Bilanz November 2022: Insgesamt 26 Verurteilungen gemeldet
(Minghui.org) 26 Praktizierende, die wegen ihres Glaubens an Falun-Dafa verurteilt worden sind, wurden im November 2022 gemeldet. Mit Ausnahme eines Falles aus dem Jahr 2021 ereigneten sich die restlichen 25 Fälle im Jahr 2022, darunter drei im Juni, einer im August, drei im September, sieben im Oktober und elf im November.
Die verurteilten Praktizierenden kamen aus zwölf Provinzen und Gemeinden. Guangdong hatte mit sechs Fällen die meisten, gefolgt von jeweils fünf Fällen in Liaoning und Shandong und zwei Fällen in Heilongjiang. In den anderen acht Regionen gab es jeweils einen Fall.
Die Haftstrafen lagen zwischen acht Monaten und 15 Jahren, durchschnittlich 3,6 Jahre. Ein Praktizierender wurde zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von einer halben Million Yuan (etwa 68.200 Euro) verurteilt.
Das Alter der 16 Praktizierenden, das zum Zeitpunkt der Verurteilung bekannt war, lag zwischen 47 und 77 Jahren, wobei sechs Praktizierende über 60 und drei über 70 Jahre alt waren. Einige der Praktizierenden waren Fachkräfte, darunter ein Hochschulprofessor, ein Elektroingenieur, eine pensionierte leitende Informatik-Ingenieurin und mehrere Privatschullehrer.
Die Verfolgung hatte auch verheerende Auswirkungen auf die Familien der Praktizierenden. Die Verurteilung einer Praktizierenden erfolgte nur einen Monat, nachdem ihre Tochter dem psychischen Druck der Verfolgung erlag und starb. Unter den verurteilten Praktizierenden waren auch zwei Großmütter, die die jeweiligen Familien besuchten, um sich um ihre Enkelkinder zu kümmern. Eine Praktizierende verlor ihren Mann nach ihrer letzten Verhaftung und der Mann einer weiteren Praktizierenden mit einer psychischen Erkrankung ist jetzt wegen ihrer Inhaftierung auf sich alleine gestellt und muss sich selbst versorgen.
Im Folgenden finden Sie einige ausgewählte Fälle verurteilter Praktizierender. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier heruntergeladen werden (PDF).
Lange Haftstrafen und hohe Geldstrafen
Schwerbehinderte Frau zu 15 Jahren Haft verurteilt
Eine schwerbehinderte Frau in der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang, wurde Ende September 2022 verurteilt und zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.
In der 15-jährigen Haftstrafe gegen Niu Xiaona (w, 47) war eine 14-jährige Haftstrafe aus dem Jahr 2004 eingeschlossen, die sie aufgrund ihrer körperlichen Behinderung außerhalb des Gefängnisses verbüßte. Nach ihrer jüngsten Verurteilung behauptete das Gericht, dass Niu offiziell keine Dokumente vorgelegt habe, die beweisen würden, dass sie die 14-jährige Haftstrafe tatsächlich verbüßt habe, und ordnete daher die kombinierte Haftstrafe von 15 Jahren an. Niu wurde außerdem zu einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (etwa 135 Euro) verurteilt.
Niu entwickelte eine progressive rheumatoide Arthritis, die gleiche Krankheit, die ihren Großvater getötet hatte als sie in den 1990er Jahren studierte. Von der Krankheit gequält, magerte sie ab und verlor fast alle ihre Haare. Ihre Kniegelenke schwollen extrem an und waren um fast 90 Grad gebeugt. Auch die Arme schwollen an und waren am Ende vor der Brust verschränkt. Durch die Schwellung degenerierten ebenso ihre Fingergelenke. An das Bett gefesselt, ertrug sie unerträgliche Dauerschmerzen am ganzen Körper.
Nachdem sie mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, verschwanden ihre Schmerzen und die Schwellung ließ nach. Aber da ihr Periost, die Membran, die die Oberfläche der Knochen bedeckt und wo Muskeln und Sehnen befestigt sind, bereits degeneriert war, blieben ihre Beine stark deformiert und sie konnte nicht mehr richtig auf ihren Füßen stehen. So blieb sie an den Rollstuhl gefesselt.
Ihr Zustand verschlechterte sich nach ihrer letzten Verhaftung am 19. April 2021. Da ihr rechter Knöchel steif war und sie deshalb nicht gehen konnte, musste sie sich auf ihrem Gesäß fortbewegen. Innerhalb weniger Tage war die Haut an ihrem Gesäß abgerieben.
Da Niu nicht in der Lage war, die Treppe hinaufzugehen, die zur Toilette führte, musste sie die Insassen um Hilfe bitten, um sie dorthin zu tragen. Und auch, weil sie wegen ihrer starren Knie nicht hocken konnte, verschmutzte sie oft ihre Hose beim Wasserlassen. Später kaufte sie einen Toilettenstuhl für den Stuhlgang. Um ihn nicht benutzen zu müssen, aß sie sehr wenig. Während der drei Monate, in denen sie inhaftiert war, defäkierte sie nur viermal und brauchte jedes Mal Stunden, um fertig zu werden.
Als Nius Familie sie Anfang Juni besuchte, erzählte sie ihnen, dass sie ein Engegefühl in der Brust und extreme Schmerzen am ganzen Körper habe, auch im Kopf und in den Augen. Ihre Hände waren deformiert und sie war abgemagert.
Unterdessen wurde bei Nius Mutter, Tuo Wenxia (72), die 2021 mit ihr verhaftet, aber gegen Kaution freigelassen worden war, ein Endometriums-Karzinom im Spätstadium diagnostiziert. Sie ist jetzt so schwach, dass sie nicht mehr die Kraft hat zu gehen.
Drei Männer aus der Stadt Huizhou in der Provinz Guangdong wurden am 27. Oktober 2022 wegen des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt. Zhao Tianhua wurde zu sieben Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 500.000 Yuan (etwa 68.200 Euro) verurteilt. Chen Hualiang und Lian Yueguang erhielten jeweils vier Jahre Haft und eine Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.730 Euro).
Die Polizei brach am 11. Mai 2021 über die Wohnung seines Nachbarn in Zhaos Privatschule ein. Zhao, seine Frau Cai Huibin, sowie vier weitere Praktizierende, die an der Schule unterrichteten, nämlich Chen, Lian, Wang Lifei (w) und Peng Jian (m), wurden verhaftet.
Frau Cai, Frau Wang und Herr Peng wurden nach 37 Tagen Haft freigelassen, während die anderen drei Praktizierenden in Haft blieben.
Die Polizei beschuldigte die Praktizierenden zunächst „illegaler Geschäfte“. Da sie nicht genügend Beweise finden konnten, um die Anklage zu stützen, änderten sie sie in „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sektenorganisation“, dem Standardvorwand, mit dem Falun-Dafa-Praktizierende in China kriminalisiert werden. Die Falun-Dafa-Bücher, die die Polizei von den Praktizierenden konfisziert hatte, wurden dann als Beweismittel der Staatsanwaltschaft gegen sie verwendet.
Während der mehrmonatigen Haft entwickelte Zhao eine schwere Herzerkrankung und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Seine Familie beantragte dreimal seine Freilassung gegen Kaution zur medizinischen Behandlung, aber ihre Anträge wurden wiederholt von der Polizei abgelehnt, selbst noch nachdem die Wärter der Haftanstalt vorgeschlagen hatten, ihn nicht länger in Gewahrsam zu behalten.
Als Zhao, Lian und Peng am 28. Oktober 2021 vor dem Bezirksgericht Boluo erschienen waren, plädierten ihre Anwälte auf nicht schuldig. Richter Hu Jinhui erlaubte den Anwälten nicht, auf die Tatsache einzugehen, dass kein Gesetz Falun Dafa jemals kriminalisiert oder in China als Sekte bezeichnet hätte.
Der 51-jährige Zhao hat einen Bachelor-Abschluss in Computer- und Informationsmanagement. Nach seinem Hochschul-Abschluss arbeitete er als Buchhalter in einer Bank in der Stadt Nanhai, Provinz Guangdong. Weil er Falun Dafa praktizierte, wurde er am 13. Februar 2002 zu drei Jahren Haft im Zwangsarbeitslager Sanshui verurteilt. Aufgrund anhaltender Polizeischikanen war er gezwungen, nach seiner Freilassung sein Zuhause zu verlassen.
Im Juli 2017 gründete er eine Privatschule namens Intelligent Spring Private School (Privatschule ‚Intelligente Quelle‘), die Chinesisch, Mathematik, Englisch und traditionelle chinesischer Kultur unterrichtete.
Chen, 65, stammt aus der Stadt Guiyang, Provinz Guizhou. Früher unterrichtete er an der Berufsschule Guizhou. Im Oktober 2004 wurde er zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt und wegen seines Festhaltens an Falun Dafa von seinem Arbeitgeber entlassen.
Lian, 56, war Grundschullehrer. Er wurde am 20. Juli 2007 zu fünf Jahren Haft im Gefängnis Yangjiang verurteilt und ebenfalls entlassen. Die Polizei überwachte nach seiner Freilassung weiterhin seinen Alltag und schikanierte ihn ständig.
Die Notlage der Familien
Die älteste Tochter von Bai Xingwen starb im Oktober 2022 im Alter von 45 Jahren durch die Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa. Einen Monat später wurde auch Bai, eine Bewohnerin der Stadt Gongying, Provinz Shandong mit Ende 60 zu 3,5 Jahren Haft verurteilt.
Bai und zwei ihrer drei Töchter, Ji Yingmei und Ji Yingping, wurden am 15. Juli 2021 verhaftet, weil die Polizei Bai verdächtigt hatte, zwei Monate zuvor, am 8. Mai, ein Falun-Dafa-Transparent aufgehängt zu haben.
Alle drei Frauen wurden auf der Polizeiwache verhört und ihnen wurden Blut-, Haar-, Fingerabdruck- und Urinproben abgenommen. Die Polizei nahm ihre Stimmen auf und machte Fahndungsfotos. Alle drei wurden kurz nach ihrer Festnahme gegen Kaution freigelassen.
Am 16. September nahm die Polizei Bai erneut in Gewahrsam. Als ihre drei Töchter zur Polizeiwache Chaoyang gingen, um ihre Freilassung zu fordern, nahm die Polizei auch die älteste Tochter Ji Yingmei wieder fest.
Nachdem Bai und Ji freigelassen worden waren, reichten sie am 19. Oktober einen Antrag bei der Staatsanwaltschaft ein, ihre Fälle abzuweisen. Sie erstatteten auch Anzeige gegen die Polizei, weil diese bei der Bearbeitung ihrer Fälle gegen das Gesetz verstoßen hatte.
Als Vergeltung verhaftete die Polizei Bai am 6. November 2021 und verurteilte sie zu 13 Tagen Verwaltungshaft. Aufgrund ihres hohen Blutdrucks wurde ihr die Aufnahme durch die örtliche Gefängnisanstalt verweigert und sie konnte nach Hause gehen.
Die Polizei übergab Bais Fall um den 22. März herum der Staatsanwaltschaft Dongying. Sie stand am 29. Juli vor dem Bezirksgericht Dongying und wurde am 19. September wieder in die Haftanstalt Binhai zurückgebracht. Richter Ji Penghui verurteilte sie am 8. November zu 3,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.730 Euro).
Einen Monat vor Bais Verurteilung erlag ihre älteste Tochter Ji Yingmei den seelischen Strapazen durch die wiederholten Verhaftungen und Schikanen der letzten zwei Jahre und starb am 9. Oktober. Im Jahr 2019 hatte sie sich gerade erst von Gebärmutterhalskrebs im Spätstadium erholt. Sie hinterlässt ihren Mann und ein kleines Kind.
Rentnerin zu zwei Jahren Haft verurteilt – Ehemann stirbt kurz nach ihrer Festnahme
Lyu Lizhen, eine 68-jährige Einwohnerin der Stadt Changchun, Provinz Jilin, wurde am 3. November 2022 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einer 2,5-jährigen Haftstrafe ins Gefängnis eingeliefert.
Sie war am 11. November 2021 verhaftet und am 17. November in das Untersuchungsgefängnis Nr. 4 der Stadt Changchun gebracht worden. Das Bezirksgericht Chaoyang verurteilte sie im Juni 2022 zu 2,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 680 Euro).
Früher hatte Lyu am Institut für Architektur und Design des Bildungsministeriums Changchun gearbeitet. Kurz nachdem sie 1999 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, begann die Verfolgung. Aus Angst, verfolgt zu werden, hörte sie auf zu praktizieren. Im Jahr 2011 beschloss sie jedoch, das Praktizieren von Falun Dafa wieder aufzunehmen. Innerhalb weniger Monate verschwanden ihre chronische Herzerkrankung, ihre Nackenprobleme und ihre Schultersteife.
Vor Lyus Verhaftung waren sie und ihr Mann die Hauptbetreuer für ihre zwölfjährige Enkelin, die eine Gehirnerkrankung hat. Das Kind weiß nicht, wie man Essen kaut oder sich erleichtert. Manchmal hatte sie nachts Anfälle und konnte danach nicht mehr einschlafen. Da ihre Eltern beide voll berufstätig sind, verbrachten Lyu und ihr Mann viel Zeit damit, sich um das Mädchen zu kümmern.
Lyus Verhaftung versetzte ihrem 70-jährigen Ehemann, der Schwierigkeiten hatte, sich alleine um ihre Enkelin zu kümmern, einen schweren Schlag. Der einst gesunde Mann starb im Februar 2022 plötzlich und hinterließ die Familie in großer Not.
Eine Bewohnerin der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, wurde kürzlich wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Haft verurteilt. Durch Xu Guilians Verurteilung blieben ihr Mann, der eine psychische Störung hat, und ihre bettlägerige Schwiegermutter mit über 80 Jahren in einer schlimmen Lage zurück.
Xu, 56, wurde am 31. März 2021 im Haus ihrer Mutter verhaftet. Zuerst brachte man sie zum Verhör auf die Polizeiwache und am nächsten Tag in die Strafanstalt Yaojia. Ihre Familie erfuhr kürzlich, dass sie für eine dreijährige Haftstrafe in das Frauengefängnis Liaoning überführt wurde.
Xu arbeitete vor ihrer Verhaftung als Hausmeisterin. Ihr Mann leidet an einer psychischen Störung und ist arbeitsunfähig. Wenn er einen Anfall bekam, rannte er aus dem Haus, betrank sich und schlief auf der Straße. Xu war seine Bezugsperson und die einzige Ernährerin der Familie. Außerdem besuchte sie ihre behinderte Schwiegermutter, kochte für sie und badete sie jeden Tag. Da Xu nun im Gefängnis sitzt, müssen ihr Mann und ihre Schwiegermutter sehen, wie sie alleine damit fertig werden.
Fachkräfte im Visier
Xu Yongqing, ein 58-jähriger Elektroingenieur aus Shanghai, wurde im Oktober 2021 auf der Heimreise von seiner Heimatstadt Longquan in der Provinz Zhejiang nach Shanghai am örtlichen Bahnhof verhaftet.
Am 11. Juli 2022 stand Xu vor dem Bezirksgericht Liandu. Sein Anwalt plädierte auf' ‚nicht schuldig‘. Der Staatsanwalt beschuldigte ihn, ein Wiederholungstäter zu sein, da er bereits 2018 wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu zwei Jahren Haft verurteilt worden war. Richter Ye Lu verurteilte Xu am 2. November 2022 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.365 Euro).
Vor seinem letzten Martyrium war Xu bereits am 22. August 2016 verhaftet worden, weil er die Behörden aufgefordert hatte, eine Propagandatafel zu entfernen, die Falun Dafa in der Nähe einer U-Bahn-Station verleumdete. Die Behörden widersetzten sich seinen beharrlichen Bemühungen nach Gerechtigkeit und rächten sich, indem sie ihn am 29. November 2017 erneut festnahmen. Monate später wurde er zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt.
Nachdem er am 28. November 2019 freigelassen worden war, verlor Xu seinen Arbeitsplatz und plagte sich mit einem schlechten Gesundheitszustand aufgrund der Folter im Gefängnis herum. Er musste viermal umziehen, da die Polizei seine Vermieter immer wieder unter Druck setzte, seinen Mietvertrag zu kündigen.
Freilassung einer 68-Jährigen auf Kaution bis zur abschließenden Entscheidung des Berufungsgerichts
Zhang Yanyan, eine 68-jährige pensionierte leitende Informatik-Ingenieurin aus Nanjing, Provinz Jiangsu, wurde am 9. September 2021 verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa in einem Wohngebiet angezeigt worden war.
Die Polizei verurteilte Zhang zu einer einjährigen Bewährungsstrafe mit dem Vorwurf, „die Strafverfolgung durch eine Sektenorganisation zu untergraben“. Sie musste eine Kaution in Höhe von 2.000 Yuan (etwa 270 Euro) zahlen. Weil Zhang sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, übergab die Polizei ihren Fall am 21. Februar 2022 der Staatsanwaltschaft Xuanwu, wo sie am 7. Juni vor Gericht stand.
Das Gericht forderte Zhang am 24. Oktober telefonisch auf, sich am 27. Oktober für eine Anhörung zu melden. Außerdem sollte sie sich vor der Anhörung täglich gegen COVID-19 testen lassen. Später rief die Polizei sie an und wollte ihre Testergebnisse wissen, was sie aber verweigerte.
Zhang ging am 27. Oktober zur vereinbarten Zeit zum Gericht, nur um von drei Polizeibeamten festgehalten zu werden. Xu Mengjiao, der Gerichtsschreiber, gab ihr einen Stapel Papiere und sagte, dass sie zu 1,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 15.000 Yuan (etwa 2000 Euro) verurteilt worden sei.
Xu erklärte Zhang, sie könne innerhalb von zehn Tagen Berufung einlegen. Dann legte die Polizei Zhang Handschellen an und brachte sie zu einer zweitägigen Quarantäne in die Polizeidienststelle Xuanwu. Von dort brachte man sie in ein örtliches Krankenhaus, um eine Thorax-Röntgenaufnahme, ein Gehirn-Computertomogramm, ein Elektrokardiogramm (EKG) und einen Bluttest machen zu lassen.
Als die Polizei sie am 29. Oktober in das Untersuchungsgefängnis Nanjing bringen wollte, lehnte man dort ihre Aufnahme ab, da ihr Bluthochdruck bei 250/120 mm Hg lag. Da das Bezirksgericht Xuanwu wusste, dass sie plante, gegen das Urteil Berufung einzulegen, stimmte es zu, sie gegen Kaution freizulassen bis das höhere Gericht eine Entscheidung über ihren Berufungsfall getroffen hätte.
Am 4. November legte Zhang Berufung ein. Sie argumentierte, dass die Polizei Falun-Dafa-Materialien, die von ihr konfisziert worden waren, als „Sekten-Werbematerial“ bezeichnet habe, ohne die tatsächlichen Gegenstände vor Gericht zu zeigen. Sie fügte hinzu, dass Falun Gong nicht in der vom Ministerium für Öffentliche Sicherheit veröffentlichten Sekten-Liste aufgeführt sei und dass das Verbot von Falun-Dafa-Büchern 2011 vom chinesischen Publikationsbüro aufgehoben worden sei.
Zhang wies auch darauf hin, dass der Staatsanwalt sie beschuldigt habe, „die Strafverfolgung zu untergraben“. Aber er habe es versäumt, ihr zu sagen, welche Gesetze sie untergraben habe und welchen Schaden sie angeblich verursacht habe. Daher käme sie zu dem Schluss, dass die Verurteilung des Richters wegen „Untergrabung der Strafverfolgung“ keine Rechtsgrundlage habe.
Li Jian, 61, lehrte in der Vergangenheit an der Sun Yat-sen-Universität in Guangzhou, Provinz Guangdong. Sie wurde am 5. November 2020 zu Hause verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.
Die Polizei übergab ihren Fall am 25. Februar 2021 der Staatsanwaltschaft. Sie wurde Ende 2021 zu 3,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 680 Euro) verurteilt. Das höhere Gericht bestätigte am 25. April 2022 ihr ursprüngliches Urteil.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Li wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wurde. Sie war bereits am 28. Dezember 2001 verhaftet worden, weil sie nach Peking gegangen war, um für das Recht zu appellieren, Falun Dafa zu praktizieren. Die Polizei verpasste ihr damals ein Jahr Zwangsarbeit.
Anvisiert wegen des Sprechens über Falun Dafa
Innere Mongolei: Nach 13 Jahren Haft Lehrerin erneut heimlich zu vier Jahren Haft verurteilt
Eine ehemalige Lehrerin aus Chifeng, Innere Mongolei, wurde am 13. Juli 2022 verhaftet, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.
Wang Xiufang arbeitete vor ihrer Verhaftung im Kraftwerk Yuanbaoshan. Als ihre Tochter Anfang November in der Strafanstalt Pingzhuang eine Barkaution für ihre Mutter hinterlegen wollte, war sie total schockiert, als sie erfuhr, dass Wang zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Die Behörden, einschließlich der Polizei, der Staatsanwaltschaft und des Gerichts, hatten die Familie nie über einen Prozess und ihre Verurteilung informiert.
Wang, 56, begann 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Nachdem die Verfolgung 1999 begann, ging sie mit ihrer neugeborenen zweiten Tochter nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren, nur um verhaftet und nach Chifeng zurückgebracht zu werden. Sie ließ sich nicht beirren und ging noch einmal nach Peking und brachte ihre beiden kleinen Töchter mit. Diesmal wurde sie bereits auf halbem Weg dorthin wieder verhaftet und nach Chifeng zurückgeschickt.
Vor ihrer letzten Verurteilung war Wang schon mehrfach verhaftet und zweimal zu sieben Jahren Haft und drei Zwangsarbeitslager, also von insgesamt sechs Jahren verurteilt worden, weil sie sich geweigert hatte, ihren Glauben aufzugeben. Eine ihrer Haftstrafen wurde um fünf Monate verlängert. Während ihrer Inhaftierung wurde sie ausgepeitscht, an einen Metallstuhl gefesselt, an ihren gefesselten Handgelenken aufgehängt, gezwungen, unter der heißen Sonne zu stehen, mit Elektrostäben geschockt und ihr wurde der Schlaf entzogen.
Einmal versuchte ihr Mann, sie zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, dabei stieß er ihr ein Messer in den Rücken und versuchte dann, sie zu würgen. Erschrocken rannten ihre beiden Töchter zum Haus ihres Großvaters väterlicherseits. Als der Großvater hörte, was geschehen war, eilte er sofort herbei. Als er sah, dass Wang aus Mund und Nase blutete, trat er das Fenster ein und kletterte hinein, um seinen Sohn aufzuhalten.
Aufgrund der wiederholten Verhaftungen und der langen Inhaftierungen von Wang ließ sich ihr Mann von ihr scheiden. Dann musste sie allein für ihre beiden kleinen Töchter sorgen. Ihre ältere Tochter brach im Alter von zwölf Jahren die Schule ab und ging arbeiten, um die Familie zu unterstützen.
Zwei Großmütter mit über 70 Jahren zu Gefängnis verurteilt
Zwei Frauen wurden am 9. Juni 2022 mit über 70 Jahren verurteilt, weil sie mit Menschen über die Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa gesprochen hatten.
Tong Suqing stammt aus der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, und Liu Shaozhen stammt aus der Stadt Nanchang, Provinz Jiangxi. Beide leben derzeit in Shenzhen Provinz Guangdong, um sich um ihre jeweiligen Enkelkinder zu kümmern.
Sie gingen am 13. Mai 2019 gemeinsam Lebensmittel einkaufen. Als sie zwei Lieferanten auf dem Parkplatz zu Mittag essen sahen, gingen sie zu ihnen und sprachen mit ihnen über Falun Dafa. Einer der Fahrer, Lin, meldete sie, was zu ihrer Verhaftung führte. Ihre beiden Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien wurden konfisziert.
Tong wurde zwei Tage später wegen ihres hohen Blutdrucks gegen Kaution freigelassen und Liu durfte nach einem Monat Haft gegen Kaution nach Hause gehen.
Tong wurde erneut angezeigt und verhaftet, weil sie im März 2020 wieder mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Nach einer Haft-Nacht auf der Polizeiwache hatte sie extrem hohen Blutdruck. Zwei Tage nach ihrer Freilassung gegen Kaution informierte die Polizei ihre Kinder, dass der Staatsanwalt sie angeklagt habe und dass sie Shenzhen nicht verlassen dürfe, aber jederzeit darauf vorbereitet sein müsse, vorgeladen zu werden.
In der Zwischenzeit übergab die Polizei Lius Fall der Staatsanwaltschaft Nanshan, die sie anklagte und ihren Fall ebenfalls an das Bezirksgericht Nanshan weiterleitete.
Das Bezirksgericht Nanshan lud Tong mehrmals vor, aber sie bestand darauf, dass sie gegen kein Gesetz verstoßen habe, indem sie mit Menschen über ihren Glauben gesprochen habe, und weigerte sich zu kooperieren. Der Richter befahl der Polizei, sie am 17. Januar 2022 festzunehmen und in der örtlichen Haftanstalt festzusetzen.
Bilanz im Oktober 2022: Insgesamt 28 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Vor ihrer Pensionierung gehörte Tong zum medizinischen Personal des Eisenbahnsystems der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan. Sie litt an schwerer Migräne, Schultersteifigkeit und Hyperplasie der Lendenwirbelknochen, die alle verschwanden, nachdem sie zu praktizieren begonnen hatte.
Vor ihrer letzten Verurteilung war sie zweimal verhaftet worden, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte, nämlich am 1. März 2006 und am 22. August 2010. Nach ihrer zweiten Verhaftung wurde sie gezwungen, in der Gehirnwäsche-Einrichtung gegen ihren Willen eine Erklärung zu schreiben, in der sie Falun Dafa aufgibt.
Frühere Berichte:
Bilanz im Oktober 2022: Insgesamt 28 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz im September 2022: Insgesamt 47 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz August 2022: Insgesamt 57 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Juli 2022: Insgesamt 55 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz im Mai 2022: Insgesamt 42 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz April 2022: Insgesamt 57 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz bis Februar 2022: Insgesamt 33 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Reported in January 2022: 132 Falun Gong Practitioners Sentenced for Their Faith
Jahresbericht 2021: Insgesamt 1.187 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
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