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Bilanz 2023: Insgesamt 1.190 Falun-Dafa-Praktizierende ohne rechtliche Grundlage verurteilt

13. Januar 2024 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) Im Norden Chinas wurde Hou Lijun aus der Stadt Taiyuan in der Provinz Shanxi weniger als drei Wochen nach seiner Festnahme am 25. April 2023 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Vor der Urteilsverkündung fand weder eine Anhörung statt, noch wurden Zeugenaussagen oder stichhaltige Beweise bei der Verurteilung berücksichtigt.

Hous letzte Verhaftung erfolgte, nachdem er bereits über 20 Jahre auf der Flucht verbracht hatte, um der Verfolgung wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu entgehen. Seine Mutter, Frau Kang Shuqin, die 2002 mit ihm verhaftet worden war, wurde später zu elf Jahren Haft verurteilt und starb 2020. Ihr Tod war ein schwerer Schlag für ihren Mann, so dass er einen Schlaganfall erlitt und arbeitsunfähig wurde. Die Verhaftung seines Sohnes Hou verschlechterte seinen Zustand noch weiter und er verstarb am 23. Juni 2023. Nun ist auch noch Hous Leben in Gefahr, da er aus Protest gegen die jüngste Verfolgungsepisode in Hungerstreik getreten ist.

Oben: Hou Lijun und seine Schwester; unten: seine Mutter Kang Shuqin und sein Vater

In Südchina wurde Wu Haibo, ein 58-jähriger Einwohner der Stadt Zhanjiang in der Provinz Guangdong, am 5. März 2022 verhaftet und am 24. März 2023 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Vor seiner letzten Verurteilung verbüßte Wu, ein ehemaliger Techniker eines Pharmaunternehmens, eine Arbeitslager- und zwei Gefängnisstrafen von insgesamt elf Jahren, ebenfalls wegen des Praktizierens von Falun Dafa.

Im Osten Chinas verurteilte ein Gericht in Shanghai Herrn He Binggang und Frau Zhang Yibo am 12. Juni 2023 zu Haftstrafen von sechs bzw. fünf Jahren. Der Software-Ingenieur und seine Verlobte waren an der Entwicklung und Wartung der Software oGate zur Umgehung der Firewall  beteiligt; mit dieser Software kann man die Informationsblockade des chinesischen kommunistischen Regimes überwinden.

Im Westen Chinas wurde Li Wenming, 59, aus der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu, im Februar 2023 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er war bereits 2002 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden, und seine letzte Festnahme erfolgte nur ein Jahr nach seiner Freilassung.

Als am 27. September 2023 in Zentralchina zehn Praktizierende im Alter von 42 bis 85 Jahren in der Stadt Zhengzhou in der Provinz Henan zu Haftstrafen zwischen einem und acht Jahren verurteilt wurden, durften ihre Familien nicht an der Anhörung teilnehmen.

Dies sind nur einige der 1.190 gemeldeten Fälle, bei denen Falun-Dafa-Praktizierende im Jahr 2023 verurteilt wurden. Von den im Jahr 2023 neu gemeldeten Fällen wurden 755 Praktizierende verurteilt, fast 70 % mehr als im Vorjahr (446 Praktizierende wurden im Jahr 2022 verurteilt). Einige der verurteilten Praktizierenden befanden sich kurz vor oder nach ihrer Verurteilung in einem lebensbedrohlichen Zustand, andere wurden wiederholt inhaftiert und verbrachten mehr als ein Jahrzehnt hinter Gittern. Und noch andere haben ihren Ehepartner, ihre Kinder oder Eltern bei der Verfolgung ihres Glaubens verloren, bevor sie selbst verurteilt wurden. (Die vollständige Liste der Praktizierenden kann hier heruntergeladen werden).

Inhaltsverzeichnis

Teil I. Überblick über die neu gemeldeten Verurteilungsfälle

1) Keine Rechtsgrundlage für die Strafverfolgung
2) Das Justizsystem wird zum Erfüllungsgehilfen bei der Verfolgung
3) Verletzung gesetzlicher Vorschriften
4) Gefängnis- und Geldstrafen
5) Verurteilte Praktizierende aller Altersgruppen
6) Haftstrafen über zehn Jahre im ganzen Land und von Praktizierenden aus allen   Gesellschaftsschichten

Teil II. Langanhaltende Schäden bei verurteilten Praktizierenden und ihren Familien 

1) Körperliche Misshandlung in der Haft führt zu gesundheitlichen Problemen

2) Auseinandergerissene Familien

3) Betroffene Familienmitglieder

4) Betroffene Familienunternehmen

Teil III. Weitere ausgewählte Fälle

  1) Wiederholte Verfolgung

  2) Praktizierende aus allen Gesellschaftsschichten verurteilt 

3) Praktizierende jedes Alters verurteilt

TEIL I. ÜBERBLICK ÜBER DIE NEU GEMELDETEN VERURTEILUNGSFÄLLE

In jedem Rechtsstaat trägt die Staatsanwaltschaft die Beweislast und der Verdächtige, der eines Verbrechens beschuldigt wird, gilt bis zum Beweis seiner Schuld als unschuldig. Dabei wird sein Recht, sich selbst zu verteidigen, geschützt. In Falun-Gong-Fällen in China hat die Staatsanwaltschaft jedoch keine rechtliche Grundlage, um die Praktizierenden überhaupt strafrechtlich zu verfolgen. Oft gelingt es ihr nicht einmal, die vier erforderlichen Elemente eines Verbrechens zu beweisen. Gleichzeitig wird das Recht der Praktizierenden, sich selbst zu verteidigen, oft bei jedem Schritt des Weges verletzt, da Chinas Justizsystem lediglich als Werkzeug zur Durchführung der Verfolgung benutzt wird.

1) Keine Rechtsgrundlage für die Strafverfolgung

Nach dem chinesischen Strafrecht trägt die Staatsanwaltschaft die Beweislast und muss nachweisen, dass:

1) der Verdächtige geistig zurechnungsfähig ist und die Konsequenzen seines Handelns versteht,

2) der Verdächtige die kriminelle Absicht gehabt hat, Schaden anzurichten,

3) der Verdächtige eine kriminelle Handlung begangen hat, und

4) dass die kriminelle Handlung die gesetzlichen Rechte anderer verletzt hat (z. B. verletzt die kriminelle Handlung eines Mörders das Recht des Opfers auf Leben).

Während die Staatsanwälte in Falun-Gong-Fällen in der Lage waren, Punkt 1) zu beweisen, konnten sie die anderen drei Elemente nicht belegen (siehe Grafik 1).

Falun-Dafa-Praktizierende bemühen sich, nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben und niemals jemanden zu verletzen, wenn sie ihren spirituellen Glauben praktizieren oder ihr verfassungsmäßiges Recht ausüben, anderen davon zu erzählen. Daher kann die Staatsanwaltschaft nicht beweisen, dass die Praktizierenden kriminelle Absichten haben.

Um genau das zu beweisen, beschuldigt die Staatsanwaltschaft sie oft, unabhängig von ihrem Geschlecht, Alter oder ihrem sozialen Status, gegen Artikel 300 des Strafgesetzes verstoßen zu haben. Dieser besagt, dass jeder, der eine Sektenorganisation benutzt, um die Strafverfolgung zu untergraben, im vollen Umfang des Gesetzes verfolgt werden muss. Chinas gesetzgebendes Organ, der Volkskongress, hat jedoch nie ein Gesetz erlassen, das Falun Gong kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet. Daher gibt es keine rechtliche Grundlage für solche Anklagen und spätere Verurteilungen.

Viele Staatsanwälte berufen sich bei Falun-Gong-Fällen auch auf eine gesetzliche Auslegung des Artikels 300 des Strafgesetzes, die vom Obersten Volksgericht und der Obersten Volksstaatsanwaltschaft im November 1999 erlassen wurde. Diese verlangt, dass jeder, der Falun Gong praktiziert oder fördert, im größtmöglichen Umfang strafrechtlich verfolgt wird. Am 1. Februar 2017 trat jedoch eine neue Gesetzesauslegung in Kraft, die die Fassung von 1999 ersetzte. Die neue Interpretation erwähnte Falun Gong nicht einmal und betonte, dass jede Anklage gegen jemanden, der sich an einer Sekte beteiligt, auf einer soliden rechtlichen Grundlage beruhen muss. Da kein Gesetz in China Falun Gong als Sekte bezeichnet, fehlt für eine Anklage und anschließende Verurteilung von Falun- Gong-Praktizierenden wiederum eine rechtliche Grundlage.

Um zu zeigen, dass die Praktizierenden die Rechte anderer verletzt haben, führen die Staatsanwälte oft Falun-Gong-Bücher und Informationsmaterialien als Beweise an, die in den Wohnungen der Praktizierenden beschlagnahmt wurden, und beziehen sich dabei auf zwei Bekanntmachungen, die von der chinesischen Verwaltung für Presse und Publikationen im Juli 1999 herausgegeben wurden. Dort wurde die Veröffentlichung von Falun-Gong-Büchern verboten. Im Jahr 2011 hob die Regierung dieses Verbot jedoch auf und machte es für Praktizierende völlig legal, Falun-Gong-Bücher und Informationsmaterialien zu besitzen und zu verbreiten. Darüber hinaus fügen Praktizierende damit ja auch keinem Individuum oder der Gesellschaft als Ganzes Schaden zu.

2) Das Justizsystem wird zum Erfüllungsgehilfen bei der Verfolgung

Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) führt die Verfolgung über drei Hauptkanäle durch: über das Komitee für Politik und Recht, das Büro 610 und das Justizsystem (das die Organe der öffentlichen Sicherheit, die Staatsanwaltschaften, die Gerichte und die Justizbehörden umfasst). Sowohl das Komitee für Politik und Recht als auch das Büro 610 sind außergerichtliche Behörden, die mit der Überwachung der Verfolgung beauftragt sind und die Befugnis haben, das Justizsystem außer Kraft zu setzen.

In den vergangenen 24 Jahren der Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden wurde die Justiz zum Erfüllungsgehilfen bei der Durchführung der Unterdrückung. Die Polizei verhaftet Praktizierende oft ohne triftigen Grund, die Staatsanwaltschaft klagt Praktizierende ohne rechtliche Grundlage an und die Gerichte verhängen Haftstrafen, die im Voraus festgelegt wurden. Die Justizbehörden – der administrative Arm des Justizsystems – helfen oft bei der Verfolgung, indem sie die Bemühungen der Praktizierenden und ihrer Anwälte, Gerechtigkeit zu erlangen, behindern. Es gab viele Fälle, in denen Justizbehörden sich ohne triftigen Grund weigerten, die Anwaltslizenzen von Anwälten zu verlängern, um sie so davon abzuhalten, Falun-Dafa-Praktizierende vor Gericht zu vertreten.

Das kommunistische Regime hat sich bei der Verfolgung gesetzestreuer Falun-Dafa-Praktizierender nie an das Gesetz gehalten. Chinesische Gerichte werden oft angewiesen, unschuldige Falun-Dafa-Praktizierende nur wegen ihres spirituellen Glaubens zu Gefängnisstrafen zu verurteilen.

Als  Chen Qiuju, 54, aus dem Bezirk Pengxi, Provinz Sichuan, am 29. Juni 2023 zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, gaben der Staatsanwaltund der für ihren Fall zuständige Vorsitzende Richter zu, dass das örtliche Büro 610 und das Komitee für Politik und Recht ihn angewiesen hatten, Chen zu einer hohen Strafe zu verurteilen, wenn sie sich weigern sollte, eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Gong zu unterschreiben.

Ein Richter in der Stadt Zhoukou in der Provinz Henan zitierte die „Anti-Sekten-Website Chinas“ und die Verfolgungspolitik der Regierung als Rechtsgrundlage für die zweieinhalbjährige Haftstrafe von Xia Dongmei.

Nach Angaben der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong sind die Direktoren und Schlüsselmitglieder der „Chinesischen Anti-Sekten-Gesellschaft“, – der Organisation hinter der „Anti-Sekten-Website China“ –, Mitglieder der KPCh und beteiligen sich aktiv an der Verfolgung. Die Website verbreitet auch Hasspropaganda, um Falun Gong zu verleumden und die Verfolgung zu rechtfertigen.

Zhao Li aus Chongqing, die verhaftet worden war, weil sie an einen Richter geschrieben und ihn aufgefordert hatte, Falun Gong nicht zu verfolgen, musste unter Eid aussagen. Als dabei die Staatsanwältin Liu Jie gefragt wurde, gegen welches Gesetz Frau Zhao verstoßen habe, platzte sie heraus: „Es gibt überall Gesetze, draußen, auf der Straße. Suchen Sie sich selbst eins aus!“ Zhao wurde am 17. November 2023 vom Bezirksgericht Jiangbei zu 22 Monaten Haft verurteilt.

Während des Prozesses gegen Sun Baifeng aus der Stadt Tangshan, Provinz Hebei, am 9. Februar 2023 beschuldigte der Staatsanwalt sie und andere Praktizierende, „die Kommunistische Partei Chinas und die Regierung anzugreifen“, weil sie die inszenierte Selbstverbrennung aufgedeckt hatten. Dabei hatten sich mehrere Menschen, die sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens selbst in Brand gesetzt hatten, als Falun Gong-Praktizierende bezeichnet, obwohl in Wirklichkeit keiner von ihnen jemals Falun Gong praktiziert hatte.

Der Staatsanwalt sagte auch: „Die Verfassung besagt, dass das Land von der Kommunistischen Partei Chinas regiert wird. Wer gegen die Partei ist, verstößt gegen die Verfassung.“ Er führte weiter aus, dass die Regierung aufgrund des Einflusses von Falun Gong in der Gesellschaft (vor der Verfolgung) speziell die Anklage „Untergrabung der Strafverfolgung“ eingeführt habe, um die Praktizierenden zu kriminalisieren. Als er mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass Falun Gong nicht auf der Liste der vom Regime im Jahr 2000 ermittelten Sekten stand, sagte er: „Dass Falun Gong nicht auf der Liste steht, bedeutet nicht, dass wir nicht hart gegen Falun Gong vorgehen können.“ Sun wurde kurz nach der Anhörung zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

3) Verstoß gegen Rechtsverfahren

Bei der Strafverfolgung von Praktizierenden fehlt es dem Justizsystem in China nicht nur an einer rechtlichen Grundlage, sondern es verletzt oft bei jedem Schritt die gesetzlichen Rechte der Praktizierenden. Im Folgenden finden sich einige kurze Beispiele.

Wenn der Fall bei der Polizei liegt

- Die Polizei verhaftet und durchsucht oft die Wohnungen der Praktizierenden, ohne ihre Ausweise oder Durchsuchungsbefehle vorzuzeigen.

- Die Polizei wendet während des Verhörs der Praktizierenden oft Folter an, um „Geständnisse“ zu erpressen. Wenn die Praktizierenden sich weigern, sich zu fügen, fabrizieren sie sogar Beweise gegen sie.

- Die Polizei authentifiziert oft ihre eigenen Beweise, obwohl laut Gesetz nur eine unabhängige, externe forensische Behörde dazu befugt ist.

Wenn der Fall bei der Staatsanwaltschaft liegt

- Nachdem die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hat, versäumt die Staatsanwaltschaft es oft, die von der Polizei gelieferten Beweise zu überprüfen und klagt die Praktizierenden ohne rechtliche Grundlage an.

- Manchmal verbietet die Staatsanwaltschaft den Verteidigern, die Akten ihrer Mandanten einzusehen.

Wenn der Fall bei den Prozessgerichten liegt

- Nachdem die Staatsanwaltschaft den Fall den Prozessgerichten vorgelegt hat, verletzen die Gerichte oft die Rechte der Praktizierenden.

- Vor dem Verfahren verbieten die Gerichte den Praktizierenden oft, Anwälte zu beauftragen, oder zwingen sie, vom Gericht bestellte Anwälte zu akzeptieren, die oft angewiesen werden, für die Praktizierenden auf schuldig zu plädieren. Selbst wenn es den Praktizierenden gelingt, ihre eigenen Anwälte zu engagieren, werden die Anwälte manchmal gezwungen, ihr Mandat niederzulegen oder werden daran gehindert, die Fallakten einzusehen. Manchmal informieren die Gerichte die Praktizierenden, ihre Familien oder Anwälte auch nicht im Voraus über ihren Verhandlungstermin, wie es das Gesetz vorschreibt.

- Während des Prozesses verbieten die Gerichte manchmal den Anwälten der Praktizierenden, an ihren Anhörungen teilzunehmen oder ihre Verteidigungsargumente vorzutragen.

- Während der Urteilsverkündung verhängen die Gerichte oft vorher festgelegte Haftstrafen oder weigern sich, den Praktizierenden, ihren Anwälten oder ihren Angehörigen Kopien der Urteile zur Verfügung zu stellen.

Wenn der Fall bei den Berufungsgerichten liegt

- Die Mittleren Volksgerichte verbieten den Anwälten oft, Berufung einzulegen, lehnen ihre Anträge auf öffentliche Anhörungen ab, halten ihre ursprünglichen Urteile aufrecht, ohne die Beweise zu überprüfen, oder erlauben den Anwälten nicht, Verteidigungserklärungen vorzulegen.

In einigen Fällen wird den Anwälten auch der Zugang zu den Akten der Praktizierenden verweigert oder es wird ihnen während des gesamten Strafverfolgungsprozesses nicht erlaubt, ihre Mandanten zu treffen.

Als der Anwalt von Miao Zhongjun (m, 66) aus der Stadt Xi'an, Provinz Shaanxi, zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Lianhu ging, um Miaos Akte zu überprüfen, fragte die Staatsanwältin Zhao Shiyuan ihn, ob er eine Vertretungsvereinbarung mit seiner Familie abgeschlossen habe, ob sie ihm eine Zahlungsquittung ausgestellt hätten und ob er seine örtliche Justizbehörde darüber informiert habe, dass er einen Falun-Gong-Praktizierenden vertrete.

