60-Jähriger stirbt fünf Tage nach Einlieferung ins Gefängnis

(Minghui.org) Der 60-jährige Ren Changbin starb fünf Tage nach seiner Ankunft im Gefängnis, wo er eine dreijährige Haftstrafe wegen seines Glaubens an Falun Dafa absitzen sollte. Sein Leichnam wies zahlreiche Blutergüsse und Verletzungen auf. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen und eine Wunde am Kopf, die mit mehreren Stichen genäht worden war.

Ren Changbin

Ren lebte in der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang. Seine Schwester erhielt am 28. September 2024 gegen 8 Uhr morgens einen Anruf aus dem Gefängnis. Ihr wurde mitgeteilt, dass Ren aufgrund eines akuten Notfalls gestorben sei. Als sie nach dem genauen Grund fragte, weigerte sich der Wärter zu antworten. Er sagte lediglich, dass der Leichnam zu einem Bestattungsunternehmen gebracht worden sei.

Die Schwester rief sofort alle anderen Angehörigen an und teilte ihnen die tragische Nachricht mit. Dann eilten sie zum Bestattungsinstitut, wo sie an dem Leichnam die Verletzungen bemerkten. Als die Familie die Wärter fragte, ob Ren zu Tode gefoltert worden sei, behaupteten diese, er sei schon bei seiner Einlieferung ins Gefängnis sehr schwach gewesen. Aus diesem Grund habe man ihm zwei Häftlinge zur Seite gestellt, die sich um ihn kümmern sollten. Es hieß, Ren sei beim Duschen „gestürzt“ und habe sich dabei die Verletzungen zugefügt.

Die Angehörigen verwiesen darauf, dass Ren bei seiner Festnahme noch ganz gesund gewesen sei. Wie habe er innerhalb einer Woche im Gefängnis so stark abbauen können? Warum hätten die beiden Mitinsassen den Sturz nicht verhinder? Die Antworten blieben die Wärter der Familie schuldig.

Festnahme und Verurteilung

Ren, ein ehemaliger Mitarbeiter der Glasfabrik, wurde am Abend des 14. September 2023 bei einer Razzia verhaftet. Die Polizisten brachten ihn dazu, seine Tür zu öffnen. Danach stürmten sie in die Wohnung und durchsuchten die Zimmer ohne einen Durchsuchungsbefehl. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, Bankkarten, Mobiltelefon, Ausweis sowie einen Lieferwagen. Die Polizei gab den Lieferwagen später zurück, die anderen Gegenstände jedoch nicht.

Als Kollegen und Nachbarn von der Festnahme erfuhren, unterzeichneten viele von ihnen eine Petition, in der sie Rens sofortige Freilassung forderten.

Später gab die Polizei Qianjin den Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Xiangyang ab. Die Anschuldigung lautete „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sekte“ – ein üblicher Vorwand, um Praktizierende zu inhaftieren. Im März 2024 wurde gegen Ren Anklage erhoben. Am 25. Juli wurde er vom Bezirksgericht Xiangyang zu drei Jahren Haft verurteilt. Am 23. September erfolgte seine Verlegung ins Gefängnis Shuangyashan, wo er fünf Tage später starb.

Dieses Gefängnis, das auch als Gefängnis Bijiashan bekannt ist, ist auf die Inhaftierung von Falun-Dafa-Praktizierenden spezialisiert. Alle männlichen Praktizierenden, die in der Provinz Heilongjiang verurteilt werden, werden zunächst dorthin gebracht. Bevor sie auf verschiedene Gefängnisse der Provinz verteilt werden, werden sie im Gefängnis Shuangyashan monatelang gefoltert, damit sie Falun Dafa aufgeben.

Außenansicht des Gefängnisses Shuangyashan

Frühere Berichte:

Zehn Falun-Dafa-Praktizierende und zwei Angehörige innerhalb von 24 Stunden verhaftet (Stadt Jiamusi, Provinz Heilongjiang)

Leiter eines Polizeireviers droht, alle Praktizierenden in seinem Zuständigkeitsbereich zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören

Praktizierender bei Razzia verhaftet - jetzt droht eine Anklage