Yue Feis Gedichte: Loyalität und Freundlichkeit – Teil VI
(Minghui.org)
Teil I, Teil II, Teil III, Teil IV, Teil V
Yue Fei, eine legendäre Persönlichkeit in der chinesischen Geschichte, diente Generationen von Chinesen als Symbol für Loyalität. Seine Geschichte reicht von der Abwehr des eindringenden Volksstammes der Jurchen bis hin zu heldenhaften Taten auf dem Schlachtfeld und dem Schutz des chinesischen Hinterlandes. Sie wurde in chinesischen Geschichtsbüchern, Dramen, Romanen, Filmen und anderen Medien immer wieder erzählt und gefeiert.
In der chinesischen Kultur wurden Hoffnungen und Gefühle oft in Form von Gedichten ausgedrückt, Yue Fei war da keine Ausnahme. Seine Gedichte, die in Sammlungen wie „Yue Wumu“ und Gedichte aus der Song-Dynastie zu finden sind, zeugen von seinem großmütigen Charakter und seinen erhabenen Wertvorstellungen.
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Das letzte Gedicht dieser Serie verkörpert Yue Feis Melancholie am Ende seines Lebens:
Xiao Chong Shan
Unaufhörlich erklingt das Zirpen der Grillen,in der dunkelsten aller Nächte, ruft michaus einem tiefen Traum zurück.Um Mitternacht erwachte ich aus dem Schlummer.
Allein stand ich auf und umrundete die steinernen Stufenund sah eine schlummernde Welt. Der Mond leuchtete, ein verschwommener Vorhang entrollt.Mein Haar schon ganz weiß, verbirgt unsagbar viele Bemühungen.
Die Kiefern und der Bambus auf den Bergen daheimmüssen jetzt dicht sein und sich erheben und doch werde ich sie nicht sehen.Ein plötzlicher Befehl und meine Rückkehr ist verwehrt.
Ich lege meine Seele auf eine Zither und zupfe jeden Schmerz heraus,Ich würde es tun.Doch wer könnte den Klang meines Schmerzes ergründen?Obwohl ich spielen würde, bis die Saiten reißen,es wäre alles vergebens.
In der Nacht zuvor zirpten die Grillen unaufhörlich in der Herbstkälte. Als der Dichter von ihrem Zirpen erwachte, war es bereits nach Mitternacht. Er schritt allein auf der Steintreppe umher, langsam und unaufhörlich. Kaum eine Menschenseele war um diese Zeit wach und vor seinem Fenster leuchtete schwach der Umriss des Mondes. Inzwischen war sein Haar völlig weiß, aber sein Ziel, die Eroberung der Zentralebene Chinas, war immer noch ein ferner Traum. Obwohl die Kiefern und der Bambus in seiner Heimatstadt mit den Menschen, die er kannte, in die Jahre gekommen waren, konnte er nicht zurückkehren. Und obwohl er sich danach sehnte, seine Gefühle in ein Lied zu fassen, wusste er, dass es nur wenige auf der Welt gibt, die seine Situation wirklich verstehen konnten – selbst wenn er spielte, bis die Saiten reißen würden, was würde es nützen?
Zwei Jahre, nachdem dieses Gedicht geschrieben worden war, erteilte der Kaiser Yue Fei zwölf Befehle, seine Armee zurückzurufen. Als sich die Armee auf Befehl des Kaisers nach Süden zurückzog, hielten die Zivilisten sie auf dem Weg auf und kamen weinend zu Yue Fei. „Die eindringende Jurchen-Armee wusste, dass wir euch mit Weihrauchgefäßen über unseren Köpfen willkommen hießen und euch beim Transport von Lebensmitteln und Gras für eure Pferde halfen“, sagten sie. „Wenn du gehst, wird der Feind zurückkehren und uns alle töten.
Auch Yue Fei war zu Tränen gerührt. Er beschloss, fünf Tage länger zu bleiben, um den Menschen genügend Zeit zu geben, ihre Sachen zu packen und mit seinen Truppen nach Süden zu ziehen. Die Zahl der Menschen, die ihm schließlich folgten, soll so groß gewesen sein wie die Menschenmenge auf einem großen Basar. Er bat den Kaiser um die Zuteilung von Land entlang des Han-Flusses, eines Nebenflusses des Jangtse, wo diese Menschen sich niederlassen sollten.
Als Yue Fei schließlich in die Hauptstadt zurückkehrte, beschuldigten ihn Kanzler Qin Hui und andere Beamte einer Reihe von Verbrechen, von denen kein einziges begründet war. Ein Beamter, He Zhu, wurde damit beauftragt, den General zu foltern. Er zog Yue Fei das Hemd aus, um die Tätowierung auf seinem Rücken zu sehen, die aus vier großen Schriftzeichen bestand und lautete: „Bleib deinem Land treu.“ Da wusste He Zhu, dass Yue Fei unschuldig war, und weigerte sich, Qin Hui zu folgen. Qin Hui wurde einmal nach den konkreten Verbrechen gefragt, die Yue Fei verbrochen haben soll. Seine Antwort: „Das ist jetzt unklar, aber es gibt bestimmte Hinweise.“
Obwohl Yue zu Unrecht angeklagt und hingerichtet wurde, hat sein Vermächtnis – Loyalität und Güte – Generationen von Chinesen inspiriert. Seine Einsichten in die Spiritualität geben uns eine interessante Sichtweise der Verbindung der Menschheit mit dem Göttlichen, zusammen mit der Botschaft, am Guten festzuhalten, damit wir zu unserem wahren Selbst zurückfinden können – trotz der Verwirrungen in der Welt der Menschen.
(Ende)
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