75-Jährige nach Bewährungsstrafe aus Haft entlassen – nun wird die ganze Familie schikaniert
(Minghui.org) Am 9. Mai 2023 wurde eine 75-jährige ehemalige Grundschullehrerin freigelassen. Das Gericht hatte ihre dreijährige Haftstrafe auf vier Jahre Bewährung ausgesetzt. Zunächst waren Lius Angehörigen froh über ihre Entlassung, inzwischen stehen sie jedoch unter großem Druck. Denn die Schikanen der Behörden gehen weiter – und zwar gegen die ganze Familie.
Liu Yumin lebt im Kreis Laishui in der Provinz Hebei. Da sie Falun Dafa praktiziert, gerät sie immer wieder ins Visier der Beamten.
Am 30. Mai 2023 richtete die örtliche Justizbehörde ein Einsatzkommando ein, das Liu „bearbeiten“ soll. Die Arbeitsgruppe wird von Zuo Cheng, dem Direktor der Justizbehörde, geleitet. Zu den weiteren Mitgliedern gehören die Beamten Hu Fenglan und Wang Baojun aus dem Dorf Dongguan im Kreis Laishui. Ziel dieser Einheit ist es, Liu dazu zu bringen, Falun Dafa aufzugeben.
Die Arbeitsgruppe befahl Liu, sich regelmäßig zu melden und an den als „Studientreffen“ bezeichneten Gehirnwäscheverfahren teilzunehmen. Sofern es ihr nicht möglich sei, persönlich vorbeizukommen, solle sie Fotos übersenden, die sie zu Hause zeigen.
Da Liu noch immer an den während der Haft erlittenen Misshandlungen litt, weigerte sie sich, der Anordnung nachzukommen. Daraufhin drohte das Einsatzkommando, sie wieder in Gewahrsam zu nehmen.
Liu und ihre Angehörigen müssen ihre Telefone rund um die Uhr eingeschaltet lassen, um auf mögliche Anrufe der Arbeitsgruppe reagieren zu können. Außerdem mussten sie eine bestimmte App herunterladen, mit der ihr Standort verfolgt und ihre Aktivitäten überwacht werden können.
Zudem wurde Liu verboten, die Stadt zu verlassen.
Zunächst war Lius Familie froh über ihre Freilassung. Inzwischen steht sie jedoch unter großem Druck aufgrund der ständigen Schikanen.
Festnahme und Urteil
Liu wurde am 18. März 2022 in der Wohnung ihres Sohnes festgenommen, weil sie Falun Dafa praktiziert. Beamte brachten sie in die Haftanstalt Baoding. Später erhob die Staatsanwaltschaft der Stadt Zhuozhou Anklage und gab den Fall an das örtliche Gericht ab.
Die zunächst für den 27. Dezember 2022 angesetzte Gerichtsverhandlung wurde abgesagt, da der Vorsitzende Richter, Xie Wenhai, Corona-positiv getestet wurde. Am 11. Januar 2023 fand sodann eine virtuelle Anhörung statt.
Nach Aussage von Lius Familie war die Praktizierende in einem sehr schlechten Zustand. Sie hatte einen Großteil ihrer Haare verloren. Aufgrund von Bluthochdruck war ihr schwindlig und sie litt an Schmerzen in den Beinen. Nur mit der Unterstützung von zwei Personen konnte sie gehen.
Am 7. März 2023 fand eine weitere Sitzung statt. Zwei Anwälte beantragten für Liu Freispruch. Sie argumentierten, dass kein Gesetz Falun Dafa jemals als Straftatbestand eingestuft hatte. Außerdem habe Liu gegen kein Gesetz verstoßen, bloß weil sie Informationen über Falun Dafa an andere weitergegeben habe.
Von Lius Familie nahmen drei Personen an der Anhörung teil. Sie waren froh zu hören, dass seit der letzten Anhörung von zwei Monaten der Blutdruck etwas gesunken war.
Am 24. März fand eine dritte Anhörung statt. Am 9. Mai verkündete der Richter sein Urteil und ordnete an, dass Liu noch am selben Tag von ihrer Familie aus der Haftanstalt abgeholt werden sollte. Vor ihrer Freilassung aus der Haftanstalt wurde Liu gezwungen, ein Dokument zu unterschreiben, wonach die Haftanstalt nicht für ihren Zustand verantwortlich sei.
Eine Woche nach Lius Heimkehr konnte sie nachts noch immer nicht schlafen. Bei jedem kleinsten Geräusch schreckte sie auf.
In den vergangenen 24 Jahren wurde Liu mit verschiedenen Methoden verfolgt. Zunächst verlor sie ihre Anstellung bei der Grundschule, weil sie nicht auf Falun Dafa verzichten wollte. Außerdem war sie ständigen Verhaftungen, Hausdurchsuchungen und Schikanen ausgesetzt. Als sie inhaftiert wurde, schlugen die Beamten auf sie ein, hängten sie an den Handschellen auf, unterzogen sie einer Zwangsernährung und verbrannten sie mit glühenden Zigaretten.
Auch Lius Mann, Wu Yanshui, wurde brutal verfolgt. Er starb am 20. Mai 2001 an den Folgen der Folter in Gewahrsam.
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