 24. März erneut bei Ou anrief, weigerte sie sich weiterhin, Informationen über seinen Fall zu geben. Erst als sein Anwalt am 23. Mai in der Haftanstalt anrief, erfuhr er von den Wärtern, dass Zhang bereits am 3. März zu vier Jahren Haft verurteilt worden war.

Gruppenverhaftungen

Sieben Bürger der Provinz Liaoning wegen Praktizieren von Falun Dafa zu Haftstrafen verurteilt

Sieben Einwohner der Stadt Chaoyang in der Provinz Liaoning, die am 16. und 17. Dezember 2021 wegen Praktizieren von Falun Dafa vor Gericht standen, wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt.

• Zhang Kunshan (m), 50 Jahre alt, wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt.• Yu Shufen (w), 56, wurde zu drei Jahren und zwei Monaten verurteilt.• Li Jing (w), 65, wurde zu dreieinhalb Jahren verurteilt.• Wu Yanling und ihr Mann Wang Zhongxue, beide über 60, wurden zu drei bzw. zwei Jahren Haft verurteilt.• Liu Sulan (w), 76, wurde zu eineinhalb Jahren verurteilt.• Wan Guiying (w), 73, wurde zu einem Jahr verurteilt.

Wan Guiying wurde am 8. September 2021 verhaftet, während die Polizei die anderen sechs Praktizierenden am 11. Juni 2021 bei einer Polizeirazzia festnahm. Die Beamten bezeichneten diese sechs als „Geschenk“ für die Hundertjahrfeier der Kommunistischen Partei Chinas am 1. Juli. Mindestens 27 Praktizierende wurden am selben Tag verhaftet.

Wang und seine Frau Wu sind pensionierte Mitarbeiter des Stahlunternehmens Lingyuan. Bei der Verhaftung des Ehepaares stellte die Polizei die Wohnung auf den Kopf und beschlagnahmte ihren Drucker, ihren Computer, ihre Falun-Dafa-Bücher und sogar ihr Druckerpapier. Als die Polizisten gingen, ließen sie die Haustür offen. Die Verhaftung von Wu, die ein Einzelkind ist, führte dazu, dass ihr über 90-jähriger Vater nun Schwierigkeiten hat, sich selbst zu versorgen.

Bei Zhang, ebenfalls ein pensionierter Angestellter des Stahlunternehmens Lingyuan, wurde die Wohnung um 6:00 Uhr morgens durchsucht, obwohl er nicht zu Hause war. Eine Menschenmenge beobachtete, wie die Polizei ihr Auto mit seinen Falun-Dafa-Büchern, dem Foto des Begründers von Falun Dafa und anderen Falun-Dafa-bezogenen Materialien belud. Ein Umstehender sagte, er habe gesehen, wie sich die Polizei bei Anwohnern mit einem Foto von Zhang in der Hand nach ihm erkundigt habe.

Zhang wurde im Untersuchungsgefängnis der Stadt Lingyuan festgehalten. Wang wurde in einer Hafteinrichtung im nahe gelegenen Kreis Jianping festgehalten. Die fünf weiblichen Praktizierenden wurden in das Frauenuntersuchungsgefängnis der Stadt Chaoyang überstellt.

Das Gericht der Stadt Lingyuan hielt die Anhörungen zu den Fällen der Praktizierenden am 16. und 17. Dezember 2021 per Videokonferenz ab. Der Richter untersagte den Anwälten und Familien der Praktizierenden die persönliche Anwesenheit und führte die Pandemie als Grund dafür an. Alle anderen Anhörungen vor demselben Gericht wurden jedoch mit persönlicher Anwesenheit der Beteiligten abgehalten.

Drei Einwohner aus Hunan verurteilt

Drei Frauen in der Stadt Chenzhou in der Provinz Hunan wurden kürzlich wegen Praktizierens von Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt. Zeng Qinling und Tang Xueying wurden zu je vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) verurteilt. Tang Jiangnan wurde zu zwei Jahren auf zwei Jahre Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 6.000 Yuan (ca. 840 Euro) verurteilt.

Die 80-jährige Tang Jiangnan wurde erstmals am 6. September 2021 verhaftet. Ihr Computer, ihr Drucker und ihr Kopierpapier, das sie zum Drucken von Informationsmaterialien über Falun Dafa verwendete, wurden beschlagnahmt. Obwohl sie noch am selben Tag freigelassen wurde, kamen die Polizisten zurück und brachten sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Xiameiqiao, wo sie in den nächsten drei Wochen jeden Tag verhört wurde. Sie wurde gezwungen, Informationen über andere lokale Praktizierende zu geben.

Am 14. Oktober brachen Beamte in Zengs Wohnung ein. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, ihren Computer und mehrere Handys. Sie wurde zunächst in die Gehirnwäsche-Einrichtung Xiameiqiao gebracht und dann in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Chenzhou verlegt. Da ihr Mann befürchtete, in die Verfolgung verwickelt zu werden, hatte er sich schon vor langer Zeit von ihr scheiden lassen. Ihre Tochter lebt in einer anderen Stadt; kein Familienmitglied bemühte sich nach ihrer Verhaftung um ihre Freilassung.

Einen Monat später, am 18. November, wurden Tang Xueying und ihr Ehemann Zhu Zhixiong ebenfalls verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Die Polizei kettete das Paar über sechs Stunden lang an Verhörstühle und hielt die beiden darin fest. Während Zhu später freigelassen wurde, wurde Tang in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Chenzhou gebracht. Sie wurde in einem separaten Raum mit einem Zettel an der Tür festgehalten, auf dem stand: „Kein Treffen mit dem Anwalt erlaubt“. Auch als ihre Angehörigen sie besuchen wollten, durften sie sie nicht sehen.

Das Bezirksgericht Suxian hielt am 11. April 2022 eine Videoanhörung im Falle der Frauen Tang Xueying, Zeng Qinling und Tang Jiangnan ab.

Tang Jiangnan wurde von einem vom Gericht bestellten Anwalt vertreten, der für sie ein Schuldbekenntnis ablegte. Auch ihre Familie drängte sie, sich schuldig zu bekennen, damit das Gericht Milde walten lässt. Es ist nicht klar, ob sie dem nachgekommen ist. Die beiden anderen Praktizierenden weigerten sich, die vom Gericht bestellten Anwälte zu akzeptieren und plädierten auf nicht schuldig. Der Richter vertagte die Verhandlung nach weniger als einer Stunde und verkündete die Urteile Tage später.

Frühere Berichte:

Bilanz April 2022: Insgesamt 57 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz März 2022: Insgesamt 74 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafen bis zu neun Jahren verurteilt

Bilanz bis Februar 2022: Insgesamt 33 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz für den Januar 2022: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Jahresbericht 2021: Insgesamt 1.187 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt