Bilanz 2022: Insgesamt 633 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Im Jahr 2022 wurden insgesamt 633 Fälle registriert, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden. Unter den neu bestätigten Fällen waren 21 (4 Prozent), die im Zeitraum 2013 bis 2020 stattfanden, 166 (26 Prozent) Fälle im Jahr 2021 und 446 (70 Prozent) Fälle im Jahr 2022. 

Aufgrund der strengen Informationszensur in China können solche Fälle nicht immer rechtzeitig gemeldet werden und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.

Die 633 verurteilten Praktizierenden stammen aus 28 Provinzen und Regionen. Shandong meldete mit 107 die höchste Anzahl, gefolgt von Liaoning (83) und Guangdong (59). In vierzehn Regionen lag die Zahl der Fälle im zweistelligen Bereich, in den übrigen elf Regionen im einstelligen Bereich. 

Elf der 43 Pekinger Praktizierenden wurden Wochen vor den Olympischen Winterspielen 2022 zu hohen Strafen verurteilt, weil sie Fotos der Stadt an ausländische Medien geschickt hatten. Eine dieser Praktizierenden, Xu Na, eine bekannte Künstlerin in Peking, deren Mann Yu Zhou Tage nach seiner Verhaftung vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking zu Tode gefoltert wurde, wurde zu acht Jahren Haft verurteilt.

Es gab auch Fälle, wo Praktizierende aus verschiedenen Regionen von Gerichten in der Provinz Henan verurteilt wurden. Sie waren von der Internetpolizei in Henan festgenommen worden, weil sie Informationen über Falun Dafa in sozialen Medien veröffentlicht hatten.

Die Haftstrafen reichen von sechs Monaten bis zu 15 Jahren, wobei der Durchschnitt bei drei Jahren und zwei Monaten liegt. Eine behinderte Frau wurde trotz ihres schlechten Gesundheitszustandes zu 15 Jahren Haft verurteilt. Ein Mann in Shandong wurde zu elf Jahren und einer Geldstrafe von 100.000 Yuan (ca. 13.710 Euro) verurteilt. Der Besitzer einer Privatschule in Guangdong wurde zu sieben Jahren und einer Geldstrafe von 500.000 Yuan (ca. 68.570 Euro) verurteilt, weitere 251 Praktizierendezu Geldstrafen in Höhe von insgesamt 2.749.500 Yuan (ca. 377.000 Euro). 

Bei 320 verurteilten Praktizierenden ist das Alter bekannt. Es reicht von 26 bis 86 Jahren zum Zeitpunkt der Verurteilung, darunter waren 25 Praktizierende im Alter von mindestens 80 Jahren. Bei der Verurteilung einer 84-jährigen Frau zu eineinhalb Jahren Gefängnis änderte der für ihren Fall zuständige Richter ihr Alter auf 75 Jahre [um die Verurteilung zu rechtfertigen] und behauptete: „75 ist 80.“ 

Ein anderes Gericht erhöhte die Haftstrafe eines Praktizierenden von dreieinhalb auf sechs Jahre, nachdem es ihm aufgrund seines Gesundheitszustandes zunächst erlaubt hatte, die Zeit zu Hause zu verbringen. Ein Einwohner von Shandong wurde nach einem 20-minütigen virtuellen Prozess per Telefon in einer Gehirnwäsche-Einrichtung zu dreieinhalb Jahren verurteilt.

Die Verurteilungen forderten das Leben von drei Praktizierenden. Ein 83-jähriger Mann starb aufgrund von psychischen Problemen, nachdem er zu einem Jahr Haft verurteilt worden war. Zwei Frauen im Alter von 47 und 51 Jahren verstarben ebenfalls, nachdem sie in der Haft schwer erkrankt waren. Eine weitere Frau verfiel einige Monate nach ihrer Verlegung in ein Gefängnis, um dort eine fünfjährige Haftstrafe abzusitzen, in ein Koma. Viele andere Praktizierende wurden verurteilt, obwohl sie sich aufgrund früherer Misshandlungen in der Haft in einem bedrohlichen Gesundheitszustand befanden.

Einige der verurteilten Praktizierenden hatten vor der jüngsten Verurteilung bereits über zehn Jahre im Gefängnis verbracht. Ein 38-jähriger Mann in Guangdong wurde mit 16 Jahren von der Schule verwiesen, mit 17 Jahren zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt und saß mit Anfang 20 bereits vier Jahre im Gefängnis, bevor er im Juli 2022 zu weiteren vier Jahren verurteilt wurde.

Viele der verurteilten Praktizierenden sind nicht die einzigen in ihren Familien, die unter der Verfolgung leiden. Einige Praktizierende haben ihre Kinder, Ehepartner oder Eltern verloren, bevor sie selbst verurteilt wurden. Durch ihre Inhaftierung sind einige ihrer Angehörigen ohne Betreuung oder finanzielle Unterstützung. 

Es folgen weitere Einzelheiten zu den Verurteilungen im Jahr 2022. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier heruntergeladen werden.

Todesfälle nach Verurteilung

Haftverschonung abgelehnt – 47-Jährige stirbt im Krankenhaus

Am 8. November 2022 starb eine 47-jährige Falun-Dafa-Praktizierende in Haft. Das Gefängnis hatte eine Haftverschonung trotz ihres kritischen Zustandes abgelehnt.

Liu Hongxia lebte in der Stadt Dalian, Proivnz Liaoning. Sie war am 28. Oktober 2021 festgenommen worden, weil sie Plakate über Falun Dafa aufgehängt hatte. Am 14. Februar 2022 trat sie aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik.

Als Lius Anwalt sie am 28. Februar besuchen wollte, teilte man ihm mit, dass seine Mandantin ins Krankenhaus Xinhua verlegt worden sei – eine Klinik, die mit der Haftanstalt von Dalian und den lokalen Gefängnissen zusammenarbeitet.

Im Krankenhaus wurde Liu ans Bett gefesselt und einer Zwangsernährung unterzogen. Zudem bekam sie unbekannte Medikamente gespritzt. Besuche von ihrem Anwalt und der Familie waren verboten.

Am 13. Juli, sechs Tage nach ihrer Rückkehr in die Haftanstalt, verurteilte Richter Guo Danhua vom Bezirksgericht Ganjingzi die Praktizierende zu vier Jahren Haft. An dem Gerichtstermin durften keine Angehörigen teilnehmen. Ein Terminverlegungsantrag ihres Anwalts wurde abgelehnt. Während der gesamten Anhörung saß Liu zusammengekauert auf ihrem Stuhl. Sie war abgemagert und so schwach, dass sie sich nicht gerade hinsetzen konnte.

Schließlich erlaubten die Behörden dem Anwalt, Liu nach der Verhandlung zu besuchen. Zu dieser Zeit konnte sie sich nicht mehr an ihren Aufenthalt im Krankenhaus erinnern, wusste aber, dass sie zwangsernährt worden war und Spritzen bekommen hatte. Der Anwalt legte Berufung gegen das Urteil ein, die jedoch vom Obersten Gericht zurückgewiesen wurde.

Ende August brachten Beamte Liu erneut ins Krankenhaus Xinhua. Ende Oktober kam sie wegen ihres kritischen Zustandes auf die Intensivstation. Am 25. Oktober beantragte Lius Familie Haftverschonung, um ihr die notwendige ärztliche Behandlung zukommen zu lassen. Das Bezirksgericht Ganjingzi und die Haftanstalt Dalian lehnten den Antrag ab.

Als die Angehörigen Liu endlich am 29. Oktober besuchen durften, war sie extrem schwach. Seit dem 4. November blutete sie immer wieder aus Mund und Nase. In der Annahme, dass Liu nur noch wenige Tage leben würde, bat der Arzt die Familie, ihr Kind ein letztes Mal zu ihr zu bringen. Während der Besuchszeit war die ganze Zeit ein Polizist zugegen. Liu Hongxia starb am Morgen des 8. November.

Frau stirbt während fünfjähriger Haftstrafe (Provinz Sichuan)

Sechs Monate nachdem Qing Liju wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war, ist die ehemals gesunde 51-Jährige am 11. Dezember 2022 verstorben.

Qing aus der Stadt Pengzhou, Provinz Sichuan war am 9. März 2021 verhaftet worden, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Die Festnahme erfolgte zwei Jahre, nachdem Qing aus einer zehnjährigen Haftstrafe wegen ihres Glaubens entlassen worden war.

Auf dem Polizeirevier der Gemeinde Mengyang unterzogen Polizisten die Praktizierende einer Leibesvisitation. Dabei durchschnitten sie mit einem Messer ihre Schuhe, den Hosenbund und den Reißverschluss und schnitten die Knöpfe ihrer Kleidung ab.

Am nächsten Tag wurde Qing in die Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin gebracht, wobei ihr Kopf mit einer schwarzen Kapuze bedeckt war. Später wurde sie in die Haftanstalt der Stadt Chengdu gebracht und dort gefoltert.

Seit Qings Festnahme hatten die Behörden ihrer Familie verboten, sie zu besuchen. Sie durften ihr nur zweimal Kleidung bringen. Später verboten die Behörden der Haftanstalt ihnen auch die Auslieferung der Kleidung und beriefen sich dabei auf die Pandemie.

Am 21. Juni 2022 wurde Qing vom Gericht in Pengzhou zu fünf Jahren Haft im Gefängnis Qionglai verurteilt.

Am 1. Oktober erhielt Qings Familie einen Anruf aus dem Gefängnis, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass Qing sich in einem ernsten Zustand befinde. Die Familie suchte das Gefängnis noch am selben Tag auf und durfte einen Video-Chat mit ihr führen. Als sie jedoch einen Antrag auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung für sie stellten, lehnten die Gefängnisbehörden diesen ab.

Zwei Wochen später, am 14. Oktober, rief ein Beamter des Gefängnisses Qings Familie an und teilte ihnen mit, dass Qing ins Krankenhaus eingeliefert worden sei. Die Familie ging am 16. Oktober zum Gefängnis und führte einen weiteren Video-Chat mit ihr. Zu diesem Zeitpunkt war Qing extrem schwach geworden und ihre Beine waren stark geschwollen. Die Familie forderte erneut eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung für sie, doch die Gefängnisbehörde lehnte dies weiterhin ab.