Zhao sagte auch, dass es in Miaos Fall um Staatsgeheimnisse gehe und sie ihren Vorgesetzten um Erlaubnis bitten müsse, bevor sie dem Anwalt erlauben könne, seine Akte einzusehen. Sie weigerte sich, dem Anwalt ihre Telefonnummer zu geben und sagte, dass sie ihn kontaktieren würde, wenn sie Neuigkeiten hätte. Sie bat auch um persönliche Informationen zu Miaos Familienangehörigem, der den Anwalt beauftragt hatte. Der Anwalt sagte, es sei illegal für sie, nach privaten Informationen über seinen Mandanten zu fragen, und weigerte sich, diese herauszugeben.

Nachdem der Anwalt Zhaos Büro verlassen hatte, reichte er eine Beschwerde gegen sie ein, aber ohne Erfolg. Miao stand am 23. März 2023 vor dem Bezirksgericht Lianhu, das ihn am 11. September 2023 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilte.

Weitere Informationen zu fabrizierten Beweisen

In den zusammenfassenden Berichten der vergangenen Jahre über die Verurteilung wurde beschrieben, dass die Polizei [früher] jede Seite einer Falun-Gong-Broschüre als ein Beweisstück für die Anklage gezählt hatte. Aber in den im Jahr 2023 gemeldeten Verurteilungen ging die Polizei so weit, „Beweise“ zu fabrizieren, um die Praktizierenden zu verurteilen.

Als  Shi Zongxi aus der Stadt Baoding in der Provinz Hebei am 17. Februar 2023 vor Gericht stand, weil er Falun Gong praktiziert, stellten seine Anwälte schockiert fest, dass der Staatsanwalt einen Dorfbewohner, der fünf Jahre zuvor gestorben war, als Zeugen gegen ihn aufführten. Der Richter verurteilte Shi ein paar Monate später zu drei Jahren Haft.

Während Li Juns erster Anhörung vor dem Bezirksgericht Maonan in der Stadt Maoming, Provinz Guangdong, am 22. August 2023 behauptete der Staatsanwalt, dass seine älteste Tochter „ausgesagt“ habe, dass er manchmal auf den örtlichen Markt gegangen sei, um Informationsmaterialien über Falun Gong zu verteilen. Lis Tochter, die bei der Anhörung anwesend war, war empört, durfte aber nichts sagen. Später erzählte sie dem Anwalt ihres Vaters, dass sie so etwas nie gesagt habe und dass die Polizei die „Zeugenaussage“ erfunden habe. Der 72-jährige Li wurde am 8. November 2023 zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt.

Im Fall von Wang Lin aus der Stadt Jinzhou, Provinz Liaoning, lieferte die Polizei Videoaufnahmen, die einen Mann zeigten, der ein Auto in der Nähe eines Wohnkomplexes fährt, als Beweis dafür, dass er dort Falun-Gong-Materialien verteilt habe, weil die Marke und das Modell des Autos mit Wangs identisch war. Sie behaupteten, dass der Mann in dem Video aussehe wie Wang, ohne jedoch zum Vergleich mit einem Foto von Wang einen Screenshot des Videos zur Verfügung zu stellen. Außerdem zeigte das Video auch nicht, dass der Mann irgendwelche Materialien verteilte.

Das zweite Beweisstück, das von der Polizei vorgelegt wurde, war ein Überwachungsvideo, das ihnen von dem Bewohner Hao im selben Wohnkomplex zugespielt worden war. Die Aufnahmen zeigten einen Mann, der vor Haos Haus eine Tasche trug. Die Polizei behauptete, dass das Video ein Beweis dafür sei, dass Wang Falun-Gong-Materialien an die Türklinke von Haos Haus gehängt habe. Wang wies darauf hin, dass das Video nicht zeige, wie der Mann Dinge aus seiner Tasche nehme oder in die Tasche stecke. Außerdem war das Video nicht klar genug, um zu zeigen, wie der Mann wirklich aussah.

Das dritte Beweisstück der Polizei war ein Foto von Wang, der neben der Türklinke eines Hauses in der Wohnanlage stand. Er sagte, dass die Polizisten ihn einen Tag nach seiner Verhaftung zu diesem Haus gebracht und eine Tasche an die Türklinke gehängt hätten, bevor sie ein Foto von ihm machten. Er wies darauf hin, dass es auch nicht Haos Haus war. Er habe auch nicht gewusst, was in der Tasche war.

Das vierte Beweisstück, das die Polizei beibrachte, war ein Verhörprotokoll, das der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai vorgelegt wurde, aber Wang nie gezeigt wurde. Er sagte, dass die Polizei ihm tatsächlich einige Dokumente gezeigt und dass er diese auch unterschrieben habe, als er bemerkte, dass es sich tatsächlich um das handelte, was er während des Verhörs gesagt hatte. Nach Angaben seines Anwalts enthielt das Verhörprotokoll, das der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai von der Polizei vorgelegt wurde, belastende Informationen. Er vermutete, dass die Polizei eine völlig andere Version vorgelegt hatte, ohne sie Wang lesen zu lassen.

Richter Huang Yanchun verurteilte Wang am 25. Juni zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (etwa 1.000 Euro).

Ebenfalls in der Provinz Liaoning stellte der Staatsanwalt Yang Kun von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Dongzhou in der Stadt Fushun am 12. Juli 2023 einen mysteriösen Zeugen bei der Anhörung von Wang Caiyun vor, rief den Zeugen jedoch nicht in den Zeugenstand. Der Zeuge hieß Xu Dawei, aber es gab keine weiteren Informationen (wie Geschlecht oder Alter) über ihn. Xus Unterschriften auf fünf verschiedenen Formularen sahen alle unterschiedlich aus. Xu sei Zeuge bei Wangs Verhör und der Durchsuchung ihrer Wohnung durch die Polizei gewesen. Aber Wangs Mann, der bei der Razzia anwesend war, hatte niemanden namens Xu in seinem Haus gesehen.

Während der zweiten Anhörung am 11. September 2023 präsentierte Yang ein Schwarz-Weiß-Foto von Wang, das sie auf der Straße zeigt. Er behauptete, dass sie dort Falun Gong-Materialien verteilt habe. Er legte jedoch keine entsprechenden Beweise vor. Kurz darauf verurteilte der Richter Wang zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 16.000 Yuan (etwa 2.030 Euro).

Staatsanwalt Yang legt dieses Foto von Wang vor

4) Gefängnis- und Geldstrafen

Bei den neu gemeldeten Verurteilungen im Jahr 2023 reichten die gegen die Praktizierenden verhängten Haftstrafen von drei Monaten bis zwölf Jahren, wobei der Durchschnitt bei drei Jahren liegt. Insgesamt wurden 161 Praktizierende zu fünf Jahren oder mehr verurteilt.

Insgesamt wurden 381 Praktizierende zu rund 4.880.000 Yuan (etwa 627.000 Euro) verurteilt. Die höchste verhängte Geldstrafe betrug 310.000 Yuan (etwa 39.800 Euro). Vier Praktizierende wurden zu 100.000 Yuan (etwa 12.800 Euro) verurteilt, 15 zu einem Betrag zwischen 50.000 und 80.000 Yuan (etwa 6.400 bis 10.300 Euro), 155 zu 10.000 bis 40.000 Yuan (etwa 1.300 bis 5.100 Euro) und weitere 206 Praktizierende zu 500 bis 8.000 Yuan (etwa 65 bis 1.030 Euro).

Als Liu Kangfu aus der Stadt Anshun in der Provinz Guizhou im Mai 2023 nach drei Jahren Haft freigelassen wurde, war er am Boden zerstört. Er hatte seine Arbeit verloren und verfügte über keinen registrierten Haushalt mehr. Trotz dieser finanziellen Notlage wurde er aufgefordert, die restlichen 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) seiner Geldstrafe von 310.000 Yuan (etwa 39.800 Euro) zu zahlen.

Wang Liqun, der früher ein Glaswarengeschäft führte, wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Grund war eine Strafanzeige aus dem Jahr 2015 gegen den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin, der die Verfolgung eingeleitet hatte. Zwar konnte er im selben Jahr einer Verhaftung entgehen, wurde aber nach sieben Jahren Flucht im Jahr 2022 festgenommen. Im Jahr 2023 wurde er zu der längsten Haftstrafe von allen verurteilt. Zum Zeitpunkt seiner Freilassung wird er 73 Jahre alt sein.

In einem anderen Fall war es nicht die Geldstrafe, die den Praktizierenden oder seine Familie in eine finanzielle Notlage brachte, sondern ein Betrug. Nachdem Zhao Xiping aus der Stadt Laizhou in der Provinz Shandong am 11. Mai 2023 verhaftet worden war, beauftragte ihr Mann auf Empfehlung eines Verwandten, der in der örtlichen Polizeibehörde arbeitete, einen Anwalt. Mit einem Trick gelang es diesem, 300.000 Yuan (etwa 38.500) zu ergaunern, ohne dass er Zhao rechtlichen Beistand leistete. Sie wurde letztlich am 8. November zu drei Jahren Gefängnis und 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) Geldstrafe verurteilt.

5) Verurteilte Praktizierende aller Altersgruppen

Die 559 Praktizierenden, deren Alter zum Zeitpunkt der Verurteilung bekannt war, waren zwischen 22 und 89 Jahre alt. Mit Ausnahme von fünf Personen über 20, deren längste Haftstrafe vier Jahre betrug, erhielten alle anderen Altersgruppen Haftstrafen zwischen sieben und zwölf Jahren, darunter 156 Praktizierende im Alter von über 70 und 42 über 80-Jährige.

Die 81-jährige Liu Guibi aus Chongqing wurde in einem Wiederaufnahmeverfahren am 25. August 2023 zu einem Jahr und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 390 Euro) verurteilt. Damit hatte der Richter ihre ursprüngliche sechsmonatige Strafe verdoppelt. Lius Mann, der seit Jahren bettlägerig war, starb vier Tage nach der Verurteilung vor Kummer. Liu wurde zunächst auf Kaution freigelassen. Am 7. November wies das Gericht ihre Berufung zurück, woraufhin sie am 5. Dezember wieder inhaftiert wurde.

Die 87-jährige Yang Yuzhen aus der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong wurde am 16. September 2023 zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 640 Euro) verurteilt. Am 28. Juli 20221-19 war sie in der Wohnung ihrer Tochter verhaftet worden. Die Polizei hatte sie verdächtigt, Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt zu haben. Der vom Gericht bestellte Anwalt versuchte, Yang mit einer kürzeren Haftzeit zu einem Schuldbekenntnis zu überreden. Die Rentnerin beharrte jedoch darauf, dass das Praktizieren von Falun Dafa gegen kein Gesetz verstößt.

Neben den älteren Praktizierenden wurden auch immer mehr jüngere wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt. Trotz der andauernden Verfolgung praktizieren viele 20- bis 30-Jährige wegen des spirituellen Hintergrundes und der gesundheitlichen Vorteile auch Falun Dafa. Aufgrund ihres mutigen Einsatzes, mit dem sie die Menschen über die Verfolgung aufklären, gerieten auch sie ins Visier der Behörden, was ihre Karriere beeinträchtigte.

Der 34-jährige Qu Xing aus der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan interessierte sich seit seiner Jugend für Kultivierung. Er beschäftigte sich mit dem Buddhismus und ging nach Tibet, um den Tantrismus zu lernen. Später reiste er nach Nepal, um bei einem berühmten Mönch in die Lehre zu gehen. Dieser behielt ihn über ein Jahr lang im Kloster, legte sich jedoch nicht fest, ob er Qu als Schüler aufnehmen würde. Qu führte ein sehr bescheidenes Leben und wohnte in einer Bambushütte.

Im Jahr 2018 stieß er im Internet auf Falun Dafa und war von diesem Kultivierungsweg überzeugt. Nachdem er nach China zurückgekehrt war, wurde er am 8. Juni 2021 festgenommen. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er bei der Auslieferung von Lebensmitteln Plakate über Falun Dafa aufgehängt hatte. Am 15. Februar 2023 wurde er zu acht Jahren Gefängnis und 30.000 Yuan (etwa 3.800 Euro) verurteilt.

Zhao Yubo aus der Stadt Anshan in der Provinz Liaoning begann im Juli 1997 mit 14 Jahren, Falun Dafa zu praktizieren. Die tiefgründige Lehre und die kosmischen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht bewegten ihn zutiefst. Er legte seine introvertierte, passive und rebellische Mentalität ab und wurde aufgeschlossen, warmherzig und hilfsbereit. Seine Leistungen in der Schule verbesserten sich rasch und auch bei seinen Mitschülern war er beliebt.

Nach Beginn der Verfolgung war Zhao ständigen Schikanen ausgesetzt und musste die Schule verlassen. Dennoch behielt er seine positive und optimistische Gesinnung. Er bildete sich allein weiter und wurde Innenarchitekt. Die Behörden ließen jedoch nicht nach und verfolgten ihn weiter. Am 21. September 2022 wurde Zhao zu Hause festgenommen und nach seiner Anhörung am 28. März 2023 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Zhao Yubo

6) Haftstrafen über 10 Jahre im ganzen Land und von Praktizierenden aus allen Gesellschaftsschichten

Unter den neu gemeldeten 1.190 Verurteilten sind 384 aus dem Jahr 2023. Eine Verurteilung stammt aus dem Jahr 2014, vier von 2015, 13 von 2016, 19 von 2017, 24 von 2018, je 26 aus den Jahren 2019 und 2020, 58 von 2021 und 213 von 2022. Im Jahr 2023 waren es 755 Urteile, wobei monatlich 20 bis 82 Urteile verhängt wurden. In 140 Fällen fehlen weitere Informationen. Bei 58 Fällen, die im Jahr 2023 gemeldet wurden, ist das Datum des Urteils nicht bekannt. Aufgrund der strengen Internetzensur sind die Informationen auch nicht ohne Weiteres verfügbar.

Die 1.190 Praktizierenden kamen aus 28 Provinzen, Gemeinden und autonomen Gebieten. Shandong verzeichnete mit 166 die meisten Fälle, davon 108 aus dem Jahr 2023. Liaoning, Jilin und Heilongjiang meldeten 139 Fälle (81 von 2023), 123 Fälle (80 von 2023) sowie 119 Fälle (70 von 2023). In 20 Regionen lag die Anzahl zwischen zehn und 88, während die übrigen vier Provinzen zwischen eins bis sieben Fälle im einstelligen Bereich meldeten.

Die Betroffenen kamen aus allen Lebensbereichen – darunter Ärzte, Hochschulprofessoren, Bankdirektoren, Reporter, Buchhalter und Rechtsanwälte.

Die 35-jährige Wang Jian, eine stellvertretende Nachrichtentechnikerin des Eisenbahnamtes von Harbin in der Provinz Heilongjiang, wurde am 11. Juli 2022 auf dem Weg zur Arbeit verhaftet. Am 6. März 2023 stand sie vor Gericht. Drei Tage später verurteilte der Richter sie zu zwei Jahren Haft und 100.000 Yuan (etwa 12.800 Euro) Geldstrafe. Das Oberste Gericht wies den Antrag der Familie auf eine öffentliche Anhörung in der Berufungsverhandlung zurück und bestätigte das Urteil erster Instanz.

Chen Ping unterrichtete an der Pädagogischen Universität Westchina in der Stadt Nanchong, Provinz Sichuan. Sie wurde am 26. Juli 2020 festgenommen, nachdem zwei Mittelschüler sie angezeigt hatten. Der Grund: Sie hatte mit anderen über Falun Dafa gesprochen. Am 21. April stand sie vor Gericht. Die meisten von der Polizei vorgelegten Beweise waren gefälscht, darunter auch Zeugenaussagen. Vor dem Gerichtsgebäude waren zahlreiche Polizisten im Einsatz. Es sollte eine Kundgebung der Praktizierenden vor Ort verhindert werden, hieß es. Chen wurde am 17. März 2023 zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Nach 12 Jahren Haft wurde Pang You, ein etwa 60-jähriger ehemaliger Leiter des Stadtplanungsamtes und Manager einer Immobilienfirma, am 28. Juli 2022 zu Hause festgenommen. Ende Juli 2023 verurteilte ein Gericht ihn zu 15 Monaten Haft. Wie berichtet wurde, leidet er unter geschwollenen und vereiterten Füßen aufgrund einer Diabeteserkrankung. Ob er in der Haft ärztlich behandelt wurde, ist nicht bekannt.

Pang You mit seiner Frau und seinem Sohn

TEIL II. LANGANHALTENDE SCHÄDEN BEI VERURTEILTEN PRAKTIZIERENDEN UND IHREN FAMILIEN

Die ungerechtfertigten Verurteilungen schadeten nicht nur den betroffenen Praktizierenden in physischer, psychischer und finanzieller Hinsicht. Auch ihre Angehörigen wurden dadurch traumatisiert und sind zu weiteren Opfern der unerbittlichen Verfolgung geworden.

1)    Körperliche Misshandlung in der Haft führt zu gesundheitlichen Problemen

Viele Praktizierende entwickelten aufgrund der körperlichen Misshandlungen und des psychischen Drucks während der Haft schwere Symptome. Selbst als sie in Lebensgefahr schwebten, verweigerten die Verantwortlichen ihre Freilassung. Stattdessen wurden Gefängnisstrafen verhängt und Familienbesuche verboten.

Die 60-jährige Yu Hongying aus der Stadt Xichang in der Provinz Sichuan wurde am 15. Juli 2022 festgenommen, weil sie die örtlichen Polizeidirektoren in einem Schreiben aufforderte, sich nicht an der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden zu beteiligen. Die Polizei verbrachte fünf Monate damit, Yu aufzuspüren. Sie stuften ihren Brief als „Anti-KP“-Propaganda ein, weil darin Falun Dafa erwähnt wurde. Im Januar 2023 bekam sie extrem hohen Blutdruck und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Auch bei ihrer Entlassung litt sie noch unter Bluthochdruck sowie Diabetes Typ II und einem lakunärem Hirninfarkt.

Trotz ihres Zustandes wurde Yu am 1. Juni 2023 der Prozess gemacht. Der Richter lehnte den Antrag ihres Anwalts auf Unterbrechung der Verhandlung ab, obwohl Yu sichtlich krank war. Elf Tage später verurteilte das Gericht die Praktizierende zu dreieinhalb Jahren Gefängnis.

Am 22. Juli 2022 wurde die 73-jährige Han Liping aus der Stadt Chengde in der Provinz Hebei zu Hause verhaftet. Als sich ihr Zustand in der Haftanstalt verschlechterte, erfuhr ihre Familie nichts davon. Das Gericht informierte die Angehörigen auch nicht über den Prozess und die fünfjährige Haftstrafe, die am 19. Januar 2023 verhängt wurde.

Bevor Han am 18. April ins Frauengefängnis der Provinz Hebei eingeliefert wurde, litt sie unter Hustenanfällen und Bluthochdruck. Eines Nachts verlor sie das Bewusstsein und wurde daraufhin eine Woche im Krankenhaus behandelt. Einen Monat nach ihrer Einweisung in das Gefängnis diagnostizierte ein Arzt Lungenkrebs im Endstadium bei ihr. Dennoch hinderten die Behörden ihre Familie daran, sie zu besuchen. Auch Hans Freilassung zur ärztlichen Behandlung wurde ihnen verwehrt.

Im Fall von Zhu Yanhua aus der Stadt Mudanjiang in der Provinz Heilongjiang verhängte der Richter sechs Monate Hausarrest wegen ihres hohen Blutdrucks. Nachdem er sie am 25. April 2023 zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt hatte, ordnete der Richter einen Monat später an, Zhu gegen ihren Willen in ein örtliches Krankenhaus einzuweisen. Als ihr Blutdruck wieder Normalwerte auswies, wurden Justizbeamte damit beauftragt, Zhu ins Gefängnis zu verlegen.

2) Auseinandergerissene Familien

Die Verfolgung von Falun Dafa betrifft nicht nur die Praktizierenden, sondern auch ihre Angehörigen. Manchmal werden sie in die Verfolgung hineingezogen, sodass kleine Kinder der Fürsorge ihrer Eltern entzogen werden. Betagte Eltern, die schwer krank sind, können nicht mehr von ihren erwachsenen Kindern gepflegt werden.

Ende Dezember 2023 verurteilte ein Gericht in der Provinz Shandong den 70-jährigen Qin Songfa zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Zuvor waren seine Frau Xu Xiuzhen und ihre gemeinsame Tochter Qin Shaohua zu der gleichen Strafe verurteilt worden. Die Urteile gehen auf eine Verhaftung der Tochter am 31. Mai 2022 zurück. Ihre Eltern setzten sich für ihre Freilassung ein und schrieben über 400 Beschwerden an verschiedene Regierungsstellen. Daraufhin wurden auch sie am 7. und 8. November 2023 festgenommen. Zunächst wurde Xu zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, danach ihr Mann.

Gao Yu ist eine junge Mutter, die mit ihrem vierjährigen Sohn in Peking lebt. Als sie im Bus mit jemandem über Falun Dafa sprach, wurde sie von einem Mann angezeigt und am 6. Februar 2023 festgenommen. Ihr Mann, der sich nicht selbst um die Pflege seiner Tochter kümmern konnte, zog seine über 60-jährige Mutter hinzu, die jedoch bereits ihren sehbehinderten Mann versorgte. Am 20. Juli 2023 wurde Gao zu einem Jahr Haft verurteilt.

Am 7. Juli 2022 wurde die 69-jährige Liu Aihua aus der Stadt Shaoyang in der Provinz Hunan zum elften Mal wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Zwei Jahre zuvor war sie aus einer dreijährigen Haft entlassen worden. Am 10. März 2023 verurteilte das Gericht der Stadt Liuyang die Rentnerin erneut zu vier Jahren Haft.

Lius Sohn, Steven Wang, ist Solotänzer bei dem New Yorker Künstlerensemble Shen Yun Performing Arts. Als er im Jahr 2017 heiratete, lud er seine Mutter in die USA zur Hochzeit ein. Bevor sie China verlassen konnte, wurde sie damals festgenommen und später zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Inzwischen ist Steven Vater geworden und sehnt den Tag herbei, an dem er seine Mutter wiedersieht.

3)    Betroffene Familienmitglieder

In einigen Fällen wurden Familienangehörige der Praktizierenden verhaftet und verurteilt, weil sie sich für sie eingesetzt hatten. Einige standen so sehr unter Druck, dass sie starben.

Der Mann von Yu Yanhua bemühte sich nach ihrer Festnahme am 30. Juli 2022 intensiv um ihre Freilassung. Der Mann aus der Stadt Anda in der Provinz Heilongjiang wurde Tage später selbst verhaftet und während des Gewahrsams gefoltert. Sein Zustand verschlechterte sich rapide, bis er schließlich unter Hausarrest gestellt und entlassen wurde. Zu Hause ging es mit seiner Gesundheit weiter bergab. Bei ihm wurden zahlreiche Erkrankungen diagnostiziert, darunter Herz-, Nieren- und Blutkrankheiten. Ungeachtet dessen verurteilte ein Gericht ihn zu viereinhalb Jahren Gefängnis. Erneut wurde er inhaftiert. Seine 64-jährige Frau, die zunächst auf Kaution freigelassen worden war, wurde ebenfalls in Haft genommen, um ihre Strafe von fünf Jahren zu verbüßen.

Nach fünf Haftstrafen von insgesamt zehn Jahren im Arbeitslager wurde die Pekinger Praktizierende Lan Dongyue am 14. Dezember 2021 erneut festgenommen. Im Juli 2023 verhängte ein Gericht gegen sie neun Jahre Gefängnis und 15.000 Yuan (etwa 1.900 Euro) Geldstrafe. Trotz ihrer finanziellen Schwierigkeiten beauftragte ihr Mann Wang Lianyi einen Anwalt. Als er am 24. April 2022 den Anwalt aufsuchte, bemerkte er zwei Polizeifahrzeuge, die dort parkten. Aufgrund der enormen psychischen Belastung durch die Verfolgung brach er auf der Straße zusammen. Als er sich wieder beruhigt hatte, ging er mit einem Freund in die Kanzlei. Am nächsten Tag fiel er plötzlich in seinem Vorgarten tot um.

4)    Betroffene Familienunternehmen

Tian Shihong, Gründer der Wandteppichfabrik in der Stadt Weihai in der Provinz Shandong, starb im Alter von 64 Jahren im November 2019 nach jahrelanger Verfolgung. Nach seinem Tod übernahmen seine Frau Li Shuhong und ihre Tochter Tian Tian den Betrieb, seine Frau als Geschäftsführerin und die Tochter als Betriebsleiterin.

Am 20. Juli 2022 fand in der Fabrik eine Razzia statt. Über 200 Polizisten waren im Einsatz, die etliche Schäden verursachten. Außerdem hängten sie in der ganzen Fabrik Transparente auf, durch die Falun Dafa verleumdet wurde. Jeder Angestellte wurde von zwei Polizisten verhört, einige Mitarbeiterinnen weinten vor Angst.

Die Polizei erlaubte es der Tochter, die Fabrik nach ihrer Freilassung weiterzuführen, jedoch blieben die Beamten mindestens sechs Tage vor Ort. In dieser Zeit befragten sie Beschäftigte nach Belieben und störten dabei den Betrieb erheblich. Da der Computer der Buchhalterin Liu Mingming beschlagnahmt wurde, konnten die Arbeiter, die auf dem Fabrikgelände wohnten, nicht bezahlt werden. Statt die Kosten für Mahlzeiten wie gewohnt über die Mitarbeiterkonten abzurechnen, mussten alle Einkäufe in der betriebseigenen Cafeteria vermerkt und später erstattet werden.

Nach einem Jahr Strafverfolgung wurde Tian Lisha, die Schwester von Tian Shihong, die ebenfalls in der Fabrik arbeitete, zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Tian Shihongs Frau (Li) erhielt eine Haftstrafe von zwei Jahren, die Buchhalterin neun Monate. Sechs andere Angestellte wurden am 24. August 2023 vor Gericht gestellt. Ein Urteil ist nicht bekannt.

TEIL III. WEITERE AUSGEWÄHLTE FÄLLE

1) Wiederholte Verfolgung

Durch Folter erblindet - jetzt zu sieben Jahren Haft verurteilt

Die 54-jährige Yang Xiaoming aus der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan litt als Kind an einer Augenerkrankung, ständigem Fieber und rheumatoider Arthritis. Sie hat nur die Grundschule besucht. Nachdem sie im Jahr 1995 mit Falun Dafa begonnen hatte, erlangte sie durch das Lesen der Bücher und die Falun-Dafa-Übungen ihr Augenlicht vollständig zurück. Sie konnte sogar die kleinen Anmerkungen in einem Wörterbuch lesen.

Da sie sich nach Beginn der Verfolgung weigerte, ihren Glauben aufzugeben, wurde sie zu einer Abtreibung gezwungen. Ihr Mann ließ sich aus Angst scheiden. Im Zeitraum 2001 bis 2008 wurde Yang zweimal für insgesamt fünf Jahre in einem Zwangsarbeitslager inhaftiert. Durch die dort erlittenen Schläge wurden ihre Augen verletzt. Im Jahr 2012 erblindete sie vollständig.

Yang Xiaoming

Am 28. Mai 2022 wurde Yang erneut festgenommen. Polizisten gaben sich als Mitarbeiter der Hausverwaltung aus, die prüfen wollten, ob die Rohre dicht seien. Als Yang sich jedoch weigerte, die Tür zu öffnen, drangen die Polizisten gewaltsam ein und legten ihr Handschellen an.

Sie musste sich in einem Krankenhaus untersuchen lassen. Der Arzt zog ihr Shirt und Hose aus, und ließ einen Scanner über ihren Körper gleiten. Die männlichen Polizisten schauten dabei zu, was Yang als demütigend empfand.

Später wurde Yang wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes auf Kaution freigelassen. Die Polizei gab ihren Fall an die Staatsanwaltschaft ab. Am 1. Februar 2023 stand sie vor Gericht. Am 14. März kam ein Richter zu Yang nach Hause, um das Urteil zu verkünden: sieben Jahre Haft und 20.000 Yuan (etwa 2.600 Euro) Geldstrafe.

Durch Folter im Arbeitslager abgemagert - jetzt erneut zu drei Jahren Haft verurteilt

Im Jahr 1991 erwarb Gao Hong seinen Abschluss an der China University of Petroleum mit dem Hauptfach Automatisierungstechnik und erhielt eine Stelle am Petrochemischen Forschungsinstitut in Qilu. Als er die positiven Veränderungen seiner Eltern, die mit dem Praktizieren von Falun Dafa angefangen hatten, erlebte, wandte auch er sich 1997 dieser Meditationslehre zu. Nach seiner Aussage gewann er dadurch Weisheit, die ihm später mehrere Preise für technologische Entwicklungen bei seiner Arbeit einbrachten.

Da er auch angesichts der Verfolgung an seinem Glauben festhielt und mit anderen über die Verfolgung sprach, wurde er wiederholt verhaftet. Nachdem er fast zehn Jahre untergetaucht war und seine Arbeit verloren hatte, geriet er in die Hände der Polizei. Am 26. August 2008 wurden ihm zwei Jahre Zwangsarbeitslager auferlegt.

Im Zwangsarbeitslager Nr.2 der Provinz Shandong wurde Gao verprügelt. Sieben Tage in Folge wurde ihm der Schlaf entzogen. Die Wärter fesselten ihm die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen. Aus Protest gegen die Zwangsarbeit trat er in Hungerstreik. Zur Strafe musste er drei Tage lang stehen und 81 Tage lang von 5:30 bis 23.00 Uhr auf einem kleinen Hocker sitzen. Als ihm am 3. Oktober 2009 Haftverschonung gewährt wurde, war er nur noch Haut und Knochen.

Gao nach seiner Freilassung aus dem Arbeitslager

Am 29. August 2022 verhaftete die Polizei Gao erneut, obwohl er sich allein um seine 85-jährige Mutter kümmerte. Das Bezirksgericht Zichuan verurteilte den 55-Jährigen am 5. Dezember 2022 zu drei Jahren Haft. Seine Mutter, die unter Bluthochdruck und einer ernsthaften Herzerkrankung litt, blieb allein zurück.

Zweite Haftstrafe für einen Praktizierenden, dessen Frau durch die Verfolgung starb

Ma Jiang aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning wurde am 1. August 2023 in das Erste Gefängnis Shenyang überstellt, um eine vierjährige Haftstrafe wegen seines Glaubens an Falun Dafa abzuleisten.

Ma, ein ehemaliger Angestellter der Firma Dawn Aerospace Engine, hatte 1996 auf Anraten seines Schwiegervaters, Wu Yu, mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen. Seine Frau Wu Shuyan, deren Bruder Wu Shuming, seine Tochter Ma Hongyang und sein Schwiegersohn Zhao Wei schlossen sich kurz darauf ebenfalls dem Praktizieren von Falun Dafa an.

In den vergangenen 24 Jahren der Verfolgung wurde die Großfamilie wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt. Wu starb 2013 im Alter von 47 Jahren, nachdem sie im Gefängnis gefoltert worden war. Ihr Vater starb am 19. Mai 2015 nach jahrelanger Verfolgung. Ma wurde 2015 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, fünf Monate, nachdem sein Schwager Wu ebenfalls zu drei Jahren verurteilt worden war. Mas Tochter und Schwiegersohn wurden im Jahr 2022 zu je einem Jahr und vier Monaten verurteilt.

Mas Frau vor der Verfolgung

Mas Frau, die aufgrund der Verfolgung an schwerer Bauchwassersucht leidet

2) Praktizierende aus allen Gesellschaftsschichten verurteilt 

Leitender Ingenieur-Geologe und Vater eines US-Bürgers zu acht Jahren Haft und Geldstrafe verurteilt

Neun Praktizierende und ein Familienmitglied waren am 23. April 2021 in der Stadt Dongying in der Provinz Shandong festgenommen worden. Später wurden sie zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie Briefe an die Öffentlichkeit verschickt hatten, in denen die Verfolgung aufgedeckt wurde. Ihre Haftstrafen reichten von eineinhalb Jahren auf zwei Jahre Bewährung bis zu acht Jahren. Zhou Deyong, einem leitenden Geologieingenieur und Vater eines US-Bürgers, wurde die härteste Strafe auferlegt, außerdem eine Geldstrafe von 100.000 Yuan (etwa 13.000 Euro).

Während eines Briefings zum Thema „Religiöse Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas“, das am 23. Mai 2023 von der Kommission für Internationale Religionsfreiheit des US-Kongresses abgehalten wurde, berichtete Zhous Sohn, Zhou You, von der Tortur seines Vaters.

„Mein Vater ist 62 Jahre alt. Er hat alle Zähne verloren und kann weder Fleisch noch Gemüse essen, noch nicht einmal Reis. Seine Nahrung besteht jeden Tag nur aus Suppe“, berichtete Zhou You. „Bitte helfen Sie meinem Vater und allen Falun-Gong-Praktizierenden, die in China verfolgt werden.“

Briefing des Kongressausschusses zum Thema „Religiöse Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh“ am 23. Mai 2023

Zhou You, ein Software-Ingenieur aus Florida, spricht über die jüngst durch die KPCh am 13. Mai 2023 verhängte achtjährige Haftstrafe seines Vaters

Renommierter Arzt für chinesische Medizin zu 5,5 Jahren Haft verurteilt

Am 23. November 2023 wurde der renommierte Arzt Dr. Li Jianxi zu 5,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (etwa 6.500 Euro) wegen Praktizierens von Falun Dafa verurteilt.

Dr. Li Jianxi

Dr. Li Jianxi lebt in der Stadt Xiamen in der Provinz Fujian. Am 19. Juni 2022 wurde er gegen 8:30 Uhr während einer Razzia zu Hause verhaftet. Auch seine Frau, sein Sohn und Mitarbeiter seiner Praxis wurden kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Ebenso durchsuchten die Beamten seinen weiteren Wohnsitz in seiner Heimatstadt Zhangping, etwa 160 Kilometer von Xiamen entfernt.

Am 10. August 2022 genehmigte die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jimei die Festnahme offiziell. Im Zuge der Ermittlungen beschlagnahmte die Polizei sogar Krankenakten von Dr. Lis Patienten aus den vergangenen acht Jahren und befragte diese, ob Dr. Li ihnen Informationsmaterialien über Falun Dafa ausgehändigt hätte.

Das Bezirksgericht Jimei setzte zunächst einen Gerichtstermin für den 24. November 2023 an. Am Abend des 22. November teilte das Gericht Lis Angehörigen plötzlich mit, dass die virtuelle Anhörung bereits am nächsten Morgen stattfinden solle. Zu einer Anhörung kam es jedoch nicht. Der Vorsitzende Richter, Tu Xuebin, verkündete während des Termins lediglich, dass Dr. Li zu fünfeinhalb Jahren und 50.000 Yuan Geldstrafe verurteilt worden war. Ob es zuvor irgendwelche Anhörungen gab, wie es das Gesetz vorschreibt, ist unbekannt.

Schon als Kind interessierte sich Li für das Universum und die Geheimnisse des Lebens. In Büchern über verschiedene Religionen, Philosophie und alte Magie fand er jedoch keine Antworten. Dann stieß er auf die Lehre von Falun Dafa und den Ansatz, dass der Sinn des Lebens darin besteht, ein guter Mensch zu sein und zu seinem wahren, ursprünglichen Selbst zurückzukehren. Endlich hatte Li gefunden, wonach er so lange gesucht hatte.

Obwohl Li Arzt war, vermochte er die seit seiner Kindheit bestehenden Magen- und Gelenkschmerzen nicht zu heilen. Weder konnte er rohe noch kalte Speisen essen. Auch wenn er Mahlzeiten ausließ oder aufschob, ging es ihm schlecht. Nachdem er jedoch mit Falun Dafa begonnen hatte, verschwanden seine Symptome. Es gelang ihm auch, seine starke Alkoholsucht zu überwinden. Trotz seines vollen Terminkalenders fühlte er sich dank Falun Dafa immer energiegeladen – so etwas hatte er noch nie zuvor erlebt.

In den über 30 Jahren, die er als Arzt für chinesische Medizin arbeitete, hat Dr. Li über 100.000 Patienten behandelt, wobei er sich auf die wirklich schweren Fälle spezialisierte. Einmal behandelt er ein Frühgeborenes mit einem Geburtsgewicht von gerade einmal 750 Gramm, dass unter schweren Lungenproblemen litt. Nach einem Monat Behandlung konnte das Baby selbständig atmen. Dr. Li war zudem ein gern gesehener Gast bei Seminaren und Konferenzen, wo er Vorträge hielt.

Wegen seines Glaubens: Zweite Gefängnisstrafe für Geschäftsmann aus Jiangsu

Hu Yuanqin, ein 69-jähriger Geschäftsmann aus der Stadt Nanjing in der Provinz Jiangsu, wurde etwa Mitte Oktober 2023 zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt. Er wurde am 4. Januar 2023 verhaftet, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Einzelheiten seiner Anklage, seines Prozesses und seiner Verurteilung sind zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung noch nicht klar.

Hu war früher Leiter der Zementfabrik von Nanjing, einem staatlichen Unternehmen. Dort war er schädlichem Staub und Umweltverschmutzung ausgesetzt und erkrankte an Asthma und Schwindel. Seine Symptome verschlimmerten sich mit der Zeit, verschwanden aber kurz nachdem er im Dezember 1996 mit Falun Dafa begonnen hatte. Er hörte auch mit dem Trinken auf. Er erzählte seinen Angestellten von seiner wundersamen Genesung, und einige von ihnen schlossen sich ihm an und begannen ebenfalls Falun Dafa zu praktizieren.

Aufgrund seiner hervorragenden Arbeitsleistung wurde er zum Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer der Nanjing Shuangning Group (der Muttergesellschaft der Zementfabrik Nanjing, der Kunststofffabrik Nanjing und des Industrieparks Nanjing) ernannt. Zu dieser Zeit war die Nanjing Shuangning Group hoch verschuldet (fast zehn Millionen Yuan, darunter mehr als sechs Millionen Yuan an ausstehenden Lohn- und Rentenzahlungen).

Wann immer er eine Tochtergesellschaft inspizierte, wurde er von Arbeitern und anderen Gläubigern umringt, die Geld verlangten. Sie drohten, ihm die Gliedmaßen abzuschneiden, wenn er ihnen das Geld nicht zahlen würde. Einmal zog er sich sogar eine Kopfverletzung zu, als ihn jemand schlug.

Als Falun-Dafa-Praktizierender konnte sich Hu in die Lage der anderen hineinversetzen und ruhig bleiben. Er reorganisierte die Gruppe und schaffte es, alle Schulden zu tilgen.

Nachdem er das sterbende Unternehmen saniert hatte, beschlossen die Behörden, ihn zum stellvertretenden Direktor des Finanzamtes der Stadt Nanjing zu befördern. Zu dieser Zeit begann das kommunistische Regime jedoch mit der Verfolgung von Falun Dafa. Unter Druck beschlossen die hohen Beamten, ihn aus allen Führungspositionen zu entfernen. Ein Beamter setzte sich jedoch für ihn ein und beauftragte ihn mit der Leitung des Industrieparks der Stadt Nanjing. Er verwandelte den Industriepark in eine Immobiliengesellschaft und verteilte Eigentumsanteile an alle Angestellten, nicht aber an sich selbst. Seine Angestellten bewerteten das so, dass nur ein Falun-Dafa-Praktizierender so rechtschaffen und selbstlos sein konnte.

3) Praktizierende jedes Alters verurteilt

87-Jährige erneut zu Gefängnisstrafe verurteilt – drei Jahre im früheren Hausarrest führen zu verlängerter Haftdauer

Am 5. September 2023 wurde die 87-jährige Liao An´an aus der Stadt Baiyin, Provinz Gansu, wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt.

Schon früher war Liao An´an ins Visier der Ermittler geraten, weil sie Falun Dafa praktiziert. Einer Verhaftung vom 18. August 2008 sowie 19. September 2014 folgten jeweils fünf Jahre Haft. Aus gesundheitlichen Gründen wurde ihr jedoch gestattet, die letzten drei Jahre der zweiten Haftstrafe außerhalb des Gefängnisses zu verbüßen.

Das Kreisgericht Baiyin rechnete jedoch jene drei Jahre im Hausarrest zu ihrem letzten Urteil hinzu, sodass ihre Gesamtstrafe nun sechs Jahre und neun Monate beträgt. Liao hat gegen das rechtswidrig ergangene Urteil Berufung eingelegt.

74-jährige fast Blinde nach acht Jahren Gefängnis erneut zu Haftstrafe verurteilt

Die 74-jährige Miao Shuqing aus der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning wurde am 15. Juni 2022 verhaftet, weil sie bei einer Messe Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.

Nachdem sie gegen Kaution freigelassen worden war, tauchte sie unter, um einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen. Einige Monate später kehrte sie nach Hause zurück, wurde jedoch am 11. August 2023 verhaftet, als sie mit ihrer Familie eine Reise in die Stadt Dalian unternahm, einer Metropole rund 370 Kilometer südlich der Stadt Fushun. Sie wurde in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Fushun gebracht.

Das Bezirksgericht Wanghua hielt am 7. November 2023 eine Anhörung in der Haftanstalt ab. Der Staatsanwalt verlas die Anklageschrift. Miao und drei weitere Praktizierende, die sie am 15. Juni 2022 begleitet hatten, um Materialien über Falun Dafa zu verteilen, hätten bei ihrer polizeilichen Vernehmung jeweils ausgesagt, dass sie an einem bestimmten Ort auf der Messe verabredet gewesen wären. Laut Anklageschrift hätten sie auch vereinbart, welche Kleidung sie an diesem Tag tragen würden.

Miao wies diese Behauptung zurück und sagte, dass sie niemals etwas derartiges „gestanden“ habe. Sie argumentierte, dass die sogenannten „Geständnisse“ zweifellos von der Polizei gefälscht worden seien. Ferner schilderte sie, dass sie bereits zweimal inhaftiert und jedes Mal brutal gefoltert worden sei, weil sie Falun Dafa praktiziert. Einmal versetzten ihr die Gefängniswärter Elektroschocks am Auge, sodass sie später auf dem linken Auge erblindete. Ihr rechtes Auge hat nur noch eine Sehschärfte von 20/200. Aufgrund ihrer Sehstörung könne sie die Umrisse einer Person nicht erkennen, geschweige denn irgendwelche Kleidung, die diese trug.

Miaos Tochter verteidigte ihr in der Verfassung verankertes Recht auf Glaubensfreiheit. Sie berichtete, wie sie dank Falun Dafa wieder gesund geworden und zu einem besseren Menschen geworden war. Die Tochter erklärte vor Gericht, dass Ihre Mutter die Informationsmaterialien über Falun Dafa verteile, weil sie den Menschen einfach helfen wolle. Wenn sie Falun Dafa kennenlernten, würden auch sie möglicherweise gesundheitlich davon profitieren. Sie argumentierte auch, dass die Informationsmaterialien niemals als Beweismittel für eine strafrechtliche Verfolgung verwendet werden dürften, denn diese würden weder einer einzelnen Person noch der Gesellschaft in irgendeiner Form schaden.

Mutter und Tochter beantragten Freispruch. Der Richter Gang Jia verurteilte Miao letztlich trotzdem zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 390 Euro).

Vier Frauen verhaftet, als sie zusammen die Falun-Dafa-Lehre lasen – drei verurteilt

Yang Chunrong aus Chongqing litt als Zwanzigjährige von Kopf bis Fuß an allen möglichen Krankheiten. Sie unterzog sich verschiedenen medizinischen Behandlungen, aber keine zeigte Wirkung. Im August 2012 erfuhr sie von der brutalen Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas. Sie erkannte, dass sie von der Propaganda des kommunistischen Regimes getäuscht worden war. So begann sie, die Falun-Dafa-Bücher zu lesen, und fühlte sich von der tiefgründigen Lehre angezogen. Überrascht bemerkte sie, dass sich ihr Gesundheitszustand dann innerhalb kurzer Zeit verbesserte.

Die 38-jährige Yang Chunrong und drei weitere weibliche Praktizierende wurden am 22. April 2021 verhaftet, als sie gemeinsam die Falun-Dafa-Lehre studierten. Am 24. Oktober 2022 fand der Prozess vor dem Bezirksgericht Jiulongpo statt. Der Staatsanwalt führte von der Polizei gefälschte Beweise an, nach denen Yang im Besitz von über 10.000 Stück Falun-Dafa-Materialien gewesen sein soll. Zu den von der Polizei vorgelegten Beweisen gehörten auch Tonaufnahmen ihres Kindes, das man gezwungen hatte, verleumderische Lügen über seine Mutter vorzulesen. Anfang April 2023 wurde Yang zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

20-jähriger Hochschulabsolvent zu 5,5 Jahren Haft verurteilt, nur weil er Falun Dafa praktiziert

Die Familie eines Einwohners der Stadt Nanchang in der Provinz Jiangxi bestätigte kürzlich, dass Wang Fuming im September 2023 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu 5,5 Jahren Haft verurteilt wurde.

Wang, Mitte 20, stammt aus der Stadt Ganzhou in derselben Provinz. Er besuchte eine Hochschule in Nanchang und fand dort vor zwei Jahren nach seinem Abschluss eine Anstellung. Am 3. August 2022 wurde er von Xiong Xiaoping und anderen Beamten der Staatssicherheit des Bezirks Gaoxin in seiner Mietwohnung verhaftet. Die Polizei verdächtigte ihn, Informationsmaterialien über die Verfolgung von Falun Dafa zu verbreiten. Sein Ausweis, sein Mobiltelefon, sein Führerschein und ein Elektrofahrrad wurden beschlagnahmt.

Die Polizei hielt Wang zunächst in einem Hotel fest und brachte ihn dann in einer unbekannten Einrichtung in Strafhaft. Als seine Eltern, die nicht Falun Dafa praktizieren, sich nach dem Stand seines Falles erkundigten, verweigerte die Polizei jegliche Auskunft. Stattdessen drohte sie ihnen, sie dürften Minghui.org nicht über seine Verfolgung informieren, sonst drohe ihm eine härtere Gefängnisstrafe.

Aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen unternahmen Wangs Eltern nichts, um Gerechtigkeit für ihn zu erlangen. Sie konnten es sich auch nicht leisten, einen Anwalt für ihn zu engagieren. Im vergangenen Jahr wurden sie überhaupt nicht über seinen Fall informiert; erst kürzlich erfuhren sie von seiner Haftstrafe. Über die Anklage und die Gerichtsverhandlung sind keine Einzelheiten bekannt.

30-Jährige seit Kindheit traumatisiert wegen illegaler Verhaftungen ihrer Mutter – jetzt selbst verurteilt

Zhang Xiwei, 30, aus Shaanxi wurde am 29. Juni 2023 in das Frauengefängnis der Provinz Shaanxi gebracht, nachdem ihr Einspruch gegen eine viereinhalbjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa abgelehnt worden war.

Zhangs Familie reiste am 25. Juli und am 25. August in die Stadt Xi'an, um sie dort im Gefängnis zu besuchen. Doch beide Male wurde ihnen der Zutritt verweigert. Sie bekamen die Nachricht, dass sie Zhang nicht besuchen dürften, „weil sie sich noch nicht von Falun Gong losgesagt habe“. Die Familie macht sich nun große Sorgen um sie, da sie weiß, welch brutaler Folter Falun-Dafa-Praktizierende in chinesischen Gefängnissen ausgesetzt sind.

Zhang wurde am 21. Juli 2021 zu Hause verhaftet. Als die Polizisten erfuhren, dass Zhangs Familie einen Anwalt für sie engagiert hatte, begaben sich Beamte am 18. August 2021 zur Wohnung ihrer Mutter im Kreis Liquan. Sie befragten die Frau, die den Anwalt beauftragt hatte, und den Fall ihrer Tochter auch bei Minghui.org gemeldet hatte. Sie drohten ihr, sie zu verhaften, wenn sie nicht kooperiere. Sie weigerte sich, Auskunft zu geben, und verurteilte die Polizisten, weil sie mit ihrer Drohung gegen das Gesetz verstießen.

Das Bezirksgericht Yanta verhandelte am 30. Mai 2022 über eine Videoanhörung gegen sie. Wegen unzureichender Beweise gab der Richter den Fall später an den Staatsanwalt zurück, dem es dann gelang, den Richter davon zu überzeugen, das Verfahren gegen Zhang fortzusetzen. Der Richter hielt am 16. August eine zweite Videoanhörung ab, bei der der Staatsanwalt dieselben Beweise als neue Beweise vorlegte.

Der Richter verurteilte Zhang am 22. November 2022 zu viereinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro).

Als die Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 begann, war Zhang erst sechs Jahre alt. Sie beschrieb ihre Verfolgung einmal wie folgt:

„Meine Mutter wurde im Jahr 2000 von Beamten des Polizeireviers Liquan verhaftet. Später wurde sie zu einer 18-monatigen Haftstrafe im Zwangsarbeitslager für Frauen der Stadt Xi'an verurteilt. Während dieser Zeit mussten sich meine Großeltern väterlicherseits, die schon über 70 Jahre alt waren, um mich und meine beiden Geschwister kümmern, während sie gleichzeitig das Ackerland der Familie bearbeiteten. Sie waren nicht nur körperlich erschöpft, sondern machten sich auch ständig Sorgen um meine Mutter, was ihnen großen seelischen Kummer bereitete.

Nachdem meine Mutter 2002 entlassen wurde, bemerkte ich mehrere große Blutergüsse an ihren Beinen. Ich fragte sie, was mit ihr passiert sei. Sie sagte mir nichts. Später erfuhr ich, dass sie in dem Arbeitslager gefoltert worden war. Ich las auch auf Minghui.org über die Folterungen, denen Falun-Gong-Praktizierende in der Haft ausgesetzt sind, zu denen Schläge, Elektroschocks, Zwangsernährung und sogar Organraub gehören.

Als ich eines Tages im Jahr 2007 von der Schule nach Hause kam, versuchten mehrere Personen erneut, meine Mutter zu verhaften. Aus Angst, dass die Polizei uns etwas antun könnte, forderte meine Tante mich und meine Geschwister auf, die Wohnung zu verlassen. Wir drei rannten zu der Obstplantage vor dem Haus. Als wir zurückkamen, war unsere Mutter verschwunden. Das war ein schwerer Schlag für meinen Großvater väterlicherseits, der schon über 80 Jahre alt war. Er verstarb einige Tage nach der Entlassung meiner Mutter.

Als mein 13-jähriger jüngerer Bruder und ich eines Abends im Jahr 2008 allein zu Hause waren, klopfte jemand an die Tür. Ich öffnete die Tür und die Person fragte mich: Wo ist deine Mutter? Ich sagte, ich wisse es nicht. Sie sagten einer Person, sie solle bei uns zu Hause bleiben und uns überwachen. Die anderen fuhren zum Haus meines Onkels, um nach meiner Mutter zu suchen.

Als sie gegen 22 Uhr zurückkamen, lief ich zum Auto. Der Fahrer lachte mich aus und sagte beiläufig: Deine Mutter ist nicht im Auto. Er dachte vielleicht, mein ängstlicher Blick sei lustig, aber er wusste nicht, wie viel Schaden sie unserer Familie jedes Mal zufügten, wenn sie meine Mutter verhafteten, und welches Trauma das bei mir als 15-Jährige auslöste.“

Haftstrafe wegen Veröffentlichung von Artikeln auf Falun-Dafa-Websites im Ausland

Am 21. Januar 2022 kehrte der 45-jährige Gong Yubo von seiner Arbeit außerhalb der Stadt nach Hause zurück, um das chinesische Neujahrsfest mit seiner Familie zu verbringen. Da tauchten plötzlich vier Männer bei ihm auf und verhafteten ihn. Das Nummernschild ihres Wagens war mit einer chirurgischen Maske verdeckt.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Liaozhong erhob am 6. Dezember 2022 Anklage gegen Gong. Der Staatsanwalt beschuldigte ihn, zwischen 2002 und 2022 unter verschiedenen Pseudonymen, darunter „Xiao Lian“, „Shi Fangxing“, „Lan Xin“ und „Yu Bo“, 208 Artikel auf der PureInsight-Website (einer Website, auf der Falun-Dafa-Praktizierende ihre Kultivierungserfahrungen austauschen) und drei Artikel auf der Minghui-Website veröffentlicht zu haben. Er wurde nach Paragraph 300 des chinesischen StGB wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“ angeklagt. Dieser Paragraph wird standardmäßig verwendet, um Falun-Dafa-Praktizierende zu kriminalisieren.

Am 18. Mai 2023 gab das Bezirksgericht Liaozhong bekannt, dass es Gong zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.600 Euro) verurteilt hatte. Da er der einzige Ernährer der Familie ist, hat seine Frau Schwierigkeiten, für ihre jugendliche Tochter und ihren einjährigen Sohn zu sorgen. Außerdem ist ihr bettlägeriger Vater, der bei ihnen lebt, auf ihre Pflege angewiesen.

Frühere Berichte:

Bilanz November 2023: Insgesamt 97 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Oktober 2023: Insgesamt 65 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Reported in September 2023: 104 Falun Gong Practitioners Sentenced for Their Faith

Bilanz August 2023: Insgesamt 66 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Juli 2023: Insgesamt 74 Falun-Dafa-Praktizierende zu Haftstrafen verurteilt

Bilanz 1. Halbjahr 2023: Insgesamt 702 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz im Mai 2023: Insgesamt 133 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz im April 2023: Insgesamt 128 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz im März 2023: Insgesamt 116 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Februar 2023: Insgesamt 110 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Januar 2023: Insgesamt 117 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt