Erneute Haftstrafe – nach jahrelanger Folter in verschiedenen Gefängnissen

(Minghui.org) Ein Einwohner der Stadt Jinzhou, Provinz Liaoning wurde vor kurzem wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (ca. 1136 Euro) verurteilt.

Am 22. März 2023 verhafteten Beamte der Staatssicherheitsabteilung der Hi-Tech-Industrieentwicklungszone in der Stadt Jinzhou den Falun-Dafa-Praktizierenden Wang Lin. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai klagte ihn am 8. Mai an, das Gericht der Stadt Linghai verurteilte ihn einen Monat später, am 5. Juni. Zwanzig Tage verkündete Richter Huang Yanchun die Haftstrafe, gegen die Wang Berufung eingelegt hat.

Die Stadt Linghai steht unter der Verwaltung der Stadt Jinzhou. Die Staatsanwaltschaft und das Gericht der Stadt Linghai sind für die Bearbeitung von „Falun-Dafa-Fällen“ in dieser Region zuständig.

Wang Lin

Wang begann im März 1999, Falun Dafa zu praktizieren, als er sah, wie das Praktizieren die Gesundheit seines Vaters verbesserte. Seine eigenen Krankheiten verschwanden auch bald darauf. Wang, der bei seiner Familie und seinen Freunden als verwöhnter Bengel bekannt war, entwickelte sich zu einem rücksichtsvollen und freundlichen Menschen, da er sich bemühte, nach den Falun-Dafa-Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben. Er hörte auch mit dem Glücksspiel und anderen schlechten Angewohnheiten auf.

Aufgrund seiner positiven Erfahrungen mit Falun Dafa geriet Wang auch nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 in seinem Glauben nicht ins Wanken. Weil er in seinem Glauben standhaft blieb, wurde er in den vergangenen 24 Jahren immer wieder verhaftet und gefoltert. So verurteilte man ihn 2004 zu einem Jahr Zwangsarbeit und 2014 zu vier Jahren Gefängnis.

Drei Verhaftungen zwischen 1999 und 2002

Das erste Mal wurde Wang im August 1999 verhaftet, als er in einem Park Falun-Dafa-Übungen machte, und 15 Tage lang festgehalten.

Zwei Jahre später erfolgte die zweite Festnahme am 13. Juli 2001, bei der Wang und seine Frau Dai Lili, ebenfalls eine Falun-Dafa-Praktizierende, inhaftiert wurden, als das Ehepaar Informationsmaterialien über Falun Dafa herstellte. Sie wurden mehr als 20 Tage lang in der Zweiten Haftanstalt der Stadt Jinzhou festgehalten und um 30.000 Yuan (ca. 4.260 Euro) erpresst.

Als Jiang Haiqun, der Sicherheitschef von Wangs Arbeitsplatz, der Pharmazeutische Industrie Jiutai GmbH, erfuhr, dass Wang im April 2002 Falun-Dafa-Informationsmaterialien verteilte, meldete er ihn der Polizei. Bald darauf wurde Wang verhaftet und von der Polizei brutal zusammengeschlagen. Man hielt ihn 26 Tage lang fest und zwang ihn zur Zahlung einer Geldstrafe von 30.000 Yuan. Nach seiner Freilassung wurde er von seinem Arbeitgeber entlassen.

Ein Jahr Zwangsarbeit von 2004 bis 2005

Zwei Jahre später kam es zu einer erneuten Verhaftung, als sich Wang am 9. August 2004 mit einem Gemüsehändler über Falun Dafa unterhielt, nachdem er von der Zivilbeamtin Wang Min von der Kriminalpolizeidirektion der Entwicklungszone für die Hi-Tech-Industrie dabei entdeckt worden war. Polizeichef Li verurteilte Wang zwei Tage später zu einem Jahr Zwangsarbeit und überführte ihn am 12. August 2004 in das Arbeitslager Jinzhou.

Dort wurde Wang zunächst im Neuankömmlingsteam festgehalten, wo er verschiedenen Formen der Misshandlung ausgesetzt war, einschließlich brutaler Schläge und Isolationshaft. Einmal fixierten die Wärter Wang 24 Stunden lang auf einem Metallstuhl, setzten ihm einen Helm auf den Kopf und schlugen von Zeit zu Zeit auf den Helm, bis ihm ganz schwindlig wurde.

Folterinstrument: Metallstuhl

Am nächsten Morgen wurde er aus dem Metallstuhl befreit, aber seine Hände wurden an einem im Boden verankerten Ring gefesselt. Nachts musste er auf dem Boden schlafen, während eine Hand immer noch mit Handschellen am Boden gefesselt war.

Später wurde Wang der zweiten Brigade zugewiesen, wo er allein in einer Zelle festgehalten wurde. Die Wärter Li Songtao und Zhang Chunfeng befahlen Häftlingen, seine Beine drei Stunden lang mit Bettlaken zu fesseln. Dann wurden seine Beine losgebunden und später erneut gefesselt. Manchmal wurde die Fesselungsfolter dreimal am Tag wiederholt. Während seine Beine gefesselt waren, stampfte Häftling Zhang Tiejun mit Lederschuhen auf seinen Beinen herum. Wang konnte die nächsten drei Monate nicht mehr gehen.

Häftling Wang Zhi urinierte einmal in einen Behälter und schüttete dann zusammen mit Häftling Zhang den Urin in Wangs Mund. Sie wischten Wangs Beine mit Papier ab, das mit Stuhl beschmiert war, und stopften einen Lappen in seinen Mund, bevor sie ihm ein Trensengebiss anlegten. Anschließend schockten die Wärter ihn gleichzeitig mit mehreren Elektrostäben.

Ein anderes Mal wurde Wang in den Keller eines neu errichteten Gebäudes gebracht, wo er der sogenannten „Ballfolter“ unterzogen wurde. Die Wärter fesselten seine Beine und seinen Hals, sodass er wie ein Ball zusammengerollt war.

Folternachstellung: „Ballfolter“

Später wurde Wang n das Zwangsarbeitslager Benxi verlegt, wo seine Haftzeit endete.

Zwei weitere Festnahmen in 2008 und 2012

Der Beamte Sun Zhian tauchte im Mai 2008 in Wangs Wohnung auf und schnitt mit einer Elektrosäge die Tür auf. Wang wurde mehr als zwanzig Tage lang festgehalten und um 30.000 Yuan erpresst.

Am Abend des 5. Juni 2012 fuhr Wang in die Gemeinde Cuiyan, Stadt Linghai, um Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verteilen. Auf dem Rückweg wurde er von Beamten der Polizeiwache der Gemeinde Cuiyan verhaftet. Sie brachten ihn am nächsten Tag in das Gefängnis von Linghai, wo er dreizehn Tage später wieder freigelassen wurde.

Nach Festnahme zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

Wang wurde am Abend des 18. Oktober 2013 von Beamten der Jingye-Polizeistation verhaftet, als er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Sie brachten ihn in die Haftanstalt Jinzhou. Der Wärter Wang Hong schockte ihn am nächsten Tag mit einem Elektrostab, bevor er Häftlingen befahl, ihn zu schlagen. Sie versetzten ihm so harte Schläge, dass er ohnmächtig wurde. Als er wieder zu sich kam, legte ihm der Wärter Wang im Korridor Fesseln an.

Vier Monate lang war Wang mit gespreizten Gliedmaßen an ein Bett gefesselt, ohne dass er duschen, seine Zähne putzen oder die Toilette benutzen durfte.

Folterabbildung: Mit gespreizten Gliedmaßen an einem Bett gefesselt

Wang wurde später gezwungen, Kunsthandwerk für den Export herzustellen.

Das Guta-Bezirksgericht von Jinzhou verurteilte Wang am 9. Juli 2014 zu vier Jahren Haft. Man verlegte ihn bald darauf in das Gefängnis Nr. 1 von Shenyang.

Die Gefängniswärter setzten Wang und andere inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende verschiedenen Formen der Folter aus.

Eine Form der Folter war „Strecken und Schlafentzug“. Das Opfer wurde zwischen zwei etwa einen Meter voneinander entfernte Betten gelegt. Seine eine Hand war mit Handschellen an das untere Bett und die andere Hand an das obere Bett gefesselt, wobei seine gestreckten Arme einen 45-Grad-Winkel zum Boden bildeten. Das Opfer konnte nicht aufrecht stehen. Außerdem wurde er gezwungen, eine Boxerkopfbedeckung zu tragen, und er durfte nicht schlafen. Viele Opfer berichteten, dass sie danach unter Ohrensausen, verschwommener Sicht und pulsierenden Schmerzen in Kopf und Ohren litten.

Folterabbildung: Strecken und Schlafentzug

Andere Formen der Folter waren: Spritzen von Medikamenten, die das zentrale Nervensystem schädigen, Tragen von Kopfhörern während verleumdende Propaganda gegen Falun Dafa in hoher Lautstärke abgespielt wird, Aufhängen des Opfers, Festbinden seiner vier Gliedmaßen am Boden, helles Licht in die Augen strahlen, mit Zahnstochern die Augenlider offenhalten, Chiliwasser in die Augen spritzen, mit Wattestäbchen in die Ohren und Nasenlöcher stechen, mit kochendem Wasser verbrühen, den ganzen Körper (einschließlich der Genitalien) mit mehreren Elektrostäben gleichzeitig schocken und Eispackungen auf die Hoden legen.

Damals wurde Wang am 18. Oktober 2017 freigelassen. 

Nun ist es wieder zu einer Verurteilung gekommen.

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