Wochen später führte Qings Familie einen weiteren Video-Chat mit ihr, und ihr Zustand war noch schlechter. Als die Familie Mitte November ein weiteres Mal um einen Besuch bei ihr bat, lehnte die Gefängnisbehörde dies mit dem Hinweis auf die Pandemieabriegelung ab.

Der letzte Anruf, den Qings Familie aus dem Gefängnis erhielt, war am 11. Dezember 2022. Es wurde ihnen mitgeteilt, dass Qing im Krankenhaus Nr. 3 der Stadt Chengdu wiederbelebt werde. Als sie zum Krankenhaus eilten, war Qing bereits verstorben. Der Arzt sagte ihnen, dass Qing bereits aufgehört habe zu atmen, als sie am Morgen aus dem Krankenhaus Zhengcheng verlegt worden sei.

Vor Qings letzter Verurteilung war sie bereits am 23. Oktober 2009 verhaftet worden. Das Stadtgericht Guanghan verurteilte sie am 13. Oktober 2010 zu zehn Jahren Haft und ließ sie im Dezember 2010 in das Frauengefängnis der Provinz Sichuan bringen.

Einmal entzogen dort die Gefängniswärter Qing sechs Tage lang den Schlaf, weil sie sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören. Sobald sie ihre Augen schloss, schlugen und traten sie auf sie ein. Die Wärter zwangen sie auch, eine Zwangsjacke zu tragen und hängten sie an den Handgelenken am Fensterrahmen auf.

83-jähriger Mann stirbt nach Verurteilung zu einem Jahr Haft

Liu Xihua aus der Stadt Jingmen in der Provinz Hubei wurde Anfang 2021 verhaftet, weil er mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Nachdem er gegen Kaution freigelassen worden war, verschlechterte sich sein Gesundheitszustand weiter.

Ende 2021 fand vor dem Bezirksgericht Dongbao eine Anhörung zu Lius Fall statt. Am 7. April 2022 wurde er zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (ca. 820 Euro) verurteilt. Er legte beim Mittleren Gericht der Stadt Jingmen Berufung ein, aber der Richter entschied, sein ursprüngliches Urteil aufrechtzuerhalten. Aufgrund seines körperlichen Zustandes wurde ihm gestattet, die Strafe zu Hause zu absolvieren.

Die Verfolgung führte dazu, dass Liu unter enormer Angst und Bedrängnis lebte. Er litt unter systemischen Ödemen und hohem Blutdruck. Ihm war oft schwindlig und er war nicht in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Am 8. Oktober 2022 verstarb er zu Hause.

Lange Haftstrafen

Schwerbehinderte Frau wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu 15 Jahren Haft verurteilt

Eine schwerbehinderte Frau aus der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang wurde Ende September 2022 zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Die gegen die 47-jährige Niu Xiaona verhängte 15 Jahre lange Haftstrafe schloss eine bereits 2004 verhängte 14 Jahre lange Haftstrafe ein. Aufgrund ihrer körperlichen Behinderung durfte sie die 14 Jahre Haft außerhalb des Gefängnisses verbüßen. Nach ihrer jüngsten Verurteilung behauptete das Gericht des Eisenbahntransports in Harbin, dass Niu keine offiziellen Unterlagen vorlegen konnte, die belegen, dass sie die 14-jährige Strafe außerhalb des Gefängnisses verbüßt hatte. Deshalb ordnete das Gericht daher eine kombinierte Strafe von 15 Jahren an. Niu wurde außerdem zu einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (ca. 142 Euro) verurteilt. Sie hat bei einem höheren Gericht gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Während ihres Studiums in den 1990er Jahren war Niu an fortschreitender rheumatoider Arthritis erkrankt, derselben Krankheit, an der auch ihr Großvater gestorben war. Von der Krankheit gequält, magerte sie ab und verlor fast alle ihre Haare. Ihre Knie waren extrem geschwollen und um fast 90 Grad gebeugt. Auch ihre Arme waren geschwollen und vor der Brust gekreuzt. Außerdem waren ihre Fingergelenke durch die Schwellungen deformiert. Sie war ans Bett gefesselt und litt unter ständigen, unerträglichen Schmerzen am ganzen Körper.

Nachdem sie begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden ihre Schmerzen und die Schwellungen gingen zurück. Aber da ihr Gelenkperiost, die Membran, die die äußere Oberfläche der Knochen bedeckt und Muskeln und Sehnen befestigt, bereits chronisch verändert war, waren ihre Beine stark deformiert und sie konnte sich nicht mehr vollständig auf die Beine stellen. So war sie weiterhin auf den Rollstuhl angewiesen.

Ihr Zustand verschlimmerte sich nach ihrer letzten Verhaftung. Sie konnte ihr rechtes Fußgelenk nicht mehr bewegen. Da sie nicht laufen konnte, musste sie sich auf ihrem Gesäß fortbewegen. In nur wenigen Tagen war die Haut an ihrem Gesäß abgerieben.

Da sie nicht in der Lage war, die Treppe zur Toilette hinaufzusteigen, musste Niu die Insassen um Hilfe bitten, sie dorthin zu tragen. Und weil sie wegen ihrer steifen Knie nicht in die Hocke gehen konnte, machte sie sich beim Urinieren oft in die Hose. Später kaufte sie sich einen Toilettenstuhl. Um ihn nicht so oft benutzen zu müssen, aß sie sehr wenig. In den drei Monaten, in denen sie inhaftiert war, hatte sie nur viermal Stuhlgang, und jedes Mal dauerte es Stunden, bis sie fertig war.

Als Nius Familie sie Anfang Juni besuchte, erzählte sie ihnen, dass sie ein Engegefühl in der Brust und extreme Schmerzen am ganzen Körper habe, auch im Kopf und in den Augen. Ihre Hände waren deformiert und sie war abgemagert.

Bei Nius Mutter, Tuo Wenxia, 72, wurde inzwischen Endometriumkrebs im Spätstadium diagnostiziert. Die Mutter war 2021 mit ihr zusammen verhaftet worden, aber gegen Kaution freigelassen. Sie ist jetzt so geschwächt, dass sie nicht mehr die Kraft hat zu gehen.

13 Jahre Haft, weil er Falun Dafa praktiziert

Chu Jidong, ein aus Tianjin stammender Mann, wurde im Mai 2022 von einem Gericht in der Stadt Yinguan, Provinz Ningxia, wegen Praktizierens von Falun Dafa zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Chu, ein Angestellter der China Petroleum and Natural Gas Pipeline Administration, hat in den letzten Jahren in der Stadt Qingyang in der Provinz Gansu gearbeitet. Während einer Nachtschicht im März 2021 entdeckte er einen Dieb und wurde schwer verletzt, nachdem der Dieb ihn mit einem Ziegelstein auf den Kopf geschlagen hatte.

Um sich zu erholen, reiste er zurück nach Tianjin, wurde aber von der Flughafenpolizei in der Stadt Yinchuan, Provinz Ningxia, angehalten. Die Flughafenpolizei hatte ein elektronisches Falun-Dafa-Buch in seinem Mobiltelefon gefunden. Die Beamten fanden in der Polizeidatenbank einen Eintrag über seine frühere Strafe im Arbeitslager wegen Ausübung von Falun Dafa und nahmen ihn fest.

Die Polizei in Yinchuan weigerte sich, Chu freizulassen, und unterzog ihn einer Zwangsernährung, als er in der Haftanstalt in Hungerstreik trat.

Da seine Frau nicht arbeitet und der gemeinsame Sohn noch in die Grundschule geht, hat die lange Haftzeit die Familie in tiefe Bedrängnis gebracht.

Erst zehn Jahre ohne Heimat, nun elf Jahre Haft – 57-Jähriger wegen seines Glaubens verurteilt

Zehn Jahre hatte ein Praktizierender seine Heimat gemieden, um der Verfolgung wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu entgehen. Kurz nach seiner Rückkehr wurde er festgenommen und im Geheimen zu elf Jahren Haft verurteilt.

Wu Chengshou lebt in der Stadt Weifang, Provinz Shandong. Der 57-Jährige wurde am 20. April 2021 bei der Arbeit verhaftet. Die Polizei nahm ihm die Schlüssel weg und durchsuchte seine Wohnung. Während der Razzia führten die Polizisten auch seine Frau Wang Xian in Handschellen ab. Beamte filmten die Polizeiaktion und beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, Bargeld in Höhe von 10.700 Yuan (rund 1.500 Euro), einen Computer, einen kaputten Papierschneider sowie den alten Computer des Sohnes.

Die Beamten brachten Wang ins Büro für Staatssicherheit Gaoxin, wo sie im Keller verhört wurde. Sie musste eine Kaution von 11.000 Yuan (rund 1.600 Euro) zu hinterlegen, bevor sie freigelassen wurde.

Die Polizisten zwangen auch den Sohn des Paares, Wu Binjie, fast 1.000 Kilometer von seiner Arbeit in der Inneren Mongolei in die Heimat zu kommen. Obwohl er nicht Falun Dafa praktiziert, erhofften sich die Beamten von ihm weitere Informationen, um das Paar hinter Gitter zu bringen. Als sich der Sohn am 9. Juni auf der Polizeiwache meldete, erhoben die Beamten auch gegen ihn Vorwürfe.

Seit seiner Verhaftung wurde Wu jeglicher Familienbesuch verboten. Später erfuhren die Angehörigen von einem Insider, dass er in schlechter gesundheitlicher Verfassung sei. Aus Sorge beauftragte die Familie einen Anwalt. Die Haftanstalt genehmigte diesem zunächst ein Treffen mit dem Praktizierenden, widerrief den Termin jedoch kurz darauf mit der Begründung, dass das Strafverfahren bereits abgeschlossen sei. Zu dieser Zeit war die Berufungsfrist gegen das Urteil bereits abgelaufen.

Später erfuhren die Angehörigen, dass Wu zu elf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 100.000 Yuan (etwa 14.500 Euro) verurteilt worden war.

Nach acht Jahren Haft zu weiteren neun Jahren verurteilt

Acht Jahre lang war eine Bürgerin Shanghais im Gefängnis eingesperrt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Nun verurteilte sie ein Gericht in der fast 1.000 km entfernten Provinz Henan zu weiterhin neuneinhalb Jahren Haft und 40.000 Yuan (rund 5.720 EUR) Bußgeld, weil sie in der Öffentlichkeit über Falun Dafa sprach.

Die 66-jährige Dai Zhiying wurde am 12. April 2021 in ihrer Wohnung von sieben Polizisten der örtlichen Polizeistation Ganquan verhaftet. Ohne Durchsuchungsbefehl beschlagnahmten die Beamten ihren Laptop und ihr Handy. Am Abend übergaben die Polizisten aus Shanghai sie der Polizei der Stadt Luoyang in der Provinz Henan. Seither ist sie in Luoyang inhaftiert.

Für ihre 88-jährige Mutter, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, ist Dais Verhaftung ein schwerer Schlag. Ganz auf sich allein gestellt hat die alte Dame Schwierigkeiten, sich zu versorgen.

Kurz nach Dais Verurteilung verhängte dasselbe Gericht in Luoyang eine neunjährige Haftstrafe gegen Zhang Xia aus der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei, ebenfalls, weil sie online auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht hatte.

Zhang, 53, selbst eine ehemalige Polizeibeamtin, wurde am 28. Februar 2021 von Beamten aus Luoyang, etwa 500 km von Wuhan entfernt, zu Hause verhaftet. Um Zhang zu belasten, kehrten die Polizisten aus Luoyang nach Wuhan zurück und versuchten, ihre Eltern zu zwingen, ein Video aufzunehmen, um ihre Tochter dazu zu bringen, sich schuldig zu bekennen.

Zhang stand am 21. Juni 2022 vor dem Bezirksgericht Jianxi vor Gericht und wurde wegen „Unterstützung einer Sekte mit einem Kommunikationsnetzwerk“ zu neun Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 4.100 Euro) verurteilt.

Seit 2019 hat die Polizei in Henan landesweit mehrere Praktizierende festgenommen, weil sie online Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa verbreitet haben. Außer den Frauen Zhang und Dai wurden drei weitere Praktizierende, Frau Fu Nijuan aus der Stadt Zhijiang in der Provinz Hubei, Herr Li Fuchun aus Peking und Herr Wu Jiajian aus der Stadt Laixi in der Provinz Shandong, zwischen Oktober und November 2020 von der Polizei in Luoyang verhaftet. Sie warten nun auf ihren Prozess vor dem Bezirksgericht Jianxi, nachdem sie am 25. April 2021 von Staatsanwalt Wu Jiangyang von der Bezirksstaatsanwaltschaft Jianxi angeklagt worden waren.

Gut ausgebildete Bürger verhaftet

Mutter einer kanadischen Staatsbürgerin zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Liu Yan, eine ehemalige Englischprofessorin aus der Provinz Yunnan, die auch Mutter einer in Toronto lebenden Frau ist, wurde kürzlich zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizierte.

Liu Yan (links) mit ihrer Tochter und Ehemann

Liu Yan war die ehemalige Direktorin und außerordentliche Professorin der Fremdsprachenabteilung der Universität für Kunst und Wissenschaften in Yunnan.

Als sie am 29. September 2021 ein Taxi nahm, versuchte der Fahrer mit Nachnamen Luo, ihr unerwünschte Avancen zu machen. Liu wies ihn entschieden zurück und erklärte ihm, dass sie Falun Dafa praktiziere und nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht lebe. Als Vergeltung zeigte Luo sie bei der Polizei an.

Ein Dutzend Beamte, darunter Ding Jianfeng und Guo Hongwei von der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Wuhua, verhafteten Liu am nächsten Tag. Sie war gerade im Umweltschutz-Kunstmuseum tätig, das sie und ihr Mann betrieben. Man sperrte sie ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming, wo sie keinen Besuch von ihrem Anwalt und ihrer Familie empfangen darf.

Das Bezirksgericht Wuhua verurteilte Liu im April 2022 nach einer Anhörung am 25. Februar zu dreieinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 710 Euro). Sie wurde wegen „Untergrabung des Strafvollzugs durch eine Sektenorganisation“ angeklagt. Dies ist die Standardanklage, mit der die Justiz Falun-Dafa-Praktizierende hinter Gitter bringt. Liu ist dabei, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Lius Tochter Liu Mingyuan, die am Sheridan College in Toronto ein Studium für Computeranimation absolviert, hat seit Oktober letzten Jahres Pressekonferenzen abgehalten und Briefe an Regierungsvertreter geschrieben, in denen sie die sofortige Freilassung ihrer Mutter fordert.

18. Februar 2022: Liu Mingyuan fordert die Freilassung ihrer Mutter während einer Pressekonferenz vor dem chinesischen Konsulat in Toronto 

Nach zwei Jahren Haft und Arbeitsplatzverlust wird Elektroingenieur erneut zu vier weiteren Jahren verurteilt

Ein Elektroingenieur in Shanghai ist kürzlich zu vier Jahren Haft verurteilt worden, nur, weil er Falun Dafa praktiziert. Xu Yongqing, 58, wurde im Oktober 2021 am Bahnhof Longquan verhaftet, als er von seinem Heimatort der Stadt Longquan, Provinz Zhejiang zu seinem Wohnsitz in Shanghai zurückreisen wollte.

Am 11. Juli 2022 fand im Untersuchungsgefängnis der Stadt Longquan eine Anhörung gegen ihn vor Gericht statt. Xu wurde verurteilt. Das Gericht befindet sich im Bezirk Liandu der Stadt Lishui, das für Longquan zuständig ist. Sein Anwalt plädierte für ihn auf nicht schuldig. Der Staatsanwalt warf ihm vor, ein Wiederholungstäter zu sein, da er bereits 2018 wegen der Ausübung von Falun Dafa zu zwei Jahren Haft verurteilt worden war.

Richter Ye Lu verurteilte Xu am 2. November 2022 zu vier Jahren Haft und 10.000 Yuan (ca. 1.420 Euro) Geldstrafe. Xu hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Xu Yongqing 

Vor seiner jüngsten Tortur war Xu bereits am 22. August 2016 verhaftet worden, weil er die Behörden aufgefordert hatte, eine Falun Dafa verleumdende Propagandatafel in der Nähe einer U-Bahn-Station zu entfernen. Trotz seiner hartnäckigen Bemühungen, Gerechtigkeit zu erlangen, nahmen die Behörden ihn am 29. November 2017 erneut fest und verurteilten ihn Monate später zu zwei Jahren Haft.

Nach seiner Entlassung am 28. November 2019 verlor Xu seinen Arbeitsplatz und wurde krank infolge der Folterungen, die er im Gefängnis erlitten hatte. Er war gezwungen, viermal umzuziehen, da die Polizei seine Vermieter immer wieder unter Druck setzte, seine Mietverträge zu kündigen.

Ehemaliger Polizeiingenieur zu drei Jahren Haft verurteilt – wegen seines Glaubens

Dong Yiran, 61, ein ehemaliger Polizeiingenieur in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, wurde am 24. Februar 2022 verhaftet, als er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte.

Am 4. August stellte man Don per Videoanhörung vor Gericht. Er wurde von einem gerichtlich bestellten Anwalt vertreten. Der Richter verurteilte ihn am 7. August zu drei Jahren Haft. Im Gefängnis Nr. 2 der Stadt Shenyang verweigerten die Gefängnisbehörden seiner Familie, ihn zu besuchen, ihm Dinge des täglichen Bedarfs zu schicken oder Bargeldeinzahlungen für ihn vorzunehmen.

Seine Schwester Dong Xinhua, die derzeit in Los Angeles lebt, forderte seine Freilassung während einer Kundgebung vor dem dortigen chinesischen Konsulat am 18. Juli 2022.

„Mein ältester Bruder Dong Xinran starb an den Folgen der Folter in der Haft. Meine Schwestern wurden verhaftet und in Gehirnwäsche-Einrichtungen eingesperrt. Meine Mutter lebte in ständiger Angst und unter enormem Dauerdruck aufgrund der Verfolgung meiner Geschwister und starb ebenfalls. Mein anderer Bruder Dong Yiran verbüßte zwei Strafen im Arbeitslager und eine Gefängnisstrafe von insgesamt 7,5 Jahren. Als er entlassen wurde, war der einst starke und gesunde Mann mittleren Alters deutlich gealtert. Er war abgemagert und grauhaarig“, berichtete Dongs Schwester.

Dong Xinhua hält ein Schild mit der Aufschrift „Lasst meinen Bruder Dong Yiran sofort frei“

Arzt für chinesische Medizin zu fünf Jahren Haft verurteilt

Peng Shuming, ein 51 Jahre alter Arzt für chinesische Medizin aus dem Kreis Gaotang, Provinz Shandong, war am 12. April 2021 von lokalen Polizisten und ihren Kollegen aus Taonan, Provinz Jilin in seiner Klinik festgenommen worden. Die Beamten waren über 1.600 Kilometer aus der Stadt Taonan in der Provinz Jilin angereist. Nach der Festnahme brachten sie Peng nach Taonan ins dortige Untersuchungsgefängnis.

Peng Shuming

Später teilten die Beamten mit, dass die Internetpolizei von Taonan Informationen von Falun Dafa gelesen hatte, die Peng auf WeChat gepostet hatte. Um von der Verfolgung zu profitieren, beschlossen sie, Peng zu verhaften.

Pengs Anwalt argumentierte, dass nicht die Polizei Taonan für den Fall zuständig sei, sondern die Behörden an Pengs Wohnsitz. Daher beantragte er die Rückverweisung des Falls nach Gaotang. Die Polizei von Taonan lehnte das ab. Peng durfte auch nicht an der Beerdigung seiner Mutter teilnehmen, die – traumatisiert durch die Verhaftung ihres Sohnes – innerhalb kurzer Zeit verstorben war.

