Bilanz Februar 2023: Insgesamt 19 Todesfälle gemeldet

(Minghui.org) Im Februar 2023 wurde der Tod von 19 Falun-Dafa-Praktizierenden infolge der Verfolgung durch das kommunistische Regime Chinas gemeldet.

Vier der Todesfälle ereigneten sich zwischen 2018 und 2021, sieben im Jahr 2022 und fünf im Jahr 2023. Der genaue Zeitpunkt des Todes der übrigen drei Praktizierenden blieb unbekannt. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können die Todesfälle nicht immer zeitnah gemeldet werden und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.

Die verstorbenen Praktizierenden stammten aus zwölf verschiedenen Provinzen. Shandong und Jiangxi meldeten jeweils vier Fälle. Heilongjiang meldete zwei Fälle. In den übrigen neun Provinzen –Yunnan, Sichuan, Shaanxi, Shanxi, Jiangsu, Jilin, Guangdong, Gansu und die Innere Mongolei – gab es jeweils einen Fall.

Zwei Praktizierende starben in der Haft, darunter ein 30-jähriger ehemaliger Radiomoderator, der im Gefängnis zu Tode geprügelt wurde, und ein 86-jähriger leitender Ingenieur, der wenige Tage vor Ablauf seiner vierjährigen Haftstrafe starb. Eine Praktizierende verstarb drei Jahre, nachdem sie nach ihrer letzten Verhaftung einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. Die meisten anderen starben, nachdem sie im Laufe der Jahre der physischen und psychischen Verfolgung erlegen waren.

Nachstehend sind einige Todesfälle aufgeführt. Die vollständige Liste der 19 Praktizierenden können Sie hier herunterladen (PDF).

Todesfälle in Haft

30-jähriger Radiomoderator zu Tode geprügelt

Der 30-jährige ehemalige Moderator des Volksradio Sichuan, Pang Xun, verstarb am 2. Dezember 2022. Pang wurde im Gefängnis von Leshan zu Tode geprügelt. Dort war er wegen seines Glaubens an Falun Dafa unrechtmäßig interniert, um eine fünfjährige Haftstrafe abzusitzen. 

Pang Xun

Pangs Leichnam war mit Blutergüssen und Prellungen übersät, die vermutlich auf elektrische Schlagstöcke und Fesselungen zurückzuführen sind. Zudem war er infolge der Folter inkontinent geworden.

Pang Xun ist mit blauen Flecken übersät, als er stirbt

Das Gefängnis leugnet jedoch, Pang gefoltert zu haben, und behauptet, dass er an einer Schilddrüsenüberfunktion gestorben sei, obwohl er bei seiner Verhaftung vollkommen gesund war und keine Vorerkrankungen hatte.

Pang war am 27. Juli 2020 festgenommen worden. Später verurteilte ein Gericht ihn zu fünf Jahren Haft im Gefängnis von Jiazhou, wo er zu Tode geprügelt wurde.

86-Jähriger stirbt wenige Tage vor seiner Freilassung

Ein 86-jähriger ehemaliger Ingenieur starb am 4. Januar 2023. Wenige Tage später wäre er nach vier Jahren Haft freigelassen worden.

Li Peigao lebte allein in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Im Jahr 1994 verließ er seinen Posten als leitender Ingenieur bei der Bauindustriegesellschaft Yunnan und ging in Ruhestand.

Nach Beginn der Verfolgung wurde Li wegen seines Glaubens mehrfach zur Zielscheibe der Behörde. Dreimal wurde er in einer Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt, ein Dutzend Male verhaftet und seine Wohnung siebenmal durchsucht. Wenn er nicht inhaftiert war, wurde er von Polizisten überwacht. Sie hörten sein Telefon ab und luden ihn zum Verhör vor.

Dem letzten Urteil lag eine Verhaftung vom 26. November 2015 zugrunde. Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters wurde er bald auf Kaution freigelassen. Am 8. September 2016 fand vor dem Bezirksgericht Xishan eine Anhörung statt. Am 8. Oktober 2016 verhängte der Richter gegen ihn vier Jahre Gefängnis.

Im Januar 2019 brachte man ihn ins Gefängnis der Provinz Yunnan, wo er seine Haftstrafe antreten sollte. Familienbesuche wurden untersagt.

Nach Angabe der Gefangenen, die vor Li freigelassen worden waren, befand sich der Praktizierende in Haft bei guter Gesundheit. Sie waren schockiert, dass er nur wenige Tage vor seiner Freilassung plötzlich verstarb. Wie das Gefängnis mitteilte, sei Li an einer Krankheit verstorben. Weitere Einzelheiten erfuhr die Familie nicht.

Todesfälle aufgrund langjähriger Verfolgung

Falun-Dafa-Praktizierende stirbt nach zehn Jahren Folter geistig verwirrt

Eine Einwohnerin der Stadt Zhaoyuan, Provinz Shandong, verstarb am 1. Februar 2023 im Alter von 61 Jahren. Sie starb drei Jahre, nachdem sie nach ihrer letzten Verhaftung einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. Wegen des Praktizierens von Falun Dafa war sie jahrelang brutaler Folter ausgesetzt.

Yang Wenjie wurde am 8. März 2018 verhaftet, weil sie ein Transparent mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ aufgehängt hatte. Während der ersten drei Monate, in denen sie im Untersuchungsgefängnis Fushan festgehalten wurde, verweigerten die Wärter ihr Familienbesuche; sie bekam auch keine Dinge des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel Toilettenpapier. Bei ihrer Verhaftung hatte sie eine dicke Jacke getragen. Als später das Wetter wärmer wurde, bekam sie keine dünneren Kleider zum Wechseln.

Nach Angaben von Personen, die aus der Haftanstalt entlassen wurden, befand sich Yang dort in Isolationshaft und niemand wusste, welche Folter sie erleiden musste. Aber die Gefangenen in den Nachbarzellen hörten oft ihre verzweifelten Schreie.

Die Polizei informierte Yangs Familie nicht über ihre Verhaftung. Die Angehörigen brauchten über zehn Tage, um herauszufinden, dass sie verhaftet worden war. Als sie zum Büro der Staatssicherheit gingen, um ihre Freilassung zu fordern, sagte die Polizei, dass sie sie in zwei Wochen freilassen würden. Zwei Wochen vergingen, und die Polizei erklärte, man würde sie für drei Monate einsperren. Etwa 50 Tage nach Yangs Verhaftung informierte die Polizei ihre Familie telefonisch, dass ihre Verhaftung genehmigt worden sei und sie ihren Fall der Staatsanwaltschaft vorgelegt hätten.

Ihre Familie ging zur Staatsanwaltschaft, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen. Die Empfangsdame sagte ihnen, dass ihre Akte immer noch bei der Polizei liege, die eineinhalb Monate Zeit habe, Beweise gegen sie zu sammeln. Die Familie kehrte zum Staatssicherheitsbüro zurück, aber der Sicherheitsdienst ließ sie nicht hinein und der zuständige Beamte weigerte sich, ihren Anruf entgegenzunehmen.

Ein paar Tage später forderte die Polizei plötzlich Yangs Familie auf, sie abzuholen. Betrübt mussten sie feststellen, dass Yang zu diesem Zeitpunkt geistig desorientiert war und sich seltsam benahm. Deshalb vermuteten sie, dass man ihr in der Haftanstalt schädigende Medikamente verabreicht hatte. Die Familie brachte sie zur Behandlung in eine psychiatrische Klinik. Ihr Zustand verbesserte sich auch nach drei Jahren nicht viel. Sie starb drei Tage, nachdem ihre Familie sie am 29. Januar 2023 in ein örtliches Krankenhaus gebracht hatte.

