Juli 2022: Insgesamt 55 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Im Juli 2022 wurden 55 Fälle bestätigt, bei denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden, darunter ein Fall im Jahr 2020, neun Fälle im Jahr 2021 und 45 Fälle im Jahr 2022 (drei im März, drei im April, zwei im Mai, acht im Juni und 29 im Juli).

Falun Dafa wird seit 1999 vom kommunistischen Regime in China verfolgt. Seitdem wurden unzählige Praktizierende verhaftet, inhaftiert, verurteilt und gefoltert, weil sie für ihren Glauben eintraten. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können die Fälle jedoch nicht immer rechtzeitig gemeldet werden und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.

Die verurteilten Praktizierenden waren zwischen 42 und 85 Jahre alt. Die vier über 80-jährigen Praktizierenden, von denen drei aus der Provinz Sichuan stammten, wurden zu Haftstrafen zwischen einem und sechs Jahren verurteilt.

Die Haftstrafen der Praktizierenden reichten von acht Monaten bis zu elf Jahren. Fünf Praktizierende wurden zu Haftstrafen von acht Jahren oder länger verurteilt. Zusätzlich zu den Haftstrafen verhängte das Gericht über 25 Praktizierende Geldstrafen in Höhe von insgesamt 317.000 Yuan (ca. 46.000 Euro), im Durchschnitt also 13.208 Yuan (ca. 1.914 Euro) pro Person.

Wu Chengshou aus der Provinz Shandong wurde mit elf Jahren Haft zu der längsten Strafe und mit 100.000 Yuan (ca. 14.500 Euro) zur höchsten Geldstrafe verurteilt. Zwei weitere Praktizierende, einer aus Shanghai und der andere aus Hubei, wurden vom selben Gericht in Henan zu neuneinhalb und neun Jahren Haft verurteilt, weil sie Informationen über Falun Dafa in sozialen Medien veröffentlicht hatten.

Die Haftstrafe einer Praktizierenden wurde willkürlich um ein Jahr verlängert, weil sie sich im Gefängnis weigerte, Falun Dafa abzuschwören. Eine 83-jährige Frau wurde von mehreren Gerichtsbediensteten zu einer „körperlichen Untersuchung“ gedrängt, dann in die Haftanstalt gebracht und schließlich zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt.

Der Ehemann einer Kosteningenieurin, der nicht Falun Dafa praktiziert, wurde ebenfalls verurteilt und bedroht, keinen Anwalt zu beauftragen, um Gerechtigkeit zu erlangen.

Nachstehend finden Sie einige Beispiele für die Verurteilungen. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden können Sie hier herunterladen (PDF).

Schwere Strafen

Erst zehn Jahre ohne Heimat, nun elf Jahre Haft – 57-Jähriger wegen seines Glaubens verurteilt

Zehn Jahre hatte ein Praktizierender seine Heimat gemieden, um der Verfolgung wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu entgehen. Kurz nach seiner Rückkehr wurde er festgenommen und im Geheimen zu elf Jahren Haft verurteilt.

Wu Chengshou lebt in der Stadt Weifang, Provinz Shandong. Der 57-Jährige wurde am 20. April 2021 bei der Arbeit verhaftet. Die Polizei nahm ihm die Schlüssel weg und durchsuchte seine Wohnung. Während der Razzia führten die Polizisten auch seine Frau Wang Xian in Handschellen ab. Beamte filmten die Polizeiaktion und beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, Bargeld in Höhe von 10.700 Yuan (rund 1.600 Euro), einen Computer, einen kaputten Papierschneider sowie den alten Computer des Sohnes.

Die Polizisten zwangen auch den Sohn des Paares, Wu Binjie, fast 1.000 Kilometer von seiner Arbeit in der Inneren Mongolei in die Heimat zu kommen. Obwohl er nicht Falun Dafa praktiziert, erhofften sich die Beamten von ihm weitere Informationen, um das Paar hinter Gitter zu bringen. Als sich der Sohn am 9. Juni auf der Polizeiwache meldete, erhoben die Beamten auch gegen ihn Vorwürfe.

Seit seiner Verhaftung wurde Wu jeglicher Familienbesuch verboten. Später erfuhren die Angehörigen von einem Insider, dass er in schlechter gesundheitlicher Verfassung sei. Aus Sorge beauftragte die Familie einen Anwalt. Die Haftanstalt genehmigte diesem zunächst ein Treffen mit dem Praktizierenden, widerrief den Termin jedoch kurz darauf mit der Begründung, dass das Strafverfahren bereits abgeschlossen sei. Zu dieser Zeit war die Berufungsfrist gegen das Urteil bereits abgelaufen.

Später erfuhren die Angehörigen, dass Wu zu elf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 100.000 Yuan (etwa 14.500 Euro) verurteilt worden war.

Nach acht Jahren Haft zu weiteren neun Jahren verurteilt

Acht Jahre lang war eine Bürgerin Shanghais im Gefängnis eingesperrt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Nun verurteilte sie ein Gericht in der fast 1.000 km entfernten Provinz Henan zu weiterhin neuneinhalb Jahren Haft und 40.000 Yuan (rund 5.720 EUR) Bußgeld, weil sie in der Öffentlichkeit über Falun Dafa sprach.

Die 66-jährige Dai Zhiying wurde am 12. April 2021 in ihrer Wohnung von sieben Polizisten der örtlichen Polizeistation Ganquan verhaftet. Ohne Durchsuchungsbefehl beschlagnahmten die Beamten ihren Laptop und ihr Handy. Am Abend übergaben die Polizisten aus Shanghai sie der Polizei der Stadt Luoyang in der Provinz Henan. Seither ist sie in Luoyang inhaftiert.

Für ihre 88-jährige Mutter, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, ist Dais Verhaftung ein schwerer Schlag. Ganz auf sich allein gestellt hat die alte Dame Schwierigkeiten, sich zu versorgen.

Kurz nach der Verurteilung von Dai verhängte dasselbe Gericht in Luoyang eine 9-jährige Haftstrafe über Zhang Xia aus der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei, ebenfalls weil sie im Internet auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht hatte.

Zhang Xia, 53, selbst ehemalige Polizeibeamtin, wurde am Morgen des 28. Februar 2021 von Beamten aus Luoyang, über 500 km von Wuhan entfernt, in ihrer Wohnung verhaftet. Um Zhang etwas anzuhängen, kehrte die Polizei von Luoyang nach Wuhan zurück und versuchte, ihre Eltern zu zwingen, ein Video aufzunehmen, damit sich ihre Tochter schuldig bekennt.

Am 21. Juni 2022 stand Zhang vor dem Bezirksgericht Jianxi vor Gericht und wurde zu neun Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (rund 4.200 EUR) wegen „Werbung für eine Sekte über ein Kommunikationsnetzwerk“ verurteilt.

Seit 2019 hat die Polizei in Henan landesweit mehrere Praktizierende verhaftet, weil sie im Internet Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa verbreitet haben.

Neben Zhang und Dai wurden drei weitere Praktizierende verhaftet. Frau Fu Nijuan aus der Stadt Zhijiang in der Provinz Hubei und die Männer Li Fuchun aus Peking und Wu Jiajian aus der Stadt Laixi in der Provinz Shandong, wurden ebenfalls zwischen Oktober und November 2020 von der Polizei in Luoyang verhaftet. Sie warten nun auf ihren Prozess vor dem Bezirksgericht Jianxi, nachdem sie am 25. April 2021 von Staatsanwalt Wu Jiangyang von der Bezirksstaatsanwaltschaft Jianxi angeklagt worden waren.

Verstoß gegen die Rechtsordnung

Gefängnisstrafe für Busfahrerin um ein Jahr verlängert – sie hatte sich geweigert, Falun Dafa abzuschwören

Gerade als ihre vier Jahre lange Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa abgelaufen war, wurde die Haft einer Frau von den Behörden willkürlich um ein weiteres Jahr verlängert.