Im Untersuchungsgefängnis Taonan wurde Peng von den Wärtern verprügelt, weil er sich weigerte, die Gefängnisregeln aufzusagen. Infolge der Misshandlungen war Pengs linkes Auge geschwollen, die Nase blutete und er litt drei Wochen unter Rippenschmerzen. Als sein Anwalt die Wärter zur Rede stellte, weil sie ihn geschlagen hatten, entgegneten diese: „Hat er sich nicht bereits erholt?“

Später erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Peng und gab seinen Fall ans Gericht ab. Der Richter forderte den Anwalt auf, eine Genehmigung der Justizbehörden von seinem Wohnort und aus Taonan einzuholen; das sei erforderlich, wenn er Peng vor Gericht verteidigen wolle. Da die Justizbehörden die erforderlichen Papiere verweigerten, musste er das Mandat fallenlassen.

Später teilte das Gericht Pengs Sohn mit, dass er einen lokalen Anwalt beauftragen dürfe. Dann aber erfuhr die Familie, dass das Justizministerium Jilin es ansässigen Anwälten verboten hatte, Falun-Dafa-Praktizierende zu verteidigen. Falls sie es doch versuchen würden, müssten sie etliche Dokumente einholen, nur um ihre Mandanten besuchen zu dürfen. Eine Verteidigung vor Gericht war nahezu unmöglich. Wegen all dieser Hürden war fast kein Anwalt aus Jilin bereit, Falun-Dafa-Praktizierende zu vertreten.

Peng hatte mit Anfang 20 chinesische Medizin studiert. 1996 begann er Falun Dafa zu praktizieren. Etwa zeitgleich eröffnete er seine Klinik. Peng war stets bemüht, seinen Patienten zu helfen, ohne sie finanziell zu belasten. Er verlangte lediglich 15 Yuan (etwa 2 Euro) für Medikamente, die andere Kliniken für mehr als das Dreifache verkauften. Viele seiner Patienten lobten Peng in den höchsten Tönen und empfahlen ihn auch an Verwandte und Freunde weiter.

Drei Männer aus Guangdong zu hohen Haft- und Geldstrafen verurteilt – weil sie Falun Dafa praktizieren

Drei Männer aus der Stadt Huizhou in der Provinz Guangdong wurden am 27. Oktober 2022 verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizieren.

Einer von ihnen, Zhao Tianhua, erhielt eine Haftstrafe von sieben Jahren und eine Geldstrafe von 500.000 Yuan (rund 68.000 Euro). Über Chen Hualiang und Lian Yueguang verhängte das Gericht jeweils vier Jahre Haft und eine Geldstrafe von 20.000 Yuan (rund 2.700 Euro).

Die Polizei brach am 11. Mai 2021 über die Wohnung des Nachbarn in Zhao Tianhuas Privatschule ein. Die Polizei beschuldigte die Praktizierenden zunächst der Beteiligung an „illegalen Geschäften“. Da sie nicht genügend Beweise für diese Anklage finden konnte, änderte sie die Anklage in „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“, die standardmäßige Anklage, mit der die Justiz Falun-Dafa-Praktizierende kriminalisiert, um sie zu verurteilen. Die bei den Praktizierenden beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher wurden dann als Beweismittel gegen sie verwendet.

Während der mehrmonatigen Haft erkrankte Zhao an einem schweren Herzleiden und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Seine Familie beantragte dreimal für ihn Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung (gegen Kaution). Ihre Anträge wurden aber von der Polizei immer wieder abgelehnt, auch nachdem die Wärter des Untersuchungsgefängnisses vorgeschlagen hatten, ihn nicht länger in Gewahrsam zu halten.

Die Männer Zhao, Lian und Peng erschienen am 28. Oktober 2021 vor dem Bezirksgericht Boluo. Ihre Anwälte plädierten für sie auf nicht schuldig. Richter Hu Jinhui erlaubte den Anwälten nicht, auf die Tatsache einzugehen, dass Falun Dafa in China durch kein Gesetz jemals kriminalisiert oder als Sekte eingestuft wurde. Alle drei Praktizierenden wurden am 27. Oktober 2022 verurteilt. Außerdem wurden Cais Computer und Mobiltelefon beschlagnahmt.

Der 51-jährige Zhao hat einen Bachelor-Abschluss in Computer- und Informationsmanagement. Nach seinem Hochschulabschluss arbeitete er als Buchhalter in einer Bank in der Stadt Nanhai in der Provinz Guangdong. Wegen Praktizierens von Falun Dafa wurde er am 13. Februar 2002 zu drei Jahren Zwangsarbeit im Sanshui-Lager verurteilt. Aufgrund anhaltender polizeilicher Schikanen war er gezwungen, nach seiner Entlassung seinen Heimatort zu verlassen und wegzuziehen. Im Juli 2017 eröffnete er eine Privatschule mit dem Namen „Privatschule Quelle der Intelligenz“. Die angebotenen Unterrichtsfächer waren: Chinesisch, Mathematik, Englisch und traditionelle chinesische Kultur.

Der 65-jährige Chen stammt aus der Stadt Guiyang in der Provinz Guizhou. Er unterrichtete zuvor an der Wirtschaftsschule von Guizhou. Im Oktober 2004 wurde er wegen seines Engagements für Falun Dafa zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt und von seinem Arbeitsgeber entlassen.

Lian, 56, war Grundschullehrer. Er wurde am 20. Juli 2007 zu fünf Jahren Haft im Gefängnis von Yangjiang verurteilt und ebenfalls aus seinem Beschäftigungsverhältnis entlassen. Die Polizei überwachte sein tägliches Leben weiterhin und schikanierte ihn auch nach seiner Entlassung ständig.

Verfolgung von älteren Praktizierenden

83-Jährige zur ärztlichen Untersuchung abgeführt, dann heimlich zu zwei Jahren Haft verurteilt

Seit Juni 2021 suchten Mitarbeiter des Bezirksgerichts Jiangyang in der Stadt Luzhou, Provinz Sichuan, wiederholt Zhao Zhaoquan zu Hause auf und brachten sie zu verschiedenen Untersuchungen.

Am Morgen des 10. November holten die Justizbeamten die pensionierte 83-jährige Grundschullehrerin ab. Es hieß, es wäre die letzte Untersuchung, wenn alle Ergebnisse zufriedenstellend sein würden. Da Zhao am morgen noch nichts gegessen hatte, kaufte man ihr Frühstück.

Zwei Krankenhäuser bestätigten, dass Zhao völlig gesund sei. Sie durfte jedoch im Anschluss nicht nach Hause, sondern wurde von den Beamten in die örtliche Haftanstalt überführt, wo sie zwei Jahre absitzen solle.

Zhaos Familie erfuhr später von einem Insider, dass sie in der Haft krank geworden sei. Eine Person, die mit ihrem Fall vertraut ist, sagte der Familie, dass es keine Möglichkeit gebe, sie freizubekommen. Wegen ihres Glaubens an Falun Dafa werde sie als politische Gefangene behandelt. Ein Beamter teilte der Familie direkt mit, dass sie einfach darauf warten müssten, Zhaos Asche abzuholen.

86-Jährige verurteilt, weil sie in ihrer Wohnung mit anderen die Falun-Dafa-Lehre studierte

Die 86-jährige Zhou Shuzhen, ehemalige Mitarbeiterin einer Textilfabrik, wurde am 10. November 2021 verhaftet, als sie mit fünf Praktizierenden in ihrer Wohnung die Lehre von Falun Dafa las. Drei von Zhous Gästen kamen noch am selben Abend wieder frei. Zwei weitere – ein fast 70-jähriges Ehepaar – kamen für sieben Tage in Haft.

Zhou blieb drei Tage in Gewahrsam, bevor sie unter Hausarrest gestellt wurde. Seitdem wurde sie immer wieder von der örtlichen Polizei und Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees schikaniert.

Das Bezirksgericht Da'an verhandelte Zhous Fall am 15. September 2022 und verurteilte sie zu drei Jahren Haft auf fünf Jahre Bewährung und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 700 Euro). Da sie mit ihrer begrenzten Rente den vollen Betrag der Geldstrafe nicht begleichen konnte, übernahm ihr Sohn 3.000 Yuan (etwa 420 Euro).

Drei Jahre Gefängnis für einen 82-Jährigen - wegen seines Glaubens

Der 82-jähriger Wang Zhigeng aus der Stadt Weifang in der Provinz Shandong wurde am 15. August 2022 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu Hause verhaftet.

Die Polizisten brachten den ehemaligen Lehrer zur Polizeiwache Beihailu, wo ihm ein Justizbeamter eine Anklageschrift und den Bescheid über die Überwachung seiner Wohnung übergab. Die Polizei informierte daraufhin seinen Sohn, der ihn nach Hause bringen sollte.

Am Morgen des 26. August (Freitag) kamen neun Personen – darunter Polizisten, der Staatsanwalt und der Richter – zu Wang nach Hause, um dort eine Verhandlung abzuhalten. Er wurde zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 670 Euro) verurteilt. Nach der Urteilsverkündung brachte die Polizei Wang zu einer Untersuchung ins Krankenhaus. Als sie ihn in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Weifang brachten, war es bereits spät am Abend. Die Wärter weigerten sich, Wang aufzunehmen, und verlangten von der Polizei, am Montagmorgen wiederzukommen.

Wangs Tortur geht auf seine frühere Verhaftung am 23. Oktober 2019 zurück. Damals behaupteten Polizisten, sie hätten Wang zwei Wochen zuvor beim Aufhängen von Plakaten über Falun Dafa erwischt. Am 9. Juli 2020 rief das Gericht bei seinem Sohn an. Ihm wurde mitgeteilt, dass sein Vater in einem Monat vor Gericht erscheinen müsse. Ob jemals eine Anhörung stattgefunden hat, bevor Wang zwei Jahre später verurteilt wurde, ist nicht bekannt.

Familienschicksale

Erwerbsunfähiger Vater von zwei Kindern in schwieriger Situation, seit seine Frau inhaftiert ist

Die Familie von Zhang Xiaona bestätigte am 9. Oktober 2022, dass ihre Angehörige wegen ihres Glaubens an Falun Dafa in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht wurde; dort soll sie eine vierjährige Haftstrafe antreten.

Die 48-Jährige aus der Stadt Huludao, Provinz Liaoning wurde am 3. Dezember 2021 verhaftet und später unter Hausarrest gestellt. Am 30. Mai 2022 verurteilte das Bezirksgericht Lianshan die Praktizierende zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.400 Euro). Am 10. Juli brachte man sie erneut in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Huludao.

Zhangs Inhaftierung brachte ihren Mann Chen Jie und ihre beiden Kinder in eine schwierige Lage. Nachdem Chen bei einem Arbeitsunfall im Jahr 2020 von einer Stromleitung getroffen worden war, musste ihm der linke Unterschenkel amputiert werden. Mit seiner rechten Hand kann er nichts mehr halten. Später erblindete er auch noch. Die Familie hat wegen seiner Behandlungskosten bereits hohe Schulden. Nun muss er auch noch die Studiengebühren für die beiden Kinder bezahlen, denn chinesische Studenten haben keinen Zugang zu Studiendarlehen.

Chen hat gegen die Täter, die in Zhangs Fall verwickelt waren, Anzeige erstattet, aber ohne Erfolg. Seit Zhang inhaftiert ist, ist er verzweifelt und fragt sich, wie er seinen Alltag bewältigen soll.

Chen Jie, Screenshot eines Videos, in dem er um Hilfe bittet

Eltern zu Haftstrafen verurteilt - in den USA lebende Tochter bemüht sich um ihre Rettung

Chen Yang und seine Frau Cao Zhimin wurden am 27. Oktober 2020 bei einer Razzia festgenommen, als sie in der Wohnung eines anderen Praktizierenden zusammen Falun-Dafa-Bücher lasen. Am 21. Dezember 2021 fand vor dem Stadtgericht Liuyang ein Prozess gegen sie statt. Minghui.org bestätigte Ende Oktober, dass beide inhaftiert wurden. Das genaue Strafmaß ist nicht bekannt.

Kurz vor der Verhaftung war die 16-jährige Tochter des Paares, Grace Fayuan Chen, nach New York gezogen, um Musik zu studieren. Sie erhält nun keinerlei finanzielle Unterstützung der Familie und muss sich alleine durchschlagen.

Cao und ihre Tochter (Aufnahme um das Jahr 2010)

Der um die 50 Jahre alte Chen ist von Beruf Ingenieur. Er begann 1995 zu praktizieren. Nach seinen Angaben wurden dank Falun Dafa gesundheitlichen Probleme gelindert, insbesondere sein schweres Asthma. Auch seine Denkweise wurde auf eine neue Grundlage gestellt. 1996 lernte Chen Cao auf einem Falun-Dafa-Übungsplatz kennen und sie heirateten. Cao, die in der Personalabteilung eines staatlichen Autokonzerns arbeitete, wurde durch Falun Dafa von einem schweren Augenleiden geheilt.

Seit Beginn der Verfolgung wurden Chen und Cao 1999 zu vier beziehungsweise drei Jahren Haft verurteilt, weil sie sich für das Recht, Falun Dafa zu praktizieren, eingesetzt hatten. Chen wurde im Gefängnis auf grausame Weise gefoltert. Cao verlor ihre Arbeit.

Am 5. Juli 2010 wurde Cao zusammen mit ihrer Tochter erneut verhaftet und in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.

Junge Frau zu sieben Jahren Haft verurteilt - wegen ihres Glaubens

Im Februar 2022 wurde die etwa 30-jährige Sun Yujiao zu sieben Jahren Haft wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt. Ihre Eltern starben während der Verfolgung.

Sun Yujiao

Sun lebt im Kreis Mengyin in der Provinz Shandong. Sie wurde am 10. Juni 2021 zu Hause verhaftet. Acht Tage später wurde ihr Vater, Sun Pinjin, am frühen Abend auf der Arbeit festgenommen. Er starb später in der Untersuchungshaft.

Als Suns Familie seinen Leichnam im Bestattungsinstitut des Landkreises Mengyin sah, stellte sie fest, dass Hirnflüssigkeit austrat und ein Augapfel fehlte. Unterleib und die Hälfte des Kopfes waren eingesunken. Die Polizei weigerte sich, auf Antrag der Familie eine Obduktion anzuordnen. Stattdessen zwangen die Behörden die Hinterbliebenen, den Leichnam am 26. Juni einäschern zu lassen. Die wahre Todesursache bleibt somit ein Rätsel.

Sun starb sechs Jahre nach dem Tod seiner Frau Yu Zaihua, die am 19. August 2015 an den Folgen der Verfolgung starb. Sie wurde 47 Jahre alt.

Eltern und Tante verurteilt - Familie in großer Not

Drei Mitglieder einer Großfamilie in der Stadt Guangzhou, Provinz Guangdong, wurden am 9. August 2022 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt. Zeng Xingyang, 49, wurde zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.420 Euro) verurteilt; seine Frau, Deng Fang, 45, zu dreieinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (etwa 852 Euro). Seine jüngere Schwester, Zeng Yueling, 43, wurde zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan verurteilt.

Die Verurteilung des Paares hat ihre Familie erschüttert. Ihr kleiner Sohn ist erst fünf Jahre alt und geht in den Kindergarten, während der ältere die Hochschule besucht. Als das Paar im April 2021 verhaftet wurde, war der ältere Sohn noch in der Oberstufe und bereitete sich auf die Hochschul-Aufnahmeprüfung vor. Er schaffte es, den Stress der Verhaftung seiner Eltern zu überwinden, bei der Prüfung gut abzuschneiden und an seiner Wunsch-Hochschule zugelassen zu werden.

Die Jungen werden seit der Verhaftung ihrer Eltern von ihren über 70 Jahre alten Großeltern väterlicherseits betreut. Das betagte Ehepaar erhält keine Rente und hat enorme Schwierigkeiten, sich und die beiden Enkel zu versorgen. Vor dem Herbstsemester hatten sie Schwierigkeiten das Geld für die Studiengebühren für ihren Enkel aufzutreiben, da die meisten chinesischen Studenten keinen Zugang zu Studiendarlehen haben.

Die Tochter des älteren Paares, die 43-jährige Zeng, ist seit ein paar Jahren Witwe. Damals war ihr Sohn erst neun Jahre alt. Ihre Schwiegereltern haben kein Einkommen und sind ebenfalls in einer misslichen Lage, weil sie sich um Zengs Sohn kümmern müssen.

Trotz schlechten Gesundheitszustandes verurteilt

„Nur noch Haut und Knochen“

Im September 2022 wurde die Falun-Dafa-Praktizierende Zhang Xiulan, die ihren Mann im Rahmen der Verfolgung verloren hatte, zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Aufgrund der Haftbedingungen und der erlittenen Folter ist sie stark abgemagert. Ungeachtet ihres Zustandes wurde sie von den Wärtern weiter verprügelt und zur Aufgabe ihres Glaubens gedrängt. Ihre Familie fordert Haftverschonung zur medizinischen Versorgung.

Zhang lebt in der Stadt Jiaozhou, Provinz Shandong. Seit 1996 praktizierte sie gemeinsam mit ihrem Mann Liu Fuxi Falun Dafa. Dadurch verschwanden bei diesem nicht nur Migräne und Magenbeschwerden, sondern er konnte auch seine starke Nikotin- und Alkoholabhängigkeit überwinden. Zhang hingegen wurde von Arthritis und gynäkologischen Beschwerden geheilt.

Mit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 änderte sich alles. Plötzlich sah sich das Paar gezwungen, unterzutauchen. Fünf Jahre lebten sie fern ihrer Heimat und versteckten sich vor der Polizei.

Später wurde Liu invalide und bettlägerig. Nachdem Zhang einmal Informationen über Falun Dafa verteilt hatte, brachen Polizisten am 28. August 2016 um 1:00 Uhr nachts in die Wohnung des Paares ein. Die Polizei stellte die ganze Wohnung auf den Kopf und beschlagnahmte viele persönliche Habseligkeiten des Paares. Der ständige Druck forderte schließlich seinen Tribut. Liu starb knapp drei Wochen später im Alter von 59 Jahren.

Nach Lius Beerdigung tauchte Zhang erneut unter, um eine weitere Verfolgung zu vermeiden. Sobald sie Polizeisirenen hörte, war sie vor Angst wie gelähmt. Auch ihr machte die Verfolgung körperlich zu schaffen. Sie nahm stark ab und bekam einen Buckel.

Als sie nicht mehr allein leben konnte, zog sie zu ihrer Tochter, die sie versorgen wollte. Aber auch dort kam Zhang nicht zur Ruhe. Am 16. Dezember 2021 klopfte es. Vor der Tür standen Polizisten, die sich als Mitarbeiter der Hausverwaltung ausgaben. Vier Beamte stürmten herein und nahmen Zhang mit. Ihre damals anwesende Mutter war wie gelähmt, am nächsten Tag war sie tot.

Am 23. August 2022 verurteilte das Bezirksgericht Huangdao die Praktizierende zu acht Jahren Haft. Ihre Familie durfte an dem Prozess nicht teilnehmen.

Einem Insider zufolge ist Zhang extrem geschwächt und besteht nur „aus Haut und Knochen“. Ungeachtet ihres Zustandes wird sie von den Wärtern geschlagen und beschimpft, damit sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgibt.

70-Jährige zu 3,5 Jahren Haft verurteilt - sie kämpft in der Haft mit schlechtem Gesundheitszustand

Huang Jingru, eine 70-jährige Frau aus der Stadt Changchun in der Provinz Jilin, wurde im Juni 2022 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Die ausgezehrte Frau hat mit einem schlechten Gesundheitszustand zu kämpfen, insbesondere seitdem sie letztes Jahr ihr Gebiss verloren hat.

