(Minghui.org) Wang Zhiwen starb am 16. Oktober 2025 im Shijitan-Krankenhaus der Medizinischen Universität in Peking. Offiziell wird ein „Hirninfarkt“ als Todesursache genannt, doch seine in den USA lebende Tochter Danielle Wang zweifelt daran und verweist auf die anhaltende Vertuschungspolitik der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh).
Als ihr Vater im Sterben lag, hätten sich Polizeibeamte im Krankenhaus aufgehalten und alles auf Video aufgenommen, so ihr Bericht an Minghui.org. Außerdem hätten sie am darauffolgenden Tag die Wohnung ihres Verwandten aufgesucht, und sich erkundigt, ob ihr Vater ein Testament verfasst hatte. Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung hätten sie die Haushaltsregistrierung sowie die Eigentumsurkunde ihres Vaters gefunden und diese fotografiert. Danach seien sie wieder gegangen.
Wang, ehemals Ingenieur im Eisenbahnministerium, fungierte als Kontaktperson der ehemaligen Falun Gong Forschungsgesellschaft. Er war einer der wenigen Falun-Gong-Praktizierenden, die sich am 25. April 1999 mit dem damaligen Premierminister Zhu Rongji getroffen hatten, als sich rund 10.000 Falun-Gong-Praktizierende in Peking versammelt hatten, um die Freilassung mehrerer Praktizierenden zu fordern, die im nahegelegenen Tianjin verhaftet worden waren.
Wang war am 19. Juli 1999 verhaftet worden – einen Tag bevor die KPCh offiziell eine landesweite Kampagne gegen Falun Gong initiiert hatte. Er wurde zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt und im Oktober 2014 ein Jahr vorzeitig freigelassen.
Am 18. Oktober 2014 wurde er erneut in Gewahrsam genommen und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Nach seiner Freilassung wurde er rund um die Uhr überwacht. Seine Tochter Danielle, die im Dezember 1998 im Alter von 18 Jahren in die Vereinigten Staaten ausgereist war, um dort ihr Studium fortzusetzen, flog 2016 mit ihrem Mann nach Peking und sah ihren Vater nach 18 Jahren zum ersten Mal wieder. Sie half ihm beim Beantragen eines Visums für einen Besuch in den Vereinigten Staaten.
Am 6. August 2016 wurde er jedoch beim Zoll aufgehalten. Sein Reisepass wurde eingezogen und sofort für ungültig erklärt. Danach wurde er erneut in seiner Wohnung überwacht.
Über die Falun Gong Forschungsgesellschaft
Die Falun Gong Forschungsgesellschaft, auch bekannt als Falun Dafa Forschungsgesellschaft oder Pekinger Falun Gong Forschungsgesellschaft, wurde 1993 gegründet. Ihr vollständiger Name lautete „Falun Gong Forschungszweig der Chinesischen Qigong Forschungsgesellschaft“. Die Zusammenarbeit mit der Chinesischen Qigong Forschungsgesellschaft entstand im Anschluss an mehrere von Meister Li Hongzhi gehaltene Vortragsreihen ab 25. Juni 1992 in Peking. Die Leiter der Chinesischen Qigong Forschungsgesellschaft sponserten diese Vorträge und nahmen persönlich daran teil. Sie erkannten Gong als eine herausragende Qigong-Praxis an, die im In- und Ausland gefördert werden sollte.
1993 hat die Chinesische Qigong Forschungsgesellschaft Falun Gong offiziell als direkt angeschlossene Qigong-Schule anerkannt und einen Falun Gong Forschungszweig gegründet, der als „Falun Gong Forschungsgesellschaft“ bezeichnet wurde.
Meister Li lehrte Falun Gong zweieinhalb Jahre lang in ganz China. Im September 1994 teilte er der Chinesischen Qigong Forschungsvereinigung mit, dass er in China keine weiteren Seminare mehr halten werde. Im März 1996 wies Meister Li mehrere ehrenamtliche Kontaktpersonen, darunter auch Wang, an, einen Antrag bei der Chinesischen Qigong Forschungsgesellschaft einzureichen, um sich formell von der Gesellschaft zu trennen. Der Antrag wurde daraufhin offiziell genehmigt. Von da an war die „Falun Gong Forschungsgesellschaft“ Geschichte, dennoch benutzte die KPCh ihn weiterhin, um Falun Gong zu verleumden.
Vergeltungsmaßnahmen gegen Kontaktpersonen
Wang war nicht die einzige Kontaktperson der ehemaligen Falun Gong Forschungsgesellschaft, die zu einer schweren Strafe verurteilt wurde: Am 26. Dezember 1999 wurden Herr Li Chang und Herr Ji Liewu, zwei weitere Kontaktpersonen der ehemaligen Falun Gong Forschungsgesellschaft, zusammen mit Wang vor Gericht gestellt und zu 18 bzw. 12 Jahren Haft verurteilt.
Am 6. Januar 2000 wurde Yu Changxin, ein pensionierter Oberst und ehemaliger Professor an der Luftwaffen-Kommandoakademie, auf Befehl von Jiang Zemin (damaliger Parteiführer und Initiator der Verfolgung) zu 17 Jahren Haft verurteilt. Yu legte Berufung ein, woraufhin sich mehrere hochrangige Generäle für ihn einsetzten.
Insidern zufolge haben die Politische Abteilung und die Luftwaffe bereits am 1. Juli 1999 eine über 20-köpfige Sondereinheit eingerichtet, um Yu zu isolieren und zu überprüfen. Trotz verschiedener Taktiken wie Täuschung, Einschüchterung, Schlafentzug und Hausdurchsuchungen konnten sie keine Beweise finden, um Disziplinarmaßnahmen gegen ihn zu erwirken. Dennoch wies Jiang das Gericht an, ihn zu verurteilen.
Im Gefängnis gefoltert
Der damals 19-jährigen Danielle, die in den USA studierte, brach das Herz, als sie am 26. Dezember 1999 eine Fernsehsendung sah, in der die Verurteilung ihres Vaters zu 16 Jahren Haft wegen seines Glaubens an Falun Gong bekannt gegeben wurde.
Danielle, ebenfalls eine Falun-Gong-Praktizierende, konnte nicht nach China zurückkehren, um ihren Vater zu besuchen und ihn nicht einmal anrufen, da sie befürchtete, die Überwachung durch das kommunistische Regime könnte ihre Sicherheit oder die ihres Vaters gefährden. Insidern zufolge war ihr Vater im Gefängnis Qianjin brutal gefoltert worden. Er wurde verprügelt, was zu einem Verlust seiner Zähne führte. Einmal durfte er sieben Tage lang nicht schlafen. Die Wärter ließen ihn abwechselnd von vier Vierergruppen rund um die Uhr bewachen. Sobald er die Augen schloss, schlugen sie auf ihn ein, wobei sie ihm einmal sogar das Schlüsselbein brachen.
Am 8. Oktober 2015 veröffentlichte die China-Kommission des US-Kongresses (Congressional-Executive Commission on China – CECC) einen Bericht über Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in China. Darin heißt es, dass sich die Menschenrechts- und Rechtsstaatlichkeit in China weiter verschlechtere und die KPCh Falun-Gong-Praktizierende unvermindert verfolge. Der Bericht zitierte mehrere Fälle von Falun-Gong-Praktizierenden, zu denen auch Wang gehörte. Er zeigte zudem auf, dass die internationale Gemeinschaft der Ansicht sei, dass die KP Chinas ihren staatlich geförderten Organraub an lebenden Falun-Gong-Praktizierenden nicht eingestellt habe.
Frühere Berichte:
Brief von Wang Zhiwen: Was seit der Entlassung aus dem Gefängnis 2014 geschehen ist
Wie Jiang Zemin seine Macht missbrauchte, um Falun Gong zu verfolgen
Falun Gong-Praktizierender nach 15 Jahren Gefängnis in Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht
USA: „Helft uns, unsere Väter aus dem Gefängnis in China zu befreien!" (Fotos)
Herr Wang Zhiwens Finger wurden im Quianjin Gefängnis mit Zahnstochern durchbohrt
Ein Blick auf die Jahre 1996 bis 1999 – die Hintergründe des Appells vom 25. April
CECC Jahresbericht: Besorgnis in Bezug auf die Verfolgung von Falun Gong
Japan: Die Verbrechen aufdecken, die das chinesische Regimes an Falun Gong begeht
Stellungnahme der IGFM zum Ausreiseverbot von Wang Zhiwen
Bulgarien: Proteste auch in Sofia gegen das Ausreiseverbot von Wang Zhiwen
Proteste in Paris, Zürich, Edinburgh, Milan und Kopenhagen gegen das Ausreiseverbot von Wang Zhiwen
Kanada: Amnesty International besorgt über Wang Zhiwens derzeitige Situation
Proteste in Schweden, Norwegen, Slowakei gegen Ausreiseverbot von Wang Zhiwen
Proteste in Sydney und Warschau fordern Freiheit für Wang Zhiwen
Proteste in Asien gegen das Ausreiseverbot eines bekannten Falun Gong-Praktizierenden
Protestierende in New York, Washington DC und Chicago fordern einen neuen Pass für Wang Zhiwen
San Francisco: Protest vor dem chinesischen Konsulat fordert Wang Zhiwens sofortige Ausreise
Proteste vor den chinesischen Botschaften in London und Wien: Lasst Wang Zhiwen in die USA reisen!
FDIC: Prominenter chinesischer Gefangener aus Gewissensgründen an der Grenze aufgehalten
Die Wahrheit hinter dem Appell vom 25. April (gekürzte Version)
Questions and Answers about the April 25 Appeal (Photos)
Persecution at Qianjin Prison in Beijing (Photo)
Classified Documents Expose the Criminal Tactics of Jiang's Gang of Scoundrels
"Rescue Our Imprisoned Family Members" Press Conference Held in Waco, Texas (Photos)
The Dallas Morning News: University of Texas student hopes rally helps father
US State Department Released Country Reports on Human Rights Practices for 1999
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