(Minghui.org) Im Juli 2025 wurden insgesamt 74 Fälle bestätigt, bei denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden.

Zu den neu bestätigten Fällen gehörten drei Fälle aus dem Jahr 2020, sechs aus dem Jahr 2021, jeweils vier aus den Jahren 2022 und 2023, sieben aus dem Jahr 2024, 33 aus dem Jahr 2025 und 17 Fälle mit unbekanntem Datum. Aufgrund der immer strengeren Informationszensur durch die Kommunistische Partei Chinas waren viele Details zu den Anklagen, Prozessen und Verurteilungen der Praktizierenden schwer (wenn nicht gar unmöglich) zu erheben, was zu weiteren Verzögerungen bei der Berichterstattung führte.

Die verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden stammen aus 16 Provinzen oder regierungsunmittelbaren Städten. Die meisten Fälle wurden mit zwölf Fällen aus Peking gemeldet, gefolgt von neun Fällen aus Liaoning, acht Fällen aus Shandong, sieben aus Heilongjiang und sechs aus Sichuan. In den übrigen elf Regionen gab es zwischen einem und fünf Fällen. 29 der Praktizierenden waren zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung 60 Jahre oder älter, darunter 15 über 60 Jahre, elf über 70 Jahre und drei über 80 Jahre.

Die Behörden verstießen bei jedem Schritt des Strafverfolgungsverfahrens gegen Rechtsverfahren: von der gewaltsamen Verhaftung der Praktizierenden und der Durchsuchung ihrer Wohnungen ohne ordnungsgemäßen Durchsuchungsbefehl bis hin zu ihrer Zwangsernährung in der Haft; von der Behinderung ihrer Verteidigung bis hin zu ihrer Verurteilung ohne Rechtsgrundlage.

Im Folgenden finden Sie Einzelheiten zu ausgewählten Urteilsfällen.

Verstoß gegen rechtliche Verfahrensgrundsätze

Frau aus Liaoning zu fünf Jahren Haft verurteilt – im Untersuchungsgefängnis geschlagen

Chen Yan, etwa 44 Jahre alt und aus der Stadt Benxi in der Provinz Liaoning, wurde am 14. Juli 2024 verhaftet, nachdem ein Gemeindearbeiter sie beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa beobachtet hatte. Der Gemeindearbeiter filmte sie und gab das Video an seinen Vorgesetzten weiter, der daraufhin die Polizei verständigte. Nachdem ihr Fall vor dem Bezirksgericht Xihu landete, verwehrte Richter Wang ihrem Verteidiger, der kein Anwalt war, Einsicht in ihre Akte und verbot ihm, seine Mandantin zu besuchen.

Chens Anwalt durfte sie am 30. Oktober 2024 im Untersuchungsgefängnis der Stadt Benxi besuchen und erfuhr, dass sie am 5. August dreimal von vier Insassen geschlagen worden war. Die Wärter hatten diese angewiesen, sie zu misshandeln. Der Anwalt bemerkte, dass Chen niedergeschlagen war, nur langsam reagierte und schwach wirkte. Er besuchte sie am darauffolgenden Tag erneut und stellte schockiert fest, dass sie sich an das Treffen vom Vortag nicht erinnern konnte. Sie klagte über Herzrasen und ihr Speichel war mit Blut gemischt.

Richter Wang setzte für Chens Fall drei Anhörungen an: Auf den 17. Dezember 2024, den 15. Januar 2025 und den 20. Februar 2025. Chen weigerte sich jedoch, daran teilzunehmen, aus Protest gegen die Misshandlungen, die sie im Untersuchungsgefängnis erleiden musste.

Am 15. Mai 2025 führte Richter Wang trotz ihres Widerstandes die Verhandlung in ihrer Zelle im Untersuchungsgefängnis durch. Sie verteidigte sich selbst und schilderte, wie die Insassen sie geschlagen hatten. Nach zehn Monaten Haft war sie völlig abgemagert.

Am 26. Juni 2025 verurteilte Richter Wang Chen zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 600 Euro). Ihren Anwalt informierte er erst nach Ablauf der zehntägigen Berufungsfrist über das Urteil. Nachdem ihre Familienangehörigen am 15. Juli von der Verurteilung erfahren hatte, gingen sie zum Gericht und forderten eine Kopie des Urteils. Richter Wang lehnte jedoch ab.

Gefälschte Beweise und Behinderung der Rechtsvertretung

Frau Wang Ping und der 54-jährige Herr Yang Yifan, beide aus der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, wurden am 25. Juli 2025 zu jeweils 2,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.200 Euro) verurteilt.

An der Verhandlung am 25. Juli 2025 im Bezirksgericht Chenghua nahmen neun Angehörige der beiden Praktizierenden teil. Die Gerichtsdiener fotografierten ihre Ausweise und erlaubten ihnen nicht, ihre Mobiltelefone mit in den Gerichtssaal zu nehmen. Der Vorsitzende Richter Pu Li und zwei weitere Richter trugen während der Verhandlung Masken. Yangs Anwalt, der versprochen hatte, die Unschuld seines Mandanten zu verteidigen, plädierte ohne sein Einverständnis auf schuldig.

Frau Wang wurde am 10. Mai 2023 verhaftet. Sie wurde zunächst sechs Monate lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und dann nach der Genehmigung ihrer Verhaftung in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Chengdu verlegt. Ihr wurde „Untergrabung der Staatsgewalt“ vorgeworfen. Die Polizei ließ ihre Familie über den Stand ihres Falles im Unklaren. Erst als diese die örtliche Staatsanwaltschaft kontaktierte, erfuhr sie von Frau Wangs Inhaftierung und dem Haftbefehl.

Im Juli 2024 reichte Wangs Sohn die Unterlagen zu ihrer Vertretung ein. Er ging über zehn Mal zum Gericht und verlangte Einsicht in ihre Akte, wurde jedoch jedes Mal abgewiesen. Als ihm das Gericht am 14. Juli 2025 schließlich Einsicht in die Akte gewährte, war ein Gerichtstermin für den 25. Juli anberaumt. Als er die Akte einsah, erlaubte ihm der Richter lediglich, sie zu lesen oder den Inhalt handschriftlich abzuschreiben. Er durfte sie nicht fotografieren oder kopieren. Ihm wurde nicht gestattet, seine Mutter vor der Verhandlung zu besuchen, selbst als der Richter einem Treffen zustimmte.

Während der Verhandlung am 25. Juli wies Wang darauf hin, dass die Polizei die beschlagnahmten 30.000 Yuan nicht protokolliert habe. Der Richter versuchte daraufhin ihr einzureden, dass sie das Geld verloren habe. Ihr Sohn forderte den Richter auf, das von den Polizisten aufgenommene Video der Hausdurchsuchung abzuspielen. Der Richter lehnte ab.

Der Richter ließ die Polizei auch nicht für ein Kreuzverhör vor Gericht erscheinen, und verzichtete darauf, den Staatsanwalt aufzufordern, die Rechtsgrundlage für die Verfolgung von Falun Dafa darzulegen.

Als Wangs Sohn die im Jahr 2000 vom Ministerium für öffentliche Sicherheit herausgegebene Sektenliste vorlegte, auf der Falun Dafa nicht aufgeführt war, behauptete der Staatsanwalt, diese Liste sei ungültig, da sie kein offizielles Siegel trage.

Wang berichtete, die Polizei habe ihr vorgeworfen, drei Textnachrichten über Falun Dafa über einen Bluetooth-Server versendet zu haben. Gleichzeitig hätten die Beamten jedoch zugegeben, dass sie nicht feststellen konnten, wer die Nachrichten tatsächlich verschickt hatte. Um Beweise gegen sie zu konstruieren, hätten sie Wang dazu gebracht, ihnen selbst drei Nachrichten zu senden – und diese später als „Beweis“ gegen sie verwendet.

55-jähriger Mann aus Peking im Geheimen zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt

Die Familie von Li Yeliang erhielt vor Kurzem die Mitteilung, dass ihr Angehöriger wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Haft verurteilt und in das Zweite Gefängnis in Peking eingewiesen worden war.

Die unrechtmäßige Verurteilung des 55-jährigen Mannes aus Peking geht darauf zurück, dass er dem Wachmann eines Wohnkomplexes einen USB-Stick mit Informationen über Falun Dafa gegeben hatte. Der Wachmann zeigte ihn bei der Polizeistation Yongshun im Bezirk Tongzhou in Peking an.

Ein Beamter rief Li am 28. September 2024 an und sagte, der Polizeichef müsse mit ihm sprechen, weil das Gipfeltreffen des Forums für chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit 2024 in Peking stattfinden sollte.

Li antwortet, dass er nichts mit dem Gipfel zu tun habe. Der Anrufer meinte: „Wir sehen uns morgen!“ Am nächsten Tag war Li verschwunden. Seine Familie hörte nichts mehr von den Behörden, bis sie vor Kurzem den Haftbescheid erhielt. Im Nachhinein erkannte die Familie, dass die Polizei den Gipfel nur als Vorwand nutzte, um Li zu verhaften. Denn das kommunistische Regime ist dafür bekannt, die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden zu sensiblen Terminen zu verschärfen. Tatsächlich fand das Gipfeltreffen vom 4. bis 6. September 2024 statt, noch bevor dieser Beamte Li anrief.

Vor seiner jüngsten Verurteilung verbüßte Li wegen seines Glaubens eine Zwangsarbeitsstrafe und zwei Gefängnisstrafen von insgesamt zwölf Jahren.

Einwohner aus Liaoning verliert Berufung – fünfjährige Gefängnisstrafe bleibt bestehen

Miao Jianguo, ein 60-jähriger Elektriker aus der Stadt Jinzhou, Provinz Liaoning, wurde am 21. August 2024 zu Hause festgenommen. Die Polizei behauptete, man habe ihn verhaftet, weil er in seinem Rentenantrag bei seinem ehemaligen Arbeitgeber Falun Dafa beworben und Regierungsbeamte diffamiert habe.

Miao hatte im Dezember 1982 im Alter von 18 Jahren seine Arbeitsstelle in der Ostabteilung der Eisenbahnbehörde Jinzhou angetreten. Als er 2002 wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde, kündigte sein Arbeitgeber ihm. 2008 wurde er zu vier Jahren und 2022 zu weiteren anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Nach seiner Festnahme im Jahr 2001 erlitt seine im achten Monat schwangere Frau, die ebenfalls Falun Dafa praktizierte, aus Angst eine Plazentaablösung, die zum Tod des ungeborenen Kindes führte. Seitdem war sie nicht mehr in der Lage, ein Kind auszutragen. Sie starb 2022, nachdem sie jahrelange Verfolgung ertragen hatte, während Miao noch inhaftiert war.

Im Juli 2024 beantragte er Rentenleistungen und schilderte darin die Verfolgung seiner Familie, was ihm schließlich als „Verbrechen“ angelastet wurde.

Miao stand am 18. Februar 2025 ohne Rechtsbeistand vor Gericht. Seine Familie wurde nicht über die Anhörung informiert. Keines der Beweise der Staatsanwaltschaft wurde im Kreuzverhör vorgelegt. Auch der Zeuge Zhang Xiushan, Leiter der Ostabteilung des Eisenbahnamts Jinzhou, der Miaos Rentenantrag entgegengenommen hatte, erschien nicht vor Gericht. Der Richter verurteilte Miao am 16. April 2025 zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (etwa 720 Euro).

Verurteilung durch auswärtige Gerichte

Einheimische aus der Provinz Hebei wegen Gesprächen über Falun Dafa zu einem Jahr Haft verurteilt

Eine Frau aus Langfang, Provinz Hebei, wurde am 16. Mai 2025 von einem Gericht in Jiaxing, Provinz Zhejiang, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.Die 57-jährige Yang Guijuan verrichtete Gelegenheitsarbeiten im Kreis Haiyan der Stadt Jiaxing, als sie am 12. Oktober 2024 von mehr als zehn Beamten der Polizeistation Shendang verhaftet wurde, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Yangs Familie erfuhr im Februar 2025, dass die Staatsanwaltschaft der Stadt Tongxiang Anklage gegen sie erhoben hatte. Tongxiang unterliegt dem Zuständigkeitsbereich von Jiaxing.

Während einer vorgerichtlichen Anhörung stellte Yangs Familienverteidiger drei Anträge: 1.) die Zeugen zum Kreuzverhör vor Gericht zu laden; 2.) die von der Polizei authentifizierten Beweise der Staatsanwaltschaft auszuschließen (da nur eine unabhängige Drittbehörde zur Überprüfung von Beweisen befugt ist); 3.) die „Anweisung Nr. 50“ des staatlichen Hauptamtes für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen vom 1. März 2011 vor Gericht vorzulegen, mit der das Verbot von Falun-Gong-Büchern widerrufen wurde. Der Vorsitzende Richter traf keine sofortige Entscheidung.

Am 8. April 2025, dem Tag der Verhandlung, wurde vor dem Stadtgericht Tongxiang eine Absperrung errichtet. Ein Sondereinsatzfahrzeug und ein Zivilfahrzeug der Polizei parkten in der Nähe des Eingangs. Drei Polizisten standen Wache und ein Tisch wurde aufgestellt, um Sicherheitskontrollen bei jedem durchzuführen, der das Gebäude betrat.

Auf der Galerie wurden etwa 20 junge Menschen, die in keiner Beziehung zu Yang standen, gesehen. Nach Prozessbeginn kündigte der Richter an, alle drei Anträge des Familienverteidigers von Yang aus der Vorverhandlung abzulehnen. Er lehnte auch ab, als der Familienanwalt während der Anhörung beantragte, der Staatsanwalt solle die tatsächlichen Beweise der Anklage vorlegen.

Yang berichtete, wie sie seit ihrer Verhaftung mehrmals ohnmächtig geworden sei und Bauchschmerzen gehabt habe. Während der über zwanzig Tage, die sie in einem Polizeikrankenhaus festgehalten worden war, sei sie mit Handschellen an ein Krankenhausbett gekettet worden. Am Tag vor der Gerichtsverhandlung habe man sie erneut ins Untersuchungsgefängnis gebracht, ohne sie jedoch über die Verhandlung zu informieren.

Yang erzählte außerdem, wie sehr ihr das Praktizieren von Falun Dafa geholfen habe und dass sie weder durch das Ausüben ihres Glaubens noch durch das Verteilen von Informationsmaterialien gegen das Gesetz verstoßen habe. Während ihrer Inhaftierung im Untersuchungsgefängnis sei sie anfangs von allen Insassen schikaniert worden, schließlich seien sie von ihrer Freundlichkeit berührt gewesen und hätten sie respektiert. Der Richter unterbrach sie ständig. Auch bei ihrer Schlusserklärung unterbrach er sie. Als sie darauf bestand, ihre Aussage zu beenden, wurde sie aus dem Gerichtssaal gezerrt.

Am 16. Mai 2025 verurteilte der Richter Yang zu einer einjährigen Gefängnisstrafe. Das Mittlere Gericht der Stadt Jiaxing wies ihre Berufung ab. Anfang Juli 2025 bestätigte Minghui.org, dass sie in das Frauengefängnis der Provinz Zhejiang in der Hauptstadt Hangzhou eingeliefert worden war.

67-jährige Frau aus Hebei wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu über drei Jahren Haft verurteilt

Eine 67-jährige Frau aus dem Kreis Huai‘an in der Provinz Hebei wurde von einem Gericht in der Provinz Shaanxi wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt, wie Minghui.org kürzlich erfahren hat.

Während sie bei ihrem Sohn in der Stadt Xi‘an, Provinz Shaanxi, zu Besuch war, hängte Han Jinhua in einem Wohngebiet Informationen über Falun Dafa an Türklinken. Ein Einwohner bemerkte sie über die Kamera seines Türöffners und meldete sie der Polizei.

Beamte der Polizeiwache des Bezirks Lianhu in der Stadt Xi‘an reisten am 30. August 2024 über 960 Kilometer in den Kreis Huai‘an, Provinz Hebei, um Han zu verhaften, die inzwischen nach Hause zurückgekehrt war. Sie brachten sie zurück nach Shaanxi und lieferten sie in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Lianhu ein. Die Zweite Staatsanwaltschaft des Bezirks Lianhu erhob zu einem unbekannten Zeitpunkt Anklage gegen Han und leitete ihren Fall Ende November 2024 an das Bezirksgericht Lianhu weiter.

Han wurde am 22. Januar 2025 vor Gericht gestellt. Ihr Anwalt erhielt Mitte Juli 2025 die Mitteilung, dass sie zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden war

Lange Haftstrafen

Zweimal für insgesamt 14 Jahre im Gefängnis, jetzt zu weiteren neun Jahren verurteilt (Provinz Liaoning)

Jiang Dexin, ein 56-jähriger Einwohner der Stadt Fushun, Provinz Liaoning, war in der Nacht des 26. Oktober 2024 zu Hause, als er von einer Gruppe von Beamten aus der etwa 640 Kilometer entfernten Stadt Chengde, Provinz Hebei, festgenommen wurde. Sie hielten ihn über Nacht im Untersuchungsgefängnis der Stadt Fushun fest und verhörten ihn am nächsten Tag. Am 28. Oktober brachten sie ihn in die Provinz Hebei und überstellten ihn in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Chengde.

Am 4. Juli 2025 stand er vor dem Bezirksgericht Shuangqiao. Der Vorsitzende Richter warf ihm „Anstiftung, Organisation und Abwicklung von Aktivitäten zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ vor. Jiang sagte zu seiner eigenen Verteidigung aus, und sein Anwalt plädierte ebenfalls für ihn auf nicht schuldig. Der Richter gestattete ihnen nicht, die Beweise der Verteidigung vorzulegen und ließ auch nicht zu, dass der Zeuge zu einem Kreuzverhör vor Gericht erschien. Es ist unklar, welche Beweise der Staatsanwalt vorlegte, die Jiang, einen Auswärtigen, mit der Provinz Hebei in Verbindung brachten.

Der Staatsanwalt empfahl sieben bis zehn Jahre, und der Richter verhängte wenige Tage nach der Anhörung eine neunjährige Haftstrafe zuzüglich einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.600 EUR). Jiangs Anwalt teilte ihm das Urteil am 15. Juli 2025 mit.

Es ist nicht das erste Mal, dass Jiang wegen Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert wurde. Seit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 wurde er wiederholt wegen seines Glaubens verfolgt und nach seinen Verhaftungen im Jahr 2000 und 2012 zu acht bzw. sechs Jahren Haft verurteilt.

65-jährige Pekingerin zu 7,5 Jahren Haft verurteilt

Wei Suwen aus Peking wurde am 13. Juni 2024 verhaftet, weil sie Briefe mit Informationen über Falun Dafa verschickt hatte. Während des Verhörs im Büro des Straßenkomitees bekam sie Brustschmerzen und wurde blass. Trotz ihres Zustandes verhängte die Polizei zehn Tage Verwaltungshaft über sie.

Wei wurde am 15. August 2024 bei einem Spaziergang durch einen Park erneut verhaftet. Gegen Mitternacht wurde sie in die örtliche Haftanstalt gebracht. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Dongcheng genehmigte ihre Verhaftung am 30. August und klagte sie wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“ an.

Am 18. Februar erschien Wei vor dem Bezirksgericht Dongcheng. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig. Nur einem Familienmitglied wurde die Teilnahme an der Anhörung gestattet. Der Vorsitzende Richter verurteilte Wei am 27. Juni 2025 zu 7,5 Jahren.

Vor ihrer jüngsten Tortur wurde Wei 2006 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Sie musste von 4 Uhr morgens bis Mitternacht des nächsten Tages bewegungslos auf einem kleinen Hocker sitzen. Ihr Gesäß eiterte und blutete, was ihr unerträgliche Schmerzen bereitete.

73-Jähriger aus Shandong insgeheim zu 7 Jahren Haft verurteilt

Die Familie von Sun Hongzhu erhielt im Juli 2025 eine Mitteilung, dass er am 25. Juni 2025 in das Gefängnis Jinan in der Provinz Shandong überstellt worden sei, um dort wegen seines Glaubens an Falun Dafa eine siebenjährige Haftstrafe zu verbüßen.

Sun, ein 73-jähriger Einwohner der Stadt Shouguang in der Provinz Shandong, war am 9. November 2024 verhaftet worden. Die Polizei beschuldigte ihn, eine Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs zu nutzen, und erließ einen Haftbefehl gegen ihn. Seine Familie erhielt danach keine weiteren Informationen über Anklage, Prozess und Urteilsverkündung. Sie erfuhren erst durch den Haftbefehl von seiner unrechtmäßigen Verurteilung und seiner Überstellung ins Gefängnis.

Mutter von zwei Kindern zu 6,5 Jahren Haft verurteilt

Yang Qiaoli, Mutter zweier schulpflichtiger Kinder in der Stadt Tongchuan in der Provinz Shaanxi, wurde am 8. Januar 2024 verhaftet. Zwei ihrer Geschwister wurden 15 Tage lang festgehalten, als sie versuchten, Yang freizubekommen.

Yang wurde von einem Pekinger Anwalt vertreten. Hauptmann Fu Hong'an von der Staatssicherheit des Bezirks Yintai reichte beim Pekinger Justizbüro eine Beschwerde gegen den Anwalt und seine Kanzlei ein. Er warf ihm vor, „es gewagt zu haben, eine Falun-Dafa-Praktizierende zu verteidigen“.

Staatsanwalt Gao Guanghua von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Yintai rief die Anwaltskanzlei an und erkundigte sich, ob der Anwalt tatsächlich auf ihrer Gehaltsliste stehe. Zudem fragte er, ob der Inhaber der Kanzlei davon Kenntnis gehabt habe, dass der Anwalt eine Falun-Dafa-Praktizierende vertreten würde.

Später rief Staatsanwalt Gao den Anwalt direkt an und fragte ihn, ob er nicht auch der Ansicht sei, dass Falun Dafa eine Sekte sei. Der Anwalt antwortete, dass weder er noch Gao befugt seien, sich mit der Frage zu befassen, ob es sich bei einem Glaubenssystem um eine Sekte handele, und dies nicht von einer Regierungsbehörde entschieden werde. Er legte zudem juristische Dokumente vor, die belegen, dass es in China kein Gesetz gibt, das Falun Dafa kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet und zudem das Verbot von Falun-Dafa-Büchern 2011 aufgehoben wurde.

Gao lehnte die Rechtsdokumente und das Gesuch des Anwalts, das Verfahren einzustellen, ab und erhob zu einem unbekannten Zeitpunkt weiterhin Anklage gegen Yang.

Das Bezirksgericht Yintai verhandelte den Fall am 29. August 2024. Yangs Bruder und Schwester durften weder an der Verhandlung teilnehmen noch sie als nichtanwaltliche Verteidiger vertreten. Nach der Verhandlung führte die Polizei Yang sofort aus dem Gerichtsgebäude. Am 8. Juli 2025 wurde sie zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt.

Mann aus Heilongjiang in Haft gefoltert und zwangsernährt – sechs Jahre Haft

Feng Guoqing, etwa 59, aus der Stadt Yichun, Provinz Heilongjiang, wurde am 4. Dezember 2024 verhaftet. Über 200.000 Yuan (ca. 24.000 Euro) Bargeld wurden aus seiner Wohnung beschlagnahmt. Da er sich weigerte, bei der Vernehmung Fragen zu beantworten und in Hungerstreik trat, zogen ihm die Polizisten die Kleidung aus, fesselten ihn mit ausgestreckten Armen und Beinen in der sogenannten „Adkerstellung“ auf einem Bett und führten eine Zwangsernährung durch. Er musste sich auf dem Bett erleichtern. Infolge der Folter versagten seine Nieren.

Folternachstellung: Gefesselt mit ausgestreckten Armen und Beinen

Feng erschien am 20. Juni 2025 vor dem Bezirksgericht Nancha. Seinem Anwalt wurde am 5. Juli mitgeteilt, dass er zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan verurteilt worden war. Die bei ihm beschlagnahmten Banknoten mit Botschaften über Falun Dafa wurden eingezogen.

Verurteilung von älteren Menschen

80-jähriger Mann aus Jilin bei Razzia festgenommen – Gefängnisstrafe bestätigt

Li Decheng, 80, aus der Stadt Dehui, Provinz Jilin, wurde am 25. Februar 2023 bei einer Razzia festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte in seiner Wohnung über 90 Falun-Dafa-Bücher, einen Desktop-Computer, zwei Laptops, zwei Drucker, zwei Papierschneider, drei Mobiltelefone, zwei Musikplayer, Kopierpapier, USB-Sticks und weitere persönliche Gegenstände. Außerdem entwendeten sie 100 Yuan Bargeld aus der Handtasche seiner Frau Ma Shuhua.

Li wurde nach einigen Tagen gegen Kaution freigelassen und später von einem örtlichen Gericht zu vier Jahren Haft verurteilt. Er wurde in das Gefängnis Tiebei in der Hauptstadt Changchun überstellt.

Sieben weitere Praktizierende, die bei derselben Razzia festgenommen wurden, wurden ebenfalls nachweislich zu Haftstrafen zwischen zehn Monaten und sieben Jahren verurteilt.

73-Jähriger aus Shandong trotz Tumor und Leistenbruch zu 1,5 Jahre verurteilt

Li Zhengxun, 73, aus der Stadt Qingdao, Provinz Shandong, wurde am 5. März 2025 verhaftet, als er mit anderen über Falun Dafa sprach. Bei der für die Inhaftierung vorgeschriebenen ärztlichen Untersuchung wurden bei Li ein Leistenbruch, ein Herztumor und ein Tumor im Bauchraum festgestellt. Dennoch behielten die Behörden ihn in Haft.

Während des Prozesses vor dem Bezirksgericht Jimo am 21. Mai sagte Lis Anwalt gegen die Polizei aus, weil diese die Ehefrau seines Mandanten als Belastungszeugin aufgeführt hatte, obwohl sie das Vernehmungsprotokoll nicht unterschrieben hatte. Ein weiterer in der Anklageschrift aufgeführter Zeuge erschien nicht zum Kreuzverhör vor Gericht, und seine Aussage hätte nicht zugelassen werden dürfen.

Die in Lis Wohnung beschlagnahmten Informationsmaterialien über Falun Dafa wurden ebenfalls als Beweismittel gegen ihn aufgeführt. Li wies darauf hin, dass das Verbot der Veröffentlichung von Falun-Dafa-Büchern durch die Allgemeine Verwaltung für Presse und Veröffentlichungen im Jahr 2011 aufgehoben worden war. Sein Anwalt erklärte daraufhin, dass es sich bei den Materialien um Lis rechtmäßiges Vermögen handele, das niemandem oder der Gesellschaft im Allgemeinen schade.

Staatsanwältin Wan Jun behauptete, Falun Dafa sei eine Sekte, woraufhin Li sie daran erinnerte, dass es in China kein Gesetz gibt, das Falun Dafa kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet. Er erklärte, wie Falun Dafa ihn von einer psychischen Störung befreit und ihm sein Leben zurückgegeben habe. Er fügte hinzu, dass Falun Dafa ihn auch zu einem rücksichtsvolleren Menschen gemacht habe. Die Fabrik, in der er arbeitete, verwendet im Winter Kohlebriketts zum Heizen. Andere Arbeiter waren nicht bereit, die Briketts vom Hof in die Werkstatt zu bringen. Li machte das in den Pausen ganz allein.

Li wurde am 3. Juli 2025 zu anderthalb Jahren Haft verurteilt. Er bereitet seine Berufung vor.

70-Jährige aus Heilongjiang nach fünfeinhalb Jahren Haft zu drei weiteren Jahren Haft verurteilt

Yuan Hongying verbrachte ihren 70. Geburtstag (6. Februar 2025) in Polizeigewahrsam, weil sie Falun Dafa praktiziert. Am Tag zuvor war sie an einem Bahnhof in Harbin, Provinz Heilongjiang, verhaftet worden, als sie auf einen Zug wartete, mit dem sie in den Kreis Fuyu in ihrer Heimatprovinz fahren wollte.

Vom 5. Februar, etwa 14 Uhr, bis etwa 3 Uhr morgens, wurde Yuan vier- bis fünfmal verhört. Sie durfte die ganze Nacht nicht schlafen. Infolgedessen litt sie unter Schwindel und Kopfschmerzen.

Nach dem Verhör maß die Polizei Yuans Blutdruck. Der systolische Blutdruck betrug 180 mmHg (Normalwert 120 mmHg oder weniger). Dennoch brachte man sie in das zweite Untersuchungsgefängnis der Stadt Harbin, wo sie strafrechtlich inhaftiert wurde. Ihr Blutdruck blieb hoch, und die Haut an ihren Knöcheln eiterte. Außerdem brauchte sie Hilfe beim Aufstehen nach dem Toilettengang.

Die Staatsanwaltschaft für Eisenbahnverkehr der Stadt Harbin erließ am 13. März 2025 einen Haftbefehl gegen Yuan. Mitte Juli 2025 wurde sie vom Gericht für Eisenbahnverkehr der Stadt Harbin zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

71-jähriger Mann aus Gansu zu 3,5 Jahren Haft verurteilt, zuvor bereits zweimal inhaftiert

Chen Fanghua, 71, aus der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu, trat am Morgen des 18. Juli 2024 gerade aus der Tür, als ihn mehrere Zivilbeamte festnahmen und in seine Wohnung brachten, um sie zu durchsuchen. Keiner von ihnen zeigte seinen Ausweis vor.

Das Bezirksgericht Chengguan hielt am 21. März 2025 eine Anhörung ab, ohne seine Familie zu benachrichtigen. Der Pflichtverteidiger rief seine Angehörigen an. Sie eilten zum Gerichtsgebäude, durften aber nicht an der Verhandlung teilnehmen.

Am 27. Juni 2025 teilte der Anwalt der Familie mit, dass Chen zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war. Als seine Familie das Urteil sehen wollte, erwiderte der Anwalt, er habe keines, das er ihnen zeigen könne. Seit seiner Verhaftung durfte Chen seine Familie nicht mehr sehen.

Chens jüngster Verfolgung gingen mehrere Verhaftungen wegen seines Glaubens voraus. Er wurde 2008 zu drei Jahren und 2017 zu vierzehn Monaten Haft verurteilt.

Verfolgung von Familien

Bereits drei Familienmitglieder infolge der Verfolgung verloren, jetzt selber zu jahrelanger Haft verurteilt

Huang Xiuying, 50, aus Tianjin, wurde um den 20. September 2024 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Ein örtliches Gericht stellte sie im März 2025 vor Gericht, ohne ihre Familie zu benachrichtigen. Sie wurde später zu drei Jahren Haft verurteilt und für den August 2025 war ihre Überstellung in das Frauengefängnis Tianjin geplant, um ihre Haftstrafe abzusitzen.

Huang ist nicht die Einzige in ihrer Familie, die von der Verfolgung von Falun Dafa betroffen ist. Ihr Mann, Yan Jinyou, begann im Jahr 2000 mit Falun Dafa, nachdem bei ihm unheilbarer Lungenkrebs im Endstadium diagnostiziert worden war. Er erholte sich allmählich, doch die unerbittlichen Schikanen der Polizei verschlechterten seinen Zustand schließlich. Er starb 2013.

Auch Huangs Mutter und ihre beiden Geschwister wurden wiederholt wegen Falun Dafa verfolgt. Ihre ältere Schwester Huang Xiuyun starb im Jahr 2024. Ihre 84-jährige Mutter Li Sufen, die von zu Hause weggezogen war, um der Verfolgung zu entgehen, war von Trauer geplagt und wurde bettlägerig. Sie starb drei Monate später im Dezember 2024.

Huangs älterer Bruder wurde ebenfalls viermal wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet. Er lebt im Ausland, um weiterer Verfolgung zu entgehen.

Nach dem Verlust ihrer Mutter im Zuge der Verfolgung – Pensionärin wegen ihres Glaubens zum zweiten Mal inhaftiert

Zhang Ximei, 58, eine pensionierte Angestellte einer Transformatorenfabrik in Baoding, Provinz Hebei, wurde am 9. April 2024 bei einer Polizeirazzia festgenommen. Am 13. November 2024 wurde sie vom Bezirksgericht Gaoyang vor Gericht gestellt und zu einem unbekannten Zeitpunkt zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan verurteilt.

Zhangs Mutter, Yang Xianxiang, wurde ebenfalls wegen Praktizierens von Falun Dafa viele Jahre lang schikaniert. Während Zhang nach ihrer Verhaftung im Jahr 2019 eine weitere Haftstrafe verbüßte, machte sich Yang so große Sorgen um sie, dass sich ihr Gesundheitszustand rapide verschlechterte. Sie verstarb im März 2024, einen Monat vor Zhangs erneuter Verhaftung.

Um Yangs Wunsch zu erfüllen, schenkte Zhang einige ihrer Falun-Dafa-Andenken anderen Praktizierenden. Als die Polizei davon erfuhr, wurde dies zu ihrem „Verbrechen“.

Aufgrund der Verfolgung von Falun Dafa verwitwet, nun zu jahrelanger Haft verurteilt

Nach über einem Jahr Haft wurde Bian Xiao’e, eine 55-jährige Einwohnerin der Stadt Jiaozuo in der Provinz Henan, wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu 3,5 Jahren Haft verurteilt. Sie wurde im Juni 2025 in das Frauengefängnis Xinxiang gebracht, um ihre Haftstrafe abzusitzen.

Bian wurde wiederholt verfolgt, nachdem die Kommunistische Partei Chinas 1999 die Verfolgung angeordnet hatte. Zwischen 2000 und 2009 wurde sie zweimal zu insgesamt drei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Außerdem wurde sie zu einem unbekannten Zeitpunkt einen Monat lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.

Am 27. März 2014 wurde Bians Sohn, Bian Bo (ebenfalls ein Falun-Dafa-Praktizierender), auf dem Weg zu einer Hochzeit in einem benachbarten Landkreis verhaftet. Er wurde später zu drei Jahren Haft verurteilt und in das Gefängnis von Zhengzhou gebracht. Seine Verurteilung war ein schwerer Schlag für seinen Vater, der bald darauf erkrankte und im September 2015 starb.

Während Bian immer noch um den Tod ihres Mannes trauerte, wurde sie am 8. Dezember 2016 verhaftet. Sie war 16 Monate inhaftiert und wurde am 7. April 2018 freigelassen. Während ihrer Haft vermisste Bians über 80-jährige Mutter sie so sehr, dass sie fast täglich weinte. Die Polizei schikanierte Bian weiterhin und überwachte sie auch nach ihrer Freilassung täglich.

68-Jährige zu Tode gefoltert, 81-jähriger Bruder zu fünf Jahren Haft verurteilt

Zwei Geschwister in der Stadt Gongzhuling, Provinz Jilin, wurden im August 2024 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Die 68-jährige Schwester starb einen Monat später in der Haft, und ihr 81-jähriger Bruder wurde im Juni 2025 zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Wang Jianying, ein pensionierter Regierungsbeamter, und seine Schwester, Wang Yuying, wurden am 7. bzw. 8. August 2024 verhaftet. Nach 15 Tagen im Gefängnis der Stadt Gongzhuling wurden sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Gongzhuling verlegt.

Um den 20. September 2024 starb Wang im Untersuchungsgefängnis. Die Behörden boten ihrer Familie 30.000 Yuan (ca. 3.600Euro) als Gegenleistung für ihr Schweigen über den verdächtigen Tod ihrer Angehörigen. Die Familie konsultierte einen Anwalt und erfuhr, dass niemand ihnen helfen könne, einen Prozess zu gewinnen. Denn die Polizei würde alle Kanäle blockieren, sollten sie versuchten, Beweise zu sammeln. Wangs Familie erkannte auch, dass selbst wenn es Zeugen gäbe, die die Misshandlung und den Tod von Wang gesehen hätten, diese sich wahrscheinlich nicht trauen würden, etwas darüber auszusagen. Es ist jedoch unklar, ob die Familie das Angebot des Schweigegeldes angenommen hat.

Wang Jianying wurde um den 24. September 2024, nach der Beerdigung seiner Schwester, gegen Kaution freigelassen. Die Polizei schikanierte ihn weiterhin regelmäßig. Sie installierte außerdem eine Überwachungskamera am Haus ihres Nachbarn, gegenüber von Wangs Haustür.

Die Polizei übergab Wangs Fall der örtlichen Staatsanwaltschaft. Er wurde am 5. Juni 2025 im Rollstuhl zum örtlichen Gericht gebracht. Er fungierte als sein eigener Anwalt und plädierte auf nicht schuldig. Tage später hielt das Gericht eine virtuelle Anhörung ab und verurteilte ihn zu fünf Jahren Haft. Am 1. Juli 2025 brachten ihn Beamte in das Gefängnis der Stadt Gongzhuling. Seine 75-jährige Frau ist nun zu Hause und muss sich selbst versorgen, da ihr einziger Sohn im Jahr 2023 starb.

60-Jährige nach sechs Jahren Flucht verhaftet und verurteilt – Schwester stirbt zwei Wochen später in Haft

Wang Shuxiang, eine 60-jährige Einwohnerin der Stadt Jixi in der Provinz Heilongjiang, wurde im Februar 2025 verhaftet, nachdem sie sechs Jahre lang untergetaucht war, um einer Verfolgung zu entgehen. Als sie am 9. Juni 2025 vor dem Bezirksgericht Jidong erschien, teilte ihr der Vorsitzende Richter mit, dass sie eine deutlich mildere Strafe erhalten würde, wenn sie sich schuldig bekenne. Sie betonte, dass sie weder durch das Praktizieren von Falun Dafa noch durch das Weitergeben von Informationen darüber gegen ein Gesetz verstoßen habe. Ihr Anwalt plädierte ebenfalls auf nicht schuldig. Der Richter verurteilte sie am 3. Juli 2025 zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan.

Wang Shuxiang

Am 19. Juli, zwei Wochen nach Wangs Verurteilung, starb ihre jüngere Schwester, Wang Shuzhi, im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jixi, knapp zwei Monate nach ihrer letzten Verhaftung wegen des Praktizierens von Falun Dafa. Die jüngere Schwester wurde am 22. Mai 2025 verhaftet. Da das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jixi sie aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes zunächst nicht aufnehmen wollte, hielt die Polizei sie an einem unbekannten Ort fest und ließ sie eine Woche später dann doch in das Untersuchungsgefängnis bringen. Aus Protest gegen die willkürliche Inhaftierung trat sie in Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Sie erkrankte schwer und wurde am 13. Juli 2025 ins Krankenhaus eingeliefert. Sobald sie sich etwas erholt hatte, wurde sie am 17. Juli wieder in das Untersuchungsgefängnis gebracht, wo sie am 19. Juli um 3 Uhr morgens verstarb.

Frühere Berichte:

Bilanz erstes Halbjahr 2025: Insgesamt 430 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Mai 2025: Insgesamt 79 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz April 2025: Insgesamt 79 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz März 2025: Insgesamt 61 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Februar 2025: Insgesamt 68 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Januar/ Februar 2025: Insgesamt 518 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert (Achtung, schockierende Fotos!)