Frühere Verfolgung

Vor ihrer letzten Verhaftung wurde Yang zwischen 2002 und 2008 zu zwei aufeinanderfolgenden Arbeitslageraufenthalten von insgesamt sechs Jahren verurteilt. Sie wurde ständig geschlagen, in Isolationshaft gehalten und durfte nicht schlafen. Die Wärter legten ihr auch Handschellen in qualvollen Positionen an oder hängten sie an den Handgelenken auf. Sie durfte ihren Vater, der über 80 Jahre alt war, nicht besuchen, nachdem er krank geworden war, und auch nicht an seiner Beerdigung teilnehmen, nachdem er gestorben war.

Ende Juli 2010 wurde Yang erneut verhaftet und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. In den ersten Monaten wurde ihr der Schlaf entzogen, sie durfte sich nicht die Zähne putzen und kein Toilettenpapier kaufen. Die Wärter flößten ihr auch zwangsweise Urin ein.

Die Wärter hielten Yang vier Jahre lang in einem 5 Quadratmeter großen Raum fest. Der Raum hatte keine Fenster, sondern nur eine kleine Öffnung in der Tür, damit die Wärter ihr Essen und Wasser bringen konnten. Es gab dort drinnen kein Bett und deshalb musste sie die ganze Zeit auf dem Boden schlafen, auch während des eisigen Winters. Im heißen Sommer dampfte der Raum ohne Belüftung förmlich. Die Toilette hatte kein Wasser zum Spülen. Nach jeder Benutzung gab ihr ein Insasse eine kleine Schüssel mit Wasser für die Spülung.

Neun Monate nach einer Zwangsmedikation im Gefängnis tot

Eine Einwohnerin der Stadt Datong, Provinz Shanxi wurde während einer zehntägigen Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zur Einnahme eines unbekannten Medikaments gezwungen. Nach ihrer Entlassung verlangsamte sich ihre Reaktionsfähigkeit erheblich und ihr Gedächtnis ließ nach; ihre Handflächen und Finger färbten sich dunkel. Neun Monate später starb sie. Ihre Familie vermutet, dass das Medikament, das sie in der Haft nehmen musste, giftig war.

In der nun schon 24 Jahre andauernden Verfolgung von Falun Dafa durch das kommunistische Regime Chinas wird die Zwangsverabreichung von giftigen Medikamenten in Haftanstalten und Gefängnissen im ganzen Land häufig eingesetzt, um die Gesundheit und Willenskraft der Praktizierenden zu zerstören.

Tian Jin'e wurde am 30. August 2019 von der Polizei im Rahmen einer Gruppenverhaftung festgenommen. Während sie im Gefängnis der Stadt Datong festgehalten wurde, behauptete die Polizei, sie habe hohen Blutdruck. Sie befahl ihr, Tabletten einzunehmen. Als sich Tian Jin'e weigerte, fesselten die Polizisten sie an ein Bett und drohten, ihr die Medikamente zwangsweise zu verabreichen. Daraufhin kam ein Beamter zu Tian und sagte: „Wir behalten Sie nur für zehn Tage hier. Wenn Sie die Medizin selbständig einnehmen, werden Sie nicht unter der Zwangsernährung leiden, die sehr schmerzhaft ist.“

Daraufhin willigte Tian in die Einnahme ein. Als sie zehn Tage später entlassen wurde, hatte ihre geistige Leistungsfähigkeit erheblich nachgelassen. Sie vergaß häufig Dinge und reagierte langsam. Auch ihr Äußeres alterte dramatisch.

Zwei Tage vor ihrem Tod im Mai 2020 bemerkte eine Freundin, dass ihre Handfläche und ihre Finger schwarz waren. Sie fragte sie, was passiert sei. Tian antwortete, dass dies in den letzten Monaten so gewesen sei.

Zusätzlich zu ihrer jüngsten Verhaftung war Tian zuvor zu einem Jahr Haft im Zwangsarbeitslager für Frauen in Taiyuan verurteilt worden, nachdem sie am 19. April 2007 wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Informationsmaterialien verhaftet worden war.

