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Bilanz im Juli und August 2023: Insgesamt 1.082 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert

6. Oktober 2023 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) Im Juli und August 2023 wurden insgesamt 1.082 Vorfälle gemeldet, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert wurden.

Von den 691 Verhaftungen ereigneten sich zwei im Jahr 2022, 184 im ersten Halbjahr 2023, 355 im Juli 2023, 138 im August 2023 und zwölf in anderen Monaten des Jahres 2023. Von den 391 Schikanierungen entfielen drei auf das Jahr 2022, 138 fanden im ersten Halbjahr 2023 statt, 157 im Juli 2023 und 91 im August 2023. Bei einem Fall von Schikane ist nicht bekannt, in welchem Monat im Jahr 2023 er stattfand. Bei einem weiteren Fall von Schikane ist weder der Monat noch das Jahr bekannt.

In den letzten 24 Jahren wurden unzählige Praktizierende des Kultivierungsweges Falun Dafa schikaniert, verhaftet, verurteilt oder gefoltert, weil sie an ihrem Glauben festhielten. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können die Verfolgungsfälle jedoch nicht immer rechtzeitig gemeldet werden und es sind auch nicht alle Informationen ohne Weiteres verfügbar. Die neu gemeldeten Fälle ereigneten sich in 24 Provinzen und vier regierungsunmittelbaren Städten (Peking, Chongqing, Shanghai und Tianjin). Jilin meldete die meisten kombinierten Fälle (192) von Verhaftung und Belästigung, gefolgt von 141 in Shandong und 124 in Sichuan und 116 in Hebei. 18 Regionen meldeten Fälle im zweistelligen Bereich zwischen 11 und 93. Weitere sechs Regionen verzeichneten einstellige Fälle zwischen eins und sieben.

Insgesamt waren 180 (129 Festnahmen und 51 Schikanen) von den betroffenen Praktizierenden zum Zeitpunkt ihrer Festnahme oder Belästigung 60 Jahre oder älter: 66 waren über sechzig, 80 über siebzig und 34 über achtzig.

Gruppenverhaftungen

Stadt Qinhuangdao, Provinz Hebei: Praktizierende im Vorfeld des Sommergipfels des kommunistischen Regimes zur Zielscheibe der Polizei geworden

Drei Frauen aus der Stadt Qinhuangdao in der Provinz Hebei wurden zur Zielscheibe, weil sie eine Ortsansässige unterstützten. Die Frauen Liang Jun, Hong Yanrong und Yu Shuyun begleiteten die 78 Jahre alte Ni Guiyun am 26. Juni 2023 zur Polizeibehörde des Bezirks Beidaihe, um der Polizei einige Unterlagen zu übergeben, in denen die Polizei aufgefordert wurde, die Verfolgung von Ni wegen ihres Glaubens einzustellen.

Kurz nach ihrer Heimkehr wurden Liang, Hong und Yu von Beamten schikaniert. Am 14. Juli 2023 erfolgte die Verhaftung von Liang und Hong. Sie befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Yu entging der Festnahme, weil sie nicht zu Hause war. Die Polizei nahm auch die weitere Praktizierende Gong Junmei in Gewahrsam. Sie war zu Liangs Wohnung gekommen, als die Polizei noch bei der Durchsuchung war. Später am Abend ließen die Beamten Gong aufgrund ihres schlechten Zustandes wieder frei.

Insidern zufolge hatten die Behörden Liang, Hong und Yu im Vorfeld des jährlichen Sommergipfels des kommunistischen Regimes, das Anfang August im Bezirk Beidaihe stattfand, beschattet. Die Beamten befürchteten, dass sich Falun-Dafa-Praktizierende vernetzen und auf die Verfolgung aufmerksam machen könnten. Es ist gängige Praxis, dass die Behörden die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierende intensivieren, wenn große politische Treffen sowie Jahrestage von Falun Dafa bevorstehen.

Zehn Einwohner in zwei Tagen wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet (Stadt Qujing, Provinz Yunnan)

Zehn Einwohner der Stadt Qujing, Provinz Yunnan, wurden am 10. und 11. Juli 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet.

Insidern zufolge wurde die Gruppenverhaftung gemeinsam von der Polizei in Qujing und ihren Kollegen im nahegelegenen Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, durchgeführt. Die Polizei hatte die Praktizierenden seit März 2023 während der „zwei Sitzungen“ des kommunistischen Regimes überwacht.

Mit „zwei Sitzungen“ sind die jährlichen Plenarsitzungen des Nationalen Volkskongresses und der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes gemeint, die jedes Jahr im März stattfinden. Das Regime verschärft die Verfolgung von Falun Dafa in der Regel zu solchen „sensiblen“ Terminen und auch dann, wenn wichtige politische Treffen und Jahrestage mit Bezug zu Falun Dafa bevorstehen.

Ein Beamter bedrohte eine Praktizierende bei ihrer Verhaftung sogar mit den Worten: „Die Internet-Bandbreite von euch hat 5 Gigabyte überschritten. Wartet nur ab, wie ich euch alle töten werde!“

Eine der verhafteten Praktizierenden, Huang Xilan, erinnerte sich, was geschah, als sie Anfang Juni 2023 die Sicherheitskontrolle an einem Bahnhof durchlief. Ein Sicherheitsbeamter sagte zu seinen Kollegen, als sie an der Reihe war: „Ist diese Frau in Schwarz nicht dieselbe wie die in unserer Datenbank?“ Als Huang einen Monat später verhaftet wurde, erkannte sie, dass der Sicherheitsbeamte sie mit dem Foto in der Datenbank verglichen haben musste. Sie wurde zwar nicht am Bahnhof verhaftet, aber offenbar auch danach weiter überwacht.

13 Verhaftungen an einem Tag, eine Praktizierende am gleichen Tag verurteilt (Stadt Weifang, Provinz Shandong)

Mindestens 13 Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt Zhucheng in der Provinz Shandong wurden am 24. Juli 2023 wegen ihres Glaubens verhaftet. Eine von ihnen wurde zu 14 Monaten Haft verurteilt.

Bei den 13 Praktizierenden handelt es sich um die Frauen Sun Yuhua, Wang Wenqin, Liu Shuhua, Lin Jinxiu, Chen Xuefen, Ren Chengju, Cao Rongying, Cao Ying, Wang Xianhua, Wang Jinxiu und die Männer Sun Li, Wang Xuebin, Zang Yunchun.

Bei den meisten dieser Praktizierenden wurden auch die Wohnungen durchsucht. In Lius Wohnung wurde ihr Bettzeug auf den Boden geworfen. Viele ihrer Wertsachen, darunter Bargeld, Goldschmuck und die Hausurkunde, waren danach weg.

Die Praktizierenden wurden in der Gehirnwäsche-Eirichtung Zhujie festgehalten und aufgefordert, Falun Dafa abzuschwören. Diejenigen, die standhaft an ihrem Glauben festhielten, verlegte man am 5. August in das Untersuchungsgefängnis von Weifang, darunter die Frauen Liu, Lin und Wang Wenqin.

Ein Insider verriet, dass Chen Xuefen noch am Tag der Verhaftung in das Untersuchungsgefängnis von Weifang gebracht und zu einer 14-monatigen Haftstrafe verurteilt wurde. Einzelheiten über ihre Verurteilung sind jedoch nicht bekannt.

Brutalität der Polizei

Polizei schlägt zwei ältere Frauen und versucht, Beweise gegen sie zu erfinden

Polizisten schlugen auf zwei Frauen aus dem Kreis Qinglong, Provinz Hebei, ein, sodass diese gesundheitliche Schäden davontrugen. Beide werden derzeit im Polizeikrankenhaus der Stadt Qinhuangdao festgehalten (Qinhuangdao ist für den Landkreis Qinglong zuständig).

Meng Zhaohong und Yuan Xiuhua, beide 68, wurden am 9. Mai 2023 auf einer lokalen Messe verhaftet, nachdem jemand sie angezeigt hatte, weil sie mit anderen über die Verfolgung ihres Glaubens gesprochen hatten.

Die Beamten der Polizeistation Anziling verhörten die beiden Frauen, nachdem sie sie auf der Messe festgenommen hatten. Das Verhör fand in einem dunklen, feuchten Keller der Polizeibehörde der Stadt Qinhuangdao statt. Ein Beamter schlug Meng mehr als 20-mal ins Gesicht. Ihr Nacken und ihr Ohr schmerzten immer noch, als ihr Anwalt sie besuchte. Der Beamte trug weder seine Polizeiuniform noch einen Polizeiausweis.

Meng forderte die Polizisten immer wieder auf, die Verfolgung gesetzestreuer Praktizierender wie sie einzustellen. Sie weigerte sich, ihre Fragen zu beantworten oder irgendwelche Dokumente zu unterschreiben. Die Polizisten befahlen Meng, eine Tasche mit Falun-Dafa-Büchern in die Hand zu nehmen und Fotos von sich machen zu lassen. Sie weigerte sich, ihnen die Möglichkeit zu geben, Beweise gegen sie zu erfinden.

Auch Yuan wurde während des Verhörs misshandelt.

Später brachten die Polizisten die Frauen zur körperlichen Untersuchung in das Polizeikrankenhaus der Stadt Qinhuangdao. Bei Meng wurde Tuberkulose und Koronararterien-Sklerose festgestellt. Yuan hatte einen systolischen Blutdruckwert von mehr als 200 mmHg (ein gesunder Wert beträgt nicht mehr als 120).

Mengs Tochter Ding Yue lebt in den USA. Sie berichtete, dass sich Meng am 22. August 2023 vor dem Bezirksgericht Funing in Qinhuangdao verantworten musste. Ihr Anwalt plädierte für sie auf nicht schuldig. Er brachte vor, dass kein Gesetz in China Falun Dafa jemals kriminalisiert habe. Er wies darauf hin, dass der Staatsanwalt keine Beweise vorgelegt habe, die belegen könnten, dass das Praktizieren von Falun Dafa durch Meng irgendeinem Einzelnen oder der Gesellschaft insgesamt Schaden zugefügt habe. Trotz des Mangels an Rechtsgrundlage und Beweisen empfahl der Staatsanwalt dennoch eine Gefängnisstrafe von vier bis fünf Jahren für Meng. Am Ende der Anhörung gab der Richter kein Urteil bekannt.

Frau aus Guangdong wegen ihres Glaubens verhaftet – Finger aufgeschlitzt

Yu Mei aus der Stadt Zhanjiang in der Provinz Guangdong wurde nach ihrer Verhaftung sexuell misshandelt und der Finger aufgeschlitzt. Sie war verhaftet worden, weil sie die Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas aufgedeckt hatte.

Yu Mei

Die 56-jährige Yu und eine weitere Falun-Dafa-Praktizierende namens Wu Shaochuan wurden am 14. Mai 2023 festgenommen. Eine Studentin hatte sie angezeigt, nachdem sie mit ihr über die Verfolgung gesprochen hatte.

Die Frauen Yu und Wu wurden auf dem Polizeirevier einer Leibesvisitation unterzogen. Yu wehrte sich, als die Polizei versuchte, sie zu fotografieren und ihre Fingerabdrücke zu nehmen. Mehrere kräftig gebaute Polizisten hielten sie dann fest und schnitten mit einer scharfen Klinge in ihren Finger. Anschließend schmierten sie ihr Blut auf die Vernehmungsprotokolle.

Am nächsten Tag gegen 18 Uhr brachte die Polizei Yu und Wu zur ärztlichen Untersuchung in das Bezirkskrankenhaus Chikan. Yu weigerte sich, ihren Blutdruck messen und sich Blut abnehmen zu lassen. Zwei Beamte hielten sie an den Schultern fest und ein dritter zog an ihrem Arm, damit die Krankenschwester ihr Blut abnehmen konnte.

Als Nächstes stand ein Elektrokardiogramm an. Dafür trugen die Polizisten sie auf den Untersuchungstisch und rissen ihr Hemd und ihren Rock auf, damit die Ärzte sie untersuchen konnten. Das geschah gegen Yus Willen. Danach brachten zwei Beamte sie gewaltsam zu einer Röntgenuntersuchung.

Nach den Untersuchungen wurden Yu und Wu direkt in die Haftanstalt der Stadt Zhanjiang gebracht. Dort befahl ein Wärter Yu bei ihrer Ankunft, sich hinzusetzen. Sie weigerte sich und wurde daraufhin von zwei starken Männern in die Knie gezwungen. Yu konnte nicht mehr atmen und wehrte sich mit aller Kraft. Der Wärter hob seine Hand, um sie zu schlagen. Sie rief: „Der Wärter schlägt Menschen!“ Da viele andere Häftlinge zusahen, gab der Wärter seinen Versuch auf, sie zu schlagen.

Anschließend zerrten mehrere Wärter Yu in eine Umkleidekabine und befahlen ihr, die Häftlingsuniform anzuziehen. Sie weigerte sich, woraufhin zwei Wärter sie sofort bis auf ihre Unterwäsche auszogen. Dann fesselten sie ihr die Hände auf dem Rücken. Eine Wärterin zog Yu die Unterwäsche aus und forderte die anwesenden Wärter auf, in ihre Unterwäsche zu schauen.

Angeklagte Frau zeigt Polizeichef wegen Folter an

Wang Yueqin, etwa 53 Jahre alt, aus der Stadt Shijiazhuang, Provinz Hebei, wurde am 30. Mai 2023 verhaftet und 48 Stunden lang auf dem Polizeirevier in der Weiming Straße festgehalten, doppelt so lange wie gesetzlich zulässig, um einen Verdächtigen zum Verhör festzuhalten. Die Polizei schrieb jedoch 24 Stunden auf den Entlassungsbescheid, um die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. Außerdem wurde ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet.

Wang beantragte die Einstellung des Verfahrens, aber man teilte ihr mit, dass die höheren Stellen beschlossen hätten, sie strafrechtlich zu verfolgen, weil sie in ihrem Glauben standhaft blieb. Sie reichte zwei Beschwerden gegen die Polizei ein, jedoch ohne Erfolg.

Es folgt Wangs Bericht über das, was nach ihrer Festnahme geschah.

„Ich war am 30. Mai 2023 auf der Straße unterwegs, als mich zwei Männer anhielten und meine Tasche durchsuchten. Nachdem sie drei Falun-Dafa-Broschüren in meiner Tasche gefunden hatten, meldeten sie mich der Polizei in der Weiming Straße, die bald darauf Beamte schickte, um mich zu verhaften.

Die Polizisten gaben mir keine Gelegenheit, etwas zu sagen, und schlugen mich zusammen, sobald sie mich in ihre Polizeiwache gebracht hatten. Sie rissen mir die Maske ab und schlugen mir den Hut vom Kopf. Sie drehten eine meiner Hände auf den Rücken und legten mir Handschellen an, während sie die andere Hand über meine Schulter zogen.

Folterillustration: Hände auf dem Rücken gefesselt

Ich fühlte mich mit den Handschellen äußerst unwohl und setzte mich in eine Ecke. Ehe ich mich versah, packte mich plötzlich eine Hand an den Haaren und zerrte mich nach draußen in einen Vernehmungsraum. Als Nächstes wurde ich auf einen Metallstuhl gedrückt.

Die Person, die mich dorthin gezerrt hatte, schrie: ,Holt ein paar Seile und bindet sie mit den Haaren an den Stuhl und die Handschellen!‘ Mehrere andere Beamte kamen und taten, was er sagte. Große Teile meiner Haare wurden ausgerissen. Meine Kopfhaut schmerzte wie verrückt.

Mir wurde bald klar, dass der Mann, der mich geschleppt hatte, nur ein Foto von mir machen wollte, aber zu solch extremen Maßnahmen griff, um mich dazu zu bringen, seiner Aufforderung nachzukommen. Er prahlte damit, dass er seit mehr als zwei Jahrzehnten gegen Falun Dafa kämpfe und sehr reichhaltige Erfahrungen gesammelt habe. Er warnte mich, dass er im Umgang mit Falun-Dafa-Praktizierenden wie mir keine Nachsicht walten lassen würde. Während des Verhörs zeigte er weder seinen Ausweis noch gab er seinen Namen preis.

Nach diesem Vorfall spürte ich ein Engegefühl in der Brust und hatte Schwierigkeiten beim Essen und Trinken. Aus Protest trat ich in Hungerstreik und bekam bald einige gefährliche gesundheitliche Symptome. Aber die Polizei ließ mich erst am 1. Juni 2023 auf Kaution frei.“

Wiederholt verfolgt

61-Jährige nach elf Jahren Haft und Folter erneut festgenommen

Am 8. August 2023 wurde eine 61-Jährige festgenommen, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Zhang Hua lebt im Bezirk Tongnan in Chongqing. Früher arbeitete sie in einem Landmaschinenbetrieb vor Ort. Schon früher war sie wegen ihres Glaubens verfolgt worden. In den Jahren 2000 und 2001 wurde sie für ein Jahr in ein Zwangsarbeitslager gesperrt. Von 2005 bis 2015 verbüßte sie zehn Jahre im Gefängnis. Während der Haft war sie brutaler Folter ausgesetzt. Bevor sie aus der Haft entlassen wurde, starb ihre Mutter. Es war Zhang nicht möglich, sie vor ihrem Tod noch einmal zu sehen.

Als Zang im Jahr 2000 für ein Jahr im Frauenzwangsarbeitslager Maojiashan in Chongqing inhaftiert war, überwachten die Insassen sie rund um die Uhr. Oft fesselten sie die Praktizierende, fixierten sie am Boden und prügelten auf sie ein. Sie klebten ihr den Mund zu oder stopften ihn mit Lappen, mit denen sie sich die Füße gewaschen hatten. Stundenlang musste Zhang regungslos hocken oder stehen. Die Gefangenen fesselten ihr auch mehrere Stunden die Hände hinter dem Rücken. Mehrfach protestierte sie mit einem Hungerstreik und wurde wiederholt zwangsernährt. Als sie sich weigerte, während der Gehirnwäsche-Verfahren zu kooperieren, verlängerten die Behörden ihre Haft um zwei Monate.

Nach einer weiteren Verhaftung im Jahr 2005 trat sie aus Protest in Hungerstreik, wurde jedoch erneut zwangsernährt. Der Arzt des Untersuchungsgefängnisses spritzte ihr unbekannte Medikamente. Sofort begannen Zhangs Augen zu tränen, schwollen an und schmerzten. Zudem war Zhang danach lichtempfindlich. Ihre Beine waren taub und ihr war übel. Zhangs Körpergewicht sank binnen kurzer Zeit von 65 kg auf 25 kg. Nach 69 Tagen Hungerstreik war ihr Zustand lebensbedrohlich. Da die Zuständigen befürchteten, Zhang könnte in der Haftanstalt sterben, ließen sie sie frei.

Als Zhang nach Hause zurückgekehrt war, tauchte sie unter, wurde jedoch Monate später verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Aufgrund der Folter im Gefängnis bekam sie eine Glatze.

Bereits 7,5 Jahre inhaftiert gewesen – jetzt erneut wegen seines Glaubens verhaftet

Wang Zexuan aus der Stadt Chishui, Provinz Guizhou wurde am 9. August 2023 verhaftet, weil er über die Verfolgung von Falun Dafa berichtet hatte. Er wird derzeit im Untersuchungsgefängnis 3 der Stadt Zunyi festgehalten.

Wang arbeitete als Lehrer und eröffnete auch ein Fotostudio und ein Restaurant. Er begann 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Er schreibt Falun Dafa zu, dass es ihm geholfen habe, viele schlechte Gewohnheiten aufzugeben, darunter Rauchen, Trinken und Glücksspiel.

Zwei Monate nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 wurde er verhaftet und mehr als zehn Tage lang inhaftiert. Anfang Mai 2000 wurde er erneut verhaftet und inhaftiert. In den nächsten zwei Jahrzehnten war er häufigen Schikanen und Verhaftungen ausgesetzt. Er verbüßte zwei Arbeitslager Haftstrafen und eine Freiheitsstrafe von insgesamt 7,5 Jahren.

Während seiner dreijährigen Haftstrafe im Zwangsarbeitslager für Männer der Provinz Guizhou im Jahr 2006 wurde Wang geschlagen, weil er Falun Dafa nicht abschwor. Um ihn am Schreien zu hindern, klebten ihm die Wärter den Mund zu und schlugen ihn weiter. Als sie von den Schlägen erschöpft waren, nahmen sie einen Kessel mit kochendem Wasser und schütteten es über Wang. Er erlitt schwere Verbrennungen und musste zwei Monate lang im Krankenhaus bleiben.

Verfolgung älterer Praktizierender

Unter Hausarrest wegen der Worte „Falun Dafa ist gut“

An Shunlian, eine 76-jähriger Einwohnerin der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan, wurde am 10. August 2023 vor einem Ortskrankenhaus verhaftet. Ein junger Mann mit Beinproblemen hatte sie bei der Polizeiwache gemeldet, weil sie ihm die gesundheitlichen Vorteile von Falun Dafa aufgezeigt hatte.

Bald darauf traf die Polizei ein und verhaftete An. Sie forderte die Polizisten auf, sich nicht mehr an der Verfolgung von Falun Dafa zu beteiligen. Aber die Polizisten weigerten sich, ihr zuzuhören und beschimpften sie stattdessen. Nachdem das Untersuchungsgefängnis die Aufnahme von An angesichts ihres fortgeschrittenen Alters abgelehnt hatte, ließ die Polizei sie am nächsten Tag frei und stellte sie unter Hausarrest.

Außerdem forderte die Polizei, dass sich ihr 86-jähriger Ehemann, der ebenfalls Falun Dafa praktiziert, mit ihr zusammen am darauffolgenden Montag (14. August) auf der Wache meldete.

Kein Erbarmen mit 85-Jähriger – Liao Yuying wird weiterhin schikaniert

Die 85-jährige Liao Yuying aus der Stadt Maoming, Provinz Guangdong leidet unter Bluthochdruck und anderen Symptomen. Trotzdem lassen die Behörden sie nicht in Ruhe. Sie ist ständigen Schikanen ausgesetzt, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben will.

Bei den letzten Belästigungen am 15. August 2023 wurde Liao von Polizisten mit einem Krankenwagen zunächst ins Krankenhaus und dann in eine Haftanstalt gebracht. Erst als sich die Haftanstalt weigerte, Liao in ihrem schlechten Zustand aufzunehmen, fuhren die Beamten sie wieder nach Hause. Gleichzeitig drohten sie ihr, bald wiederzukommen.

Liaos Leidensweg begann mit einer Festnahme am 21. April 2022. Zwar wurde sie am selben Tag wieder freigelassen, ist aber seither ständigen Schikanen ausgesetzt. Im Juni 2022 tauschten Polizisten das Schloss zu ihrer Wohnung aus und behielten einen Schlüssel. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, verließ Liao die Wohnung. Nach einem Monat musste sie jedoch heimkehren, da sie Beschwerden hatte und unter Schmerzen litt.

Als die Polizei zwei Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest am 20. Januar 2023 auftauchte, war Liao bettlägerig. Die Beamten versuchten, sie fortzutragen, ließen aber aufgrund ihres ernsten Zustands schließlich von ihr ab.

Im März kamen erneut Beamte vorbei und wollten sie zu Gericht bringen, wo sie ihre Prozessunterlagen unterschreiben sollte. Liao verstand jedoch nicht, was vor sich ging, und brach in Tränen aus. Die Nachbarn hörten ihre Schreie und kamen hinzu. Daraufhin rückten die Beamten unverzüglich ab.

Am 20. April klopften erneut Beamte an Liaos Tür. Sie weigerte sich jedoch, sie hereinzulassen. Als die Praktizierende am nächsten Morgen die Wohnung verlassen hatte, kamen abermals Polizisten vorbei. Da sie Liao nicht antrafen, erkundigten sie sich bei Nachbarn. Sie gaben vor, Liao nur besuchen und ein paar Bananen vorbeibringen zu wollen. Sie versprachen, Liao diesmal nicht zu verhaften.

Kurz nach Liaos Rückkehr kamen erneut Polizisten zu ihr. Sie wollten, dass sie sie zum Gericht begleitet, um die Prozessunterlagen zu unterschreiben. Liao lehnte ab.

Als der Druck im Laufe der Zeit immer größer wurde, litt Liao unter starken Beinschmerzen, sodass sie das Bett hüten musste.

Am 25. April zwangen mehrere Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft des Bezirks Maonan Liaos Sohn, sie zu seiner Mutter zu bringen. Es hieß, Liao hätte sich strafbar gemacht, weil sie Falun-Dafa-Bücher besitze. Die Staatsbediensteten zwangen den Sohn, das Dokument für seine Mutter zu unterschreiben. Dann forderten sie ihn auf, den Fingerabdruck seiner Mutter gewaltsam unter das Schriftstück zu setzen. Anschließend verkündete ein Staatsanwalt, dass Liao ihre Strafe zu Hause verbüßen dürfe. Da weder Liao noch ihr Sohn sich in rechtlichen Belangen auskennen und der Staatsanwalt den Inhalt des Dokuments nicht erklärte, ist nicht klar, ob eine Anklage gegen Liao vorlag und ihr ein Prozess bevorstand oder ob sie bereits verurteilt worden war.

66-Jähriger aus Yunnan nach Haftstrafe und Folter weiterhin Schikanen ausgesetzt

Nach 3,5 Jahren Haft wegen seines Glaubens an Falun Dafa wurde ein 66-jähriger Einwohner der Stadt Kunming, Provinz Yunnan am 28. März 2023 aus der Haft entlassen. Nun sieht er sich jedoch ständigen Schikanen seitens der örtlichen Behörden ausgesetzt.

Chen Jingwu wurde am 28. September 2019 verhaftet und musste sich am 22. April 2020 zu einer virtuellen Anhörung vor Gericht verantworten. Ende Mai 2020 wurde er zu 3,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 390 Euro) verurteilt. Am 28. März 2023, dem Tag seiner geplanten Entlassung, warteten Beamte des Polizeireviers Qianxing Straße und des Komitees Qianxing Straße am Gefängnistor auf Chen. Sie fuhren ihn nach Hause und machten Fotos von ihm. Außerdem warnten sie ihn, nicht auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam zu machen.

Im Juni 2023 wurde Chen zur Justizbehörde von Longxiang vorgeladen, wo er eine Vereinbarung unterschreiben musste, die besagt, dass die Behörde ihm hilft, „seine Schuld wegen Praktizierens von Falun Dafa zu verstehen“. Eine Kopie der Vereinbarung wurde ihm nicht ausgehändigt. Diese Vereinbarung erlaubte es ihnen im Grunde, ihn jederzeit wegen seines Glaubens zu schikanieren. Sie rufen ihn jeden Monat an, um „nach ihm zu sehen“.

75-Jährige nach Bewährungsstrafe aus Haft entlassen – nun wird die ganze Familie schikaniert

Liu Yumin, eine 75-jährige ehemalige Grundschullehrerin aus dem Kreis Laishui in der Provinz Hebei, wurde am 18. März 2022 in der Wohnung ihres Sohnes festgenommen. In Gewahrsam verschlechterte sich ihr Zustand. Sie verlor einen Großteil ihrer Haare. Aufgrund von Bluthochdruck war ihr schwindlig und sie litt an Schmerzen in den Beinen. Nur mit der Unterstützung von zwei Personen konnte sie gehen.

Das örtliche Gericht verurteilte Liu am 9. Mai zu drei Jahren Haft auf vier Jahre Bewährung. Vor ihrer Freilassung aus der Haftanstalt wurde Liu gezwungen, ein Dokument zu unterschreiben, wonach die Haftanstalt nicht für ihren Zustand verantwortlich sei.

Eine Woche nach Lius Heimkehr konnte sie nachts noch immer nicht schlafen. Bei jedem kleinsten Geräusch schreckte sie auf. Am 30. Mai 2023 richtete die örtliche Justizbehörde ein Einsatzkommando ein, das Liu „bearbeiten“ soll. Ziel dieser Einheit war es, Liu dazu zu bringen, Falun Dafa aufzugeben.

Die Arbeitsgruppe befahl Liu, sich regelmäßig zu melden und an den als „Studientreffen“ bezeichneten Gehirnwäscheverfahren teilzunehmen. Sofern es ihr nicht möglich sei, persönlich vorbeizukommen, solle sie Fotos übersenden, die sie zu Hause zeigen.

Da Liu noch immer an den während der Haft erlittenen Misshandlungen litt, weigerte sie sich, der Anordnung nachzukommen. Daraufhin drohte das Einsatzkommando, sie wieder in Gewahrsam zu nehmen.

Liu und ihre Angehörigen mussten ihre Telefone rund um die Uhr eingeschaltet lassen, um auf mögliche Anrufe der Arbeitsgruppe reagieren zu können. Außerdem mussten sie eine bestimmte App herunterladen, mit der ihr Standort verfolgt und ihre Aktivitäten überwacht werden können. Zudem wurde Liu verboten, die Stadt zu verlassen.

Zunächst war Lius Familie froh über ihre Freilassung. Inzwischen steht sie jedoch aufgrund der ständigen Schikanen unter großem Druck.

Schikanierung von Falun-Dafa-Praktizierenden in der Inneren Mongolei

In der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei wurden im Juli und August 2023 über 100 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens schikaniert.

Einem Insider zufolge wurden die Schikanen direkt vom Komitee für Politik und Recht angeordnet, einer außergerichtlichen Behörde, die mit der Überwachung der Verfolgung beauftragt ist. Das Büro 610, Polizeikräfte auf verschiedenen Ebenen von den Städten bis zu den Gemeinden sowie Straßenkomitees auf verschiedenen Ebenen waren ebenfalls an der Organisation und Durchführung der Verfolgung beteiligt.

In den Bezirken Hongshan und Songshan rief die Polizei die Praktizierenden an und wollte sie unter Druck setzen, damit sie das Praktizieren von Falun Dafa aufgeben. Einige Gemeindemitarbeiter fotografierten sie und behaupteten, sie bräuchten die Fotos, um ihren Vorgesetzten Bericht zu erstatten. Andere verleiteten die Praktizierenden dazu, ihre Türen zu öffnen, indem sie vorgaben, die Stromleitungen in den Wohnungen überprüfen zu müssen. Sobald die Beamten eintraten, durchsuchten sie jeden Raum und befragten die Praktizierenden, ob sie noch Falun Dafa praktizieren würden.

Im Banner Ongniud verstarb am 10. August die Mutter des Praktizierenden Chen (Vorname unbekannt). Er beauftragte einen Verwandten, ihm zu helfen, die Sterbeurkunde seiner Mutter bei der zuständigen Polizeistation zu beantragen. Die Polizei weigerte sich, die Bescheinigung auszustellen. Stattdessen verlangten sie, dass Chen selbst kommt und zuerst eine Erklärung unterschreibt, dass er Falun Dafa abschwört. Der Verwandte versuchte, die Polizei davon zu überzeugen, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen, da die Beerdigung von Chens Mutter bald anstand. Schließlich willigte die Polizei ein, den Verwandten die Sterbeurkunde in Chens Namen unterschreiben zu lassen, forderte aber gleichzeitig, dass sich Chen auf der Polizeiwache meldet, sobald er sich um die Beerdigung seiner Mutter gekümmert hatte.

Frühere Berichte:

Bilanz 1. Halbjahr 2023: Insgesamt 3.133 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert

Bilanz März und April 2023: Insgesamt 1.320 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert

Bilanz Januar und Februar 2023: Insgesamt 624 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert