Bilanz 2021: Insgesamt 16.413 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet und schikaniert

(Minghui.org) Im Jahr 2021 gingen bei Minghui.org 5.886 Meldungen zu Praktizierenden ein, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurden; weitere 10.527 wurden schikaniert. Aufgrund der strengen Internetzensur treffen Informationen oft verzögert und unvollständig ein, sodass oft Fälle aus Vorjahren nachgemeldet werden. Von den vorliegenden Verhaftungen betrafen 5.045 das Jahr 2021; 841 wurden für 2020 nachgemeldet. Von 10.527 schikanierten Praktizierenden entfielen 9.245 auf das Jahr 2021; 1.275 wurden für 2020 und sieben Fälle für 2016 bestätigt.

Damit erhöht sich die Anzahl der Verhaftungen und Schikanen im Jahr 2020 auf 8.160 bzw. 10.973.

In den Monaten April bis Juni 2021 gab es einen starken Anstieg sowohl bei den Festnahmen als auch bei den Schikanen. Durchschnittlich wurden in dieser Zeit monatlich 1.620 Belästigungsfälle gemeldet, womit sich die Anzahl vom März verdoppelt und die vom Februar sogar versechsfacht hat.

Im Mai und Juni fanden Razzien in unterschiedlichen Provinzen statt:

10. Mai: Stadt Suzhou, Provinz Jiangsu – 13 Praktizierende festgenommen12. Mai: Stadt Tangshan, Provinz Hebei – 26 Praktizierende festgenommen13. Mai: Stadt Lanzhou, Provinz Gansu – 9 Praktizierende festgenommen2. Juni: Stadt Jiaozhou, Provinz Shandong – 16 Praktizierende festgenommen10. Juni: Stadt Mudanjiang, Provinz Heilongjiang – 28 Praktizierende festgenommen11. Juni: Stadt Chaoyang, Provinz Liaoning – 26 Praktizierende festgenommen

Der plötzliche Anstieg im Zeitraum April bis Juni ist auf die Fortsetzung der im Jahr 2020 eingeleiteten „Null-Fälle-Kampagne“ zurückzuführen. Ziel der Kampagne ist es, alle Praktizierende auf der schwarzen Liste der Regierung dazu zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Hinzu kam eine verschärfte Verfolgung rund um sensible Tage der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), wie den 25.April und den 13. Mai (Jahrestag der Einführung von Falun Dafa in die Öffentlichkeit). Um den 1. Juli herum, an dem die KPCh ihren 100. Jahrestag feierte, sorgte die Kampagne zur „Aufrechterhaltung der Stabilität“ ebenfalls für ein härteres Durchgreifen gegen die Praktizierenden. Auf diese Weise sollen sie daran gehindert werden, mit Leuten über die Verfolgung zu sprechen.

In diesem Jahr finden vom 4. bis 20. Februar die Olympischen Winterspiele statt. Insbesondere in den drei olympischen Regionen Peking, Yanqing (ländlicher Bezirk von Peking) und Zhangjiakou in der Provinz Peking, aber auch an anderen Orten hat die KPCh eine weitere Runde der Kampagne zur „Aufrechterhaltung der Stabilität“ eingeleitet. Mit einer ähnlichen Vorgehensweise hinderten Beamte bereits bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking Praktizierende daran, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und sie über die Machenschaften der KPCh zu informieren.

Um zu unterbinden, dass Praktizierende die Verfolgung aufdecken, haben Behörden in ganz China Überwachungskameras installiert. Das Internet wird streng kontrolliert. Jede Information, die von den Behörden als bedenklich eingestuft wird, unterliegt der Zensur.

In den Provinzen Liaoning, Chongqing und Hebei haben Polizisten aus dem Hunderte Kilometer entfernten Henan Praktizierende verhaftet. Grund hierfür waren Informationen über Falun Dafa, die über die beliebte Social-Media-Plattform We Chat verschickt wurden. In der Stadt Dalian, Provinz Liaoning wurde eine Praktizierende verhaftet, weil sie während einer Reise nach Japan auf Twitter Informationen über die Verfolgung verbreitet hatte. Das Gericht bestrafte sie zu viereinhalb Jahren Haft.

In der Liste der Regionen mit den meisten Festnahmen führt Shandong (1.008), gefolgt von Liaoning (605) und Sichuan (512). Bei den Schikanen liegt Hebei (2.211) vor Shandong (1.595) und Sichuan (1.083). In 18 weiteren Provinzen wurden Verfolgungsfälle im dreistelligen Bereich registriert, in sechs Provinzen im zweistelligen Bereich, während es in zwei Regionen weniger als zehn Fälle gab.

Von den verfolgten Praktizierenden brachten die Beamten 608 in Gehirnwäsche-Einrichtungen. Hier liegt Hubei mit 124 Fällen auf dem ersten Platz, gefolgt von Shandong (117) und Jilin (81).

Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 setzen die Behörden in der Stadt Wuhan, Provinz Hubei die Anweisungen des Regimes zur Unterdrückung von Praktizierenden strikt um, was insbesondere für die Gehirnwäsche gilt. Mit dem Start der „Null-Fälle-Kampagne“ im Jahr 2020 wurden durch die Verantwortlichen in Wuhan zehn bestehende Einrichtungen in der Stadt als Gehirnwäsche-Einrichtungen umfunktioniert.

Von den verhafteten Praktizierenden waren 687 über 65 Jahre alt, davon 131 über 80 und drei über 90. Von den darüber hinaus schikanierten Praktizierenden waren 632 über 65 Jahre alt, 219 von ihnen über 80 und 15 über 90.

In der Stadt Jilin, Provinz Jilin wurde am 14. Mai 2021 eine 90-jährige Frau festgenommen, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Beamten stießen sie ins Polizeifahrzeug, nahmen ihr die Schlüssel weg und durchsuchten ihre Wohnung. Auf der Polizeiwache sperrte man die Rentnerin in einen Metallkäfig. Erst einige Stunden später durfte sie auf Kaution nach Hause.

Einige Praktizierende wurden in den vergangenen 20 Jahren wiederholt angegriffen, weil sie an ihrem Glauben festhielten. Neben Festnahmen, Schikanen und Inhaftierungen werden einige von ihnen finanziell verfolgt, indem ihre Rente von den Behörden ausgesetzt wurde. In anderen Fällen fordern die Ämter Rentenzahlungen, die in der Haft geleistet wurden, von den Praktizierenden zurück.

Aber auch jüngere Praktizierende waren Ziel der Ermittler, wie eine 19-jährige Studentin aus Shandong und eine 27-Jährige aus Anhui.

Die verfolgten Praktizierenden stammen aus allen Gesellschaftsschichten. Unter ihnen sind Lehrer, Ingenieure, Unternehmer, Ärzte, Krankenschwestern, Taxifahrer und Wissenschaftler. Auch eine frühere Polizeiinspektorin aus Shandong wurde festgenommen. Nach ihrer Verhaftung am 9. Januar 2021 war sie in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Am 16. Dezember stand sie vor Gericht. Nun droht ihr eine Haftstrafe. Ein Elektroingenieur aus Shanghai zog im Jahr 2020 dreimal um, weil die Polizei seine Vermieter dazu gedrängt hatte, ihm den Mietvertrag zu kündigen. Er wurde am 20. Oktober 2021 auf dem Weg in seine Heimatstadt Zhejiang verhaftet.

Es folgen beispielhafte Verfolgungsfälle mit näheren Einzelheiten.

Verfolgung vor „sensiblen Tagen“

Verhaftet während der „zwei Sitzungen“ in Peking

Ab Mitte Februar 2021 begannen die Behörden in Peking, Falun-Dafa-Praktizierende mit der Begründung zu schikanieren, dass die Stabilität vor der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes und dem Nationalen Volkskongress gewahrt bleiben müsse. Die Veranstaltungen fanden im Zeitraum vom 4. bis 11. März statt.

In einigen Fällen begaben sich Dutzende Polizisten und Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees zu den Wohnungen der Praktizierenden. Sie verlangten von ihnen, während der Tagungen, das Viertel nicht zu verlassen. In einigen Gegenden kontrollierten Beamte jeden Tag, ob die Praktizierenden zu Hause waren.

Am 7. März 2021 ging die 57-jährige Huo Zhifang zu ihrem betagten Vater, um ihm Essen zu bringen. Am Nachmittag durchsuchten Polizisten ihre Wohnung und verhafteten die Praktizierende.

Video-Screenshot von Huos Festnahme

Festnahmen im Vorfeld der 100-Jahrfeier der KPCh

Mehrere Polizisten brachen am 14. April 2021 gegen 6:30 Uhr in die Wohnung von Sun Zhentie in Changchun, Provinz Jilin, ein. Ein Beamter zeigte kurz ein Blatt Papier, von dem er behauptete, es sei der Haftbefehl. Bevor Sun es lesen konnte, steckte er es wieder ein. Die Polizisten machten Fotos von dem 61-Jährigen und seinen 26 Falun-Dafa-Büchern. Dann führten sie ihn ab. Ein Polizist behauptete, die Verhaftung diene der „Aufrechterhaltung der sozialen Stabilität“, da in einigen Monaten die Feierlichkeiten zur 100-jährigen Gründung der KPCh anstünden.

Am 11. Juni 2021 führten die Behörden eine Razzia in der Stadt Chaoyang, Provinz Liaoning durch. 26 Falun-Dafa-Praktizierende und ein Angehöriger wurden mit der Begründung verhaftet, sie seien ein „Geschenk“ für die 100-Jahrfeier der KPCh am 1. Juli.

Am 16. Juni 2021 verhaften Beamte die 71-jährige Zhong Weiling aus der Stadt Lianyungang, Provinz Jiangsu. Sie brachten die Praktizierende ins örtliche Untersuchungsgefängnis. Nach Angaben eines Wärters wurden aufgrund des bevorstehenden Jahrestages täglich 200 bis 300 neue Gefangene eingeliefert, um die „Stabilität“ des Regimes während der Feierlichkeiten zu gewährleisten.

Für Zhong war die Verhaftung ein schwerer Schlag. Aufgrund früherer Folter war sie an den Beinen verletzt und hatte einige Zähne verloren. Wegen extrem begrenzter Mittel und der schlechten Bedingungen im Untersuchungsgefängnis kam es zu einer Mangelernährung, sodass ihr schwindelig war. Zudem verlor sie schnell an Gewicht.

Belästigung vor den Olympischen Winterspielen

Am 21. Dezember 2021 suchten zwei Beamte der Polizeibehörde des Bezirks Haidan in Peking den Praktizierenden Qin Wei auf. Bei ihnen handelte es sich um Polizisten mit den Nachnamen Guo und E, die von weiteren unbekannten Leuten begleitet wurden. Als Qins Familie sie am Eindringen in die Wohnung hinderte, äußerten die Beamten, sie würden in Vorbereitung auf die bevorstehenden Olympischen Winterspiele für „Stabilität“ sorgen.

Ähnliche Erfahrungen machte die Praktizierende Han Fei aus dem Bezirk Chaoyang in Peking. Sie wurde von Polizisten und Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees verfolgt und überwacht. Die Polizei rief ihren Mann am 30. November an und ermahnte sie, während der Olympiade nicht auszugehen.

Auch in anderen Regionen Pekings kam es zu Belästigungen und Festnahmen. Am 15. Dezember gegen 23 Uhr verhafteten Beamte der Polizeiwache Dayushu im Bezirk Yanqing den Praktizierenden Yu Hongbing und seine Frau. Am 24. Dezember belästigten zwei Beamte der Polizeiwache Kangzhuang, Bezirk Yanqing, den Praktizierenden Hao Xiufeng in seiner Wohnung in Xibozi.

In der benachbarten Provinz Hebei waren ebenfalls verschärfte Maßnahmen zu verzeichnen. Im Kreis Wei der Stadt Zhangjiakou gab es ein großes Aufgebot an Zivilbeamten, die auf der Straße patrouillierten. Seit dem 1. Dezember fanden zudem zahlreiche Veranstaltungen der örtlichen Polizei in der Kreisverwaltung und verschiedenen Städten statt. Hierbei kritisierten die Beamten offen Falun Dafa und verteilte viele Flugblätter, die die Praxis verleumdeten. Den Bürgern versprachen sie Geldprämien, wenn sie Praktizierende bei der Polizei melden.

Infolgedessen kam es zur Verhaftung von Praktizierenden, wie im Fall von Zhou Guihong und ihrem Ehemann Niu Jiancheng, der nicht Falun Dafa praktiziert. Bei ihrer Festnahme am 10. Dezember hatten die beiden Materialien für die Produktion von Kalender mit Informationen über Falun Dafa dabei.

Gehirnwäsche-Einrichtungen neu belebt

Einige Praktizierende wurde zur „Weiterbildung“ in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht, weil sie trotz der „Null-Fälle-Kampagne“ ihren Glauben bewahrten.

Wuhan, Provinzhauptstadt von Hubei und Ausgangspunkt der Corona-Pandemie, gilt als „nationales Vorbild“ bei der Durchführung von Gehirnwäsche an Praktizierenden. Bis heute haben die Behörden über 60 Gehirnwäsche-Einrichtungen etabliert. Erst kürzlich wurden weitere neun Standorte in der Stadt eröffnet.

Die oft als „Rechtserziehungszentrum“ oder als Zentrum für „Lernen durch Umerziehung“ bezeichneten Gehirnwäsche-Einrichtungen befinden sich auf allen Ebenen der Regierungsbehörden, in Hochschulen, Universitäten, staatlichen Unternehmen und Privatbetrieben sowie Wohnhäusern. Auch Orte wie Pflegeheime, Krankenhäuser, Sozialstationen, Gästehäuser und Hotels werden für die Gehirnwäsche genutzt.

Da die Menschenrechtsverletzungen in China weltweit immer mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, suchen die Behörden neue Wege, um ihre Verbrechen zu vertuschen. Seit 2021 tragen daher die Gehirnwäsche-Einrichtungen auf Anweisung der Behörden in Wuhan die Bezeichnungen „Pflegeheim“ oder „Pflegezentrum“.

Zhou Ailin, ehemalige Rechnungsprüferin des Industrie- und Handelsbüros im Bezirk Qiaokou in Wuhan, wurde nach Ablauf einer Administratitvhaft [1] von 15 Tagen erneut festgenommen und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Zuvor war sie bereits achtmal in verschiedenen Institutionen einer Gehirnwäsche unterzogen worden.

Zhou Ailin wird von Polizisten weggetragen.

In einer neu errichteten zweistöckigen Gehirnwäsche-Einrichtung am Stadtrand von Wuhan arbeiten zwei ehemalige Falun-Dafa-Praktizierende. Sie hatten die Praxis unter Druck der Behörden aufgegeben. Nun verdienen sie täglich 200 Yuan (rund 30 Euro) dafür, dass sie inhaftierte Praktizierende zusammen mit anderen Helfern „umerziehen“. Bei den Helfern handelt es sich zumeist um junge Männer, die keiner Vollzeitbeschäftigung nachgehen.

Die dort inhaftierten Praktizierenden wurden in getrennten Räumen im zweiten Stock untergebracht und mussten sich Propagandavideos ansehen, die Falun Dafa verleumden. Die Räume waren stockdunkel und hatten weder Fenster noch Licht. Manchmal durften die Praktizierenden tagelang nicht schlafen. Ihnen wurde befohlen, eine Garantieerklärung zu schreiben. Falls sie dem nicht nachkamen, drohte man ihnen mit Gefängnisstrafen. Aus Protest traten einige Praktizierende in Hungerstreik und wurden daraufhin zwangsernährt.

Während einer Gehirnwäsche-Maßnahme in der Stadt Songzi, Provinz Hubei, befahl Deng Liangui, der Leiter des dortigen Büro 610 Polizisten, die inhaftierten Praktizierenden zu verprügeln. Einmal sagte er zu einer Praktizierenden: „Wir müssen uns nicht an das Gesetz halten, wenn es um Falun Gong geht. Wir befolgen unsere eigenen Regeln im Büro 610. Sie können uns ruhig verklagen. Ich bin gespannt, welche Behörde es wagt, Ihren Fall anzunehmen.“

Nachdem He Haiyan aus Chenzhou, Provinz Hunan, nach sieben Tagen aus der Gehirnwäsche entlassen wurde, verlangten die Behörden von ihrer Mutter, sie weiterhin zu überwachen.

Weitere Gehirnwäsche-Einrichtungen befinden sich in Jilin, Shanxi, Shandong, Zhejiang und Jiangsu.

Todesfälle nach Verhaftungen und Schikanen

Viele Praktizierende kamen durch die Verfolgung ums Leben. Zwei starben einen Tag nach ihrer Verhaftung im Gewahrsam. Andere starben aufgrund psychischer Leiden infolge ständiger Schikanen.

Im April 2021 wurde He Xinli aus der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, schikaniert. Man verlangte von ihm eine Verzichtserklärung, mit der er seinen Glauben an Falun Dafa aufgeben sollte. Der über 80-Jährige war durch die Schikanen schwer traumatisiert und starb knapp 20 Tage später.

Am 17. Juni 2021 verhafteten Beamte den Praktizierenden Sun Pijin aus dem Kreis Mengyin, Provinz Shandong bei der Arbeit auf dem Bauernhof seiner Familie. Einen Tag später informierte die Polizei Suns Familie über seinen Tod. Er habe sich geweigert, sich im Kreiskrankenhaus für Chinesische Medizin in Mengyin auf das Coronavirus testen zu lassen. Daraufhin sei er vom Gebäude gesprungen, was zu seinem sofortigen Tod geführt habe. Die Polizei riegelte den Ort des Geschehens ab und ließ niemanden in die Nähe.

Bei Besichtigung des Leichnams im örtlichen Bestattungsinstitut bemerkten die Angehörigen, dass Hirnflüssigkeit auslief. Ihm fehlte ein Augapfel und sein Unterleib war eingesunken. Die Behörden zwangen die Familie, den Leichnam acht Tage später einäschern zu lassen. Sie untersagte ihnen, Beschwerden zu erheben oder eine Anzeige wegen fahrlässiger Tötung und dergleichen einzureichen.

Li Jianshe lebte in der Stadt Zhumadian, Provinz Henan. Am 26. Juni 2021 verhafteten ihn Beamte der Polizeibehörde Yicheng und brachten ihn ins städtische Untersuchungsgefängnis. Am 2. Juli erhielt seine Familie die Nachricht, dass er auf der Intensivstation im Krankenhaus behandelt würde. Als sie ihn sahen, bemerkten sie, dass Li am Rücken, Armen und Hals Schwellungen hatte. Er starb vier Tage später am 7. Juli 2021.

Im Juni 2021, einen Monat vor dem 100. Jahrestag der KPCh, begann die Polizei, die Praktizierende Wang Guiying aus dem Kreis Yongji, Provinz Jilin, zu schikanieren. Als sie am 20. Juli ihre Wohnung durchsuchten, erlitt Wang einen Herzinfarkt. Die Polizisten stellten zwar ihre Verhaftungsversuche ein, schikanierten die 76-Jährige aber weiter, selbst als sie in die Wohnung ihrer Tochter gezogen war. Wang Zustand verschlechterte sich rapide. Sie starb am 6. August 2021.

Hu Janjiao aus der Stadt Hanchuan, Provinz Hubei, starb am 9. November 2021, 13 Tage nachdem sie ihre vierjährige Haftstrafe angetreten hatte. Hu war am 15. März 2021 verhaftet worden, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Behörden weigerten sich, ihrem Mann Einsicht in die Krankenakte seiner Frau zu gewähren. Auch den Leichnam durfte er nicht sehen. Zusätzlich übten die Beamten Druck auf Hus Mann aus. Er sollte seinen Anwalt zurückziehen, der mit Hus Fall beauftragt war. Außerdem verbot man ihm, mit anderen Praktizierenden über den Tod seiner Frau zu sprechen.

Kang Aifen lebt in der Stadt Jiamusi, Provinz Heilongjiang. Als ihr Mann am 17. Juni die Wohnungstür öffnete, stürmten sechs Zivilbeamte, die sich im Treppenhaus versteckt hatten, in die Wohnung. Zwei hielten Kang fest, während die anderen die Wohnung durchsuchten. Die Polizisten beschlagnahmten alle mit Falun Dafa in Verbindung stehenden Materialien. Einer sagte zu Kang: „Auch wenn Sie beim Ausgehen eine Mütze aufsetzen, werden wir Sie erkennen.“ Kangs Mann wollte von den Polizisten wissen, warum sie seine Frau verhafteten. Das sei eine Anweisung von höheren Stellen, weil am 1. Juli der 100. Jahrestag der KPCh bevorstand, hieß es.

Als Kang abgeführt wurde, wehrte sie sich. Die Beamten stießen sie ins Polizeiauto. Bei einer Untersuchung stellte man bei ihr einen gefährlich hohen Blutdruck fest. Ungeachtet dessen zwangen die Polizisten das Untersuchungsgefängnis, Kang aufzunehmen. Während der Haft wurde sie einer Zwangsernährung unterzogen, woraufhin sie einen Herzinfarkt erlitt. Als sich ihr Zustand verschlimmerte, gaben ihr die Wärter Spritzen und Infusionen, wodurch es ihr noch schlechter ging. Ihre Arme schwollen so stark an, dass die Krankenschwester ihr keine Spritze mehr geben konnte. Kang konnte nicht mehr allein gehen oder stehen. Sie war auf beiden Augen blind und litt unter Atemnot.

Als Kang dem Tode nahe war, ließen die Polizisten sie am 17. August frei. Sie gaben ihren Fall an die Staatsanwaltschaft und versuchten weiter, sie zu inhaftieren. Infolge der ständigen Schikanen verschlechterte sich ihr Zustand weiter. Sie starb am 18. November 2021.

Kang in früheren Jahren

Kangs geschwollene Füße nach der letzten Inhaftierung

Die 45-jährige Li Shuangyan lebte in der Stadt Hegang, Provinz Heilongjiang. Sie wurde am 16. Dezember verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa hergestellt hatte. Fast 30 Tag lang wurde sie von der Polizei Fuli verhört und gefoltert. Als sie kurz vor ihrem Tod stand, musste ihr Mann sie nach seiner Arbeit von der Polizei abholen. Auf dem Weg nach Hause lag Li bereits im Sterben. Zu Hause angekommen, rief ihr Mann einen Krankenwagen. Als dieser eintrat, war Li bereits tot.

Ältere Menschen im Visier

Der 84-jährige Gong Xueliang und die 81-jährige Wang Zhongqiong waren am 8. November 2021 auf der Straße unterwegs, als sie plötzlich von zwei Polizeibeamten angehalten wurden. Dies war das zweite Mal innerhalb eines Monats, dass das Ehepaar, das in der Stadt Shifang in der Provinz Sichuan wohnt, wegen des Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurde. Sie wurden noch am selben Tag wieder freigelassen, und die Polizei versucht nun, sie strafrechtlich zu verfolgen. Bei ihrer früheren Verhaftung am 13. Oktober hielt ein Beamter Wangs linken Arm hinter ihrem Rücken fest und verdrehte ihn mit Gewalt. Es wurden über 60 Falun-Dafa-Bücher und einige Falun-Dafa-Andenken beschlagnahmt.

Gu Jiushou, ein 82-jähriger pensionierter Professor der Universität Chongqing, wurde am 9. November 2021 verhaftet. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er an einem Busbahnhof mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizisten zerrten ihn in ihr Auto und legten ihm Handschellen an. Sie rollten auch seine Daunenjacke und deren Innenseiten auf und rissen ihm seinen Gürtel ab. Auf der Polizeiwache wurde er auf einen Metallstuhl gesetzt. Bevor sie ihn gehen ließen, maßen die Polizisten seine Körpergröße und machten Fotos von der Vorderseite, der linken und der rechten Seite von ihm. Er war erschöpft, und seine Söhne mussten ihn stützen, als sie das Polizeirevier verließen.

Zwölf Beamte verhafteten Luo Zhenggui, einen 86-Jährigen aus dem Kreis Gulin in der Provinz Sichuan, am 5. November 2021 auf seinem Heimweg. Sie brachten ihn zu seiner Wohnung und brachen die Tür auf. Ohne Durchsuchungsbefehl stellten sie sein Zuhause auf den Kopf, legten jedoch keine Liste der beschlagnahmten Gegenstände vor. Alle seine Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, Handys und Abspielgeräte wurden beschlagnahmt. Auch viele seiner Alltagsgegenstände, darunter Batterien, Druckerpapier, Räucherwerk, Geschichtsbücher, Bargeld und Lebensmittel, wurden mitgenommen. Um Mitternacht ließ die Polizei Luo wieder frei, nachdem sie seine Größe und sein Gewicht gemessen und seine Finger- und Fußabdrücke genommen hatte. Die Polizei wollte auch seine Frau, Zhang Ziqin, festnehmen. Sie konnte fliehen und musste von zu Hause wegziehen, um sich vor der Polizei zu verstecken.

Um das Ziel der „Null-Fälle-Kampagne“ zu erreichen, alle Falun-Dafa-Praktizierenden vor Ort zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören, verhaftete die Polizei in der Stadt Dujiangyan in der Provinz Sichuan Yang Huijun, eine über 80-Jährige, und benutzte Fotos von ihr, wie sie gefesselt wurde, um andere zu bedrohen.

Die Polizei brach am 20. August 2021 in Yang Huijuns Wohnung ein und verhaftete sie. Als sie sich weigerte, die Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben, fesselte die Polizei sie und machte Fotos von ihr. Ihre Familie, die durch die verleumderische Propaganda des kommunistischen Regimes gegen Falun Dafa getäuscht worden war, arbeitete bei der Festnahme mit der Polizei zusammen. Ihre Falun-Dafa-Bücher und andere Materialien wurden beschlagnahmt.

Die Polizisten benutzten dann diese Fotos von Yang, um andere Praktizierende einzuschüchtern. Sie ermittelten die Tochter von Su Jianhua und setzten sie unter Druck, nach ihrer Mutter zu suchen. Sus Schwiegersohn, der aufgrund der Verfolgung eine feindliche Einstellung zu Falun Dafa hat, schlägt und beschimpft seine Schwiegermutter oft. Zunächst versuchte die Polizei, die über 70-jährige Su unter Druck zu setzen, die Verzichtserklärung zu unterschreiben, indem sie ihr Fotos von Yang in Fesseln zeigte. Als Su sich weigerte, forderten die Polizisten sie auf, drei Blankopapiere zu unterschreiben und versprachen ihr, ihre Unterschriften nicht gegen sie zu verwenden. Su unterschrieb auf dem leeren Papier, nachdem sie von der Polizei und ihrer Familie unter Druck gesetzt worden war. Später erkannte sie, dass die Polizei ihre Unterschriften dazu verwenden könnte, Falun Dafa zu verleumden, und reichte eine Erklärung bei Minghui.org ein, um ihre Unterschriften zu annullieren.

Auch diejenigen, die Falun Dafa aufgegeben hatten, wurden bei der „Null-Fälle-Kampagne“ nicht verschont. Zwölf Beamte drangen in die Wohnung von Xue Xiuying ein. Obwohl sie vor vielen Jahren Falun Dafa aufgegeben hatte und an Demenz erkrankt war, forderte die Polizei sie auf, die Verzichtserklärung zu unterschreiben. Xues Familie war entsetzt und verurteilte die Polizei für die Verfolgung von älteren, kranken Menschen. Die Polizei zeigte die Fotos von Yang, auf denen sie gefesselt war, und drohte: „Glauben Sie nur ja nicht, dass Sie sich der Unterzeichnung der Erklärung entziehen können, indem Sie vorgeben, krank zu sein. Das wird passieren, wenn Sie nicht unterschreiben!“

Die Polizei drohte auch Xues Familie, dass die Arbeit und Ausbildung ihrer Kinder und Enkel beeinträchtigt würde, wenn sie nicht unterschreibt. Sie drohten insbesondere ihren beiden Enkeln, die an renommierten Hochschulen, der Universität Tsinghua und der Universität für Wissenschaft und Technologie in China, studieren. Aus Sorge um die Ausbildung ihrer Söhne unterzeichneten Xues Kinder die Erklärung für sie.

Auswirkungen auf die Angehörigen

Die Verfolgung wirkt sich nicht nur auf die Praktizierenden selbst aus, sondern bringt auch deren Familienangehörige in große Bedrängnis.

Pan Jing aus der Stadt Dandong in der Provinz Liaoning veranstaltete am 3. September 2021 eine Geburtstagsfeier für ihre 89-jährige Mutter, als plötzlich eine Gruppe von Polizeibeamten eindrang und sie und ihre vier Gäste verhaftete.

Sechs Tage vor dem Mittherbstfest am 21. September wurde Jia Guojie, ein Arzt im Kreis Jishan in der Provinz Shanxi, verhaftet. So blieb seine betagte Mutter an diesem traditionellen Feiertag, an dem die Familie im Mittelpunkt steht, allein zu Hause.

Huang Wenfen aus der Stadt Yingchang in der Provinz Hubei wurde am 20. August 2021 in eine Gehirnwäsche-Einrichtung eingewiesen. Ihr 96-jähriger Vater, der auf ihre Pflege angewiesen ist, blieb unbeaufsichtigt zurück.

In Peking wurde am 14. Januar 2021 ein zwölfjähriges Mädchen mit Epilepsie zusammen mit ihren Eltern verhaftet. Auf dem Weg zur Polizeiwache informierte die Mutter, Zhen Miao, die Polizei über den Gesundheitszustand ihrer Tochter und bat darum, das Mädchen zu ihrem Bruder zu bringen. Die Polizei lehnte dies ab und verhörte Zhen die ganze Nacht lang im Beisein ihrer Tochter. Obwohl das Mädchen Stunden später zu seiner Großmutter entlassen wurde, hat es Schwierigkeiten, das Trauma zu verarbeiten, und infolgedessen häuften sich seine epileptischen Anfälle.

Bei einer Belästigung von Kou Huiping, einer Angestellten eines Eisenbahntransportunternehmens in Lanzhou City, Provinz Gansu, am 20. August 2021 zeigten ihr die örtliche Polizei und Beamte der Gemeinde Bilder von ihrer Mutter, auf denen sie voller Angst und Verzweiflung ist, nachdem sie bedroht worden war. Sie sagten: „Wir werden deine Mutter jeden Tag auf diese Weise leiden lassen. Sie ist schon so alt. Wenn sie es eines Tages nicht mehr aushält und stirbt, ist das deine Schuld.“

Kou hielt an ihrem Glauben fest und die Polizei schikanierte weiterhin ihre Familienmitglieder, einschließlich ihrer Tochter und ihrer Geschwister. Um Kou zum Einlenken zu zwingen, drohten die Polizisten damit, die Angehörigen in die Obdachlosigkeit zu treiben oder aus ihren Arbeitsstellen zu entlassen. Das Leben ihrer Familienmitglieder wurde ernsthaft beeinträchtigt und auch ihre Beziehung zu ihrer Familie nahm Schaden.

Während Duan Yanlin aus der Stadt Anyang in der Provinz Henan nach seiner Verhaftung am 26. Juni 2021 inhaftiert war, wurde seine bettlägerige Mutter, die auf seine Pflege angewiesen war, durch seine Verhaftung traumatisiert und verstarb bald darauf. Die Polizei erlaubte Duan nicht, an der Beerdigung seiner Mutter teilzunehmen.

Yang Li, die in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin zuhause ist, hatte eine einjährige Haftstrafe abgesessen, weil sie sich geweigert hatte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Ihre Familie kam am 16. Dezember 2021 zur Haftanstalt, um sie abzuholen. Als sie dort ankamen, sahen sie zu ihrem Entsetzen, wie eine Gruppe von Polizeibeamten Yang in ein Polizeiauto stieß und wegfuhr.

Yangs Ehemann folgte ihnen in seinem eigenen Auto. Er hielt das Polizeiauto an einer Kreuzung an. Wütend stiegen vier Beamte aus. Sie packten ihn und schlugen ihn. Als sein Bruder und seine Schwägerin dazukamen, um die Polizei zurückzuhalten, wurden auch sie geschlagen. Die Schwägerin wurde dabei verletzt.

Li Long, ein junger Mann aus der Stadt Dongying in der Provinz Shandong, wurde im Juli und das zweite Mal im August 2021 verhaftet, weil er seine Mutter, Wang Ying, dabei unterstützt hatte, auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Die Polizei versuchte, Li zu zwingen, eine Falschaussage gegen andere verhaftete Praktizierende zu machen. Als er sich weigerte, lud die Polizei ihn am 6. November 2021 vor. Li verweigerte die Zusammenarbeit und wurde von der Polizei zusammengeschlagen.

Prellungen an Lis Körper infolge von Polizeigewalt

Lis zerbrochenes Smartphone

Wiederholte Verfolgung

Die 44-jährige Gong Ruiping, eine ehemalige Grundschullehrerin in Peking, wurde am 20. Juli 2021 erneut verhaftet, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei ermittelte ihr Mobiltelefon und fand ihren Aufenthaltsort. Seitdem ist sie im Bezirksuntersuchungsgefängnis Shunyi inhaftiert. Als sie aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik trat, wurde sie zwangsernährt. Die Wärter legten ihr Handschellen und Fußfesseln an, weil sie versucht hatte zu erklären, was es mit Falun Dafa auf sich hat. Am 15. Dezember stand sie vor Gericht und wartet nun auf das Urteil.

Gong Ruiping

Liu Huarong, 68, aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning wurde Mitte Juni 2021 verhaftet und befindet sich nun im Untersuchungsgefängnis von Shenyang. Dies ist das achte Mal, dass die ehemalige Bibliothekarin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurde. Zuvor war sie mehrere Male in verschiedenen Zwangsarbeitslagern, Gehirnwäsche-Einrichtungen und Gefängnissen inhaftiert, insgesamt zwölf Jahre lang. Während ihrer Haft im Zwangsarbeitslager Masanjia wurde sie mit Handschellen gefesselt und tagelang in einem Lagerraum ohne Licht und Belüftung eingesperrt. Wärter zerrten sie manchmal aus ihrer Zelle in einen Korridor und schlugen sie.

Am frühen Morgen des 22. Juli 2021 brach die Polizei in der Stadt Jinan in der Provinz Shandong bei Jiang Xinying ein und nahm sie fest. Die Polizei teilte Jiangs Familie mit, dass sie von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden war, als sie mit Leuten über Falun Dafa sprach. Ihr stark gekrümmter Rücken aufgrund früherer Verfolgung hatte es der Polizei ermöglicht, sie schnell zu identifizieren.

Als Jiang 2007 zur Zwangsarbeit verurteilt wurde, erkrankte sie an Tuberkulose der Lungen, des Lymphystems und der Wirbelsäule. Sie hatte Löcher in der Lunge (das größte hatte einen Durchmesser von 7 cm) und mehrere ihrer Wirbel waren nekrotisiert. Die Haut auf ihrem Rücken hatte sich schwarz verfärbt und auf beiden Seiten des Lendenwirbels befand sich eine Tuberkulosemasse mit einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern. Auch ihr Zahnfleisch war betroffen und roch übel. Der dritte und der vierte Lendenwirbel waren durch das Tuberkelbazillus weitgehend abgetragen worden und die abgestorbenen Wirbelknochen drückten auf die Nerven. Wenn sie ihre Beine bewegte, hatte sie unerträgliche Schmerzen. Obwohl sie sich drei Wochen später einer Operation unterzog, war Jiang nie in der Lage, ihren Rücken gerade zu halten. Mit der Zeit wurde ihr Rundrücken immer schlimmer.

Jiang Xinying

Ähnlich wie Jiang erlitt Lu Kaili (auch als Lyu Kaili übersetzt) eine Wirbelsäulenverletzung und wurde gelähmt, nachdem er zehn Jahre lang im Gefängnis gefoltert worden war. Der ehemalige Ingenieur aus der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning wurde am 20. Juni 2021 wegen „Behinderung der Strafverfolgung“ erneut verhaftet.

Lu vor der Verfolgung

Lu nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis

Polizeiliche Brutalität

Am 7. April 2021 klopfte eine Gruppe von Beamten in der Stadt Qionghai, Provinz Hainan, um 22:11 Uhr an die Tür des Bürgers Zhao Fenghui. Als niemand die Tür öffnete, drohten sie damit, sie aufzusprengen. Sie traten immer wieder gegen die Tür und schrien: „Das ist deine letzte Chance! Wenn du jetzt aufmachst, wird dir nichts passieren, sonst brechen wir ein. Überlege es dir gut!“

Polizei vor Zhaos Wohnung

Zhaos Tortur war kein Einzelfall, bei dem Polizeibeamte ihre Drohungen verschärften. Beim Verhör von drei Bürgern im Kreis Laishui in der Provinz Hebei drohte die Polizei, ihnen die Finger abzuschneiden, wenn sie sich weigern sollten, ihre Fingerabdrücke zu geben. Zhang, eines der Opfer, sagte, die Polizei habe ihr außerdem gewaltsam die Augen geöffnet, um ein Foto von ihr zu machen. Sie habe jetzt Kopfschmerzen und ihre Augen täten weh. Ihre Arme seien taub und ihre Finger schmerzten aufgrund der Gewaltanwendung durch die Polizei.

Ein Polizeibeamter in der Stadt Ningxiang, Provinz Hunan, zeigte auf Li Lihong und sagte: „Ich werde dich erschießen“, als er sie nach ihrer Verhaftung am 23. Juli 2021 verhörte. Während der siebentägigen Haft ließ das Wachpersonal Li kein Wasser trinken und schränkte ihren Zugang zur Toilette ein. Die meiste Zeit war sie mit Handschellen gefesselt.

Als Guo Xiumei, wohnhaft in der Stadt Shulan in der Provinz Jilin, sich nach ihrer Festnahme am 11. Mai 2021 weigerte, beim Polizeiverhör zu kooperieren, bedeckten die Polizisten ihren Kopf und brachten sie an einen nicht genannten Ort. Sie schlugen sie, schüchterten sie mit einem im Raum stehenden Folterinstrument ein und träufelten ihr mit Urin vermischtes Wasabi-Öl in die Nase.

Als Zhang Junxiu aus der Stadt Hanzhong in der Provinz Shaanxi sich ihrer Verhaftung am 18. Juni 2021 widersetzen wollte, schlugen die Polizisten brutal auf sie ein, so dass ihr sieben Rippen brachen. Obwohl sie sich weigerte, ihre Adresse preiszugeben, fand die Polizei sie in ihrer Online-Datenbank und durchsuchte ihre Wohnung ohne Durchsuchungsbefehl.

Wang Jinxia, eine 47-jährige Einwohnerin der Stadt Shuangyashan in der Provinz Heilongjiang, wurde am 6. Oktober 2021 nach dem Bezahlen an der Kasse eines Supermarktes von drei Beamten festgenommen. Auf der Polizeiwache wurde sie von einem Beamten geschlagen und in den Unterkörper getreten. Ihre Arme waren danach geschwollen und zeigten prellungen. Vier weitere Beamte, darunter zwei Männer, zogen ihr die Kleidung aus und führten eine Leibesvisitation durch. Als sie sich dagegen wehrte, dass ein Beamter sie unangemessen berührte, sagte er: „Ich fasse dich ja nur an.“ Derselbe Beamte hielt sie in sehr engen Handschellen, schlug ihr auf den Kopf und die Ohren, schlug ihren Kopf gegen die Wand und machte eine Handbewegung, als ob er mit einer Waffe auf sie schießen würde, bevor er sie später am Nachmittag freiließ.

Guo Shufen ist über 70 Jahre alt und ist in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin zuhause. Am 13. Dezember 2021 wurde sie beim Verlassen ihres Wohnkomplexes von einem Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees angehalten. Daraufhin erschien ein Polizeibeamter und befahl ihr, ihn zu ihrer Wohnung zu führen – zu einer Durchsuchung.

Da Guo sich weigerte, dem Befehl nachzukommen, begann der Beamte, sie in Richtung ihres Wohnhauses zu zerren. Vor Schreck brach sie zusammen. Der Beamte zerrte sie dann auf dem Boden zum Eingang des Gebäudes. Guo spürte ein Engegefühl in der Brust und konnte nicht mehr aufstehen. Sie saß bei minus zehn Grad Celsius über 20 Minuten lang auf dem Boden, bevor sie die Kraft hatte, sich wieder aufzurichten.

Als Deng Chuanjiu am 15. Oktober 2021 nach vier Jahren Haft aus dem Gefängnis kam, wurde er zur Stadtverwaltung von Pengzhou, Provinz Sichuan, gebracht. Die Regierungsbeamten schlugen ihn und übergossen ihn mit kaltem Wasser. Am 22. November verhaftete ihn die Polizei erneut und schlug ihn. Sie prügelten so heftig auf Deng ein, dass ein Stock in drei Teile zerbrach und ein Metallrohr verbogen wurde. Dann holte der Beamte ein weiteres Metallrohr und einen Polizeischlagstock, um weiter auf ihn einzuschlagen.

Als die Polizei Deng nach Hause brachte, durchsuchte sie seine Wohnung. Liao drohte ihm und seiner Familie auch: „Das ist erst der Anfang. Wir können dich jederzeit verhaften und dich verprügeln. Vielleicht heute, vielleicht morgen. Glaubt nur ja nicht, dass ihr jemals wieder ein friedliches Leben oder einen ruhigen Schlaf haben werdet.“

Massive Blutergüsse nach den Schlägen der Polizei

Finanzielle Verfolgung

In den letzten Jahren betrieb die Kommunistische Partei Chinas neben den ständigen Festnahmen, Schikanen und Inhaftierungen von Falun-Dafa-Praktizierenden auch zusätzliche finanzielle Verfolgung. Sie löschte willkürlich die von den Praktizierenden geleisteten Dienstjahre bei den Rentenbeiträgen aus oder setzte ihre Renten aus.

Nachdem Liu Cuixian, eine 67-jährige Frau aus der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan, acht Jahre lang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert war, wurde sie gezwungen, 39.000 Yuan (ca. 5.360 Euro) ihrer Rente zurückzuzahlen, die sie vom Amt für soziale Sicherheit erhalten hatte. Das Amt behauptete, es gebe eine neue Regelung, wonach Falun-Dafa-Praktizierende, die wegen ihres Glaubens inhaftiert sind, keinen Anspruch auf Rentenleistungen haben. Es gibt aber im chinesischen Arbeitsgesetz keine solche Bestimmung.

Yong Yulian aus der Stadt Yueyang in der Provinz Hunan wurden von der Sozialversicherungsbehörde willkürlich zehn Jahre ihrer über 30-jährigen Dienstzeit gestrichen. Außerdem wurde sie gezwungen, einen zusätzlichen Beitrag von 54.000 Yuan (ca. 7.420 Euro) zu leisten, um ihre ausgesetzte Rente zu reaktivieren. Ihre monatliche Zahlung wurde von über 2.000 Yuan (ca. 275 Euro) auf 1.400 Yuan (ca. 190 Euro) reduziert.

Nach zehn Jahren Haft war Liu Xiaoping aus der Stadt Zhuhai in der Provinz Guangdong am Boden zerstört, weil sie obdachlos wurde. Nachdem ihre Rente für 7,5 Jahre ausgesetzt worden war, stellte sie einen Antrag auf eine Sozialwohnung. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt, weil sie bei der Überprüfung des politischen Hintergrunds durch die KPCh durchgefallen war.

Eine Einwohnerin Shanghais sieht sich ebenfalls mit finanzieller Verfolgung und Schikanen konfrontiert, nachdem sie 1,5 Jahre lang wegen Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert war. Wang Yaping, ehemalige Chemielehrerin an der Mittelschule Lianchuan, wurde von der Bildungsbehörde des Bezirks Jiading entlassen. Als es einem ehemaligen Kollegen nicht gelang, sie zum Verzicht auf Falun Dafa zu bewegen, wurde sie häufig von der Polizei schikaniert und genau überwacht, unter anderem Anfang Juli (dem hundertsten Jahrestag der Gründung des kommunistischen Regimes), in der ersten Oktoberwoche (dem Jahrestag der offiziellen Machtübernahme des Regimes in China) und zwischen dem 4. und 11. November während der China International Import Expo in Shanghai.

Frühere Berichte:

Statistik September und Oktober: 1.963 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniert

Juli/August 2021: Insgesamt 2.941 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniert

Bilanz erstes Halbjahr 2021: Insgesamt 9.470 Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert

Bilanz März und April 2021: Insgesamt 2.857 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniert

Bilanz Februar 2021: Insgesamt 226 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens ins Visier genommen

1.216 Falun-Dafa-Praktizierende wurden im Januar 2021 verhaftet und schikaniert


[1] Diese Strafe wird von einer Polizeidienststelle verhängt. Die maximale Haftdauer beträgt drei Jahre. Die Polizeibehörde kann einen Beschuldigten nach einem nur vage festgelegten Verfahren verurteilen, die Bestimmungen der Strafprozessordnung finden keine Anwendung.