Huang wurde 2021 verhaftet, weil sie gegen die Aussetzung ihrer Rente im Rahmen einer früheren Verhaftung Einspruch erhoben und die Beamten aufgefordert hatte, sich nicht mehr an der Verfolgung zu beteiligen. Im Juli 2021 und im Februar 2022 trat sie zweimal in Hungerstreik, jeweils drei Wochen lang. Die Wärter wiesen die Häftlinge an, bei ihr täglich eine Zwangsernährung durchzuführen, ihr aber kein Wasser zu geben.

Infolge der Hungerstreiks blieb Huang sehr schwach. Ihr Gewicht sank von 50 kg auf 30 kg. Beim Gehen verlor sie das Gleichgewicht. Ihr zitterten ständig die Hände und der Mund bebte. Als sie im Oktober 2021 versehentlich ihre Zahnprothese wegwarf, wurde alles noch schlimmer.

Das Bezirksgericht Chaoyang verhängte im Juni 2022 eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren gegen Huang. Im selben Monat wurde sie vom Untersuchungsgefängnis 4 der Stadt Changchun in das Untersuchungsgefängnis Weizigou verlegt und in der Abteilung für ältere und kranke Gefangene untergebracht.

Huang arbeitete früher in einem Goldminenunternehmen. Sie litt an einem angeborenen Herzfehler, einer Gefäßverengung und einer Lendenmuskelzerrung. Als sie erst 40 Jahre alt war, fiel sie oft in Ohnmacht. Sie hatte Mühe, die Treppe zu ihrer Wohnung im fünften Stock hinaufzusteigen. Kurz nachdem sie 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, stellte sie erfreut fest, dass ihre Krankheiten verschwanden und sie voller Energie war.

Von 80 auf 40 Kilo abgemagert: Einst gesunde 70-Jährige vegetiert in der Haft vor sich hin

Eine gesunde über 70-Jährige entwickelte nach drei Monate Haft ernsthafte Beschwerden. Trotz ihres Zustandes wurde sie zu fünf Jahren Haft verurteilt und in das örtliche Gefängnis verlegt. Innerhalb eines Jahres siechte die Praktizierende dahin und erhielt schließlich Haftverschonung.

Nie Junhua lebt in der Stadt Zhengzhou, Provinz Henan. Sie war am 27. Juni 2021 verhaftet und zwei Tage lang verhört worden. Im Anschluss brachten Beamte sie in die lokale Haftanstalt Nr. 3, wo sie wegen ihres Glaubens brutal gefoltert wurde. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide.

Am 24. September 2021 wurde Nie in ihrer Zelle ohnmächtig. Zwei Tage später teilte die Haftanstalt ihrer Familie mit, dass sie unter Bluthochdruck, Diabetes und Gebärmuttermyomen leide und einen Schlaganfall erlitten habe. Die Familie war entsetzt und fragte die Wärter, was man Nie in den drei letzten Monaten angetan habe, dass es ihr jetzt so schlecht gehe. Vor ihrer Verhaftung sei sie dynamisch und kerngesund gewesen.

Im Dezember 2021 verurteilte das Bezirksgericht Zhongyuan die Praktizierende zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (rund 2.700 Euro) – ungeachtet der Tatsache, dass Nie arbeitsunfähig war und sich nicht allein versorgen konnte.

Im Januar 2022 brachten Polizisten Nie in ein Krankenhaus, wo sie operiert wurde. Die Familie erfuhr erst am 14. Februar davon. Als die Angehörigen ins Krankenhaus eilten, fanden sie eine vor sich hinsiechende abgemagerte Kranke, die innerhalb der sechsmonatigen Haft die Hälfte ihres Gewichts verloren hatte (statt fast 80 kg nur noch 40 kg).

Kurz danach ordnete der Richter an, dass die Polizei Nie für den Rest ihrer Haftzeit ins Frauengefängnis Xinxiang bringen sollte.

Innerhalb weniger Monate ging es ihr zunehmend schlechter. Im November 2022 genehmigte das Gefängnis Haftverschonung und sie kam frei. Die Familie ließ sie in zwei Krankenhäusern behandeln, ohne dass sich ihr Zustand gebessert hat. Nun kümmert sich ihr Mann um sie.

Nie war bereits 2008 verhaftet worden, weil sie Falun Dafa praktiziert. Das Gericht verhängte damals zwei Jahre Haft gegen sie. Am 10. Dezember 2009 wurde sie freigelassen.

Verstoß gegen Rechtsverfahren

Richter ändert das Alter einer 84-jährigen Falun-Dafa-Praktizierenden auf 75, bevor er sie verurteilt

Ein Kreisgericht in der Provinz Sichuan verurteilte im Februar 2022 eine Falun-Dafa-Praktizierende zu eineinhalb Jahren Gefängnis, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Der Vorsitzende Richter änderte im Urteilsspruch ihr Alter von 84 auf 75 Jahre.

Die Verurteilung von Cai Zefang aus dem Kreis Yingshan in der Provinz Sichuan folgte auf ihre Verhaftung am 29. Januar 2021. Sie war verhaftet worden, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Auf dem Polizeirevier verhörten sie Cai mehrere Stunden lang und ließen sie gegen 20:00 Uhr wieder frei.

Cai erhielt am 8. November 2021 von der Staatsanwaltschaft eine Nachricht, dass gegen sie Anklage erhoben worden sei. Cai erschien am 3. Januar 2022 vor Gericht, angeklagt wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“. Die Verfolgung, der sie zuvor ausgesetzt gewesen war, wurde als Beweis für die Anklage angeführt

Der Richter lud Cai am 9. Februar 2022 vor, um das Urteil von 1,5 Jahren Gefängnis zu verkünden. Außerdem wurde ihr eine Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 420 Euro) auferlegt. Als Cai den Richter fragte, warum ihr Alter von 84 auf 75 Jahre geändert worden sei, antwortete er, 75 sei 80.

Strafmaß im zweiten Prozess um 2,5 Jahre heraufgesetzt

Ein Bürger der Stadt Hengshui in der Provinz Hebei wurde Mitte April 2022 zu 3,5 Jahren Haft verurteilt, weil er mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes durfte er die Strafe zwar zu Hause absitzen, aber das Gericht erhöhte seine Strafe in einem weiteren Prozess auf sechs Jahre.

Zhao Changyu, 64, wurde verhaftet, nachdem er angezeigt worden war, weil er mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Es ist unklar, in welchem Jahr und an welchem Tag die Verhaftung stattfand. Obwohl die Polizei ihn einige Tage später gegen Kaution freiließ, kam sie mehrmals zurück und schikanierte ihn. Das psychische Trauma forderte seinen gesundheitlichen Tribut und Zhao konnte nicht mehr gehen. Auch als er im Krankenhaus behandelt wurde, suchte die Polizei ihn immer wieder auf, um ihn zu belästigen.

Das Bezirksgericht Jizhou führte Mitte April 2022 einen virtuellen Prozess gegen Zhao durch und verurteilte ihn zu 3,5 Jahren Haft. Da er nicht gehen konnte, erlaubte ihm der Richter, die Strafe zu Hause abzusitzen.

Zwei Monate später begab sich der Richter jedoch zu Zhao nach Hause und führte eine weitere Verhandlung gegen ihn durch. Es bleibt zu untersuchen, warum ein neues Verfahren stattfand, wenn das vorherige doch nie für ungültig erklärt wurde. Der Richter verurteilte ihn erneut und erhöhte seine Strafe auf sechs Jahre.

Der Richter wies außerdem die Polizei an, ihn in Gewahrsam zu nehmen, sobald das Ergebnis der ärztlichen Untersuchung positiv ausfiele. Zhao wurde bald darauf verhaftet. Dabei täuschten die Polizisten ihn und sagten, sie würden ihn für einen COVID-19-Test in ein Krankenhaus bringen.

Gefängnisstrafe für Busfahrerin um ein Jahr verlängert – sie hatte sich geweigert, Falun Dafa abzuschwören

Gerade als ihre vier Jahre lange Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa abgelaufen war, wurde die Haft einer Frau von den Behörden willkürlich um ein weiteres Jahr verlängert.

Xu Li, eine Busfahrerin in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, wurde im Oktober 2018 von einem Dorfsekretär angezeigt, weil sie ein öffentliches Transparent entfernt hatte, das Falun Dafa verleumdete. Die Polizei fand das Nummernschild ihres Autos durch Überwachungskameras und ermittelte ihre Adresse. Sie wurde am Abend des 28. Oktober zu Hause festgenommen und in das Untersuchungsgefängnis in Yaojia gebracht. Das Bezirksgericht Gaoxinyuan verurteilte sie Ende Juni 2019 zu vier Jahren Haft.

Xu wurde am 22. Oktober 2019 in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht. Sie weigerte sich während ihrer gesamten Haftzeit, Falun Dafa abzuschwören. Deshalb ordneten das Komitee für Politik und Recht in Dalian und das Büro 610 beim örtlichen Gericht an, ihre Haftstrafe um ein Jahr zu verlängern. Diese zwei Behörden sind mit der Durchführung der Verfolgung beauftragt. Xu soll nun am 27. Oktober 2023 entlassen werden.

Xu war bereits am 22. Juli 2013 verhaftet worden, nachdem jemand sie wegen der Verteilung von DVDs mit Informationen über Falun Dafa angezeigt hatte. Sie wurde am 28. Dezember desselben Jahres vom Bezirksgericht Ganjingzi zu vier Jahren Haft verurteilt. Während ihrer Haft im Frauengefängnis von Liaoning wurde sie gefesselt, mit Elektrostäben geschockt, geschlagen, gezwungen, lange zu stehen, und ihr wurde der Schlaf entzogen.

An einem Tag im November 2014 zogen ihr die Wärter die Kleidung aus, fesselten sie an einen Stuhl und klebten ihr den Mund zu. Während ein Beamter sie mit einem Elektrostab an empfindlichen Stellen schockte, schlug ein anderer ihr ins Gesicht und ein dritter schrieb diffamierende Worte gegen Falun Dafa auf ihr Gesicht, ihren Körper, ihre Socken und ihre Schuhe.

Nach 20-minütiger virtueller Telefonverhandlung zu jahrelanger Haft verurteilt

Zhu Tianfu wurde am 6. Dezember 2022 in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gesperrt, weil er sich weigerte, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Drei Wochen später führte ein örtliches Gericht eine virtuelle Anhörung seines Falles per Telefon durch. Innerhalb von 20 Minuten verurteilte man ihn zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (rund 700 EUR). Aufgrund eines lokalen Ausbruchs von COVID-Fällen ließ man ihn noch am selben Tag frei.

Zhu, 69, aus der Stadt Weifang, Provinz Shandong, wurde im Haus seiner Schwester festgenommen und in die Gehirnwäsche-Einrichtung des Bezirks Fangzi gebracht.

Zwei Tage später suchte der Beamte Liu Guangyong Zhu abends in der Gehirnwäsche-Einrichtung auf. Er beschimpfte ihn, seine Eltern und den Begründer von Falun Dafa, während er ihn auf einem Metallstuhl festhielt. Liu drohte auch damit, Zhu zu erschießen, falls er es wagen sollte, die Gehirnwäsche-Einrichtung zu verlassen.

Die Polizei reichte Zhus Fall am 9. Dezember bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Fangzi ein. Am 23. Dezember teilte Jiang Xiaohui, der Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung, Zhu plötzlich mit, dass er an diesem Tag vor Gericht gestellt werden sollte. Jiang eröffnete eine virtuelle Sitzung auf seinem Telefon und verband Zhu mit dem Bezirksgericht Fangzi. Ein Richter verkündete nach einer 20-minütigen Verhandlung, dass Zhu zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Jiang verleitete Zhu dazu, das Urteil zu unterschreiben, und gab ihm keinen Ausdruck des Urteils. Kurz darauf durfte er nach Hause gehen.

Zhu hatte früher unter schwerem Rheuma und Rückenschmerzen gelitten. Als er gerade 40 Jahre alt war, war er nicht mehr in der Lage, schwere Arbeit zu verrichten. Er versuchte es mit Kräutermitteln, Akupunktur und verschiedenen Qigong-Schulen, aber ohne Erfolg. Einen Monat, nachdem er 1995 angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurde er gesund. Seine Laune besserte sich und er wurde ein besserer Mensch. Beeindruckt davon begann auch seine Frau Zhang Ximei mit dem Praktizieren und wurde wieder gesund.

Weil Zhu sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, wurde er 2002 verhaftet und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Seine Frau war gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um sich vor der Polizei zu verstecken. Ihre beiden Kinder im Teenageralter blieben unbeaufsichtigt. Der Sohn verließ das Haus und ging im Alter von 18 Jahren zur Arbeit. Die 15-jährige Tochter zog mehrere Jahre lang häufig um.

Kurz nach Zhus Entlassung im Jahr 2007 wurde seine Frau verhaftet und in das Zwangsarbeitslager Wangcun gebracht. Als sie anderthalb Jahre später entlassen wurde, befand sie sich aufgrund der unerbittlichen Folter im Delirium.

Mittelschullehrerin rechtswidrig wegen ihres Glaubens verurteilt

Eine ehemalige Mittelschullehrerin in der Stadt Dongying, Provinz Shandong wurde im Juni 2022 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert – trotz der Bemühungen ihres Mannes, sie vor dem Gefängnis zu bewahren.

Meng Yu, Lehrerin an der Mittelschule Shengli 1, wurde am 23. April 2021 an ihrem Arbeitsplatz verhaftet. Am selben Tag wurden mindestens zwanzig weitere Praktizierende verhaftet und ihre Wohnungen durchsucht. Die Polizei hatte die täglichen Aktivitäten der Praktizierenden monatelang überwacht und verfolgt, bevor sie die Gruppe verhaftete.

Zhou Gong, Mengs Ehemann ist von Beruf leitender Entwicklungsingenieur. Er arbeitete an diesem Morgen von zu Hause aus, als eine Gruppe von Beamten in Zivil mit seiner Frau in die Wohnung kam. Die Dienstnummern auf ihrer Kleidung waren alle mit schwarzen Klammern verdeckt. Nach einem kurzen Moment brachten mehrere Personen Meng nach draußen und die übrigen Beamten begannen, die Wohnung zu durchsuchen.

Der Sohn des Paares, der gerade von einem Auslandsstudium zurückgekehrt war, schlief noch, als die Polizei eintraf. Er erschrak, als die Polizisten ihm die Bettdecke wegzogen. Traumatisiert erbrach er später nach dem Essen.

Die Durchsuchung dauerte fünf Stunden. Viele persönliche Gegenstände des Ehepaares, darunter Zhous Arbeitscomputer, sein Mobiltelefon und zwei tragbare Laufwerke mit wichtigen Daten aus seiner Arbeit, wurden beschlagnahmt. Der verängstigte Zhou wurde zur Polizeiwache gebracht und von 14:20 bis 20:30 Uhr verhört. Kein einziger Beamter legte ihm bei der Razzia und dem Verhör ein rechtliches Dokument vor. Es wurde ihm auch keine Liste über die beschlagnahmten Gegenstände ausgehändigt. Zhou konnte sich später nicht mehr daran erinnern, wie er unter dem enormen Druck die Fragen der Beamten beantwortete. Am Ende musste er die Aussage unterschreiben.

Nach seiner Entlassung ging er mehrmals wieder zur Polizeiwache: Er erkundigte sich immer wieder nach seiner Frau und verlangte eine Kopie ihrer Haftbescheinigung, jedoch ohne Erfolg. Die meiste Zeit weigerte sich die Polizei, seine Anrufe zu beantworten, oder hielt ihn am Eingang der Wache auf. Das Gleiche geschah, als er sich an die Staatsanwaltschaft wandte.

Ohne den Beweis, dass Meng durch das Praktizieren von Falun Dafa gegen das Gesetz verstoßen hatte, genehmigte Staatsanwalt Ren Yaohai ihre Verhaftung und klagte sie wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“ an. Die eidesstattliche Erklärung, die Zhou nach dem sechsstündigen Verhör unterschreiben musste, wurde ebenfalls als Beweismittel der Anklage gegen seine Frau aufgenommen.

Das Bezirksgericht Dongying verhandelte zweimal gegen Meng, am 10. März und im Mai 2022. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig, aber der Vorsitzende Richter Yan Xiaohui unterbrach Meng, als sie ihre eigene Verteidigungsrede verlesen wollte.

Zhou wurde von der Teilnahme an den Verhandlungen ausgeschlossen, weil der Richter behauptete, er sei ein Zeuge, da die Staatsanwaltschaft seine Aussage verwendet habe.

Als weiteres Beweismaterial führte Staatsanwalt Ren Informationsmaterialien über Falun Dafa und Speicherkarten an, die in ihrer Wohnung beschlagnahmt worden waren. Keines der Materialien wurde vor Gericht gezeigt. Allein aufgrund der Anzahl der Exemplare der Materialien verurteilte der Richter Meng am 23. Juni zu dreieinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 4.050 Euro).

Zhou ist sehr besorgt über die Situation seiner Frau, da er gehört hat, dass sie zweimal von Insassen der Haftanstalt Binhai verprügelt wurde. Zwei ihrer Brillen zerbrachen dabei. Außerdem musste sie einen Monat lang jeden Tag Hand- und Fußfesseln tragen.

Gericht zieht eigenhändig Geldstrafe von Bankkonten ein und setzt Praktizierenden auf schwarze Liste des Sozialkreditsystems

Wang Meiqings Familie entdeckte kürzlich, dass das Lokalgericht ohne ihr Wissen Geld von drei ihrer Bankkonten abgehoben hatte, um Wangs Geldstrafe von 6.000 Yuan (ca. 860 Euro) wegen Praktizierens von Falun Dafa einzuziehen. Außerdem wurde er auf die schwarze Liste des Sozialkreditsystems gesetzt. Demzufolge darf er nicht mehr verreisen und noch nicht einmal sein Haus renovieren.

Wang aus der Stadt Jingzhou in der Provinz Hubei wurde am 15. April 2021 verhaftet, weil er in der nahegelegenen Stadt Dangyang mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Am 12. Oktober 2021 wurde er vom Gericht der Stadt Dangyang zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan verurteilt. Mitte Mai 2022 kam er in das Gefängnis Fanjiatai.

Ohne das Wissen seiner Familie hob das Stadtgericht Dangyang 2.321 Yuan (ca. 330 Euro) von einem ihrer Bankkonten ab, nahm das Guthaben von 157 Yuan (ca. 22 Euro) von einem zweiten Konto und hob das gesamte Guthaben von 2.390 Yuan (ca. 342 Euro) von einem dritten Konto ab. Ohne eine Erklärung abzugeben, fror das Gericht auch das dritte Konto ein, das Wang für den Kauf von Waren des täglichen Bedarfs im Untersuchungsgefängnis nutzte. Nun ordnet das Gericht an, dass Wangs Familie den verbleibenden Restbetrag von 1.132 Yuan (ca. 162 Euro) für die Geldstrafe zu zahlen hat.

Am 3. Juni erhielt Wangs Familie eine Eilzustellung des Gerichts, in der mitgeteilt wurde, dass das Gericht Wang als „nicht vertrauenswürdige Person“ eingestuft und ihn auf eine schwarze Liste gesetzt hat. Das bedeutet, dass er nicht mehr verreisen, kein Schiff oder Flugzeug nutzen darf, sein Haus nicht renovieren darf und seine Kinder nicht mehr auf Privatschulen gehen dürfen.

Zwei Jahrzehnte Verfolgung

Verfolgt seit seinem 16. Lebensjahr – nun droht Praktizierendem erneut eine Anklage

Seit seinem 16. Lebensjahr wird der Falun-Dafa-Praktizierende Tong Xuesheng aus der Stadt Guangzhou (Provinz Guangdong) vom chinesischen kommunistischen Regime wegen seines Glaubens verfolgt. Er wurde mit 16 Jahren von der Schule verwiesen, mit 17 zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt und musste mit 20 Jahren für vier Jahre ins Gefängnis. Nach seiner jüngsten Verhaftung im Jahr 2020 wurde er erneut verurteilt.

Am 3. Juli 2020 wurden der 38-Jährige und drei weitere Praktizierende von der Polizei festgenommen. Bei ihnen handelt es sich um Sun Xiuli (w), Zhang Yongmei (w) und Mai Kanglin (m).

Zweimal hat die Staatsanwaltschaft des Bezirks Haizhu den Fall des Praktizierenden wegen mangelnder Beweise abgelehnt. Am 8. Februar 2021 reichte die Polizei Tianhe den Fall zum dritten Mal bei der Staatsanwaltschaft ein. Später klagte der Staatsanwalt die Praktizierenden an.

Am 2. November 2021 fand vor dem Bezirksgericht Haizhu eine Anhörung zu den vier Fällen statt. Der Richter verkündete die Urteile im Juli 2022. Tong wurde zu vier Jahren Haft verurteilt, während die Strafen für die anderen drei Praktizierenden zwischen zwei und vier Jahren lagen.

Im September 1997 begann der damals 13-jährige Xuesheng, Falun Dafa zu praktizieren. Kurz darauf wandelte sich der jähzornige und unerzogene Junge, der viele schlechte Angewohnheiten besaß, in einen aufgeschlossenen und gutherzigen Menschen voller Zuversicht.

Als die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden im Juli 1999 begann, besuchte der Junge gerade die Hochschule für Leichtindustrie Tianjin. Der damals 16-jährige Teenager reiste im März 2000 nach Peking, um das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzufordern.

Im Jahr 2001 wurde Tong zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt, nachdem er erneut verhaftet worden war, als er nach Peking zurückgekehrt war, um zu appellieren. Nach seiner dritten Verhaftung im Jahr 2005 wurde der damals 21-jährige Mann zu vier Jahren verurteilt. 

Da er sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, fesselten und schlugen die Gefängniswärter ihn häufig. Einmal wurde ihm befohlen, den ganzen Tag auf dem Sportplatz zu stehen oder zu sitzen, sich aber nicht zu bewegen. Wenn er sich bewegte, schlugen ihn die Wärter. Trotz der sengenden Sonne wurde ihm nur eine begrenzte Menge Wasser zu trinken gegeben. Nachts konnte er wegen der Moskitos nicht schlafen.

Innere Mongolei: Nach 13 Jahren Haft Lehrerin erneut heimlich zu vier Jahren Haft verurteilt

Eine ehemalige Lehrerin in der Stadt Chifeng, Innere Mongolei wurde am 13. Juli 2022 verhaftet. Sie war angezeigt worden, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Wang Xiufang arbeitete vor ihrer Verhaftung im Kraftwerk Yuanbaoshan. Ihre Tochter kam Anfang November in das Untersuchungsgefängnis Pingzhuang, um eine Bareinzahlung für sie zu tätigen. Sie war entsetzt, als sie erfuhr, dass ihre Mutter zu vier Jahren Haft verurteilt worden war. Die Behörden, einschließlich der Polizei, der Staatsanwaltschaft und des Gerichts, hatten ihre Familie überhaupt nicht über ihr Verfahren und ihre Verurteilung informiert. Wang legt gegen das Urteil Berufung ein.

Die heute 56-jährige Wang begann 1997, Falun Dafa zu praktizieren. Bis zu ihrer letzten Verurteilung wurde Wang schon viele weitere Male verhaftet, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben: zweimal zu sieben Jahren und dreimal zu insgesamt sechs Jahren Zwangsarbeit. Eine Haftstrafe wurde um fünf Monate verlängert. Während ihrer Inhaftierung wurde sie ausgepeitscht, an einen Eisenstuhl gefesselt, aufgehängt, musste in der heißen Sonne stehen, wurde mit Elektrostöcken geschockt und mit Schlafentzug bestraft.

Einmal wollte ihr Mann sie dazu zwingen, Falun Dafa aufzugeben. Er wurde gewalttätig, ging mit einem Messer auf sie los und stach ihr in den Rücken. Dann wollte er sie erwürgen. Aus Angst rannten die beiden Kinder zu ihrem Großvater, Wangs Schwiegervater, der zum Tatort eilte. Als er sah, dass Wang aus Mund und Nase blutete, trat er das Fenster ein und kletterte hinein, um seinen Sohn zurückzuhalten und Wang vor noch Schlimmerem zu bewahren.

Da Wang mehrfach verhaftet und auch ihre Wohnung häufig durchsucht wurde, ließ sich ihr Mann von ihr scheiden. Sie blieb mit ihren beiden kleinen Töchtern zurück. Die ältere von beiden brach mit zwölf Jahren die Schule ab und ging arbeiten, um die Familie zu unterstützen.

Verurteilt, weil sie auf die Verfolgung aufmerksam machten

Vor den Olympischen Winterspielen: Elf Falun-Dafa-Praktizierende in Peking zu Haftstrafen verurteilt

Elf Falun-Dafa-Praktizierende wurden am 14. Januar 2022 vom Bezirksgericht Dongcheng in Peking verurteilt. Sie waren verhaftet worden, weil sie während der Pandemie Fotos von der leeren Stadt an Medien im Ausland geschickt hatten. Die Verurteilung erfolgte Wochen vor den Olympischen Winterspielen 2022, die vom 4. bis 20. Februar in China stattfanden.

Xu Na

Xu Na (w) wurde zu acht Jahren und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.800 Euro) verurteilt.Li Zongze (m), Li Lixin (m), Zheng Yujie (w) und Zheng Yanmei (w) wurden zu jeweils fünf Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) verurteilt.Deng Jingjing (w), Zhang Renfei (m), Liu Qiang (m) und Meng Qingxia (w) wurden jeweils zu vier Jahren und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (ca. 1.120 Euro) verurteilt.Li Jiaxuan (w) und Jiao Mengjiao (w) wurden zu jeweils zwei Jahren und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (ca. 560 Euro) verurteilt.

Die elf Praktizierenden wurden am 19. Juli 2020 von über 100 Polizeibeamten verhaftet. Beamte des Ministeriums für Staatssicherheit hatten auf der Website der Epoch Times Fotos von Peking entdeckt, – veröffentlicht im Juni 2020. Bei der Überprüfung von Überwachungsvideos sahen die Beamten Xu und andere Praktizierende vorbeigehen und begannen, sie zu überwachen.

Nachdem die Praktizierenden am 2. April 2021 angeklagt worden waren, hinderte der Vorsitzende Richter des Bezirksgerichts Dongcheng ihre Anwälte an der Einsichtnahme in ihre Prozessunterlagen. Er entschied, dass er ihnen nur dann Einsicht in die Dokumente gewähren würde, wenn alle Anwälte, die die elf Praktizierenden vertreten, gleichzeitig zum Gericht kämen. Außerdem durften die Anwälte keine Kopien oder Fotos von den Dokumenten anfertigen, und das Gericht stellte keine Papier- oder elektronischen Kopien der Akten zur Verfügung.

Die Praktizierenden wurden am 15. Oktober 2021 vor Gericht gestellt und am 14. Januar 2022 verurteilt.

Vor dieser letzten Verurteilung wurde Xu während der Olympischen Spiele 2008 in Peking auch zur Zielscheibe und im November 2008 zu drei Jahren Haft verurteilt. Ihr Mann, der bekannte Volkssänger Yu Zhou starb elf Tage später, am 6. Februar, im Alter von 42 Jahren in der Untersuchungshaft.

Ein Brief für Gerechtigkeit – Praktizierende wird dafür zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Nach etwa einem Jahr, nachdem die Falun-Dafa-Praktizierende Zhao Shuxia aus der Haft entlassen worden war, wurde sie erneut festgenommen und zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie einen Brief geschrieben hatte.

Zhao Shuxia

Seit Beginn der Verfolgung hat die 58-jährige Zhao aus Tianjin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa drei Haftstrafen verbüßen müssen – zwei im Arbeitslager und eine im Gefängnis.

Im Jahr 2016 war Zhao verhaftet worden, weil sie ein Transparent über Falun Dafa aufgehängt hatte. Ihr betagter Vater machte sich deswegen so große Sorgen, dass sich sein Gesundheitszustand daraufhin verschlechterte. Er litt an schwerem Diabetes und erblindete. Am 10. September 2016 starb er. Ein Jahr später wurde Zhao zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Nach ihrer Freilassung verrichtete sie Gelegenheitsarbeiten, um sich und ihre betagte Mutter durchzubringen. Später fand sie eine Anstellung als Haushaltshilfe bei einer älteren Frau. Im Gefängnis hatte sie deren Tochter kennengelernt, die inhaftiert worden war, weil sie gegen die ungerechtfertigte Beschlagnahme ihres Eigentums Einspruch bei den Behörden eingelegt hatte.

Als die Behörden diese Frau nach ihrer Freilassung weiterhin schikanierten, fanden sie heraus, dass Zhao in ihrem Haushalt angestellt war. Die Beamten forderten, dass sie Zhao entlassen solle. Um der Familie weitere Verwicklung in die Verfolgung zu ersparen, kündigte die Praktizierende.

Kurze Zeit später erfuhr Zhao, dass die Petentin erneut gegen die Behörden vorgegangen und verhaftet worden war. Daher schrieb sie einen Brief an die Polizei und forderte ihre Freilassung, wurde dafür aber am 3. Februar 2021 selbst verhaftet. Im Juli und September 2021 hörte das Bezirksgericht Nankai sie an und verurteilte sie schließlich zu dreieinhalb Jahren Haft. Mitte Mai 2022 überführten Beamte die Praktizierende in das Frauengefängnis Tianjin.

Frühere Berichte:

Bilanz November 2022: Insgesamt 26 Verurteilungen gemeldet

Bilanz im Oktober 2022: Insgesamt 28 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz im September 2022: Insgesamt 47 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz August 2022: Insgesamt 57 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Juli 2022: Insgesamt 55 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz des ersten Halbjahres 2022: Insgesamt 366 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz im Mai 2022: Insgesamt 42 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz April 2022: Insgesamt 57 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz März 2022: Insgesamt 74 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafen bis zu neun Jahren verurteilt

Bilanz bis Februar 2022: Insgesamt 33 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz für den Januar 2022: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Jahresbericht 2021: Insgesamt 1.187 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt