Kanadas auflagenstärkste Zeitung „The Globe“ berichtet über Sun Qians Prozess: „Ich habe nichts Illegales getan“
(Minghui.org) The Globe and Mail, eine der auflagenstärksten Zeitungen Kanadas, hat am 12. September über den Prozess gegen die kanadische Bürgerin Sun Qian berichtet. Sun war in China wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden.
Der Artikel titelte: „,Ich habe nichts Illegales getan': Kanadische Falun-Dafa-Praktizierende bestreitet im eintägigen Prozess gegen ein Gesetz verstoßen zu haben.“
Als Kanadas meistgelesene Zeitung an Wochentagen und Samstagen hat The Globe and Mail ihren Sitz in Toronto und wird von einigen als Kanadas „Rekord-Zeitung“ angesehen. Die Zeitung hatte bereits über die Verhaftung und Folter von Sun berichtet. In dem zuletzt veröffentlichten Bericht stand: „Eine kanadische Falun-Dafa-Praktizierende berichtet, von chinesischen Behörden gefoltert worden zu sein. Ihr Mann habe sie den Behörden ausgeliefert, um sie wegen seiner Affäre mit einer jüngeren Frau loszuwerden.
‚Ich habe nichts Illegales getan, ich tue nichts Illegales und ich werde nichts Illegales tun‘, bekräftigte Sun Qian am Mittwoch vor dem Gericht Wenyuhe in Peking, wo nach 18 Monaten Haft ein eintägiger Prozess stattfand.“
Das Gericht hatte eine öffentliche Anhörung angekündigt, verbot aber dann doch den Journalisten von The Globe and Mail und Vertretern europäischer Botschaften den Zutritt. Nur drei kanadische Diplomaten und Suns Eltern und Geschwister durften am Prozess teilnehmen.
Außenministerin Chrystia Freeland äußerte sich einmal mehr besorgt über die Lage von Sun. „Meiner Meinung nach ist ein einziger Kanadier, der zu Unrecht im Ausland festgehalten wird, einer zu viel, und das ist eine Pflicht, die alle Regierungen haben“, fuhr sie fort. „Ich nehme meine Pflicht äußerst ernst.“
The Globe erhielt Suns Aussage von ihrem Anwalt, ihrer Mutter und ihrem Bruder.
In Haft gefoltert
Die 52-jährige Sun schloss ihr Studium an der Universität in Peking ab und gründete mit ihrem Mann ein Biochemieunternehmen. 2007 wurde sie kanadische Staatsbürgerin.
Die wohlhabende Geschäftsfrau begann 2014, Falun Dafa zu praktizieren. Sie schreibt Falun Dafa die Heilung ihrer Krankheiten zu. Am 19. Februar 2017 wurde sie in ihrem Haus in Peking verhaftet, weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben.
Sun sagte vor Gericht aus, dass sie während ihrer ersten Zeit in Haft kein Wasser oder Essen bekommen habe. Ein Staatsanwalt bestritt, dass Sun jemals misshandelt worden sei, stellte aber keine Überwachungsvideos zur Verfügung, um seine Behauptung zu untermauern.
Suns Anwalt, Li Jinsong, erklärte, der Staatsanwalt habe es einfach nicht gewagt, die Videos vor Gericht zu zeigen.
Sun sagte auch gegen Wärter des Untersuchungsgefängnisses Nr. 1 in Peking aus, wo sie gegenwärtig eingesperrt ist. Sie berichtete, man habe sie im Mai 2017 zu Boden gedrückt und mit Pfeffer besprüht.
The Globe berichtete, dass Sun „jegliche Punkte und das gesamte Verfahren ihres Falles als illegal“ bezeichnet habe. Sie habe betont: „Falun Dafa zu praktizieren, ist sowohl legal als auch vernünftig.“
Ein Urteil in naher Zukunft wird nicht erwartet. Suns seit 18 Monaten andauernde Haft bereitet ihrer Familie große Schmerzen. The Globe zitierte ihre Mutter: „Als ich sah, wie meine Tochter inhaftiert wurde und wie sehr sie darunter leidet, hat mich das wirklich, wirklich traurig gemacht. Ich lebe hier in einem Land ohne Freiheit und ohne Menschenrechte und ich fühle mit ihr, ich fühle ihren Schmerz.“
Vom Ehemann verraten
Sun beschuldigte ihren Mann, Shen Guangqian, ihre Unterschrift gefälscht und ihre Firmenanteile illegal auf sich selbst übertragen zu haben, während sie in Haft sei. Sie sagte auch, dass Shen mit einem Freund bei der Polizei zusammengearbeitet habe, um sie verhaften zu lassen.
Shen reagierte nicht auf wiederholte Anfragen von The Globe zu einer Stellungnahme.
Das Gericht lehnte den Antrag von Suns Anwalt auf ein Kreuzverhör mit Shen und der Hausangestellten seiner Familie ab. So blieb Sun die einzige Person, die vor Gericht aussagte. Ihr Anwalt wies darauf hin, dass es Fehler in der Falldokumentation gebe. Beispielsweise sei ihr Haftbefehl datiert worden, nachdem sie bereits inhaftiert worden war. „Es ist also offensichtlich, dass sie den Antrag gefälscht haben“, so der Anwalt.
Behörden versuchen, die Auswirkung des Falles zu begrenzen
Aufgrund ihrer kanadischen Staatsbürgerschaft hat der Fall der in China geborenen Frau sowohl innerhalb als auch außerhalb Chinas große Aufmerksamkeit erregt.
Huang Hanzhong, einer aus einer Reihe von Anwälten, die gezwungen waren, unter dem Druck der Regierung Suns Vertretung abzugeben, kommentierte, dass Suns Fall „kein sehr besonderer Fall ist“, da zahlreiche Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihrer Standhaftigkeit verfolgt würden.
Er kritisierte das Gericht jedoch wegen Gesetzesverstößen. Beispielsweise sollte Suns Anhörung öffentlich sein.
Ein Gerichtsmitarbeiter behauptete jedoch, es gebe keine Plätze mehr, als The Globe and Mail und europäische Diplomaten beim Gerichtsgebäude ankamen.
Suns Schwester, Sun Zan, wies diese Behauptung zurück. Als sie am 23. April 2018 zu einer Voruntersuchung in den gleichen Gerichtssaal gekommen war, gab es drei Sitzreihen. Dieses Mal waren nur zwei Reihen vorhanden, wobei die meisten Plätze von Polizisten besetzt waren von Personen, die sie noch nie gesehen hatte. Sie „müssen von der Regierung engagiert worden sein, um den Raum zu füllen“, sagte die Schwester. Und fuhr fort: „Ich glaube, dass sie die Auswirkung dieses Falles begrenzen wollen.“
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