Xu Li, eine Busfahrerin in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, wurde im Oktober 2018 von einem Dorfsekretär angezeigt, weil sie ein öffentliches Transparent entfernt hatte, das Falun Dafa verleumdete. Die Polizei fand das Nummernschild ihres Autos durch Überwachungskameras und ermittelte ihre Adresse. Sie wurde am Abend des 28. Oktober zu Hause festgenommen und in das Untersuchungsgefängnis in Yaojia gebracht. Das Bezirksgericht Gaoxinyuan verurteilte sie Ende Juni 2019 zu vier Jahren Haft.

Xu wurde am 22. Oktober 2019 in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht. Sie weigerte sich während ihrer gesamten Haftzeit, Falun Dafa abzuschwören. Deshalb ordneten das Komitee für Politik und Recht in Dalian und das Büro 610 beim örtlichen Gericht an, ihre Haftstrafe um ein Jahr zu verlängern. Diese zwei Behörden sind mit der Durchführung der Verfolgung beauftragt. Xu soll nun am 27. Oktober 2023 entlassen werden.

Xu wurde bereits am 22. Juli 2013 verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von DVDs mit Informationen über Falun Dafa angezeigt worden war. Sie wurde am 28. Dezember desselben Jahres vom Bezirksgericht Ganjingzi zu vier Jahren Haft verurteilt. Während ihrer Haft im Frauengefängnis von Liaoning wurde sie gefesselt, mit Elektrostäben geschockt, geschlagen, gezwungen, lange zu stehen, und ihr wurde der Schlaf entzogen.

An einem Tag im November 2014 zogen ihr die Wärter die Kleidung aus, fesselten sie an einen Stuhl und klebten ihr den Mund zu. Während ein Beamter sie mit einem Elektrostab an empfindlichen Stellen schockte, schlug ein anderer ihr ins Gesicht und ein dritter schrieb diffamierende Worte gegen Falun Dafa auf ihr Gesicht, ihren Körper, ihre Socken und ihre Schuhe.

83-jährige Frau wird zur ärztlichen Untersuchung abgeführt und dann insgeheim zu zwei Jahren Haft verurteilt

Seit Juni 2021 kamen Mitarbeiter des Bezirksgerichts Jiangyang in der Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan immer wieder zu Zhao Zhaoquan nach Hause und brachten sie zu verschiedenen ärztlichen Untersuchungen.

Als sie die 83-jährige pensionierte Grundschullehrerin am Morgen des 10. November zur letzten Untersuchung mitnahmen, sagten sie ihr, dass sie sie in Zukunft nicht mehr zu weiteren Untersuchungen holen würden, wenn alle Ergebnisse gut aussehen würden. Sie kauften auch Frühstück für Zhao, da sie an diesem Morgen noch nichts gegessen hatte.

Zwei Krankenhäuser hatten bestätigt, dass Zhao völlig gesund war. Daraufhin ließ man sie nicht nach Hause zurückkehren, sondern brachte sie in ein Untersuchungsgefängnis, wo sie zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt wurde.

Zhaos Familie erfuhr von einem Insider, dass sie in der Haft an einer Erkrankung leidet. Jemand, der mit ihrem Fall vertraut ist, sagte der Familie jedoch, dass es keine Möglichkeit gebe, sie freizubekommen, da sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa eine politische Gefangene sei. Ein anderer Beamter teilte der Familie unverblümt mit, dass sie einfach warten sollten, bis sie Zhaos Asche abholen könnten.

Fachkräfte im Visier

Ehemalige Buchhalterin zu vier Jahren verurteilt

Nach einem Jahr Zwangsarbeit und drei Jahren Gefängnis wurde eine ehemalige Buchhalterin in der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong wegen ihres Glaubens an Falun Gong erneut zu vier Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) verurteilt.

Zhang Chunhe

Zhang Chunhe, 63, wurde im Oktober 2020 während der „Null-Fälle-Kampagne“ in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Diese Kampagne zielte darauf ab, alle Falun-Dafa-Praktizierenden auf der schwarzen Liste der Regierung zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Erst über zwei Monate später kam sie frei.

Da sie an ihrem Glauben festhielt, verhaftete die Polizei sie am 10. April 2021. Die Polizisten brachten sie mit einem Trick dazu, die Tür zu öffnen, indem sie vorgaben, einen Coronavirus-Test durchführen zu wollen. Sie versiegelten ihre Tür, bevor sie gingen.

Mit den bei Zhang beschlagnahmten Falun-Dafa-Büchern und -Materialien legte die Polizei ihren Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Zengcheng vor. Am 19. November 2021 stand Zhang vor dem Bezirksgericht Haizhu vor Gericht. Sie erklärte, dass sie durch das Praktizieren von Falun Dafa gegen kein Gesetz verstoßen habe und dass es keine Beweise dafür gebe, dass sie jemandem Schaden zugefügt habe, wie vom Staatsanwalt behauptet.

Am 28. März 2022 versuchten Wärter im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Zengcheng, Zhang auf Video aufzunehmen und ihre Fingerabdrücke zu nehmen. Als sie sich wehrte, zogen sie sie vom Stuhl, legten ihr Handschellen an und schleppten sie in die Zelle, wobei sie an den Armen verletzt wurde. Sie trat in Hungerstreik, um gegen die Gewalt zu protestieren.

Der Richter verkündete am 13. Juli 2022 in einer virtuellen Anhörung, dass sie zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan verurteilt wurde.

Kosteningenieurin und ihr Mann wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt

Ein Ehepaar in der Stadt Luoyang in der Provinz Henan wurde wegen des spirituellen Glaubens der Ehefrau an Falun Dafa verurteilt. Das höhere Gericht wies ihre Berufungen zurück und drohte dem Ehemann mit dem Widerruf seiner Bewährungsstrafe, falls er einen Anwalt beauftragte.

Wu Yongfeng, eine 42-jährige Kosteningenieurin, und ihr Mann, He Fei, wurden am 29. März 2021 um 6 Uhr morgens zu Hause verhaftet. Ihre Wohnung wurde durchsucht. Während He, der Falun Dafa nicht praktiziert, am Abend gegen Kaution freigelassen wurde, brachte man Wu in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Luoyang. Ihre beiden Töchter im Alter von 4 und 13 Jahren wurden einen Tag lang allein zu Hause gelassen.

Berichten zufolge verhaftete die Polizei Wu, nachdem eine Überwachungskamera aufgezeichnet hatte, wie sie in einem Wohngebiet Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Luolong erhob am 23. August 2021 Anklage gegen Frau Wu und verlegte ihren Fall an das Bezirksgericht Luolong. Sie wurde wegen „Untergrabung des Strafvollzugs durch eine Sektenorganisation“ angeklagt. Diese Anklage wird standardmäßig von den Behörden zur Kriminalisierung von Falun-Dafa-Praktizierenden verwendet.

Im März 2022 verurteilte das Bezirksgericht Luolong Wu zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 700 Euro) und He zu zwei Jahren Haft auf drei Jahre Bewährung und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 420 Euro). Sie legten Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Luoyang ein, welches kürzlich die ursprünglichen Urteile bestätigte.

Als He die Urteile beim Mittleren Gericht abholte, drohte ihm ein Mitarbeiter: „Sie dürfen keine Anwälte beauftragen [um weitere Rechtsmittel einzulegen]. Wenn Sie das dennoch tun, werden wir Ihre Bewährung widerrufen und Sie ins Gefängnis bringen.“

Ältere Menschen bleiben nicht verschont

82-jährige und 60-jährige Frau inhaftiert

Die 82-jährige Gao Qiongxian und die 60-jährige Wang Jin sind aus der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Die beiden Frauen wurden kürzlich zu sechs beziehungsweise drei Jahren Haft verurteilt.

Die beiden Frauen wurden um den 27. Oktober 2020 herum verhaftet. Während Wang seitdem in Haft ist, wurde Gao aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands gegen eine Kaution von 1.000 Yuan (ca. 142 Euro) freigelassen.

Wangs Mutter, Xie Jiayang, 89, reagierte entsetzt auf ihre Verhaftung. Sie erlitt eines Abends einen Schlaganfall und stürzte auf der Toilette. Obwohl sie nach Wiederbelebungsmaßnahmen überlebte, war sie danach nicht mehr in der Lage zu sprechen. Sie verstarb Monate später am 5. April 2021.

Im selben Monat wurden Wang und Gao von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Xishan angeklagt. Als sie später vor dem Bezirksgericht Xishan standen, sagten beide zu ihrer eigenen Verteidigung aus. Sie blieben dabei, dass sie nichts Falsches getan und gegen kein Gesetz verstoßen hätten, weil sie Falun Dafa praktizierten und nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht lebten.

Gao stürzte im August 2021 zu Hause und brach sich die Beine. Der Richter entschied am 17. Dezember, ihren Fall ruhen zu lassen. Staatsanwalt Zhang Li erneuerte jedoch am 20. Dezember die Anklage und versuchte weiterhin, Gao zu belasten. In der Zwischenzeit wurde sie mehrmals zu Hause von Polizisten und dem Staatsanwalt belästigt.

Das Bezirksgericht Xishan führte am 19. April 2022 zwei getrennte Prozesse gegen Gao und Wang durch. Der Richter verurteilte Gao zu sechs Jahren und einer Geldstrafe von 13.000 Yuan (ca. 1.846 Euro), während Wang zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 710 Euro) verurteilt wurde.

80-jähriges Ehepaar wegen Falun Dafa zu einer Bewährungsstrafe verurteilt

Gong Xueliang, 85, und seine Frau, Wang Zhongqiong, 82, standen am 8. Juli 2022 vor dem Stadtgericht von Shifang, Stadt Shifang, Provinz Sichuan. Die Verhandlung dauerte zwei Stunden, und ihre Anwälte plädierten auf nicht schuldig. Richter Li Kaixian verurteilte Wang zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (ca. 1136 Euro). Der Richter verurteilte Gong zunächst zu einem Jahr auf Bewährung und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (ca. 568 Euro) erhöhte die Geldstrafe aber später auf 5.000 Yuan. Das Ehepaar durfte nach Erhalt der Urteile nach Hause gehen.

Gong, ein pensionierter Angestellter des Umweltschutzbüros der Stadt Shifang, und Wang, eine pensionierte Krankenhausangestellte, wurden im Oktober beziehungsweise November 2021 zweimal verhaftet gefolgt von Wohnungsdurchsuchungen.

Die Staatsanwaltschaft der Stadt Shifang erhob im Dezember 2021 Anklage gegen sie wegen „Untergrabung des Strafvollzugs durch eine Sektenorganisation.“ Dies ist eine standardmäßige Anschuldigung, um Falun-Dafa-Praktizierenden etwas anzuhängen. Als Beweis für die Anklage nutzte das Gericht ein Falun-Dafa-Amulett, dass die Polizisten in ihrer Wohnung beschlagnahmt hatten.

Dazu kommt, dass auch ihre Tochter, die Wirtschaftswissenschaftlerin Gong Xingcan, wiederholt in Haft genommen wurde, weil sie ebenfalls Falun Dafa praktizierte. Sie wurde zweimal zu Zwangsarbeit verurteilt und dreimal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Als Folge der Folterungen sind ihre Beine behindert. Seit sieben Jahren ist sie gezwungen, von zu Hause entfernt zu leben, um sich vor der Polizei zu verstecken. Sie war nach einer Verhaftung im Juni 2015 aus dem Gewahrsam geflohen.

Verurteilt, weil sie ihre Meinung sagte

Ein Brief für Gerechtigkeit – Praktizierende wird dafür zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Eine Bewohnerin aus Tianjin war zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ein Transparent über Falun Dafa aufgehängt hatte. Etwas mehr als ein Jahr nach ihrer Freilassung wurde sie erneut verhaftet und nun zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie einen Brief geschrieben hatte.

Zhao Shuxia

Seit das kommunistische Regime Chinas Falun Dafa verfolgt, wurde Zhao Shuxia, 58, wegen ihres Glaubens zwei Mal zu Arbeitslager und ein Mal zu Gefängnis verurteilt.

Zhao wurde 2016 verhaftet, weil sie ein Transparent über Falun Dafa aufgehängt hatte. Danach verschlechterte sich der Gesundheitszustand ihres Vaters, da er sich ständig Sorgen um sie machte. Er litt an schwerer Diabetes und wurde blind. Er verstarb am 10. September 2016. Ein Jahr später wurde Zhao zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Nach ihrer Entlassung ging sie Gelegenheitsarbeiten nach, um für sich und ihre Mutter zu sorgen. Später fand sie eine Stelle als Haushaltshilfe bei einer älteren Frau. Sie hatte deren Tochter im Gefängnis kennengelernt, eine Petentin, die verurteilt worden war, weil sie bei den Behörden gegen die unrechtmäßige Beschlagnahme ihres Eigentums protestiert hatte.

Als die Behörden die Petentin nach ihrer Entlassung schikanierten, fanden sie heraus, dass Zhao bei ihr zu Hause arbeitete. Sie befahlen ihr, Zhao zu entlassen. Um die Familie nicht unter Druck zu setzen, kündigte Zhao die Stelle.

Kurze Zeit später erfuhr Zhao, dass die Petentin Berufung eingelegt hatte und erneut verhaftet wurde. Sie schrieb einen Brief an die Polizei, in dem sie diese aufforderte, die Petentin freizulassen. Danach wurde sie am 3. Februar 2021 selbst verhaftet. Als sie zweimal im Bezirk Nankai vor Gericht stand, zuerst im Juli und dann im September 2021, wurde sie zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt und Mitte Mai 2022 in das Frauengefängnis von Tianjin gebracht.

Haft für 73-Jährige, weil sie Gerechtigkeit für zu Unrecht ausgesetzte Rente forderte

Hu Dongxia, 73, ist pensioniert und war früher Angestellte der Manganerz Elektromechanische Gesellschaft in der Stadt Xiangtan, Provinz Hunan. Sie wurde am 11. August 2020 von der örtlichen Sozialversicherungsbehörde darüber informiert, dass ihre Rente ausgesetzt werden sollte. Dadurch sollte sie die Gelder zurückzahlen, die sie zwischen 2007 und 2012 erhalten hatte, als sie wegen der Ausübung von Falun Dafa inhaftiert war.

Das Sozialversicherungsamt behauptete, dass nach einer neuen Richtlinie Rentner während ihrer Haftzeit keinen Anspruch auf Leistungen haben, obwohl es in keinem chinesischen Arbeitsgesetz eine solche Bestimmung gibt.

Zwei Monate nachdem Hu Beschwerde gegen das Sozialversicherungsamt eingereicht hatte, wurde sie am 7. April 2021 von den Behörden als Vergeltung verhaftet. Das Bezirksgericht Yuhu verurteilte sie im Mai 2022 zu drei Jahren Haft.

Richterin im Ruhestand zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil sie mit Nachbarn über Falun Dafa sprach

Zhou Lin, 63, ist eine pensionierte Richterin des Bezirksgerichts Weining in der Provinz Guizhou. Sie wurde am 30. Juli 2020 verhaftet, nachdem sie von der Hausverwaltung in ihrer eigenen Nachbarschaft angezeigt worden war, weil sie mit den Bewohnern über Falun Dafa gesprochen hatte.

Polizisten hinderten ihre Familie daran, ihr Kleidung oder Dinge des täglichen Bedarfs zu schicken. Ende 2021 wurde sie vom Bezirksgericht Nanming zu sechs Jahren Haft verurteilt. Sie legte Berufung ein, aber das Mittlere Gericht der Stadt Guiyang bestätigte ihr ursprüngliches Urteil.

Nach über 11 Jahren Haft zu weiteren fünf Jahren verurteilt

Eine Frau aus der Stadt Hanzhong, Provinz Shaanxi wurde wegen der Ausübung von Falun Dafa verhaftet und in Isolationshaft gesperrt. Fast vier Jahre danach, erfuhr ihre Familie kürzlich, dass sie heimlich zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war.

Xiao Yanping wurde am 22. August 2018 verhaftet, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde im Untersuchungsgefängnis Hantai festgehalten, bevor sie heimlich verurteilt und in das Frauengefängnis der Provinz Shaanxi verlegt wurde. Die Wärter folterten sie und zwangen sie, unbezahlte Arbeit zu leisten. Sie muss noch ein Jahr in Haft bleiben und ihr Sohn wartete sehnsüchtig auf ihre sichere Rückkehr.

Xiao arbeitete früher in einer Instrumentenfabrik. Bevor sie im Oktober 1996 mit Falun Dafa anfing, litt sie lange Zeit unter Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und einem schweren Herzleiden. Alle ihre Beschwerden verschwanden, als sie anfing die Falun-Dafa-Übungen zu machen.

Weil sie trotz der Verfolgung an ihrem Glauben festhielt, wurde Xiao sechsmal verhaftet. Sie wurde zwei Mal zu Arbeitslager von insgesamt dreieinhalb Jahren und einer Gefängnisstrafe von acht Jahren verurteilt.

Kranke Frau zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie mit anderen über Falun Dafa sprach

Anfang Juli 2022 suchte ein Polizeibeamter Zhao Hongyan zu Hause auf und teilte ihr mit, dass sie wegen der Ausübung von Falun Dafa zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden sei.

Der Beamte erlaubte Zhao nur einen kurzen Blick auf das Urteil zu werfen, bevor er es wieder an sich nahm. Zhao lebt in der Stadt Jiaohe in der Provinz Jilin und ist etwa 66 Jahre alt. Der Beamte sagte, sie habe sieben Tage Zeit, um gegen das Urteil Berufung einzulegen. Es ist nicht klar, ob vor der Verurteilung von Zhao jemals ein Prozess stattgefunden hat.

Am 6. Juli, dem zweiten Tag, nachdem Zhao ihre Berufung abgeschickt hatte, tauchten Polizisten mit einem förmlichen Haftbefehl bei ihr zu Hause auf und brachten sie zu einer Untersuchung in ein Krankenhaus. Da bei ihr eine schwere Herzinsuffizienz und gefährlich hoher Blutdruck festgestellt wurden, scheiterte der Versuch der Polizei, sie ins Gefängnis zu bringen. Sie mussten sie zur Behandlung im Krankenhaus behalten.

Zhao wurde bereits am 14. September 2021 verhaftet, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Am 20. November erlitt sie einen Herzinfarkt und wurde zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht. Der Arzt stellte fest, dass ihr Herz blockiert war und sie außerdem einen sehr hohen Blutdruck hatte. Die Haftanstalt entließ sie am nächsten Tag, da sie befürchtete, für ihren Zustand verantwortlich gemacht zu werden. Später wurde sie vom Gericht Shulan verurteilt.

Zusätzlich zu der Verfolgung, der Zhao selbst ausgesetzt war, wurde ihre Tochter, Qiu Lin, am 9. Juli 2020 verhaftet, weil sie mit einem Rentner über Falun Dafa gesprochen hatte. Als Qius Anwalt sie am 9. Januar 2021 endlich in der Haftanstalt der Stadt Jilin besuchen durfte, erfuhr er, dass sie bereits heimlich zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 284 Euro) verurteilt worden war. Sie legte gegen das Urteil Berufung ein, aber das höhere Gericht entschied, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten.

Frühere Berichte:

Bilanz des ersten Halbjahres 2022: Insgesamt 366 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz im Mai 2022: Insgesamt 42 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz April 2022: Insgesamt 57 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz März 2022: Insgesamt 74 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafen bis zu neun Jahren verurteilt

Bilanz bis Februar 2022: Insgesamt 33 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz für den Januar 2022: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Jahresbericht 2021: Insgesamt 1.187 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt