(Minghui.org) Im August 2025 wurden weitere 69 Fälle von Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet, die wegen ihres Glaubens zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden.

Zu den neu bestätigten Fällen gehörten zehn aus dem Jahr 2016, vier aus 2017, jeweils drei aus 2018 und 2019, einer aus 2020, sechs aus 2021, zwei aus 2022, drei aus 2024, 35 aus 2025 sowie zwei Fälle mit unbekanntem Zeitpunkt. Aufgrund der zunehmend strengen Informationszensur durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) waren viele Details über die Anklagen, Prozesse und Urteile der Praktizierenden schwer oder praktisch unmöglich zu ermitteln, was die Berichterstattung zusätzlich verzögert hat.

Die verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden stammen aus zwanzig Provinzen beziehungsweise regierungsunmittelbaren Städten. Die meisten Fälle wurden in Liaoning (15) gemeldet, gefolgt von neun Fällen in der Inneren Mongolei und sieben Fällen in Shandong. In den übrigen 17 Regionen gab es zwischen einem und fünf Fällen.

Die verurteilten Praktizierenden waren zwischen 31 und 89 Jahre alt, 14 über 60, elf über 70 und neun über 80 Jahre alt. Ihre Haftstrafen reichten von sechs Monaten bis zu acht Jahren. Die Praktizierenden kamen aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten; es waren pensionierte Lehrer, Veteranen, Bankangestellte und ein Aquakulturingenieur unter ihnen.

Nachfolgend finden Sie Einzelheiten zu ausgewählten Verurteilungen.

Hochbetagte Praktizierende erneut in Gewahrsam genommen, um Haftstrafe abzusitzen, die sie zuvor nicht verbüßen mussten

In einem früheren Bericht wurde eine beunruhigende neue Entwicklung dokumentiert: Betagte Praktizierende wurden erneut in Gewahrsam genommen, um aufgeschobene Strafen abzusitzen. Weitere solcher Fälle wurden im August 2025 gemeldet.

Zhao Yungu, ein 87-jähriger ehemaliger Arbeiter in einer Kleintraktorenfabrik im Kreis Bin, Provinz Heilongjiang, wurde am 31. Juli 2023 verhaftet und am nächsten Tag gegen Kaution freigelassen. Am 16. August 2024 stand er vor Gericht und wurde zu dreieinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 3.600 Euro) verurteilt. Zwei Jahre lang passierte nichts – bis zum 11. Juli 2025, als ihn Beamte der Staatssicherheit des Kreises Bin und der Polizeistation Xicheng auf gerichtliche Anordnung hin zu einer körperlichen Untersuchung abholten. Sie trugen ihn zu einem Krankenwagen und brachten ihn in das Krankenhaus der Provinz Heilongjiang. Am 21. Juli wurde er zu einer weiteren Untersuchung ins Kreiskrankenhaus Bin gebracht und am 8. August in ein neu errichtetes Gefängnis in Harbin überstellt.

Mehr als zehn Beamte in vier Polizeiwagen drangen am 21. Juli 2025 in die Wohnung einer 85-jährigen Frau in der Stadt Jinan in der Provinz Shandong ein und nahmen sie fest. Am nächsten Tag sperrten sie sie in das Frauengefängnis der Provinz Shandong, und sie durfte keinen Familienbesuch erhalten. Liu Chunping wurde am 9. September 2022 zu einem Jahr Haft verurteilt. Die örtliche Haftanstalt nahm sie nicht auf, da sie die notwendige körperliche Untersuchung nicht bestand. Nach ihrer Freilassung schikanierten die Polizisten sie häufig und drängten sie zu weiteren körperlichen Untersuchungen, um ihre Hafttauglichkeit festzustellen. Sie wurde schließlich im Juli 2025 inhaftiert.

Eine 83-jährige Frau aus der Stadt Shuangyashan in der Provinz Heilongjiang wurde am 31. Juli 2025 inhaftiert und verbüßt nun eine eineinhalbjährige Haftstrafe, die ihr Ende 2021 wegen des Praktizierens von Falun Dafa auferlegt worden war. Liu Huiju wurde am 12. Mai 2020 festgenommen und am 30. November 2021 verurteilt. Angesichts ihres schlechten Gesundheitszustands ordnete das Gericht nicht sofort den Antritt der Haftstrafe an. Am 12. Juni 2025 wurde Liu von acht Beamten zu Hause festgenommen, auf eine Trage geschnallt und mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht. Sie behaupteten, sie zu einer körperlichen Untersuchung ins Krankenhaus zu bringen, brachten sie jedoch nach der Untersuchung in ein Untersuchungsgefängnis und verlegten sie am 31. Juli in ein neues Gefängnis.

Zhao Guilian, 82, aus der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei, wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt im Jahr 2023 zu drei Jahren Bewährung verurteilt. Anfang 2025 standen plötzlich Gerichtsmitarbeiter vor ihrer Tür und forderten sie auf, eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Sie weigerte sich. Im Mai 2025 verhaftete die Polizei Zhao zu Hause und brachte sie direkt in das Frauengefängnis der Inneren Mongolei.

Weitere Fälle von Verurteilungen älterer Praktizierender

Wu Qingzhi, 89, aus der Stadt Guiyang in der Provinz Guizhou, wurde im August 2023 zunächst verhaftet und nach 32 Tagen Haft gegen Kaution freigelassen. Mitarbeiter des Bezirksgerichts Nanming brachten sie am 3. September 2024 plötzlich zu einer Anhörung vor Gericht. Der Richter verkündete kein Urteil und wies Wu an, zu Hause auf das Urteil zu warten. Ein Gerichtsmitarbeiter überbrachte ihr das Urteil im April 2025. Darin, datiert auf den 29. Februar 2024, hieß es, sie sei zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (etwa 720 Euro) verurteilt worden.

Liu Shurong, ein 81-jähriger Mann aus Chongqing, wurde am 23. Juni 2024 festgenommen und später zu drei Jahren Haft verurteilt. Zuvor hatte er mehr als zwölf Jahre hinter Gittern verbracht, darunter zwei Haftstrafen zu Zwangsarbeit und drei Gefängnisstrafen.

Chi Enhong, ein 76-jähriger Mann aus der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, wurde am 16. April 2025 zu Hause festgenommen und am nächsten Tag in das Untersuchungsgefängnis Fangjialan überstellt. Die Polizei übergab seinen Fall später der Staatsanwaltschaft des Bezirks Dadong. Er wurde am 28. Juli vom Bezirksgericht Dadong zu sechs Monaten Haft verurteilt. Seine Freilassung ist auf den 15. Oktober angesetzt.

Li Caihua, ein 70-jähriger Bauer in Peking, wurde im November 2024 verhaftet und seine Wohnung durchsucht. Später verurteilte ihn ein lokales Gericht zu vier Jahren Haft. Einzelheiten zu Anklage, Prozess und Urteilsverkündung sind jedoch unklar. Vor seiner jüngsten Verfolgung war er bereits mindestens zehnmal verhaftet und insgesamt 15,5 Jahre inhaftiert worden – darunter zweimal Zwangsarbeit (ein Jahr sowie zweieinhalb Jahre) und dreimal Gefängnis (drei, fünf und vier Jahre).

Yuan Hongying verbrachte ihren 70. Geburtstag (6. Februar 2025) in Polizeigewahrsam, weil sie Falun Dafa praktiziert. Am Tag zuvor war sie an einem Bahnhof in Harbin, Provinz Heilongjiang, verhaftet worden, als sie auf einen Zug wartete, mit dem sie in den Kreis Fuyu in ihrer Heimatprovinz fahren wollte. Die Staatsanwaltschaft für Eisenbahnverkehr der Stadt Harbin erließ am 13. März 2025 einen Haftbefehl gegen sie. Mitte Juli 2025 wurde sie vom Gericht für Eisenbahnverkehr der Stadt Harbin zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Yang Zonglin, 68, aus der Stadt Pingliang, Provinz Gansu, wurde am Nachmittag des 21. März 2025 verhaftet, nachdem ihn eine Lehrerin beschuldigt hatte, mit ihren Schülern über Falun Dafa gesprochen zu haben. Am 21. Juli stand er vor dem Bezirksgericht Kongtong und wurde zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Yang hat infolge der Folter in Haft eine schwere Herzkrankheit entwickelt und leidet zudem unter Magenschmerzen und einem gekrümmten Rücken. Er ist stark geschwächt und abgemagert.

Die 67-jährige Li Shulian aus der Stadt Yan'an in der Provinz Shaanxi wurde am 3. Januar 2024 von mehreren Polizisten aus ihrem Bett gezerrt. Die Familie der bettlägerigen Frau wurde bis Mitte August 2025 über ihre Situation im Unklaren gelassen, bis sie eine Mitteilung erhielt, dass sie am 21. Juli 2025 ins Gefängnis überstellt worden sei, um eine sechsjährige Haftstrafe abzusitzen.

Auch Praktizierende mittleren Alters im Visier der Verfolger

Tong Jing, 59, aus der Stadt Fushun, Provinz Liaoning, wurde am 9. August 2023 verhaftet, als sie zur Polizei ging, weil sie ihren Pass beantragen wollte, um an der Abschlussfeier ihres Sohnes im Ausland teilnehmen zu können. Sie wurde am 23. August 2023 gegen Kaution freigelassen und am 7. März 2025 erneut in Gewahrsam genommen. Da sie sich weigerte, an der Anhörung am 24. Juni 2025 teilzunehmen, banden die Gerichtsdiener sie in einem Rollstuhl fest und schoben sie in den improvisierten Gerichtssaal der Haftanstalt. Aus Protest schwieg sie während der gesamten Verhandlung. Der Richter verurteilte sie später zu dreieinhalb Jahren Haft.

Wang Ping, eine 54-jährige Einwohnerin der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, stand am 25. Juli 2025 vor Gericht. Mehrere ihrer Familienangehörigen waren anwesend. Die Gerichtsdiener fotografierten ihre Ausweise und erlaubten ihnen nicht, ihre Mobiltelefone mit in den Gerichtssaal zu nehmen. Der Vorsitzende Richter, Pu Li, und zwei weitere Richter trugen während des Prozesses Masken. Ihr Sohn vertrat sie als nichtanwaltlicher Verteidiger und plädierte auf nicht schuldig. Die Richter verurteilten sie am Ende der Anhörung zu zweieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.200 Euro).

Shi Cuiying aus Peking wurde am 19. August 2020 zusammen mit ihrer Tochter Guo Meng beim Einkaufen in einem Supermarkt festgenommen. Die Polizei gab an, die beiden Frauen drei Monate lang verfolgt und zahlreiche Fotos von ihnen gemacht zu haben, wie sie mit Menschen über Falun Dafa sprachen. Shi wurde am 21. August 2020 gegen Kaution freigelassen. Am 25. Juli 2025 tauchten plötzlich Mitarbeiter des Gefängnisses Daxing bei Shi zu Hause auf und brachten sie ins Gefängnis, wo sie eine Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten absitzen sollte. Es ist unklar, wann der Prozess stattgefunden hatte – und ob es überhaupt einen gab.

Junge Ärztin wegen ihres Glaubens verurteilt

Li Lixia, eine 31-jährige Ärztin aus Shijiazhuang, Provinz Hebei, wurde in der Nacht vom 25. März 2024 verhaftet. Sie erschien am 20. November 2024, 1. April 2025 und 24. April 2025 vor dem Bezirksgericht Qiaoxi, bevor sie zu einer eineinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.

Li legte beim Mittleren Gericht der Stadt Shijiazhuang Berufung ein und forderte die Aufhebung des unrechtmäßigen Urteils. Sie forderte außerdem, die fünf oben genannten Polizeibeamten und Staatsanwalt Zhang Shiyao von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Qiaoxi, die sie ohne Rechtsgrundlage angeklagt hatten, für ihre rechtswidrigen Handlungen zur Verantwortung zu ziehen.

In ihrer Berufung bekräftigte Li die fehlende Rechtsgrundlage für ihre Strafverfolgung. Staatsanwalt Zhang hatte ihr einen Verstoß gegen Artikel 300 des Strafgesetzbuches vorgeworfen. Dieser besagt, dass jeder, der eine Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs nutzt, im vollen Umfang des Gesetzes strafrechtlich verfolgt werden muss. Chinas gesetzgebendes Organ, der Volkskongress, hat jedoch nie ein Gesetz erlassen, das Falun Dafa kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet. Daher gab es keine Rechtsgrundlage für die Anklage und die anschließende Verurteilung.

Staatsanwalt Zhang berief sich außerdem auf eine gesetzliche Auslegung von Artikel 300 des Strafgesetzbuches, die vom Obersten Volksgerichtshof und der Obersten Volksstaatsanwaltschaft im November 1999 erlassen worden war. Diese Auslegung hatte verlangt, dass jeder, der Falun Dafa praktiziert oder fördert, im größtmöglichen Umfang strafrechtlich verfolgt werde. Li wies darauf hin, dass jedoch am 1. Februar 2017 eine neue Gesetzesauslegung in Kraft getreten sei, die die Fassung von 1999 ersetzte. Die neue Auslegung erwähnte Falun Dafa nicht mehr und betonte, dass jede Anklage gegen Personen, die einer Sekte angehören, auf einer soliden Rechtsgrundlage beruhen müsse. Da es in China kein Gesetz gibt, das Falun Dafa als Sekte bezeichnet, entbehrten die Anklage von Li und ihre anschließende Verurteilung auf Grundlage dieser Gesetzesauslegung jeglicher Rechtsgrundlage.

Zu den Beweismitteln der Staatsanwaltschaft gegen Li Lixia gehörten Falun-Dafa-Bücher und andere Materialien, die aus ihrer Wohnung beschlagnahmt worden waren. Sie warf Staatsanwalt Zhang vor, dass er jeden doppelseitigen Falun-Dafa-Flyer als zwei Flyer registriert hatte, um die Mindestmenge an Beweismitteln für eine Anklage gegen sie zu erreichen. Darüber hinaus und noch wichtiger: Das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen hatte das Verbot der Veröffentlichung von Falun-Dafa-Büchern bereits 2011 aufgehoben. Daher waren alle ihre Falun-Dafa-Materialien ihr rechtmäßiger Besitz.

Li Lixia vermutet, dass Li Yong (nicht verwandt), früherer Präsident des Mittleren Gerichts der Stadt Shijiazhuang, in ihre Urteilsverkündung eingegriffen haben könnte. Chinas Berufungsgerichte verhängen bekanntermaßen Gefängnisstrafen über Falun-Dafa-Praktizierende, manchmal sogar vor Prozessbeginn. Legen die Praktizierenden später Berufung ein, wird diese von den Berufungsgerichten schlichtweg abgelehnt.

Frühere Berichte:

Bilanz Juli 2025: Insgesamt 74 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz erstes Halbjahr 2025: Insgesamt 430 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Mai 2025: Insgesamt 79 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz April 2025: Insgesamt 79 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz März 2025: Insgesamt 61 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Februar 2025: Insgesamt 68 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Januar/ Februar 2025: Insgesamt 518 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert (Achtung, schockierende Fotos!)