Bilanz im März 2023: Insgesamt 116 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
(Minghui.org) Im März 2023 wurden insgesamt 116 Fälle gemeldet, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.
Unter den neu dokumentierten Fällen waren jeweils zwei aus den Jahren 2016 und 2020, acht aus dem Jahr 2021, 40 aus dem Jahr 2022 und 64 aus dem Jahr 2023. Die Fälle aus dem Jahr 2023 verteilten sich auf sechs Fälle im Januar, 13 Fälle im Februar, 43 Fälle im März und bei zwei weiteren Fällen war der Monat nicht bekannt. Die Verzögerung der Berichterstattung ist auf die strenge Informationszensur des kommunistischen Regimes zurückzuführen, das versucht, die Verfolgung im Verborgenen zu halten, um internationale Untersuchungen zu vermeiden.
Die verurteilten Praktizierenden stammen aus 16 Provinzen und vier regierungsunmittelbaren Städten (Peking, Chongqing, Shanghai und Tianjin). Wie im Vormonat war Shandong mit 19 Fällen weiterhin die Provinz mit den meisten gemeldeten Fällen. Liaoning lag mit 18 Fällen an zweiter Stelle. Jilin, Sichuan, Heilongjiang und Hebei verzeichneten jeweils zweistellige Fallzahlen. In den übrigen 14 Regionen gab es zwischen einem und neun Fällen.
Die Strafen der Praktizierenden reichen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Derjenige, der zu zehn Jahren verurteilt wurde, erhielt zusätzlich eine Geldstrafe von 100.000 Yuan (etwa 14.000 Euro).
Die verurteilten Praktizierenden kamen aus allen Gesellschaftsschichten, unter ihnen ein Künstler, ein Ingenieur, ein Lehrer, ein Bankangestellter, ein Finanzamtsdirektor und ein Apotheker. Die 34 Praktizierenden, deren Alter bekannt war, waren zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung zwischen 32 und 83 Jahre alt, darunter waren neun älter als 60, 14 über 70 und vier über 80. Eine 66-jährige Frau wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, eine 76-jährige Frau zu fünf Jahren und eine 78-jährige Frau (sie ist die Mutter eines in Kanada lebenden Mannes) zu vier Jahren.
Viele der Praktizierenden wurden verurteilt, weil sie auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatten, zum Beispiel durch das Versenden von Briefen, durch Gespräche mit Menschen auf der Straße oder durch Telefonanrufe. Ein Ehepaar wurde zu neun Jahren und acht Monaten sowie zuzehn Jahren verurteilt, weil es die Chinesen per Telefon über die gesundheitlichen Vorteile von Falun Dafa informiert hatte. Eine Mutter wurde wegen „Zusammenarbeit mit antichinesischen Kräften im Ausland“ angeklagt, weil sie ihre Kinder, die außerhalb Chinas leben, besucht hatte.
Eine 53-jährige Frau, die zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, weil sie Plakate über Falun Dafa aufgehängt hatte, praktiziert erst seit 2020. Davor hatte sie aufgrund ihrer tiefen Trauer über den Tod ihres Mannes, der wegen seines Glaubens verfolgt worden war, unter schwerer Schlaflosigkeit gelitten. Falun Dafa gab ihr die Kraft, das durchzustehen. Nun wird sie selbst verfolgt.
Die Verhaftung einer Frau auf der Feier zum 89. Geburtstag ihrer Mutter stürzte die alte Dame in eine derartige Verzweiflung, dass sie pflegebedürftig wurde. Sie starb ein Jahr später, kurz bevor ihre Tochter zu drei Jahren Haft verurteilt wurde.
Die Verurteilung ihrer 61-jährigen Mutter zu vier Jahren Haft erschütterte ihre 39-jährige Tochter, die noch immer den Tod ihres Vaters betrauerte, der wegen der Ausübung von Falun Dafa verfolgt worden war. Die seelische Belastung der Tochter war so groß, dass sie kurz darauf verstarb und ihr sechsjähriger Sohn ohne sie zurückblieb.
Im Folgenden werden einzelne Beispiele von Verurteilungen vorgestellt. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden können Sie hier herunterladen: PDF.
Ältere Praktizierende im Visier der Verfolger
Die 78-jährige Mutter einer in Kanada lebenden Chinesin wurde kürzlich von einem chinesischen Gericht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.800 Euro) verurteilt.
Cong Laiying aus der Stadt Weihai in der Provinz Shandong wurde am 15. Oktober 2022 verhaftet, als sie auf einem Platz die Falun-Dafa-Übungen machte. Die Polizei legte ihr Handschellen an und zerrte sie damit herum, was dazu führte, dass sie unter anhaltendem Bluthochdruck (200/150 mmHg) litt. Am 18. November kam sie gegen Zahlung einer Kaution von 10.000 Yuan frei.
Am 1. Februar 2023 wurde Cong erneut im Untersuchungsgefängnis Wendeng in Gewahrsam genommen. Am 16. Februar fand ein Prozess vor dem Stadtgericht Rongcheng statt, bei dem sie zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Der Staatsanwalt beschuldigte sie der „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“ und führte ihre früheren Verhaftungen wegen des Praktizierens von Falun Dafa als Beweis für die Anklage gegen sie an.
Ihre Tochter Cong Xinmiao sagte bei einer Kundgebung vor dem chinesischen Konsulat in Montreal am 1. März 2023: „Die KPCh verfolgt brutal die Falun-Dafa-Praktizierenden, die sich an die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht halten. Das Praktizieren von Falun Dafa ist in China nicht verboten. Es ist kein Verbrechen, an die Grundsätze Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu glauben, um ein besserer Mensch zu werden. Ich fordere die sofortige Freilassung meiner Mutter.“
Cong Xinmiao fordert bei einer Kundgebung die Freilassung ihrer Mutter
83-Jährige zu einem Jahr Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert
Eine 83-jährige Frau aus der Stadt Maoming in der Provinz Guangdong wurde am 28. Februar 2023 zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 420 Euro) verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Mehr als zehn Beamte hatten Li Shunhua am 23. Oktober 2020 verhaftet. Auf dem Polizeirevier Zhanqianlu wurde sie verhört und bedroht. Außerdem sollte sie eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa unterschreiben. Li weigerte sich, der Aufforderung nachzukommen und wurde daraufhin in das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Maoming gebracht. Bei einer ärztlichen Untersuchung am nächsten Tag stellte man bei ihr hohen Blutdruck und ein schweres Herzleiden fest.
Obwohl die Polizei Li am Abend des 26. Oktober 2020 freigelassen hatte, verfolgte sie die Praktizierende weiterhin strafrechtlich. Am 22. Oktober 2021 erhob Staatsanwalt Deng Lijin von der Bezirksstaatsanwaltschaft Maonan Anklage gegen sie wegen „Benutzung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“. Dies ist die Standardanklage, welche die kommunistischen Behörden benutzen, um Falun-Dafa-Praktizierende hinter Gitter zu bringen.
Li stand am 27. Dezember 2021 im Bezirk Maonan vor Gericht. Der Richter setzte ihren Fall am 15. Februar 2022 aus und nahm ihn am 22. Mai desselben Jahres wieder auf.
Am Morgen des 28. Februar 2023 wurde Li schließlich vor dem Bezirksgericht Maonan angeklagt und verurteilt. Da Li nach ihrer Verhandlung nicht nach Hause zurückkehrte und die Polizei ihren Status nicht aktualisierte, machte sich ihr Sohn Sorgen um sie und meldete ihr Verschwinden am Tag nach ihrer Anhörung. Die Polizei meldete sich einen Tag später bei der Familie und teilte ihr mit, sie sollte auf weitere Informationen warten.
Mit Hilfe ihrer Anwälte erfuhr die Familie schließlich von Lis Verurteilung und dass sie nach der Verhandlung in die Haftanstalt 1 der Stadt Maoming gebracht worden war.
80-jährige pensionierte Ärztin wegen Praktizieren von Falun Dafa zu zwei Jahren Haft verurteilt
Eine 80-jährige Ärztin im Ruhestand wurde zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 420 Euro) verurteilt. Unmittelbar nach der Urteilsverkündung wurde sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Nanchong gebracht.
Liu Junhua arbeitete früher in einem Krankenhaus der Südwest-Petroleum-Universität in der Stadt Nanchong, Provinz Sichuan.
Die Verurteilung von Liu Junhua erfolgte im Rahmen der polizeilichen Vergeltungsmaßnahmen für ihre Weigerung, Falun Dafa abzuschwören.
Zwei Polizeibeamte und der Sicherheitsleiter der Universität erschienen am 23. April 2021 bei Liu und forderten sie auf, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Sie weigerte sich und die Beamten gingen wieder.
Am 21. Mai 2021 kamen sie erneut, um sie zu belästigen. Liu war nicht zu Hause. Kurz nachdem die Beamten gegangen waren, sahen sie Liu auf der Straße. Sie näherten sich ihr in einem Polizeiauto und machten ein Foto von ihr.
Am 23. Juli 2021 installierte die Polizei eine Überwachungskamera vor Lius Wohnungstür. Ihr Mann machte ein Foto von der Kamera und entfernte sie noch am selben Tag. Er reichte beim Bezirksgericht Shunqing eine Beschwerde gegen die Polizei wegen Verletzung ihrer Privatsphäre ein.
Als Vergeltungsmaßnahme legte die Polizei Lius Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Shunqing vor, die sie anklagte und ihren Fall an das Bezirksgericht Shunqing weiterleitete.
Liu erschien erstmals am 19. April 2022 vor Gericht und wurde nach der Anhörung freigelassen. Weniger als zwei Monate später, am 10. Juni, wurde sie von der Polizei und den Sicherheitsbeamten der Universität belästigt. Diese hatten Lius Mann dazu gebracht, die Tür zu öffnen, indem sie behaupteten, man würde ihnen COVID-Impfungen verabreichen. Sie beschlagnahmten Lius handschriftlich kopiertes Falun-Dafa-Buch und brachten Liu auf die Polizeiwache. Sie kam erst Stunden später wieder frei.
Das Gericht hielt am 15. Februar 2023 eine zweite Anhörung ab und verurteilte Liu am 17. März.
Fingierte Beweise bringen 71-Jährige ins Gefängnis
Eine 71-jährige Frau aus der Stadt Huaian in der Provinz Jiangsu wurde am 29. Januar 2023 zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (etwa 140 Euro) verurteilt. Als die Vollzugsbeamten am 23. März 2023 zu Feng Huizhen nach Hause kamen, um sie ins Gefängnis zu bringen, mussten sie sie ins Auto tragen. Denn sie war zu schwach und ihre Beine waren so geschwollen, dass sie nicht alleine gehen konnte.
Nach einer umfassenden körperlichen Untersuchung stimmte das Gericht zu, dass sie ihre Strafe außerhalb des Gefängnisses verbüßt. Ihre Familie war gezwungen, die Untersuchungsgebühr von 3.000 Yuan (etwa 420 Euro) zu zahlen. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung ist nicht bekannt, ob Feng wieder nach Hause gebracht worden ist.
Feng Huizhen wurde am 29. März 2022 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Polizisten durchsuchten ihre Wohnung, ohne sich auszuweisen oder einen Durchsuchungsbefehl vorzulegen; auch ihre Garage ließen sie nicht aus. Sie legten weder eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände vor noch gingen die Polizisten die Gegenstände in Gegenwart von Feng durch.
Feng wurde später gegen Kaution freigelassen. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Lianshui erhob im Mai 2022 Anklage gegen sie. Im September 2022 stand sie im Bezirk Lianshui vor Gericht. Fengs Anwalt plädierte während der Anhörung auf nicht schuldig. Der Vorsitzende Richter Li Yang drohte dem Anwalt und versuchte, ihn am Reden zu hindern. Der Staatsanwalt Yang Haijiao schrie sowohl Feng als auch ihren Anwalt an und beschuldigte Feng, „Werbematerialien für die Sekte“ verteilt zu haben. Yang forderte Feng außerdem auf zu gestehen, woher sie die Materialien habe, und drohte ihr eine harte Strafe an, wenn sie dem nicht nachkäme.
Feng sagte zu ihrer eigenen Verteidigung aus. Sie erklärte, dass Falun Dafa nicht auf der vom Ministerium für öffentliche Sicherheit veröffentlichten Sektenliste stehe. Sowohl der Richter als auch der Staatsanwalt ignorierten ihr Argument.
Die Polizisten behaupteten, Feng habe 101 Exemplare von Falun-Dafa-Materialien verteilt, was sie jedoch nie getan hatte. Der Richter zitierte jedoch in seinem Urteil vom 29. Januar 2023 die von der Polizei erfundenen Beweise.
In der Zeit, in der sie gegen Kaution auf freiem Fuß war, musste Feng ständige Schikanen durch Polizisten ertragen. Die psychische Belastung forderte ihren gesundheitlichen Tribut und führte dazu, dass sie sechsmal ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Als das Urteil erging, war sie noch nicht entlassen worden. Obwohl ihre Familie die Gerichtsbehörde über ihren Gesundheitszustand informierte, wurde sie von Tan Wendong, dem Leiter des Polizeireviers Yuanjixiang, weiterhin schikaniert.
Eine 76-jährige Einwohnerin der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning wurde am 24. Februar 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Sie hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.
Wei Xiuying wurde am 25. Mai 2021, nachdem die Polizei ihr gefolgt war, verhaftet. Da sie die körperliche Untersuchung nicht bestand, ließ man sie gegen Kaution frei. Zwei Beamte schikanierten sie im Mai 2022, bevor sie ihren Fall bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai einreichten.
Richter Xu Bing vom Stadtgericht Linghai kam am 19. Juli 2022 mit vier Mitarbeitern des Wohnkomitees zu Wei nach Hause, um ihre Anklage zu verkünden. Die Anklageschrift enthielt jedoch gefälschte Informationen. Zum Beispiel sei Wei am 27. April 2022 verhaftet worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt habe. Deshalb habe der Richter sie zu zehn Tagen Administrativhaft verurteilt.
Staatsanwalt Li Feng von der Staatsanwaltschaft Linghai rief am 13. Dezember 2022 Weis Schwiegersohn an; er teilte ihm mit, dass man drei Tage später zu ihrer gemeinsamen Wohnung kommen würde, um Weis Anhörung abzuhalten. Die Sitzung wurde später abgesagt, weil zwei Gerichtsbeamte positiv auf COVID getestet worden waren.
Der Vorsitzende Richter Huang Yanchun, die Staatsanwälte Li Dongyu und Li Feng sowie zehn weitere Personen kamen nun am Morgen des 10. Februar 2023 erneut zu Weis Wohnung. Sie behaupteten, sie müssten vor Ort „bestimmte Informationen zu ihrem Fall überprüfen und die Formalitäten erledigen“. Sie lasen jedoch nur einige vorbereitete Dokumente vor und gingen wieder, ohne dass Wei die Dokumente selbst lesen durfte oder irgendetwas unterschreiben sollte.
Der Richter gab am 24. Februar bekannt, dass Wei zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.350 Euro) verurteilt worden sei.
Weil sie auch nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 an ihrem Glauben festhielt, wurde Wei mehrere Male verhaftet und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, bevor sie ihre letzte Tortur erlebte. Traumatisiert durch die polizeilichen Demütigungen in der Haft erlitt die damals 20-jährige jüngere Tochter von Wei im Jahr 2009 einen Nervenzusammenbruch und benötigt bis heute ständige Betreuung.
Zwei Jahre, nachdem Wei 2014 aus dem Gefängnis entlassen wurde und dem Tod nahe war, musste sie einen anderen schweren Kampf führen, als die Behörden willkürlich ihre Rente aussetzten.
Familientragödien
Zwei Einwohner der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning wurden am 21. März 2023 zu jeweils eineinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 670 Euro) verurteilt. Sie hatten Plakate mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ aufgehängt.
Wang Xiuguo, ein 56-jähriger Künstler, und Sun Jing, 53, die erst 2020 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurden am 29. Mai 2022 verhaftet, als sie Plakate mit Botschaften zu Falun Dafa aufhängten und Informationsmaterialien über die gesundheitlichen Vorteile von Falun Dafa verteilten.
Ihre Familien machten sich sofort auf den Weg zur örtlichen Polizeiwache, um die Freilassung der beiden zu fordern, wurden aber abgewiesen. Am 4. Juli 2022 kontaktierte der Polizeibeamte Wang Jing die Familien und forderte sie auf, die Genehmigungspapiere zu ihrer Verhaftung abzuholen. Wangs 79-jähriger Vater und Suns Sohn gingen zwar zur Polizei, weigerten sich jedoch, die vorgelegten Dokumente zu unterschreiben.
Stattdessen forderten sie bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Shuncheng die Einstellung der Ermittlungen, aber ohne Erfolg. Mitte Juli beauftragten sie Anwälte. Als diese die Praktizierenden besuchten, um sich über den Stand der Dinge zu informieren, sagten die Behörden ihnen, dass sie nur dieses einzige Mal ihre Mandanten besuchen dürften.
Am 25. November 2022 fand eine Anhörung vor dem Bezirksgericht Shuncheng statt. Die Praktizierenden waren per Videokonferenz aus der Haftanstalt zugeschaltet. Ihre Anwälte waren vor Ort im Gericht und beantragten Freispruch. Suns Sohn verlas eine Erklärung zur Verteidigung seiner Mutter, in der er ihre Unschuld beteuerte.
Der Richter verkündete die Urteile der Praktizierenden vier Monate später am 21. März 2023.
Wangs vorangegangene Verfolgung, Mutter stirbt in Not
Wang war bereits am 25. April 2009 verhaftet und zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er wurde am 18. November 2009 in das Neuaufnahmegefängnis gebracht und nach 20 Tagen in das Gefängnis Kangjiashan verlegt.
Als er entlassen wurde, hatte er keine eigene Wohnung mehr. Die dem zugrundeliegenden Umstände sind unbekannt. Er zog zu seinen Eltern und fand eine Anstellung in einer nahegelegenen Galerie.
Wangs jüngste Verhaftung im Mai 2022 versetzte seiner 78-jährigen Mutter einen herben Schlag. Sie erkrankte und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zwei Monate später, am 25. Juli 2022, starb sie, ohne ihren Sohn ein letztes Mal gesehen zu haben.
Suns Mann zu Tode gefoltert, sie selbst hält dank Falun Dafa durch
Suns Mann Hu Guojian entwickelte im Alter von 28 Jahren einen Magentumor. Damals war der Sohn des Paares etwa zwei Jahre alt. Während Hu mit der Krankheit zu kämpfen hatte, stand seine Frau unter enormem Druck, sich um die Familie zu kümmern.
Im Jahr 1998 lernte Hu Falun Dafa kennen. Nur eine Woche später verschwand der Tumor. Als er weiter praktizierte, verbesserte sich auch sein allgemeiner Gesundheitszustand. Später betrieb er zusammen mit seiner Frau eine gut laufende Konditorei.
Weil er an einem Treffen von Falun-Dafa-Praktizierenden teilgenommen hatte, wurde Hu im Dezember 2000 verhaftet und am 6. September 2001 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Als er am 16. Dezember 2010 entlassen wurde, hatte er Schwierigkeiten, sich selbst zu versorgen, konnte beim Gehen das Gleichgewicht nicht mehr halten und sprach undeutlich.
Nachdem er sich durch das Praktizieren von Falun Dafa erholt hatte, setzte er seine Bemühungen fort, auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Als er am 7. Juli 2015 Falun-Dafa-Poster aufhängte, erfolgte seine nächste Festnahme. Das Bezirksgericht Dongzhou verurteilte ihn am 12. November 2015 zu weiteren vier Jahren Haft. Am 4. Mai 2016 wurde er in das Gefängnis Benxi gebracht. Später konnte er nicht deutlich sprechen. Zudem war die Bewegung seiner ganzen rechten Körperhälfte eingeschränkt. Dennoch musste er jeden Tag viele Stunden ohne Bezahlung arbeiten.
Als Sun ihren Mann am 23. Mai 2016 besuchte, war sie schockiert, dass Hu fast die Hälfte seines Gewichts verloren hatte, von über 90 kg auf weniger als 50 kg. Er erzählte ihr dabei, dass die Insassen des Untersuchungsgefängnisses Nangou ihn folterten und ihm nicht erlaubten, zu essen und zu schlafen. Er legte auch ihre Hand um seinen Hals und machte ihr dabei deutlich, dass die Insassen ihn in den Würgegriff genommen hätten. Die Folterungen wurden auch nach seiner Verlegung ins Gefängnis fortgesetzt.
Drei Tage nach dem Besuch seiner Frau zogen mehrere Insassen Hu nackt aus und übergossen ihn mit kaltem Wasser. In dieser Nacht durfte er nicht schlafen und musste auf einer kleinen Bank sitzen. Irgendwann wurde er ohnmächtig und fiel von der Bank. Ein Insasse trat ihm gegen den Kopf und schimpfte: „Tu nicht so, als ob du ohnmächtig wärst!“ Da sich Hu nicht bewegte, riefen die Gefangenen die diensthabenden Wärter, die ihn dann ins Krankenhaus brachten. Dort stellte der Arzt eine schwere Hirnblutung fest.
Das Gefängnis informierte Sun am nächsten Morgen über Hus Zustand. Sie eilte ins Krankenhaus und erlaubte dem Arzt, eine Kraniotomie durchzuführen. Hu kam nie wieder zu Bewusstsein. Selbst als er im Koma lag, hielten ihn die Wärter immer noch ans Krankenhausbett gefesselt.
Am 15. Mai 2018 verstarb Hu – nach zwei Jahren im Koma.
Hus Fuß ist an das Bett gefesselt
Als Hu starb, besuchte der Sohn des Ehepaares bereits die Universität. Während Sun um ihren Mann trauerte, musste sie weiterarbeiten, um die Hochschul-Ausbildung ihres Sohnes bezahlen zu können. Als ihr Sohn schließlich seinen Abschluss gemacht und eine Arbeit gefunden hatte, um seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten, begann Sun unter schweren körperlichen und seelischen Problemen zu leiden.
Im Jahr 2020 konnte Sun drei Monate lang nicht einschlafen und ihr psychischer Zustand war extrem instabil. Ihr Sohn musste seine Stelle kündigen und brachte sie in verschiedene Krankenhäuser zur Behandlung. Ein Arzt sagte ihm jedoch, dass ihr Schlafproblem gegebenenfalls dauerhaft sein könnte.
Suns Sohn erinnert sich: „Meine Mutter sagte mir damals jeden Tag, dass sie nicht mehr leben wolle. Sie bat mich, sie bewusstlos zu schlagen, damit sie eine Weile schlafen könne. Ich bin ihr einziges Kind. Weil ich noch eine Vollzeitstelle hatte, schaffte es nicht, mich um sie zu kümmern. Es war eine wirklich schwierige Zeit für uns beide.“
Ohne jede Hoffnung beschloss Sun im Jahr 2020, Falun Dafa zu praktizieren. Nicht lange danach konnte sie normal schlafen und auch ihr Sohn begann, wieder zu arbeiten. Vor ihrer letzten Verhaftung und Verurteilung war sie am 27. Februar 2022 bereits einmal verhaftet worden und zehn Tage lang inhaftiert gewesen.
Eine 61-jährige Bewohnerin der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang, deren Mann aufgrund der Verfolgung verstorben war, wurde vor kurzem zu vier Jahren Haft verurteilt. Kurz darauf verstarb ihre Tochter aufgrund der psychischen Belastung.
Jiao Xiaohua wurde am 5. März 2022 festgenommen, weil sie Informationen über Falun Dafa verteilt hatte. Beamte brachten sie in die Haftanstalt Mulan. Am 12. Juli 2022 verurteilte das Bezirksgericht Daowai die Praktizierende zunächst zu zwei Jahren Gefängnis.
Jiaos Tochter Jin Xin bemühte sich um die Freilassung ihrer Mutter. Ihr Brief an den für den Fall zuständigen Polizisten, einen ehemaligen Kollegen ihres aufgrund der Verfolgung verstorbenen Vaters, ging jedoch nach hinten los. Der Richter verlängerte Jiaos Haftstrafe um zwei weitere Jahre.
Die noch immer um den Tod ihres Vaters trauernde 39-Jährige war am Boden zerstört, als sie davon erfuhr. Jin starb schließlich aufgrund der enormen psychischen Belastung. Sie hinterlässt einen sechsjährigen Sohn.
Jins Vater, Jin Chengshan, arbeitete früher bei der Polizei im Bezirk Hulan in Harbin. Bei einem Autounfall im Jahr 1996 brach er sich die Wirbel im Brustbereich und war fortan gelähmt. Als er schon alle Hoffnungen aufgegeben hatte, lernte er Falun Dafa kennen und erfuhr große körperliche und geistige Verbesserungen. Auch wenn eine vollständige Wiederherstellung ausblieb, so war seine Frau von den Fortschritten doch derart beeindruckt, dass auch sie zu praktizieren begann.
Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde Jiao viermal verhaftet und zweimal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Gegen ihren behinderten Mann verhängte das Gericht fünf Jahre Haft.
Am 22. Dezember 2006 wurde das Paar erneut verhaftet. Ungeachtet der Tatsache, dass Jin ein Pflegefall war, sperrten die Wärter ihn in streng überwachte Isolationshaft in der örtlichen Haftanstalt. Da sich niemand um den Invaliden kümmerte, hatte er neun Tage lang keinen Stuhlgang und litt unter enormen Schmerzen. Er hatte eiternde, blutende Druckstellen an Hüfte, Gesäß und Rücken. Schließlich holten Polizisten Jins Frau, die seinen Stuhlgang mit ihren Fingern lösen musste.
Am 27. Februar 2007 hielt das Bezirksgericht Hulan insgeheim eine Anhörung im Fall des Paares in der Haftanstalt ab. Der Prozess endete mit fünf Jahren Haft für den behinderten Jin und drei Jahren für seine Frau Jiao.
Am 24. April 2007 brachten Beamte Jin ins Gefängnis Hulan. Er musste unvorstellbares Leid erdulden und wäre beinahe gestorben. Seine Frau beantragte nach ihrer Entlassung im Juni 2009 für ihn Haftverschonung. Mehrfach forderte sie seine Freilassung. Zwar erteilte das Gefängnis kurz darauf die gewünschte Zustimmung, aber schon am 5. Mai 2010 wurde Jin erneut in Gewahrsam genommen. Erst nach beharrlichen Bemühungen seiner Frau und seiner Tochter wurde er als Pflegefall nach vier Monaten wieder freigelassen. Die Inhaftierung und die erlittene Folter hinterließen bei Jin deutliche Spuren, sodass er Jahre später starb. Der genaue Todeszeitpunkt von Jin und seiner Tochter sind nicht bekannt, was auf die strenge Zensur in China zurückgeführt werden kann.
Praktizierende zu drei Jahren Gefängnis verurteilt - 90-jährige pflegebedürftige Mutter stirbt
Am 21. Februar 2023 wurde eine Praktizierende ins Frauengefängnis der Provinz Liaoning überführt. Ein Gericht hatte sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Haft verurteilt.
Pan Jing lebt in der Stadt Dandong in der Provinz Liaoning. Als sie am 3. September 2021 gerade eine Geburtstagsfeier für ihre damals 89-jährige Mutter ausrichtete, nahmen Polizisten sie in Gewahrsam. Aus Mangel an Beweisen wies der Staatsanwalt ihren Fall am 17. September zunächst zurück. Aus seiner Sicht gab es keine Anhaltspunkte dafür, dass Pan eine Gefahr für die Gesellschaft darstellte. Ein Jahr später legte die Polizei die Akten erneut bei der Staatsanwaltschaft vor.
Am 19. September 2022 nahmen Polizisten Pan abermals fest. Am 19. Oktober fand eine Anhörung vor dem Bezirksgericht Zhen'an statt. Der Richter versuchte, Pan zu überreden, auf das Praktizieren von Falun Dafa zu verzichten. Im Gegenzug versprach er ihr eine mildere Haftstrafe. Als Pan dies ablehnte, wurde sie weiter in der Haftanstalt der Stadt Dandong festgehalten. Das Freilassungsgesuch, um ihre betagte Mutter zu pflegen, wiesen die Behörden zurück.
Da Pans Bruder und dessen Frau nicht in der Lage waren, sich um ihre Mutter zu kümmern, musste diese im Altersheim untergebracht werden. Wegen mangelnder Pflege bekam die Rentnerin Druckgeschwüre. Später erkrankte sie an COVID-19. Am 24. Dezember 2022 musste sie zur Wiederbelebung ins Krankenhaus. Sie starb am 31. Dezember.
Der Richter verurteilte Pan schließlich zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 700 Euro). Ihre Berufung wurde zurückgewiesen.
Bevor Pan am 21. Februar 2023 ins Gefängnis überführt wurde, durfte ihre Familie sie in der Haftanstalt besuchen. Da Pan seit Dezember aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik getreten war, hatte sie viel Gewicht verloren und war abgemagert. Zwei Gefangene trugen sie in den Besucherraum. Ein Schlauch, über den sie zwangsernährt wurde, hing ihr aus der Nase.
Derzeit ist Pan in der 12. Abteilung des Gefängnisses, der Strafvollzugsabteilung, eingesperrt. Diese ist dafür berüchtigt, Falun-Dafa-Praktizierende brutal zu foltern, um sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen.
Fünf Jahre, nachdem ihr Mann bei der Verfolgung von Falun Dafa ums Leben gekommen war, wurde Huang Xiaofen 2017 festgenommen und zu drei Jahren Haft verurteilt. Nun wurde die ehemalige Apothekerin in der Stadt Chenzhou, Provinz Hunan nach nur zwei Jahren nach ihrer Freilassung erneut verhaftet und zu einer weiteren Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt.
Huang Xiaofen und ihr inzwischen verstorbener Ehemann Chen Yiyuan
Huang, 71, wurde am 20. Juli 2022 verhaftet. Einen Monat lang hielt die Polizei die Praktizierende in der Haftanstalt der Stadt Chenzhou fest und ließ sie dann gegen Kaution frei. Einer von Huangs Verwandten teilte am 12. März 2023 mit, dass sie etwa zehn Tage zuvor zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden sei. Es ist nicht klar, ob sie sich bereits im Gefängnis befindet.
Huangs Mann Chen Yiyuan war nach seiner Verhaftung am 20. April 2003 zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Er wurde gezwungen, mindestens 14 Stunden am Tag ohne Bezahlung zu arbeiten und musste im Gefängnis unbekannte Medikamente einnehmen. Er starb im März 2012, nur ein Jahr nach seiner Entlassung.
Festgenommen, weil sie ihre Meinung geäußert haben
Drei Jahre Haft wegen Brief an den neuen Polizeichef
Eine Frau in der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong wurde am 17. März 2023 zu drei Jahren Haft und 20.000 Yuan (rund 2.800 Euro) Geldstrafe verurteilt. Sie hatte einen Brief an den neuen Polizeichef geschickt, in dem sie ihn aufforderte, Falun Dafa nicht zu verfolgen.
Duan Guixiu wurde am 29. November 2021 auf der Straße verhaftet. Die Polizei begründete die Festnahme damit, dass Duan einen Brief an Guo Xiaohui, den neu ernannten Leiter der Polizeibehörde von Huangdao, geschrieben hatte. Darin hatte sie ihn aufgefordert, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Sie riet ihm stattdessen, die Praktizierenden nach Möglichkeit zu schützen. Der Brief und das Überwachungsvideo, das sie beim Versenden des Briefes zeigt, wurden später von der Polizei als Beweismittel gegen Duan vorgelegt.
Staatsanwalt Pan Wei von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Huangdao genehmigte Duans Verhaftung am 14. Dezember 2021. Aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme kam sie am 7. Januar 2022 gegen Kaution frei.
Da Duans Mann, Ma Lizhi, im Jahr 2001 verstorben war, musste sie die Tochter allein aufziehen. Gerade als Duan dachte, es wird leichter, da ihre Tochter die Hochschule abgeschlossen und eine Arbeit gefunden hatte, wurde sie wegen ihres Glaubens erneut verhaftet und verurteilt.
Zwei Jahre Haft für eine Hochschullehrerin, weil sie mit Teenagern über Falun Dafa sprach
Die Hochschullehrerin Chen Ping wurde kürzlich zu zwei Jahren Haft verurteilt. Zwei Studenten hatten sie angezeigt, weil sie mit ihnen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Behörden untersagten Familienbesuche und drohten, ihren Anwalt zu verhaften, falls ein solcher für sie engagieren würde.
Chen ist Lehrerin an der Pädagogischen Universität West China in der Stadt Nanchong, Provinz Sichuan. Sie wurde am 26. Juli 2020 verhaftet und befand sich 38 Stunden in Gewahrsam. In dieser Zeit wurde sie von mehr als zehn Beamte verhörten. Sie bekam nichts zu essen und wurde außerdem in eine Zwangsjacke gesteckt. Am nächsten Abend wurde sie entlassen und unter Hausarrest gestellt.
Sechs Monate später übergab die Polizei Chens Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Shunqing. Sie schrieb Briefe an die mit ihrem Fall befassten Beamten und forderte sie auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Die Beamten setzten sie jedoch weiterhin unter Druck und verlangten von ihr ein Schuldbekenntnis. Die Staatsanwaltschaft erhob gegen Ende 2021 Anklage gegen Chen und übergab ihren Fall dem Bezirksgericht Shunqing.
Chen stand am 21. April 2022 im Bezirk Shunqing vor Gericht. Die meisten von der Polizei vorgelegten Beweise waren gefälscht, einschließlich der Zeugenunterschriften.
Obwohl das Gericht behauptete, es handele sich um eine „öffentliche Verhandlung“, wurde Chens Schwester, ihrem Bruder und ihrer Schwägerin die Teilnahme an der Verhandlung untersagt. Nur ihr Mann und ihre Eltern durften den Gerichtssaal betreten. Auf der Tribüne saßen Polizeibeamte, Mitarbeiter des Wohnkomitees und Sicherheitsbeamte von Chens Hochschule. Ein starkes Polizeiaufgebot befand sich vor dem Gerichtsgebäude, angeblich, um zu verhindern, dass sich Praktizierende aus der Region dort versammelten.
Ein Mitarbeiter des Wohnkomitees rief Chen am 17. März 2023 an und forderte sie auf, ins Büro zu kommen. Bei ihrer Ankunft traf sie dort ausschließlich auf Gerichtsbeamte, die ihr Urteil verkündeten. Seitdem befindet sich Chen in Gewahrsam.
Absurde Anschuldigungen
Ein Jahr Haft wegen „Zusammenarbeit mit antichinesischen Kräften im Ausland“
Der Polizei war es nicht gelungen, Beweise gegen eine Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens zu sammeln. Nachdem die Polizei herausgefunden hatte, dass sie ihre Kinder besuchte, die außerhalb Chinas leben, erhob sie gegen die 64-Jährige den Vorwurf, „mit antichinesischen Kräften im Ausland“ zusammengearbeitet zu haben.
Chen Hua lebt in der Stadt Chaoyang, Provinz Liaoning. Sie wurde kürzlich vom Bezirksgericht Kazuo zu einem Jahr Haft verurteilt.
Als Chen am 1. Juni 2022 in Begleitung ihres Mannes Hao Zhiqiang, 65, dem ehemaligen Präsidenten des Stahlunternehmens der Stadt Lingyuan, zum Friseur ging, brachen Polizisten in ihre Wohnung ein. Sie beschlagnahmten Chens Falun-Dafa-Bücher, das Foto des Begründers von Falun Dafa, ihren Computer und ihr Mobiltelefon.
Hao ist kein Falun-Dafa-Praktizierender, wurde jedoch zusammen mit Chen auf dem Rückweg verhaftet. Die Polizei hielt die beiden zunächst in einem Hotel fest und überwachte sie. Schließlich überführten die Beamten sie dann in das Bezirksgefängnis Kazuo, wo sie in Strafhaft genommen wurden. Chen wurde später in das Frauengefängnis Chaoyang gebracht.
Als das Ehepaar die Polizisten nach dem Grund für ihre Verhaftung fragte, sagte ein Polizist zu ihnen: „Sie wissen nicht, was Sie getan haben?“ Ein anderer Beamter sagte: „Wir haben Sie seit über zehn Tagen überwacht. Wissen Sie das nicht?“
Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Kazuo genehmigte die Verhaftung des Paares Anfang Juli 2022. Da Zhang Feng, der politische Ausbilder der Bezirkspolizeibehörde, nichts finden konnte, was das Ehepaar belasten könnte, wies er seine Untergebenen an, den früheren Wohnsitz des Ehepaars in der Stadt Lingyuan aufzusuchen. Sie sollten dort nach Informationen suchen, die das Paar belasten könnten. Als er herausfand, dass sie manchmal ins Ausland reisten, um ihre Kinder zu besuchen, beschuldigte er sie der „Zusammenarbeit mit antichinesischen Kräften im Ausland“.
Dank der hartnäckigen Bemühungen der Familie des Paares, sie freizubekommen, wurde Hao später freigelassen, doch Chen befindet sich noch in Haft. Sie wurde zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt.
Hohe Haftstrafen
Ehepaar erhält harte Strafen für Telefonanrufe über die gesundheitlichen Vorteile ihres Glaubens
Ein Ehepaar in der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang, wurde im Dezember 2022 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu hohen Gefängnis- und Geldstrafen verurteilt.
Zhu Mingdi, der frühere stellvertretende Direktor des Finanzamtes des Bezirks Songbei, und seine Frau Cai Xiuying, ehemals Beamtin der Propagandaabteilung des Städtischen Parteikomitees Heihe, wurden am 7. und 8. April 2020 festgenommen. Grund waren Telefonanrufe, in denen sie den Menschen von den gesundheitlichen Vorteilen von Falun Dafa sowie der Vertuschung der Corona-Pandemie durch das chinesische kommunistische Regime sprachen.
Nach einer einmonatigen Gehirnwäschesitzung in einem Hotel, wurden Zhu und Cai Mitte Mai 2020 gegen Kaution freigelassen. Gu Songhai, der Direktor des Staatssicherheit Heilongjiang, schüchterte sie weiter ein und schikanierte sie weiter.
Anfang Juli 2022 rief Zhu den Polizeichef Luan erneut an und verlangte die Rückgabe seiner beschlagnahmten Gegenstände. Tage später, am 5. Juli, rief der Beamte Huang ihn an und forderte ihn und seine Frau auf, die beschlagnahmten Gegenstände auf der Polizeiwache abzuholen. Das Paar ging am nächsten Tag dorthin und wurde festgenommen. Ihre Verhaftungen wurden kurz darauf genehmigt.
Ende Dezember 2022 stand das Paar vor dem Stadtgericht Daqing. Zhu wurde zu neun Jahren und acht Monaten Haft sowie einer Geldstrafe von 60.000 Yuan (fast 8.000 Euro) verurteilt. Gegen seine Frau verhängte das Gericht zehn Jahren Haft und 70.000 Yuan (etwa 9.300 Euro). Beide haben gegen die Urteile Berufung eingelegt.
Vier Mitglieder einer Großfamilie vor Gericht – Mutter zu acht Jahren Haft verurteilt
Vier Mitglieder einer Großfamilie in der Stadt Qitaihe, Provinz Heilongjiang standen am 17. Februar 2023 nach sieben Monaten Haft wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht.
Am 11. Juli 2022 waren die 46-jährige Guo, ihr Mann Zhang Guangcai, ihre Tochter Zhang Jinfeng und Zhangs Mutter Yuan Meie in ihrer gemeinsamen Wohnung verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung von 8 bis 18 Uhr. Neben den Falun-Dafa-Bücher und einem Drucker beschlagnahmten die Beamten auch Zhangs Lieferwagen.
Die vier Familienmitglieder standen am 17. Februar 2023 vor dem Bezirksgericht Qiezi. Guo wurde zu acht Jahren Haft verurteilt. Sie hat beim Mittleren Gericht der Stadt Qitaihe Berufung eingelegt. Bezüglich der weiteren Angehörigen liegen keine Informationen vor.
Frühere Berichte:
Bilanz Februar 2023: Insgesamt 110 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz Januar 2023: Insgesamt 117 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
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