Todesmeldung: 61-Jährige stirbt nach jahrelanger Haft und Schikanen

Nachdem sie zwei Zwangsarbeitslagerstrafen, eine Gefängnisstrafe und wiederholte Schikanen und Inhaftierungen ertragen musste, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa aufrechterhalten hatte, starb eine Bewohnerin der Stadt Nanjing, Provinz Jiangsu, am 25. Dezember 2022 mit 61 Jahren.

Wang Huilan litt am Sjögren-Syndrom (einer Störung des Immunsystems) und hatte Gelenkschmerzen. Sie konnte nicht mehr arbeiten und sich nicht mehr selbst versorgen. Gerade als sie alle Hoffnung verloren hatte, lernte sie Falun Dafa und erholte sich.

Als sie nach Beginn der Verfolgung nach Peking ging, um für Falun Dafa zu appellieren, setzten die Behörden sie auf die schwarze Liste und schikanierten sie seitdem langfristig und inhaftierten sie mehrfach. Während sie im Arbeitslager und Gefängnis saß, wurde sie ständig geschlagen und mit unbekannten Substanzen zwangsernährt. Ihre Eltern waren durch ihre Verfolgung derart traumatisiert, dass einer nach dem anderen starb. Ihr Mann sah sich gezwungen, sich von ihr scheiden zu lassen, um nicht in die Verfolgung verwickelt zu werden.

Wangs letzte Verhaftung erfolgte im Mitte März 2020, als sie in der Wohnung einer anderen Praktizierenden gemeinsam Falun-Dafa-Bücher lasen. Sie wurde fast zehn Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und entlassen, als sie Fieber bekam.

Nachdem der Direktor des Büros 610 sie am 10. Juli 2020 belästigt hatte, musste Wang einige Monate untertauchen. Sie wurde im Sommer 2021 arbeitsunfähig und entwickelte eine Harninkontinenz. Ab November 2021 war sie verwirrt und konnte auch den Stuhl nicht mehr halten, so dass ihr Bruder sie in ein Seniorenwohnzentrum brachte. Nach und nach verlor sie auch die Fähigkeit zu sprechen und starb am 25. Dezember 2022.

Todesmeldung: 66-Jährige stirbt nach jahrelanger Verfolgung

Kurz nachdem Zhang Jing 2018 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden war, entwickelte sie eine schwere Herzerkrankung und wäre fast gestorben. Kaum ein Jahr nach ihrer Freilassung gegen Kaution verurteilte das Amtsgericht sie zu 3,5 Jahren Haft und das höhere Gericht lehnte ihre Berufung ab.

Aufgrund von Zhangs Gesundheitszustand wurde sie nicht sofort wieder in Gewahrsam genommen, um ihre Strafe zu verbüßen. Seit April 2020 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand jedoch und sie musste mehrmals wiederbelebt werden. Nach drei Jahren Kampf verstarb die Bewohnerin des Landkreises Juye, Provinz Shandong, am 2. Februar 2023 im 66. Lebensjahr.

Zhangs jüngste Tortur nach einer Verhaftung vom 9. November 2017 rührte daher, dass sie sich um eine andere lokale Falun-Dafa-Praktizierende gekümmert hatte, die mit einer Krankheit zu kämpfen hatte. Zhang trat in Hungerstreik und wurde drei Tage später freigelassen, ohne die von der Polizei verhängte 15-tägige Haft zu verbüßen.

Am 11. Oktober 2018 versuchte die Polizei erneut, Zhang mit der Ausrede zu verhaften, dass ihre Inhaftierung im Jahr zuvor nicht vollstreckt worden sei. Zhang entkam der Verhaftung, weil sie nicht zu Hause war, als die Polizei kam. Danach tauchte sie unter, um sich vor der Polizei zu verstecken.

Während der Flucht riet Zhang der Polizei in einem Brief, sich nicht mehr an der Verfolgung zu beteiligen. Die Polizei fand sie durch den Brief und verhaftete sie am 27. November 2018. Ihre Verhaftung wurde 20 Tage später von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Juye genehmigt.

Im Untersuchungsgefängnis der Stadt Heze entwickelte Zhang eine schwere Herzinsuffizienz und systemische Ödeme. Ihre Familie und ihr Anwalt drängten wiederholt die Staatsanwaltschaft des Bezirks Juye, sie freizulassen, aber der Staatsanwalt lehnte das ab und verwies ihren Fall an die Staatsanwaltschaft des Landkreises Cao. Obwohl die Staatsanwaltschaft Cao Zhang am 19. Januar 2019 gegen Kaution freiließ, stellte sie ihren Fall nicht ein, sondern klagte sie trotzdem an.

Das Bezirksgericht Cao verurteilte Zhang zu 3,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.380 Euro). Sie legte Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Heze ein, das jedoch ihr ursprüngliches Urteil bestätigte. Aufgrund von Zhangs Gesundheitszustand ordnete das Gericht nicht an, sie unverzüglich ins Gefängnis zu bringen.

Weil jemand Zhang angezeigt hatte, dass sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen habe, schikanierte die Polizei Zhang im Januar 2020 und durchsuchte ihre Wohnung. In den darauffolgenden Monaten verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rapide und sie wurde im April 2020 ins Krankenhaus eingeliefert. In der Zwischenzeit verlangte die Polizei von der Firma, bei der Zhang früher gearbeitet hatte, ihre Rente und Krankenversicherung auszusetzen. Ihre Kinder mussten dann ihre medizinischen Kosten von 150.000 Yuan (etwa 20.610 Euro) in den nächsten drei Jahren aus eigener Tasche bezahlen. Selbst als sie bettlägerig war, schikanierten die örtlichen Behörden sie und ihre Familie weiter.

Todesmeldung: Falun-Dafa-Praktizierender stirbt nach Jahren der Haft und Schikanen

Gao Jiyin aus der Stadt Jinchang, Provinz Gansu, starb am 29. Dezember 2022 im Alter von 50 Jahren. Noch einen Monat nach seinem Tod rief die Polizei seine Familie an und fragte, ob er zu Hause sei oder immer noch mit den Menschen über Falun Dafa spreche.

Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurden sowohl Gao als auch seine Frau wiederholt verhaftet und schikaniert. Während einer der Verhaftungen des Paares am 15. Oktober 2004 schlug und trat die Polizei sie vor den Augen ihres fünfjährigen Sohnes. Der Junge blieb danach tagelang allein zu Hause, bevor ihn ein Verwandter abholte. Gao wurde später zu fünf Jahren und seine Frau Wang zu drei Jahren Haft verurteilt.

Im Gefängnis durfte Gao nicht schlafen, musste sich Videos ansehen, die Falun Dafa verleumdeten und wurde von den Insassen verprügelt. Die Insassen schlugen ihn aber auf eine Art und Weise, dass er innerlich verletzt wurde und äußerlich nichts zu sehen war. Obwohl er erst um die 30 Jahre alt war, wurden seine Haare grau und er litt unter Schlaflosigkeit und allgemein verlangsamten Reaktionen. Seine Finger wurden taub und er hatte anhaltende Schmerzen im Nacken.

Auch nach seiner Freilassung wurde das Paar weiter schikaniert. Mehrere junge Männer näherten sich plötzlich Gao, als er eines Tages im Jahr 2017 um sechs Uhr morgens vom Laden nach Hause kam. Eine Person hielt ihn im Würgegriff, stieß ihn in ein weißes, in der Nähe parkendes Auto und brachte ihn zur Polizeiwache.

Mehrere Beamte tauchten gegen acht Uhr morgens vor Gaos Wohnung auf, einer von ihnen mit einer Videokamera auf der Schulter. Sie versuchten, die Tür mit dem Schlüssel zu öffnen, den sie Gao weggenommen hatten. Nachdem seine Frau die Tür von innen verriegelt hatte, rief die Polizei einen Schlosser und versuchte, die Tür aufzubrechen.

Der 17-jährige Sohn des Paares hatte mehrmals miterlebt, wie seine Eltern verhaftet wurden. So rannte er zum Fenster ihrer Wohnung im fünften Stock und rief seine Nachbarn um Hilfe. Erst dann zog die Polizei ab.

Als Gao am 20. September 2021 ein Nickerchen machte, weckte ihn ein Geräusch in der Nähe des Fensters. Er stand auf und sah, wie eine Hand hineingriff, um den Vorhang zuzuziehen.

Beim Blick aus dem Fenster sah er zwei Männer in einem Montage-Lift stehen, von denen einer Fotos vom Inneren ihrer Wohnung machte. Zur gleichen Zeit klopften mehrere Leute an seine Wohnungstür und riefen: „Gao Jiyin, wir sind von der Gemeinde. Öffnen Sie die Tür! Wir wissen, dass Sie zu Hause sind!“

Aufgrund der langjährigen Verfolgung bekam Gao schwere gesundheitliche Probleme. Er magerte ab und starb am 29. Dezember 2022.

53-Jährige stirbt nach jahrzehntelanger Verfolgung

Nachdem die Kommunistische Partei Chinas 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, wurden Fang Liting und ihre Familie verhaftet, eingesperrt und gefoltert. Die langfristige psychische Belastung forderte ihren Tribut von ihrer Gesundheit. Die Einwohnerin der Stadt Xi'an, Provinz Shaanxi, starb am 19. Januar 2023. Sie war 53 Jahre alt.

Fang, eine Absolventin der Akademie für Bildende Kunst in Xi'an, hatte mit dem Praktizieren von Falun Dafa schon vor 1999 begonnen, also vor Beginn der Verfolgung. Ihr Schwiegervater Yang Hengqing, Vizepräsident der Universität für Wissenschaft und Technologie in Xi'an, ihre Schwiegermutter Long Aiqin, eine pensionierte Universitätsangestellte, sowie ihr Schwager Yang Zhaojun praktizieren ebenfalls Falun Dafa.

Im Herbst 2000 fuhr Fang nach Peking, um für das Recht, Falun Dafa praktizieren zu dürfen, zu appellieren. Sie schaffte es zu fliehen. Nach ihrer Rückkehr nach Xi'an richteten sie und andere lokale Praktizierende Standorte ein, um in großem Umfang Informationsmaterialien über Falun Dafa zu drucken, mit denen sie auf die Verfolgung aufmerksam machten.

Während einer Polizeirazzia am 31. August 2002, die auf die Zerstörung der Materialdruckstätten ausgerichtet war, wurden Fangs Schwiegereltern, drei Tage vor ihrer eigenen Verhaftung, festgenommen. Sowohl ihre Wohnung als auch die ihrer Mutter wurden durchsucht.

Während des Verhörs hängte die Polizei Fang an den Handgelenken auf. Zuerst wurde sie im Drogenrehabilitationszentrum Lanjiatan festgehalten und dann in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Xi'an verlegt, bevor sie später zu vier Jahren Haft verurteilt wurde.

Im Frauengefängnis der Provinz Shaanxi musste Fang intensive Zwangsarbeit leisten und hungern. Die Insassen folterten sie nach Belieben und forderten oft von ihr, Erklärungen zu schreiben, um Falun Dafa aufzugeben. Ihre Verurteilung versetzte ihrem Vater einen so schweren Schlag, dass er kurz darauf starb. Ihre dreijährige Tochter entwickelte während ihrer Haft eine Myokarditis.

Die vierjährige Haft belastete auch Fangs eigene Gesundheit in Form einer schweren Nierenschädigung.

Am 23. August 2015 erstattete Fang Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden des kommunistischen Regimes, der die Verfolgung angeordnet hatte. Als Vergeltung schikanierte die Polizei sie. Die Schikanen verschärften sich während der „Null-Fälle-Kampagne“ in den Jahren 2021 und 2022 noch, als die Behörden versuchten, alle Falun-Dafa-Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben.

Die psychische Belastung bedrückte Fang enorm. Ihre Gesundheit verschlechterte sich schnell bis ihre Nieren versagten. Sie starb schließlich am 19. Januar 2023.

Früherer Bericht:

Bilanz Januar 2023: Insgesamt 15 Todesfälle gemeldet